Inhalt: Antigone - Der Theaterfilm zu Bodo Wartkes zweiter Adaption einer griechischen Tragödie - Mehr als eine Theateraufzeichnung!
Die thebanische Bürgerin Antigone übt zivilen Ungehorsam gegen ihren Staat. Dieser Theaterfilm zeigt die Geschichte von Ödipus' ältester Tochter in der Fassung von Bodo Wartke. Der Klavierkabarettist und seine langjährige Bühnenpartnerin Melanie Haupt verkörpern darin alle 22 Rollen in fliegendem Wechsel. In ihrer virtuosen Darstellung erzählen sie mit allem Respekt und doch humorvoll vom Widerstand Antigones. Theater und Film gehen hier eine völlig neue Verbindung ein, die der Aktualität des antiken Stoffs eine ungeahnte Zugänglichkeit und Tiefe verleihen.
In brillanten Bildern und filmisch inszeniert präsentiert diese Aufzeichnung einen einzigartigen Theaterabend. Kluger Lichteinsatz und ein unaufgeregtes Bühnenbild schaffen Raum für die Tragödie, in der Bodo Wartke und Melanie Haupt mit eindrucksvoller Darbietung glänzen.
Produktion: Bodo Wartke, Sven Schütze; Regie: Michael Vogelmann, Sven Schütze; Schauspieler: Bodo Wartke, Melanie Haupt; Vorlage: Sophocles Schlagworte:Drama, Filme & Serien, Musik Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Nachdem in seinem Heimatdorf ein kleines Mädchen bestialisch ermordet wurde, reist der Polizist Martens nach Berlin, um dem Serienkiller Gabriel Engel ein Geständnis zu entlocken. Doch Engel, der von dem erfahrenen Kommissar Seiler gefasst wurde, verstrickt den Provinzbeamten in ein aufreibendes Psycho-Duell um Lüge und Wahrheit, Gut und Böse. Dabei zeigt sich immer deutlicher, dass die Spuren des wahren Täters in eine neue, völlig unerwartete Richtung weisen.
"Antikörper" ist ein Zitat von Dostojewski vorangestellt: "Wenn es keinen Gott gibt, dann ist alles erlaubt." Ist der Film ein existenzieller, gar metaphysischer Thriller? Er beginnt sehr spannend, düster und höchst suggestiv, aber auch ausgesprochen "kompromisslos": Hier zeigt jemand, das er das Kinogenre Thriller ernstnimmt und konsequent durchbuchstabiert.
"Wir sind alle Monster", weiß der fatalistische Gabriel Engel, "die Missgeburten Gottes." Drastisch und ordinär, schamlos und "entgrenzt" aus allen verbindlichen Gesetzen menschlichen Zusammenlebens, lebt er seine eigenen Vorstellungen und Exzesse aus, wobei er durchaus ein feines Gespür für die Haltlosigkeit des ungefestigten Polizisten Martens hat. Vor allem in den Szenen, in denen noch alles in der Schwebe ist, noch nicht alle Wendungen krimikonform erklärt und aufgelöst sind, gelingt es dem Film suggestiv, die Ambivalenz des menschlichen Daseins einzubeziehen und dem Zuschauer den Boden unter den Füßen zu entziehen. Das "diabolische" Spiel von André Hennicke als Serienkiller forciert eindrucksvoll das provokante Außerkraftsetzen von Normen: Was ist gut, was böse? Was ist "unanständig", was erlaubt und sanktioniert?
"Trotz einiger blutiger Bilder hält sich die Unappetitlichkeit in Grenzen. Auf Tötungs- oder Folterszenen hat Alvart verzichtet. Kein Wunder: Die Beschreibungen sind schon ekelhaft genug. Mancher Übergang ist von mitunter mutwilliger Verspieltheit, die Metropole angemessen düster. Doch es sind die Darsteller, die den Film tragen: weil gerade Möhring überzeugend vermittelt, wie sich der Mörder im Kopf des Katholiken immer mehr breit macht." (tittelbach.tv)
Schauspieler: Ulrike Krumbiegel, Laura Alberta Szalski, Jürgen Schornagel, Gudrun Ritter, Hauke Diekamp, Norman Reedus, André Hennicke, Heinz Hoenig, Nina Proll, Wotan Wilke Möhring; Kamera: Hagen Bogdanski; Drehbuch: Christian Alvart; Vorlage: Jean van Hamme; Regie: Christian Alvart; Produktion: Boris Schönfelder; Sound Design: Jerome Burkhard; Montage: Philipp Stahl; Musik: Michl Britsch Schlagworte:Drama, Filme & Serien, Horror, Krimi, Thriller Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Acht Menschen (Brigitte Böttrich, Matthias Lier, Oliver Törner, Natalia Rudziewicz, Andreas Bichler, Alexandra Finder, Milena Dreißig und Frank Jacobsen) kommen auf einem Gehöft mitten im Nirgendwo zusammen, um gemeinsam ein Fest zu feiern. Es sind die Familienangehörigen und engsten Vertrauten von Anton, der vor einigen Jahren aus seinem Leben floh, alle Kontakte abbrach und nun unverhofft zu seinem 30. Geburtstag eingeladen hat. In freudiger Erwartung auf den verlorenen Sohn versuchen die Zurückgebliebenen, die Geister der Vergangenheit schlafen zu lassen. Doch je mehr Zeit vergeht und je aussichtsloser es scheint, dass Anton noch auftauchen wird, desto frustrierter und aggressiver werden die Wartenden. Gefangen in der Pampa, brennen nach und nach alle Sicherungen durch und so wird Antons Fest schließlich zur großen Familienschlacht...
Produktion: Linda Dedkova; Drehbuch: Frank Hoffmann, John Kolya Reichart; Schauspieler: Oliver Törner, Milena Dreißig, Frank Jacobsen, Brigitte Böttrich, Andreas Bichler, Matthias Lier, Natalia Rudziewicz, Alexandra Finder; Kamera: Dominik Berg; Regie: John Kolya Reichart; Montage: Elisa Purfürst Schlagworte:Drama, Filme & Serien Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Vor ca. 30.000 Jahren lebt AO in einem Clan der Neandertaler. Als er eines Tages nach der Jagd zu den seinen zurückkehrt, findet er sie ermordet. Seine Familie ist ausgelöscht worden. Damit ist AOs Schicksal besiegelt - er ist der letzte Neandertaler. Völlig auf sich allein gestellt, macht er sich auf die beschwerliche Reise in den Süden. Er will an seinen Geburtsort zurückkehren. Doch auf seinem Weg durch die unbarmherzige Wildnis gerät AO in die Fänge von Kannibalen. Als ihm die Flucht gelingt, rettet er auch der schönen Aki das Leben, einer Menschenfrau, die sich von dem wilden Neandertaler seltsam angezogen fühlt. Während sich die beiden Wesen am Anfang völlig fremd sind, vereint sie doch eine tiefe Verbundenheit mit der Natur - und die Sorge um Akis Baby. Es beginnt eine einzigartige Liebe über alle Grenzen hinweg und das Paar erlebt im steinzeitlichen Europa das Abenteuer seines Lebens...
Schauspieler: Helmi Dridi, Simon Paul Sutton, Aruna Shields, Sara Malaterre, Yavor Veselinov, Ilian Ivanov, Vesela Kazakova; Drehbuch: Jacques Malaterre; Kamera: Sabine Lancelin; Vorlage: Marc Klapczynski; Regie: Jacques Malaterre; Musik: Armand Amar Schlagworte:Abenteuer, Buchverfilmung, Filme & Serien, Historie Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Nutzer alternativer gemeindebasierter psychiatrischer Einrichtungen äußern sich zu ihrer Beziehung zur Kunst und zum Leben. Die intime Erfahrung der Kunst, des Ateliers, des Zusammenseins mit Künstlern und des Selbstverständnisses als Künstler verändert ihr Leben. Dabei entsteht ein Austausch zwischen professionellen und Hobby-Künstler:innen. In der Dokumentation äußern sie sich über die Beziehung zwischen Kunst und Wahnsinn.
Inhalt: Gewisse Räume besitzen eine Aura, eine Energie, welche die beschreibbare Sinneswahrnehmung übersteigt. In seinem neuen Dokumentarfilm «Architektur der Unendlichkeit» geht Christoph Schaub diesem Gefühl von Transzendenz nach und erforscht die emotionale Wirkung von Räumen durch die Begegnungen mit den Architekten und Künstlern Peter Zumthor, Cristina Iglesias, Jojo Mayer, Alvaro Siza Vieira, Peter Märkli und James Turrell.
Nach Erfolgsfilmen wie «Bird's Nest - Herzog & de Meuron in China» und «Die Reisen des Santiago Calatrava» beweist der Schweizer Regisseur erneut sein Können im dokumentarischen Erkunden architektonischer Ausdrucksformen. So rückt Schaub in seinem neuen Wurf Schnittpunkte zwischen Proportion und Licht ins Zentrum und fühlt mit dem Besuch sakraler Bauten dem Verhältnis von Natur und Existenz nach. «Architektur der Unendlichkeit» ist eine Reise an Orte, an denen die eigene (Un-)Endlichkeit fühlbar wird.
Der Film wurde im Internationalen Wettbewerb des Dok Leipzig Festivals 2018 uraufgeführt.
Regie: Christoph Schaub; Kamera: Ramon Giger; Drehbuch: Christoph Schaub; Produktion: Brigitte Hofer, Cornelia Seitler; Musik: Jojo Mayer; Montage: Marina Wernli; Stimme: Raphael Clamer Schlagworte:Dokus, Gesellschaft, Kunst Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Was wäre, wenn Giuseppe Arcimboldo ein Maler der modernen Kunst vor ihrer Zeit wäre?
Die Kompositköpfe des Mailänder Malers gehören mit ihrem einzigartigen Stil zu den berühmtesten Werken der Renaissancezeit. Nach seinem Tod im Jahr 1593 geriet er weitgehend in Vergessenheit und wurde erst von den Surrealisten wiederentdeckt. Nach ihnen ließen sich im 20. Jahrhundert zahlreiche moderne und zeitgenössische Künstler von seinen Werken inspirieren. Seine Kunst befand sich in ständiger Verwandlung, war zutiefst kühn, manchmal subversiv und erschreckend. Sie verblüffte seine Zeitgenossen und fasziniert auch heute noch die Betrachter.
Der Film wird ein unerwarteter Dialog zwischen den Kühnheiten und Erfindungen Arcimboldos einerseits und einer Auswahl zeitgenössischer Werke und Künstler andererseits sein. Er bietet die Gelegenheit, diesen rätselhaften Künstler aus dem 16. Jahrhundert neu zu entdecken und sein Erbe zu erforschen.
Inhalt: War Giuseppe Arcimboldo ein Maler der modernen Kunst, lange vor ihrer Zeit?
Arcimboldos heute weltberühmten Kompositköpfe gehören mit ihrem einzigartigen Stil zu den markantesten Werken der Renaissancezeit. Doch nach seinem Tod im Jahr 1593 geriet der Mailänder Maler weitgehend in Vergessenheit. Erst die Surrealisten entdeckten ihn im 20. Jahrhundert wieder. Nach ihnen ließen sich zahlreiche moderne und zeitgenössische Künstler von seinen Werken inspirieren.
Arcimboldos Kunst wandelte sich beständig, war zutiefst kühn, manchmal subversiv und erschreckend. Sie verblüffte seine Zeitgenossen und fasziniert auch heute noch.
Der Film bietet die Gelegenheit, diesen rätselhaften Künstler aus dem 16. Jahrhundert neu zu entdecken und sein Erbe zu erforschen.
Der Film ist auch in englischer Version verfügbar.
Montage: Jean-André Fourestié; Regie: Benoît Felici; Produktion: Nils Andersen; Musik: Pablo Pico; Stimme: Barbara Grau; Kamera: Bastian Esser Schlagworte:Biografie, Dokus, Kunst Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Jedes Jahr, wenn der chilenische Dichter und Politiker Pablo Neruda (Roberto Parada) sein Sommerdomizil auf der Isla Negra bezieht, hat der Briefträger Mario (Oscar Castro) erstaunlich viel Post für ihn. Täglich erhält der Dichter Post aus aller Welt. Eines Tages ist Mario auf die Hilfe seines berühmten Freundes angewiesen. Mit Hilfe von Nerudas Liebesgeschichten will er das Herz der schönen Beatriz (Marcela Osorio) erobern. Beatriz verliebt sich in Mario, ihre Mutter (Naldy Hernandez) jedoch kennt den Autor der Gedichte und macht ihm große Vorwürfe. Trotz allem entschließen sich die beiden Verliebten, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Bevor Neruda als chilenischer Botschafter nach Paris fliegt, nimmt er als Trauzeuge an der Hochzeit teil. Während Nerudas Abwesenheit kommt es in Chile zu einem Militärputsch. Neruda kehrt schwer krank auf die Insel zurück und wird in seinem Haus vom Militär bewacht. Kurze Zeit später wird auch Mario verhaftet und aus seinem Familienglück gerissen... Ardiente Paciencia wurde 15 Jahre später unter dem Titel "Il Postino" neu verfilmt und gewann einen Oscar.
Produktion: Henrique Espírito Santo, Joachim von Vietinghoff; Schauspieler: Oscar Castro, Miguel Viqueira, Marcela Osorio, Naldy Hernandez, Roberto Parada; Kamera: Joao Abel-Aboim; Montage: Agape von Dorstewitz; Vorlage: Antonio Skármeta; Regie: Antonio Skármeta; Musik: Roberto Lecaros Schlagworte:Buchverfilmung, Drama, Filme & Serien Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eine kurdische Frau wird zu sechs Jahren Hausarrest verurteilt. Ihr älterer Sohn ist hin- und hergerissen zwischen Gehorsam und Rebellion. Wie weit ist er bereit zu gehen, um sie zu schützen? Basierend auf einer wahren Geschichte.
Schauspieler: Adnan Devran, Aziz Çapkurt, Sebiha Bozan, Bülent Keser; Sound Design: Clemens Becker; Kamera: Yunus Roy Imer; Regie: Tuna Kaptan; Produktion: Tuna Kaptan; Drehbuch: Tuna Kaptan; Montage: Sophie Oldenbourg Schlagworte:Biografie, Drama, Filme & Serien, Gesellschaft Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Im Jahr 2035 regieren Pharmakonzerne die Welt. Knapp ein Drittel der Bevölkerung ist arbeitslos. Menschen verkaufen ihren Körper zu Testzwecken an die Pharmaindustrie, die gefährliche Medikamente für die wenigen Wohlhabenden entwickelt. Ares (Ola Rapace) ist professioneller Cage-Fighter. Er versucht, sich und die Kinder seiner Schwester mit der Kohle aus diesen Showkämpfen zu ernähren. Um fit zu bleiben, verkauft auch er seinen Körper. Er soll ein neuartiges Medikament an sich testen. Es soll ihn unbesiegbar machen. Aber zu welchem Preis? Dann passiert etwas, was die neue Weltordnung erschüttern wird, denn eigentlich sollte er sterben...
"... Ohnehin sind es die unterschiedlichen und ebenso schrägen wie einzigartigen Figuren, die Ares - Der letzte seiner Art ausmachen. Und obwohl das Tempo beständig eher niedrig ist, funktioniert die Story. Während der 80 Minuten Laufzeit kommt nur für diejenigen Langeweile auf, die einen pausenlosen Kampffilm erwarten. Das ist Ares nicht - und will er auch gar nicht sein. Er wirkt vielmehr aufgrund seiner konsequenten Linie, der düsteren Bilder und der melancholisch-bitteren Grundstimmung - gut gemacht, Jean-Patrick Benes." (blu-ray-rezensionen.net)
Schauspieler: Micha Lescot, Jo Prestia, Thierry Hancisse, Ruth Vega Fernandez, Éva Lallier, Pierre Perrier, Émilie Gavois-Kahn, Hélène Fillières, Élina Solomon, Yvon Martin, Ola Rapace, Louis-Do de Lencquesaing; Regie: Jean-Patrick Benes; Drehbuch: Allan Mauduit, Jean-Patrick Benes; Produktion: Matthieu Tarot, Sidonie Dumas; Kamera: Jérôme Alméras Schlagworte:Drama, Filme & Serien, Science Fiction, Thriller Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Was bedeutet es, Spross eines musikalischen Wunderkindes zu sein? Welchen Preis hat höchster Ruhm? Das erzählt mit BLOODY DAUGHTER Stéphanie Argerich, jüngste von drei Töchtern der legendären argentinisch-Schweizer Konzertpianistin Martha Argerich.
Schon als Mädchen galt Martha als Musik-Genie; bis heute ist die "Löwin am Klavier" eine der berühmtesten Musikerinnen der Klassik-Welt. 1941 in Argentinien geboren, wurde Martha zum Star internationaler Klassik-Bühnen zu einer Zeit, in der eine sofordernde Karriere bei gleichzeitiger Mutterschaft eigentlich unmöglich war.
Und dann waren da noch die tiefen Schatten der Geschichte: Argerichs Großeltern mütterlicherseits waren Anfang des 20. Jahrhunderts als Juden aus Osteuropa vor antisemitischen Pogromen geflohen; Anfang der 1950er Jahre zog die Familie für Marthas musikalische Ausbildung nach Wien. Wie Stéphanie Argerich und ihre zwei Halbschwestern mit diesem Erbe umgehen, und welche Rolle ihre drei Väter spielten oder vielmehr nicht spielten - das erzählt die Regisseurin virtuos und aus nächster Nähe. Ein Film, der viel Schmerzhaftes offenlegt, aber auch voller Liebe ist.
SYNOPSIS Lang Am Anfang dieses Films steht eine Geburt: Regisseurin Stéphanie Argerich wird zum zweiten Mal Mutter. Sie selbst ist Tochter zweier Weltstars der klassischen Musik - Martha Argerich und Stephen Kovacevich. Ein Paar für kurze Zeit, von dem jeder für sich ein höchst unstetes Leben führt, mit häufigen Reisen rund um den Globus.
Was macht das mit einem Kind? Wie geht Eltern-Sein mit so einer Karriere - zu einer Zeit, die für Mütter eine Rolle in Haus und Hof vorsah? Dass ihre Mutter zwar sehr berühmt, aber gleichzeitig verletzlich war, begriff Stéphanie früh: "Meine Mutter, diese kraftvolle Frau, brauchte meinen Schutz."
Martha Argerich, geboren 1941 in Buenos Aires, war ein musikalisches Wunderkind. Ihre jüdischen Großeltern mütterlicherseits waren Anfang des 20. Jahrhunderts aus Osteuropa vor antisemitischen Pogromen geflohen. Als sie zwölf Jahre alt war, siedelte ihre Familie nach Wien über; Martha bekam Unterricht beim legendären Mozart- und Beethoven-Interpreten Friedrich Gulda. Während ihrer anschließenden internationalen Musik-Karriere bekam sie drei Töchter. Was sich leicht dahinsagt, war in Wirklichkeit dramatisch: die Geburt ihrer ersten Tochter Lyda löste bei der auf Perfektion in allen Dingen geeichten Martha Argerich eine Lebenskrise aus, die mit der Trennung von Mutter und Kind endete. Marthas jüngste Tochter Stéphanie erfuhr von der Existenz ihrer ältesten Schwester erst, als sie selbst schon fünf und Lyda 16 Jahre alt war.
Auch das Leben in einer Ehe oder in eheähnlichen Beziehungen stellte die vielfach preisgekrönte Pianistin vor Herausforderungen, die mit der Gründung einer WG in Genf endete. Im Kreise anderer Künstler lebte Martha nun mit ihren beiden jüngeren Töchtern. Neben Au-pairs halfen nun auch aufstrebende Musik-Stars bei der Betreuung von Stéphanie und ihrer nächstälteren Schwester Annie Dutoit, die Marthas kurzer Ehe mit dem Schweizer Dirigenten Charles Dutoit entstammt.
Auch Martha Argerichs Ehe mit Stéphanies Vater Stephen Kovacevich war von sehr kurzer Dauer. Der berühmte Pianist und Dirigent zeugte außer Stéphanie noch drei Söhne mit zwei weiteren Frauen. Auch seine Karriere eignete sich nicht für ein traditionelles Familienleben. Mit Stéphanie lebte er nie zusammen und besuchte sie jeweils nur sporadisch für wenige Tage.
Nach einer Japan-Konzertreise der Mutter kam ein frühes Exemplar eines VHS-Camcorders den Weg in die Hände von Stéphanie Argerich, die fortan filmte, was das Zeug hielt. Von ihr gefilmte Home Videos bildet neben TV-Interviews mit den Eltern eine der wichtigsten Archivquellen für ihren Film.
Insgesamt umspannen die Filmaufnahmen, die in diesen Film einfließen, etwa vier Jahrzehnte und naturgemäß fast die ganze Welt. In Warschau dokumentiert Stéphanie die Mutter während eines Chopin-Wettbewerbs. In Japan ist Martha Argerich ein ganzes Festival gewidmet. In ihrer Heimat Argentinien befinden sich noch wertvolle Familienschätze, während Marthas Lebensmittelpunkt mittlerweile in Belgien liegt, wo sie ein Haus voller Klaviere und Katzen bewohnt. Das Haus von Stéphanies Vater Stephen dagegen steht in London; hier erzählt Stéphanie von ihrer Beziehung zu ihren Halbgeschwistern väterlicherseits. Eine wichtige Rolle spielt die Schweiz. Hier sind Stéphanie und ihre Schwestern zum Teil aufgewachsen; hier lebt die Regisseurin zur Zeit der Dreharbeiten, wie auch ihre älteste Schwester Lyda Chen-Argerich, die selbst Musikerin geworden ist.
Stéphanie Argerich erzählt die verwickelte Geschichte ihrer Familie sehr geschickt. Sie selbst ist der rote Faden, der durch die Irrungen und Wirrungen der multinationalen Künstler-Patchwork-Familie führt. Zusammengesetzt aus dokumentarischen Sequenzen, deren Fokus vor allem auf Martha Argerich und zu einem geringeren Teil auf Stephen Kovacevich liegt, bietet der Film seltene Innenansichten in ein Leben, das vom Spagat zwischen Berufung und Privatleben dominiert wird. Wir tauchen ein in eine Kindheit voller Liebe, aber im Schatten des elterlichen Bühnen-Erfolges, erfahren von überforderter Elternschaft und dem Band zwischen Geschwistern, aber auch vom Älterwerden und der Sehnsucht nach Liebe, die in keinem Stadium eines Lebens verschwindet.
Regie: Stéphanie Argerich; Produktion: Pierre-Olivier Bardet, Luc Peter; Musik: Martha Argerich; Montage: Vincent Pluss; Protagonist: Lyda Chen, Annie Dutoit, Martha Argerich, Stephen Kovacevitch, Stéphanie Argerich; Kamera: Stéphanie Argerich, Luc Peter; Sound Design: Marc von Stürler; Drehbuch: Stéphanie Argerich Schlagworte:Alltag, Biografie, Dokus, Familie, Musik Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Welcher Leiter kann sich rühmen, seine Truppe seit 50 Jahren zu leiten? Und trotzdem seine Kunst ständig zu erneuern, ohne jemals den Anschluss an zeitgenössischen Themen aus den Augen zu verlieren? Ariane Mnouchkine ist diese Athletin und Künstlerin, die seit der Gründung des Théâtre du Soleil im Mai 1964 stets großen Wert auf künstlerische Exzellenz gelegt und ihr Ideal des Teilens mit Schauspielern und Publikum gleichermaßen verteidigt hat. Von der Cartoucherie, einem Theater tief im Herzen der Wälder von Vincennes bei Paris, bis nach New York und Taiwan hat sich ihr Engagement dank eines immer größeren Publikums in Frankreich und im Ausland immer weiter verbreitet.
Inhalt: Der Dokumentarfilm "Arno Schmidt - Mein Herz gehört dem Kopf" nimmt sich den 100. Geburtstag von Arno Schmidt zum Anlass, um das Leben und Wirken des Autoren des legendären Buches "Zettel's Traum" neu aufleben zu lassen. Originalaufnahmen, Fotografien und Interviews mit Zeitzeugen wie Jan Philipp Reemtsma dienen dabei als inhaltliche Grundlage, während die Erzählstimme von Tatort-Schauspielerin Mechthild Großmann bringt zugleich Schmidts Texte zum Klingen. Zentral wird hierbei die Freundschaft zwischen Schmidt und Wilhelm Michels aufgearbeitet, um sich auf diese Weise dem Zeit seines Lebens eher zurückgezonenen Kultautor anzunähern.
Drehbuch: Oliver Schwehm; Protagonist: Uwe Timm, Jan Philipp Reemtsma, Mechthild Großmann; Regie: Oliver Schwehm Schlagworte:Biografie, Dokus Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Oleg ist ein junger, talentierter Sanitäter. Seine Frau Katja arbeitet als Ärztin in der Notaufnahme des Krankenhaues. Sie liebt Oleg, kann es aber nicht ertragen, dass er sich mehr um seine Patienten als um sie kümmert. Sie möchte die Scheidung. Olegs neuer Chef ist ein kaltschnäuziger Manager, der die Effektivität der Notfallein-sätze steigern möchte und neue, strikte Regeln durchsetzen will. Was Oleg nicht im geringsten interessiert, da er Leben zu retten hat. Der unvermeidliche Ärger bei der Arbeit vermischt sich mit seiner persönlichen Lebenskrise, Zwischen Notrufen, Alkoholexzessen und der Suche nach dem Sinn des Lebens müssen Katja und Oleg herausfinden, was sie eigentlich noch verbindet.
Produktion: Sergey Selyanov, Ruben Dishdishyan; Schauspieler: Nadezhda Markina, Nikolay Shrayber, Yevgeni Syty, Irina Gorbacheva, Aleksandr Yatsenko; Regie: Boris Khlebnikov; Drehbuch: Boris Khlebnikov; Montage: Yuliya Batalova, Ivan Lebedev; Kamera: Alisher Khamidkhodzhaev Schlagworte:Drama, Filme & Serien Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der neueste Trend unter den russischen Oligarchen ist der Kauf von Kunstwerken, ein Weg, um sich in die Gunst des Kremls zu bringen, ihr Image zu vergolden... und die Herkunft ihres Vermögens zu verschleiern, das sie oft im Schatten der postsowjetischen Macht erworben haben. Der Film folgt diesen neuen Amateuren auf den Spuren der bekannten Sammler des frühen 20. Jahrhunderts und vermittelt ein noch nie dagewesenes Bild von Russland, wo Kunst, leicht verdientes Geld und ein autoritärer Staat nebeneinander existieren.
Regie: Tania Rakhmanova; Kamera: Georgy Porotov; Drehbuch: Tania Rakhmanova; Montage: Paul Morris; Sound Design: Maria Keder; Produktion: Tania Rakhmanova Schlagworte:Dokus, Kunst, Politik Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der neueste Trend unter den russischen Oligarchen ist der Kauf von Kunstwerken, ein Weg, um sich in die Gunst des Kremls zu bringen, ihr Image zu vergolden... und die Herkunft ihres Vermögens zu verschleiern, das sie oft im Schatten der postsowjetischen Macht erworben haben. Der Film folgt diesen neuen Amateuren auf den Spuren der bekannten Sammler des frühen zwanzigsten Jahrhunderts und vermittelt ein noch nie dagewesenes Bild von Russland, wo Kunst, leicht verdientes Geld und ein autoritärer Staat nebeneinander existieren.
Regie: Tania Rakhmanova; Drehbuch: Tania Rakhmanova; Montage: Paul Morris; Sound Design: Maria Keder; Produktion: Tania Rakhmanova; Kamera: Georgy Porotov Schlagworte:Dokus, Kunst, Politik Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der amerikanische Traum - ist eine Lebenslüge. So lässt sich die Geschichte lesen, die Arthur Miller mit seinem berühmtesten Stück, "Tod eines Handlungsreisenden" erzählt. Die Uraufführung am Broadway im Jahr 1949 macht das Premierenpublikum sprachlos.
Visuell beeindruckend und mit prominenten Zeitzeugen wie Dustin Hoffman und Volker Schlöndorff erzählt Regisseurin Henrike Sandner aus dem Leben des US-Dramatikers Arthur Miller (1915-2005).
"Tod eines Handlungsreisenden" bringt Miller 1949 den Pulitzer-Preis, einen Tony Award sowie dem Preis der New Yorker Theaterkritik ein. Auch sein Freund, der Regisseur Elia Kazan, wird für die Broadway-Inszenierung des Stückes mit Preisen überhäuft. Der Stoff wird vielfach verfilmt, unter anderem von Volker Schlöndorff, mit Dustin Hoffman in der Hauptrolle. Mit seinem Focus auf die Schattenseiten des amerikanischen Traums hat das Drama bis heute eine scharfe Aktualität behalten, außerdem gilt es als eines der wichtigsten Theaterstücke des 20. Jahrhunderts weltweit. Es wird noch immer viel gespielt, denn die Kernfrage ist bis heute aktuell: Was macht ein Leben erfolgreich? Warum gibt es Menschen, die sich abstrampeln und doch als Verlierer enden?
Auch mit anderen Arbeiten legt Miller den Finger in die Wunden Amerikas, macht Verbindungen zwischen Politik und zutiefst persönlichen Entscheidungen sichtbar. Miller schöpft dafür aus einem Leben, das ihm selbst die menschliche Verwundbarkeit und gesellschaftliche Katastrophen scharf vor Augen führt.
Der 1915 geborene Miller wächst als Sohn polnisch-jüdischer Einwanderer in New York auf. Seine Eltern verkörpern den amerikanischen Traum: Sie kamen mit nichts über den Atlantik und bringen es durch eigener Hände Arbeit zu Reichtum. Doch als Teenager erlebt Miller ihren Absturz: In der Weltwirtschaftskrise von 1929 löst sich ihr Wohlstand in nichts auf. In seinen Memoiren reflektiert Miller über diese tiefe Zäsur: Dass die Krise nicht zur Revolution geführt habe, so glaubt er, sei allein dem Umstand geschuldet, dass die Amerikaner sich selbst die Schuld gaben und nicht etwa dem kapitalistischen System.
Die Erfahrung des Jahres 1929 und seiner Folgen macht Miller empfänglich für die Lehren des Marxismus. Als 17jähriger Student hält er den Kommunismus für die Lösung der Probleme der Welt. Eine Haltung, mit der man sich in den USA zu keiner Zeit besonders viele Freunde machen kann. Schon gar nicht in den 1950er Jahren. Millers Freund Elia Kazan wird dazu gezwungen, während der Kommunistenjagd der McCarthy-Ära Freunde zu verraten. Darüber zerbricht die Freundschaft mit Arthur Miller, der die Verwerfungen jener Jahre in seinem Stück "Hexenjagd" verarbeitet. Es wird ein weiterer Erfolg.
Miller, der auch als Drehbuchautor Erfolge feiert, ist Mitte der 1950er Jahre ein Star der US-Theaterwelt. Doch sein Ruhm ist nichts verglichen mit dem von Marilyn Monroe. Die beiden werden ein Paar. Miller nutzt Monroes alle Maßstäbe sprengende Popularität, um die McCarthy-Leute aus seinem Leben zu katapultieren. Während einer Anhörung beim Komitee für Unamerikanische Umtriebe gibt Miller die Hochzeit des Traumpaares bekannt. Die Sensation ist perfekt. "Kopf heiratet Körper," titeln die Gazetten im Juni 1956. Fortan steht Miller in Marilyns Schatten. Fühlt sich hilflos angesichts der Dramen, die am Set von Monroes Filmen unweigerlich geschehen.
Das Glück zerbricht. Als Marilyn sich kurz nach der Trennung des Paares das Leben nimmt, geben große Teile der Öffentlichkeit Arthur Miller die Schuld daran.
Ein Film über Arthur Miller ist zwangsläufig auch ein Film über das 20. Jahrhundert. Geschickt beschwört Regisseurin Henrike Sandner die 20er Jahre in New York herauf, erzählt von der Rolle Amerikas im Zweiten Weltkrieg, vom amerikanischen Traum in Gestalt von Marilyn Monroe. Sie erzählt von der Illusionsmaschine Hollywood, der Theaterwelt des Broadway, der Unmöglichkeit von Millers Beziehung zu Monroe. Und er erzählt von Millers längster Liebe - zur österreichischen Fotografin Inge Morath.
Das Bild, das die Welt von Arthur Miller bis heute hat, ist das eines linken Moralisten, der die aufregendste Frau Hollywoods geheiratet hat. Doch Arthur Miller lebte ein Jahrhundertleben. Er ist viel mehr als der umstrittene dritte Ehemann der unsterblichen Marilyn: Arthur Miller ist so etwas wie Amerikas Gewissen. Und in einem ist er ganz Mensch des 20. Jahrhunderts, denn er glaubte fest daran, dass sich mit Theater die Welt verändern lässt.
Kamera: Nigel Kinnings, Jürgen Rehberg, Matthias Jim Günther; Protagonist: Volker Schlöndorff, Christopher Bigsby, Dustin Hoffman, Deborah Friedman, Mark Rosman, Joan Copeland; Produktion: Leopold Hoesch, Thorben Bockelmann; Mitwirkende: Martina Strahl; Drehbuch: Henrike Sandner; Sound Design: Kai Hoffmann; Regie: Henrike Sandner Schlagworte:Biografie, Dokus, Gesellschaft, Kunst Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der estnische Komponist ist ein zutiefst spiritueller Mensch, und seine Musik - eine individuelle Stimme von beunruhigender Reinheit und Macht - ist stark von seinen religiösen Überzeugungen beeinflusst. Dieses Profil zeigt die Verbindung zwischen seinem Alltag und seinem kreativen Leben. Seine Musik, mit Credo, Festina Lente und Miserere, wird in Proben und Performances festgehalten, und so wie Pärt selbst eine geheimnisvolle Aura bewahrt.
Drehbuch: Dorian Supin; Protagonist: Arvo Pärt; Montage: Kadri Kanter; Regie: Dorian Supin Schlagworte:Biografie, Dokus, Musik Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Berlin, Prenzlauer Berg 1989: Der Alltag von Angelika Wettstein, alleinerziehende Mutter von sechs Kindern, Kassiererin in Vollzeit in der Kaufhalle Pappelallee, um die Ecke von der Stargarder Straße. Kurze Wege und Mitarbeit der älteren Kinder machen es möglich. Einfach ist das Leben der Familie nicht, aber der lebenslustigen Angelika Wettstein gelingt es, für die Kinder und sich selbst kleine Höhepunkte in einem Alltag zu schaffen, in dem das Geld immer knapp ist. Die enorme Anstrengung, die dieses Lebensführung für Angelika Wettstein bedeutet haben dürfte, lässt sie sich nicht anmerken.
Noch liegt Ostberlin in der DDR: Der kurze Film entstand 1989, kurz vor dem Mauerfall. Den Filmtitel wählten Regisseur Lew Hohmann und Ko-Autor Jochen Wisotzki auch als Metapher für die sich anbahnenden Veränderungen dieser Zeit.
2019 wurde übrigens die Kaufhalle abgerissen, in der Angelika Wettstein tätig war. Sie stand in unmittelbarer Nähe zum S-Bahn-Ringbahn. Anstelle des Flachbaus ist ein Wohngebäude entstanden, das im Erdgeschoss einen Supermarkt beherbergt.
Inhalt: Herr Strässle, gelernter Typograf, fuhr im Alter von 47 Jahren mit dem Motorrad in eine Wand. Frau Speck erkrankte als junge Mutter an einem Hirntumor, nahm stark zu und wurde von ihrem Ehemann verlassen. Herr Nimani leidet seit den Jugoslawienkriegen an Depressionen und versorgt seine kranke Frau.
Alle sind auf finanzielle Hilfe des Schweizer Staates angewiesen. Ihre Situation wird in einem Assessment von Vertretern der Sozialversicherungen und des Sozialdienstes beurteilt. Im Verlauf einer Stunde suchen die Repräsentanten der Ämter und Versicherungen gemeinsam mit den leistungsbeziehenden Menschen nach Zielen und Maßnahmen für eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Der daraus resultierende Integrationsplan ist verbindlich. Oberstes Ziel: die Aufnahme einer Erwerbsarbeit.
"Wir haben hier Strukturen und da müssen sie reinpassen," fasst es ein Mitarbeiter des Assessments die Lage der Klienten zusammen. Wer nicht kooperiert, dem droht Leistungsenzug.
Regisseur Mischa Hedinger gelang es, das Vertrauen der Beteiligten auf beiden Seiten zu gewinnen. Sein Film ermöglicht einen außerordentlich weitgehenden Blick hinter die Kulissen des Sozialstaates. Dabei zeigt sich ein klares Machtgefälle zwischen Experten und Betroffenen.
Wer den Eindruck erweckt, antriebslos zu sein oder sich nur pro forma um eine Arbeit zu kümmern, ist schlechter angesehen als solche Klienten, die sich offenbar sehr anstrengen, eine Arbeit zu finden.
"Ihre Aufgabe ist es, soweit das möglich ist, Ihr eigenes Leben zu bewältigen. Ökonomisch - aber nicht nur - sondern auch sonst irgendwie einen Sinn und ein Ziel zu haben," hält ein Mitwirkender des Assessments dem 54jährigen Herrn Strässle vor, der laut Einschätzung der Sozialversicherer nur noch zu 9% invalide ist.
"Und was mache ich, wenn ich feststelle, dass mir das aber nicht möglich ist?", hält Strässle dagegen. "Gebt mir eine sinnvolle Arbeit," fordert er von seinen Assessoren.
Inhalt: Es ist Oktober, das Ende der Regenzeit in Fouta, einer abgelegenen Region im Norden Senegals. Astel (13) begleitet ihren Vater jeden Tag in den Busch. Gemeinsam kümmern sie sich um ihre Kuhherde. Doch eines Tages, mitten in der Wüste, wird der friedliche Alltag von Astel und ihrem Vater durch die Begegnung zwischen dem jungen Mädchen und einem Hirten gestört.
Inhalt: Ostukraine, 2025. Eine Wüste, die für menschliche Besiedlung ungeeignet ist. Wasser ist ein teures Gut, das mit Lastwagen transportiert wird. An der Grenze wird eine Mauer errichtet. Sergiy, ein ehemaliger Soldat, hat Schwierigkeiten, sich an seine neue Realität anzupassen. Als er Katya bei einer Mission der Schwarzen Tulpe kennenlernt, bei der es um die Exhumierung von Kriegsopfern geht, versuchen sie gemeinsam, zu einem normalen Leben zurückzukehren, in dem sie sich auch wieder verlieben dürfen.
Inhalt: Der 19-jährige Roman Kogler steht kurz vor seiner vorzeitigen Haftentlassung aus der Jugendstrafanstalt. Doch Roman hat schlechte Karten: Verschlossen, einzelgängerisch und ohne familiären Anschluss, scheint er für eine Sozialisierung unfähig. Ausgerechnet der Freigänger-Job bei einem Bestattungsunternehmen führt Roman zurück ins Leben - quasi über den Umweg Tod..
Das höchst beeindruckende Regiedebüt des Schauspielers Karl Markovics, "dem mit einem hervorragenden Laiendarsteller und einer Konzentration auf wenige Schauplätze das dichte und bewegende Porträt eines sozialen Außenseiters und seines Umfelds gelingt. Das wortkarge, dokumentarisch anmutende Sozialdrama beleuchtet unverstellt und lebensklug die Auseinandersetzung mit Schuld, Tod und Einsamkeit, findet aber auch zu hoffnungsvollen Akzenten." (Lexikon des Internationalen Films)
Kamera: Martin Gschlacht; Montage: Alarich Lenz; Schauspieler: Klaus Rott, Karin Lischka, Georg Veitl, Gerhard Liebmann, Luna Mijovis, Stefan Matousch, Thomas Schubert, Georg Friedrich; Produktion: Dieter Pochlatko; Drehbuch: Karl Markovics; Musik: Herbert Tucmandl; Regie: Karl Markovics Schlagworte:Alltag, Drama, Filme & Serien, Gesellschaft Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Sie" sind zwischen 20 und 65 Jahre alt. Sie sind "Putzfrauen", wie es immer noch viel zu oft heißt. Jeden Morgen gehen sie los, um bei anderen zu arbeiten. Einige von ihnen haben keine Ausbildung absolviert, sondern in Fabriken oder schwarz gearbeitet. Wieder andere haben als Verkäuferinnen, Erzieherinnen, Lehrerinnen oder Pflegerinnen gearbeitet.
Und dann gab es die Wendepunkte im Leben; ein Mann, den man verlässt oder der weggeht, die Kinder, die warten, Arbeitszeiten, die ein Familienleben in einem Job, den man liebte, unmöglich machen, und man stürzt sich in die Hausarbeit: diese Arbeit, die niemand will und die seit Urzeiten den Frauen vorbehalten ist. Eine Arbeit, die nach einer immer noch weit verbreiteten Meinung keinerlei Qualifikation erfordert.
Heute sind mehr als 165.000 Frauen im Bereich der "Titres-Services" (Dienstleistungsschecks) beschäftigt. Dieser neuartige Chorgesang umreißt die Situation dieser mutigen und leuchtenden Frauen, die sich der Herausforderung stellen, eine neue Seite ihrer Arbeit zu schreiben...
Inhalt: In den 1920er-Jahren machte der jüdische Geschäftsmann Max Emden mit Kaufhäusern wie dem KaDeWe in Berlin oder dem Oberpollinger in München ein Vermögen. Der Sohn des bedeutenden reformjüdischen Hamburger Rabbiners Jakob Emden hatte sich evangelisch taufen lassen, der Assimilation willen, und stieg zum größte Immobilienbesitzer der Hansestadt auf. Zudem gehörten ihm zahlreiche Liegenschaften in ganz Deutschland. Doch der Geschäftsmann war auch den schönen Dingen des Lebens zugewandt und gehörte zu den bedeutendsten Mäzenen Hamburgs. 1926 kehrte er der Stadt den Rücken und lebte fortan im Kreis schöner Frauen auf der Schweizer Seite des Lago Maggiore. Doch der lange Arm der Nazis erreichte ihn auch dort. Als Max Emden 1940 in der Schweiz starb, war sein Immobilienbesitz in Deutschland "arisiert" - d.h. enteignet. Um sich und seine Familie zu unterhalten, mussten er und später sein Sohn Hans Erich Emden weite Teile seiner bedeutende Kunstsammlung verkaufen. Hans Erich Emden gelang die Flucht nach Chile, wo er eine Frau fand und neu anfing.
Der Film begleitet Juan Carlos, Sohn von Hans Erich Emden, auf einer Reise durch Deutschland und die Schweiz. Bis heute kämpft er vergeblich um eine angemessene Entschädigung. Auch Hamburg weigert sich. Dennoch leben zwei seiner Kinder, Urenkel Max Emdens, heute wieder in Hamburg.
Spuren von Max Emden finden sich in ganz Deutschland - darunter neben Hamburg in Leipzig, wo er promovierte. Seinen Besitz in der Schweiz - die malerischen Brissago-Inseln im Tessiner Teil des Lago Maggiore bei Ascona - konnte Max Emden nie unbeschwert genießen. Als die Nazis seine Immobilien enteigneten, war Emden gezwungen, seine Kunstsammlung nach und nach zu verkaufen. Ein Teil davon endeten nach Notverkäufen in der Sammlung des Waffenhändlers E.G.Bührle, die heute in Zürich gezeigt wird und bereits wiederholt zu Kontroversen geführt hat. Auch Düsseldorfer und Dresden sind späte Nutznießer einbehaltener Kunstschätze aus der Emden-Sammlung: Das Canaletto-Gemälde "Karlskirche in Wien" befindet sich als Leihgabe des Bundes im Museum Kunstpalast in Düsseldorf. Aus gleicher Hand stammt "Der Zwingergraben in Dresden", das bis auf weiteres im Militärhistorischen Museum in Dresden gezeigt wird.
Produktion: Marianne Schäfer; Regie: Eva Gerberding, André Schäfer; Montage: Fritz Busse; Kamera: Bernd Meiners, Andy Lehmann; Drehbuch: André Schäfer, Eva Gerberding; Musik: Ritchie Staringer Schlagworte:Biografie, Dokus, Gesellschaft, Historie Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wer durch die Straßen von Kairo läuft, sieht nur die Hälfte der Stadt. Auf den Dächern der Metropole existiert eine Parallelwelt, die so bunt und vielschichtig ist, wie die Stadt am Boden. Kairos ältere Hochhäuser sind nämlich so konzipiert, dass deren Bewohner ihren Bediensteten kleine Hütten auf dem Dach errichten lassen können. Wo immer das geschah, holten die Hausangestellten ihre Familien und Bekannten nach, und es entstand eine Stadt über der Stadt. Mit Menschen, die dort oben kochen, essen und schlafen. Einige halten sogar Ziegen oder Kaninchen. Wie leben diese Siedler auf dem Dach in ihren Behausungen in luftiger Höhe?
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Kinder treiben lachend eine Ziege vor sich her, vorbei an kleinen Wellblechhütten und frisch gewaschener Wäsche. Was aussieht, wie eine Szene aus dem Alltag eines Dorfes, spielt sich in, oder besser gesagt über der Millionenmetropole Kairo ab: in einer Dachsiedlung, wie es sie auf fast jedem der alten Wohnhäuser der Innenstadt gibt.
Die Mutter der spielenden Kinder ist die energische Rabab. Sie ist froh, dass ihre Kinder so frei aufwachsen können, wie sie es selbst in ihrer Kindheit auf dem Land erlebt hat. Auch sonst liebt sie ihr Leben auf dem Dach: Die Ruhe und der weit reichende Blick aus der Höhe lassen die Hektik und die Gefahren fast vergessen, die auf den Straßen der lauten, überfüllten ägyptischen Hauptstadt überall lauern.
Rabab ist außerdem froh über das starke Gemeinschaftsgefühl der Dachbewohner. In der Großfamilie wird zusammen gekocht und gegessen. Die Menschen teilen ihre Sorgen, und wenn jemand Hilfe braucht, sind die anderen für ihn da. Hier findet die kinderlose Witwe genauso Halt wie der Steuerberater.
Für alle Dachbewohner gibt es jedoch einen Wermutstropfen: Die Siedlungen auf den Dächern sind nur geduldet. Dass jemand hier einen formellen Mietvertrag hat, ist eine seltene Ausnahme. Und so schwebt ständig das Damoklesschwert über allen, dass das Dach von einen auf den anderen Tag geräumt werden könnte. Denn kleinere oder größere Konflikte gibt es immer. Mal beschweren sich die Hausbewohner über die schreienden Kinder auf dem Dach, mal verlangt der Hausbesitzer den teuren Kauf neuer Wassertanks.
Aber da gibt es zum Glück noch Saleh: Er ist der "Bawaab", der Hauswart und damit die Seele des Hauses. Er bewacht nicht nur den Eingang, sondern ist für alle kleineren und größeren Probleme der Hausbewohner zuständig und hat immer ein offenes Ohr für seine Dachgemeinschaft. Für viele Probleme findet er eine einfache Formel: "Keine Sorge - es wird sich schon legen. So Allah will!" Und immerhin: Die älteste Dachbewohnerin lebt jetzt seit 41 Jahren auf den gleichen 400 Quadratmetern über Kairo. Grund genug für Rabab, Saleh und die anderen zu hoffen, dass sich immer wieder alles zum Guten wenden wird.
Regie: Carmen Butta; Kamera: Florian Pfeiffer; Stimme: Claude Giraud, Max Volkert Martens; Drehbuch: Carmen Butta; Montage: Peter Klum; Sound Design: Michael Kube Schlagworte:Alltag, Dokus, Gesellschaft Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Fernsehreporter Dan Geraldo (Alain Chabat) reist nach Palumbien, um dort als Erster den Häuptling des gefährlichen Paya-Stammes zu interviewen. Doch dann erwartet ihn eine ganz besondere Reise, und mit dem einfallsreichen Reiseführer Pablito (Jamel Debbouze) an seiner Seite gerät Dan in ein großes Abenteuer. Sie begegnen einem teuflischen Botaniker, hungrigen Piranhas, einem Diktator mit einem großen Geheimnis sowie den Hütern einer uralten Prophezeiung. Und dann bekommt Dan etwas noch nie zuvor Gesehenes vor seine Kamera: das legendäre Marsupilami, ein hochintelligentes Tier mit Superkräften!
Der lustvoll überdrehte Abenteuerfilm aus Frankreich mischt Real- und Computerszenen. Er entstand in Anlehnung an die berühmten französischen Comics "Spirou und Fantasio" von André Franquin (1924-1997). Darin tauchte das anarchische Fantasiewesen Marsupilami erstmals 1952 auf. Es gilt als äußerst selten, zugleich scheu und überaus wehrhaft. Dabei ist es schwierig zu beobachten - und noch schwerer zu fangen. Da seine Beliebtheit stetig wuchs, bekam es schließlich sogar seine eigene Comic-Reihe - und nun auch einen turbulenten Familienfilm.
Drehbuch: Alain Chabat, Jeremy Doner; Regie: Alain Chabat; Schauspieler: Jamel Debbouze, Alain Chabat, Géraldine Nakache, Lambert Wilson, Patrick Timsit, Aïssa Maïga, Fred Testot, Liya Kebede; Produktion: Amandine Billot, Christine Rouxel; Kamera: Laurent Dailland; Vorlage: André Franquin; Montage: Maryline Monthieux; Musik: Bruno Coulais Schlagworte:Abenteuer, Action, Filme & Serien, Komödie Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Auf den Spuren Winnetous" bringt den Mythos der Winnetou-Filme zurück. Die Produktion der Kulmbacher Firma Kama Media führt "Winnetou" Pierre Brice und "Sam Hawkens" Ralf Wolter nach über 40 Jahren zurück an die Originalschauplätze der legendären Filme. In eindrucksvollen Bildern werden Schauplätze wie die Plitvicer Seen (der legendäre "Silbersee"), das Mali Alan-Felsmassiv (der charakteristische Goldberg "Nugget-tsil"), das Zrmanja-Plateau (Standort des Apachen-Pueblos), die Krka-Wasserfälle (die Kaskaden, an denen einst wichtige Filmszenen entstanden) und andere Drehorte besucht. Neben Brice und Wolter erinnern sich weitere Beteiligte an die "große Zeit von Winnetou". Unter ihnen "Nscho-tschi" Marie Versini, der dynamische Götz George, die rassige Dunja Rajter, Produzent Horst Wendlandt und sein Sohn Matthias (der Junior, der der Legende nach maßgeblich am Zustandekommen beteiligt war), sowie Komponist Martin Böttcher, dessen Melodien Winnetou und Old Shatterhand auf den Leib geschrieben sind. Winnetou und seine treuen Weggefährten leben in dieser einmaligen filmischen Dokumentation wieder auf.
Protagonist: Götz George, Pierre Brice, Ralf Wolter; Produktion: Axel Klawuhn; Regie: Axel Klawuhn Schlagworte:Abenteuer, Dokus Standort: Filmfriend Streamingdienst
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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