Inhalt: Paula (Angelica Domröse) hat bereits zwei Männer zum Teufel gejagt und lebt nun allein mit ihren beiden Kindern. Sie ist einer "Sicherheitsehe" nicht abgeneigt, will davor jedoch noch einmal so richtig "die Glocken läuten lassen." In einer Bar begegnet sie Paul (Winfried Glatzeder) und beide trifft die Liebe wie ein Paukenschlag. Er ist jedoch verheiratet und will seine Karriere zunächst nicht gefährden. Paul fängt erst an, um Paulas Liebe zu kämpfen, als sie sich plötzlich und rigoros von ihm trennt. Sie finden schließlich beide eine Liebe, die stärker ist als der Tod. Doch nun will Paula unbedingt ein Kind von Paul und setzt dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel ...
Der Film beruht auf einem Drehbuch des Regisseurs Heiner Carow und Ulrich Plenzdorf und war zunächst von einem Verbot bedroht. Er wurde erst auf Intervention von Erich Honecker für den Kinostart freigegeben, da er in "Paul und Paula" einen Film speziell für junge Menschen sah. Der Film entwickelte sich zum Kassenschlager mit mehr als drei Millionen Zuschauer*innen. Heute gilt er als absoluter Klassiker deutscher Filmkunst und wurde vom Verbund deutscher Kinematheken zu den wichtigsten 100 deutschen Filmen gewählt.
"Die Legende von Paul und Paula" wurde im Sommer 1972 in Ost-Berlin gedreht.
Musik: Peter Gotthardt; Schauspieler: Rolf Ludwig, Hans Hardt-Hardtloff, Heidemarie Wenzel, Winfried Glatzeder, Angelica Domröse, Fred Delmare, Frank Schenk, Käthe Reichel, Dietmar Richter-Reinick; Kamera: Jürgen Brauer; Drehbuch: Ulrich Plenzdorf, Heiner Carow; Montage: Evelyn Carow; Regie: Heiner Carow Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Als die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Belén einen Job als Hausmädchen bei einer reichen Familie annimmt, bekommt sie erstmals in ihrem Leben einen der entlegenen Außenbezirke von Buenos Aires zu sehen. Hohe Mauern schützen das Anwesen, hinter dem dschungelähnliches Gebiet liegt. Auf einem ihrer Spaziergänge entdeckt Belén ein Nudistencamp. Ihre heimlichen Besuche als Voyeurin häufen sich, doch schließlich wird sie von der Nudisten-"Familie" als vollwertiges Mitglied aufgenommen und erlebt nie gekannte Zügellosigkeit und Harmonie. Doch der Zusammenprall zweier Welten erzeugt eine Reibung, die nicht ohne Folgen bleibt ...
"Rinner entwickelt seine lakonische Romanze in eine vollkommen ungeahnte Richtung, schrammt am Surrealen vorbei ins Groteske, ohne je ins Lächerliche abzurutschen." (ORF)
"Eine exquisit inszenierte Komödie mit trockenem Humor im Stile von Jacques Tatis Mon oncle." (FilmSociety Lincoln Center New York)
Musik: Jongho You, Jimin Kim; Schauspieler: Martín Shanly, Andrea Strenitz, Ivanna Colona Olsen, Iride Mockert, Mariano Sayavedra, Pablo Seijo; Produktion: Nicolás Payueta, Lukas Valenta Rinner; Montage: Ana Godoy; Drehbuch: Martín Shanly, Ana Godoy, Lukas Valenta Rinner; Regie: Lukas Valenta Rinner; Kamera: Roman Kasseroller Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Frankreich Anfang der 1980er-Jahre: Aufbruchsstimmung macht sich breit - auch in der Musik. In einer verschlafenen Kleinstadt betreibt die Clique um den charismatischen Jerôme (Joseph Olivennes) und seinen introvertierten Bruder Philippe (Thimotée Robart) auf einem Dachboden einen Piratensender. Als Marianne (Marie Colomb) mit ihrer kleinen Tochter aus Paris in den Ort zurückzieht, ist es um die Brüder geschehen: Beide verlieben sich Hals über Kopf in sie.
Mit seiner einnehmenden Art kann Jerôme Marianne schnell für sich gewinnen, während es Philippe nicht wagt, ihr seine Liebe zu zeigen. Als er zum Militärdienst eingezogen und nach West-Berlin versetzt wird, verändert die Begegnung mit dem schillernden Radiomoderator Dany (Brain Powell) sein Leben: Philippe beeindruckt als DJ beim Militärradio und traut sich, Marianne per Radio seine Liebe zu gestehen. Doch als er nach Hause fährt, muss er feststellen, dass sich alles verändert hat. Er gerät in einen großen Gewissenskonflikt.
Vincent Maël Cardona fängt in seinem pulsierenden Film die besondere Stimmung der 1980er-Jahre ein: eine Mischung aus Melancholie und Resignation auf der einen, überschwängliche Lebensenergie und Kreativität auf der anderen Seite. Diese Energie ist wie ein sehnsüchtiges Lachen, das durch den Soundtrack mit Titeln von Joy Division, The Undertones, Iggy Pop, Gang of Four oder Front 242 kongenial unterstützt wird. Die jungen Erwachsenen wissen, dass sie allein, aber doch miteinander verbunden sind - für immer im Zustand des Erwachsenwerdens: Sie sind DIE MAGNETISCHEN.
Bei den Internationalen Filmfestspiele Cannes wurden DIE MAGNETISCHEN 2021 in der Sektion Quinzaine des Réalisateurs als Entdeckung gefeiert und ausgezeichnet. Danach gewann er den CÉSAR als Bester Debütfilm. Im Film glänzt das aufstrebende Ensemble Thimotée Robart, Marie Colomb, Joseph Olivennes. Thimotée Robart wurde für seine Leistung mit dem Prix Lumière als Bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet.
Produktion: Toufik Ayadi, Christophe Barral; Musik: David 'Tahiti Boy' Sztanke; Schauspieler: Joseph Olivennes, Thimotée Robart, Louise Anselme, Judith Zins, Fabrice Adde, Maxence Tual, Younès Boucif, Marie Colomb; Regie: Vincent Maël Cardona; Kamera: Brice Pancot; Drehbuch: Vincent Maël Cardona; Montage: Flora Volpelière Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dem Nobelpreisträger Thomas Mann, seinem Bruder Heinrich und seinem Sohn Klaus verdanken wir Romane, die zu den Meilensteinen der Literatur im 20. Jahrhundert gehören. Andererseits aber hat uns die Familie Mann selbst den Roman eines ganzen Jahrhunderts hinterlassen. Keine andere Familie hat sich mit ähnlicher Intensität dieser Zeit gewidmet, darüber geschrieben und eine ganze Ära geprägt wie die Manns.
In der sechsstündigen Miniserie bemüht sich Heinrich Breloer darum, Geist und Seele der Familie zum Leben zu erwecken: Mit einer verblüffenden Vielfalt filmischer Mittel geht er der Geschichte der Manns nach, um sie in ein ganz und gar ergreifendes Kunstwerk zu transformieren. Der Weg führt von den unbeschwerten Exzessen der Weimarer Republik bis zur unvermeidlichen Kollision mit den Nazis, von den chaotischen Kriegsjahren des europäischen und amerikanischen Exils bis zur Nachkriegszeit, in der sich die unversöhnlichen Feinde des Faschismus in einer Welt wiederfanden, die nicht mehr die ihre war. Immer waren die Manns die leidenschaftlichsten und tragischsten Akteure in jenem Schauspiel, das man als das 20. Jahrhundert bezeichnet.
Heinrich Breloer läßt sich von Thomas Manns jüngster Tochter, der überaus eloquenten Elisabeth, an die Stätten einer einmaligen Odyssee führen: von Lübeck, München und Berlin geht die Reise an die Côte d'Azur, nach Zürich und schließlich in die USA. Und die Zuschauer werden Zeugen der Saga, in der originale, historische Filmdokumente, Interviews mit Freunden und Mitgliedern der Familie sowie vor allem nachgespielte Schlüsselszenen miteinander verbunden sind. Die Liste großartiger Schauspieler wird angeführt von Armin Mueller-Stahl als Thomas Mann. Mit ihren Produktionskosten von rund 20 Mio. DM gehörte die Serie damals zu den ehrgeizigsten Projekten des deutschen Fernsehens.
Folge 2 des Doku-Dramas über die Geschichte der Familie Thomas Manns.
Musik: Hans-Peter Ströer; Schauspieler: Jürgen Hentsch, Sebastian Koch, Stefanie Stappenbeck, Philipp Hochmair, Anna Thalbach, Veronica Ferres, Armin Mueller-Stahl, Monica Bleibtreu, Sophie Rois; Montage: Monika Bednarz, Olaf Strecker; Drehbuch: Heinrich Breloer, Horst Königstein; Produktion: Katharina Gräfin Lambsdorff, Thilo Kleine; Regie: Heinrich Breloer; Kamera: Gernot Roll Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dem Nobelpreisträger Thomas Mann, seinem Bruder Heinrich und seinem Sohn Klaus verdanken wir Romane, die zu den Meilensteinen der Literatur im 20. Jahrhundert gehören. Andererseits aber hat uns die Familie Mann selbst den Roman eines ganzen Jahrhunderts hinterlassen. Keine andere Familie hat sich mit ähnlicher Intensität dieser Zeit gewidmet, darüber geschrieben und eine ganze Ära geprägt wie die Manns.
In der sechsstündigen Miniserie bemüht sich Heinrich Breloer darum, Geist und Seele der Familie zum Leben zu erwecken: Mit einer verblüffenden Vielfalt filmischer Mittel geht er der Geschichte der Manns nach, um sie in ein ganz und gar ergreifendes Kunstwerk zu transformieren. Der Weg führt von den unbeschwerten Exzessen der Weimarer Republik bis zur unvermeidlichen Kollision mit den Nazis, von den chaotischen Kriegsjahren des europäischen und amerikanischen Exils bis zur Nachkriegszeit, in der sich die unversöhnlichen Feinde des Faschismus in einer Welt wiederfanden, die nicht mehr die ihre war. Immer waren die Manns die leidenschaftlichsten und tragischsten Akteure in jenem Schauspiel, das man als das 20. Jahrhundert bezeichnet.
Heinrich Breloer läßt sich von Thomas Manns jüngster Tochter, der überaus eloquenten Elisabeth, an die Stätten einer einmaligen Odyssee führen: von Lübeck, München und Berlin geht die Reise an die Côte d'Azur, nach Zürich und schließlich in die USA. Und die Zuschauer werden Zeugen der Saga, in der originale, historische Filmdokumente, Interviews mit Freunden und Mitgliedern der Familie sowie vor allem nachgespielte Schlüsselszenen miteinander verbunden sind. Die Liste großartiger Schauspieler wird angeführt von Armin Mueller-Stahl als Thomas Mann. Mit ihren Produktionskosten von rund 20 Mio. DM gehörte die Serie damals zu den ehrgeizigsten Projekten des deutschen Fernsehens.
Folge 1 des Doku-Dramas über die Geschichte der Familie Thomas Manns.
Schauspieler: Monica Bleibtreu, Jürgen Hentsch, Philipp Hochmair, Armin Mueller-Stahl, Anna Thalbach, Sophie Rois, Sebastian Koch, Veronica Ferres, Stefanie Stappenbeck; Kamera: Gernot Roll; Musik: Hans-Peter Ströer; Regie: Heinrich Breloer; Drehbuch: Heinrich Breloer, Horst Königstein; Produktion: Thilo Kleine, Katharina Gräfin Lambsdorff; Montage: Monika Bednarz, Olaf Strecker Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dem Nobelpreisträger Thomas Mann, seinem Bruder Heinrich und seinem Sohn Klaus verdanken wir Romane, die zu den Meilensteinen der Literatur im 20. Jahrhundert gehören. Andererseits aber hat uns die Familie Mann selbst den Roman eines ganzen Jahrhunderts hinterlassen. Keine andere Familie hat sich mit ähnlicher Intensität dieser Zeit gewidmet, darüber geschrieben und eine ganze Ära geprägt wie die Manns.
In der sechsstündigen Miniserie bemüht sich Heinrich Breloer darum, Geist und Seele der Familie zum Leben zu erwecken: Mit einer verblüffenden Vielfalt filmischer Mittel geht er der Geschichte der Manns nach, um sie in ein ganz und gar ergreifendes Kunstwerk zu transformieren. Der Weg führt von den unbeschwerten Exzessen der Weimarer Republik bis zur unvermeidlichen Kollision mit den Nazis, von den chaotischen Kriegsjahren des europäischen und amerikanischen Exils bis zur Nachkriegszeit, in der sich die unversöhnlichen Feinde des Faschismus in einer Welt wiederfanden, die nicht mehr die ihre war. Immer waren die Manns die leidenschaftlichsten und tragischsten Akteure in jenem Schauspiel, das man als das 20. Jahrhundert bezeichnet.
Heinrich Breloer läßt sich von Thomas Manns jüngster Tochter, der überaus eloquenten Elisabeth, an die Stätten einer einmaligen Odyssee führen: von Lübeck, München und Berlin geht die Reise an die Côte d'Azur, nach Zürich und schließlich in die USA. Und die Zuschauer werden Zeugen der Saga, in der originale, historische Filmdokumente, Interviews mit Freunden und Mitgliedern der Familie sowie vor allem nachgespielte Schlüsselszenen miteinander verbunden sind. Die Liste großartiger Schauspieler wird angeführt von Armin Mueller-Stahl als Thomas Mann. Mit ihren Produktionskosten von rund 20 Mio. DM gehörte die Serie damals zu den ehrgeizigsten Projekten des deutschen Fernsehens.
Folge 3 des Doku-Dramas über die Geschichte der Familie Thomas Manns.
Schauspieler: Armin Mueller-Stahl, Monica Bleibtreu, Sebastian Koch, Philipp Hochmair, Veronica Ferres, Stefanie Stappenbeck, Jürgen Hentsch, Sophie Rois, Anna Thalbach; Montage: Olaf Strecker, Monika Bednarz; Produktion: Katharina Gräfin Lambsdorff, Thilo Kleine; Drehbuch: Heinrich Breloer, Horst Königstein; Kamera: Gernot Roll; Musik: Hans-Peter Ströer; Regie: Heinrich Breloer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Jacek liebt Heavy Metal, die Spritztouren mit seinem Auto und seinen Hund. Er genießt das Dasein als cooler Außenseiter in einem ansonsten eher spießigen Umfeld. In der Nähe seines Heimatortes an der polnisch-deutschen Grenze soll die größte Jesusstatue der Welt entstehen, und auch Jacek arbeitet auf der Großbaustelle. Doch ein schwerer Arbeitsunfall lässt ihn entstellt zurück. Unter reger Anteilnahme der polnischen Öffentlichkeit wird daraufhin die erste Gesichtstransplantation im Land vollzogen. Jacek wird als Nationalheld und Märtyrer gefeiert, die Jesusstatue wird höher und höher, aber er selbst erkennt sich nicht mehr im Spiegel wieder. Während sein Konterfei zur Maske wird, zeigen die Menschen um ihn herum ihr wahres Gesicht...
In ihrer bösen Satire reflektiert die Regisseurin Masgorzata Szumowska die Zustände im heimischen Polen zwischen katholischer Bigotterie, enthemmter Konsumgesellschaft und sensationslüsternen Boulevard-Medien.
Masgorzata Szumowska: "Ich kenne das Polen außerhalb der Großstädte sehr gut. Während meiner Kindheit verbrachte ich jedes Jahr viel Zeit mit meinen Eltern in einem masurischen Dorf. Bis heute ermöglichen mir diese Erfahrungen Einblicke in die Leute auf dem Land, und ich fahre mit meinen Kindern und Freunden immer noch ins Landhaus meiner Eltern.
Die Handlung des Films spielt im wunderschönen und unberührten südlichen Teil Polens, aber in erster Linie interessiert mich dieser junge Mann, der eine Art von Dilemma und Mysterium erlebt, der von wilder Natur umgeben ist und auf eine gewisse Weise auch unter wilden Menschen lebt. Die Welt auf dem Lande ist gleichzeitig schön und grausam, die Menschen können bösartig sein. Alles wirkt dort einfacher, die Regeln des Lebens sind klarer, urtümlicher.
Das ländliche Leben basiert auf Beziehungen und auf der Koexistenz mit der Natur. Als Mensch kann man sich nicht von seinen Wurzeln befreien, sie werden einen immer wieder umfangen. Mir gefällt es, dieses Polen zu zeigen, aber es ist gleichzeitig ein Polen, dem Jacek entfliehen möchte. Trotz dessen ungezähmter Schönheit."
Regie: Masgorzata Szumowska; Produktion: Jacek Drosio, Masgorzata Szumowska, Michas Englert; Schauspieler: Dariusz Chojnacki, Roman Gancarczyk, Anna Tomaszewska, Robert Talarczyk, Agnieszka Podsiadlik, Mateusz Kosciukiewicz, Malgorzata Gorol, Martyna Krzysztofik; Musik: Adam Walicki; Drehbuch: Michas Englert, Masgorzata Szumowska; Montage: Jacek Drosio; Kamera: Michas Englert Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Film spielt im Jahr 1945 im zerbombten Berlin. Der ehemalige Militär-Chirurg Dr. Hans Mertens kehrt nach dem Krieg zurück nach Berlin und findet sein Haus in Trümmern vor. Er leidet noch unter den schrecklichen Kriegserinnerungen und wird zum Alkoholiker. Die Fotografin Susanne Wallner, eine KZ-Überlebende, findet ihn in ihrer alten Wohnung vor und beide werden schnell zu Freunden und Mitbewohnern. Bald darauf begegnet Mertens seinem ehemaligen Hauptmann Ferdinand Brückner. Dieser ließ am Weihnachtsabend 1942 36 Männer, 54 Frauen und 31 Kinder einer polnischen Ortschaft erschießen. Inzwischen ist Ferdinand Brückner ein beliebter Bürger und erfolgreicher Geschäftsmann, der aus alten Stahlhelmen Kochtöpfe produziert. Am Weihnachtsabend 1945 versucht Mertens ihn zu töten, doch der Mord wird von Susanne Wallner rechtzeitig verhindert. Sie kann ihn überzeugen, Brückner anzuzeigen, so dass er vor Gericht gestellt werden kann.
Kamera: Friedl Behn-Grund, Eugen Klagemann; Schauspieler: Erna Sellmer, Elly Burgmer, Wilhelm Borchert, Hildegard Knef, Arno Paulsen, Marlise Ludwig; Regie: Wolfgang Staudte; Musik: Ernst Roters; Montage: Hans Heinrich; Drehbuch: Wolfgang Staudte Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Die Ortliebschen Frauen" von Regisseur Luc Bondy ist ein pessimistisches Drama um eine Familie, die nach dem Tod des Vaters ums Überleben kämpft. Zurückgelassen wurden die einfältige Mutter, die willensstarke Tochter Josefine, eine weitere Schwester sowie ein geistig zurückgebliebener Bruder. Josefine übernimmt das Zepter und kümmert sich um die Familie. Sie macht die Schwester zur Magd und zwingt ihren Bruder, im Keller zu wohnen. Der erste Film des Theaterregisseurs Bondy basiert auf Franz Nabls Roman "Das Grab des Lebendigen" und feierte seine Premiere auf der Berlinale 1981.
"Luc Bondys Film, der in einer seltsam zeitlosen, am Rand der Gegenwart dahinbleichenden Kleinbürgerwelt spielt, zeigt die zerstörende Kraft einer Sehnsucht nach dem Bewahrenden" schrieb Der Spiegel. In der Zeit hieß es: "Nein, Kino ist das nicht, was ... Libgart Schwarz da vorführt. So unauffällig schrill, so behutsam exzentrisch, so mondsüchtig rücksichtslos darf man sich vor einer Kamera eben nicht benehmen ... aber ein erster Film, der Lust macht auf den zweiten."[
Schauspieler: Klaus Pohl, Edith Heerdegen, Libgart Schwarz, Elisabeth Stepanek; Vorlage: Franz Nabl; Montage: Stefan Arnsten; Kamera: Ricardo Aronovich; Musik: Peer Raben; Produktion: Joachim von Vietinghoff; Drehbuch: Luc Bondy, Libgart Schwarz; Regie: Luc Bondy Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Sarah und Victor lernen sich Anfang der 1970er-Jahre in einem Pariser Nachtclub kennen. Für Sarah ist es Liebe auf den ersten Blick, während Victor sich anfangs noch nicht zu entscheiden wagt. Bald trennen sich ihre Wege wieder, und es deutet zunächst nichts darauf hin, dass sie am Ende beinahe ein halbes Jahrhundert zusammen durchs Leben gehen werden.
Doch Sarahs Charme und Intelligenz kann sich der ambitionierte Victor nicht lange entziehen: Sie heiraten und gründen eine Familie. Gemeinsam durchleben sie Jahrzehnte voller Leidenschaft, Geheimnisse, Nähe und Distanz. Victor steigt zum gefeierten Schriftsteller auf, während Sarah in seinem Schatten ein scheinbar unspektakuläres Leben führt. Victors Erfolg verdankt die Familie ein sorgenfreies Leben und gesellschaftliche Anerkennung. Doch nach und nach stellt sich heraus, wer tatsächlich hinter dem raketenhaften Aufstieg des Schriftstellers Adelman stand.
Der Film erzählt die Geschichte der einen großen Liebe im Lauf von 45 Jahren. "Die Rollen sind von Anfang an klar verteilt: hier Zielstrebigkeit, dort Narrenfreiheit. Sarah, die scharfsinnige Literaturdoktorandin, stürzt sich wie ein Geier auf Victors Manuskript und korrigiert unaufgefordert darin herum. Als schlauer Coach erträgt sie seine weiblichen Groupies, seine Krisen und sein Selbstmitleid und genießt das durch seine Bestseller ermöglichte Wohlleben. Nicolas Bedos, der sich in Theater, Fernsehen und als Buchautor einen Namen gemacht hat, gibt in seinem Regiedebüt ohne Scheu einen eitlen Narziss. Für seine Partnerin auch im wahren Leben, Doria Tillier, die ihre Karriere als Wetterfee begann, dürfte der Part der aparten und redegewandten Muse ihren Durchbruch bedeuten.
Wie das Filmemacherduo Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri werfen sich die beiden verbal die Bälle zu. Manche unnötigen Szenen, darunter der Schluss-Twist, werden aufgewogen durch Witze, deren Boshaftigkeit und Klarsicht einem den Glauben an die französische Komödie zurückgeben. Da wird etwa, haarscharf am Rand der Tragödie, gezeigt, mit welcher Skrupellosigkeit Autoren für eine gute Geschichte ihre Umgebung bloßstellen; wie sehr Literaten auch Hochstapler sind, die das Leid anderer ausbeuten. In diesen burlesk angerichteten Momenten beweist die Komödie einen Tiefgang, der manch bemühtes Drama in den Schatten stellt." (epd Film)
Regie: Nicolas Bedos; Schauspieler: Nicolas Bedos, Denis Podalydès, Zabou Breitman, Pierre Arditi, Doria Tillier; Musik: Nicolas Bedos; Montage: Anny Danché; Produktion: Denis Pineau-Valencienne, François Kraus; Drehbuch: Nicolas Bedos, Doria Tillier Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die New Yorker Dichterin Elizabeth Bishop sucht Anfang der 1950er-Jahre neue Inspiration für ihre Lyrik. Ihre Schaffenskrise führt sie nach Rio de Janeiro, wo sie ihre Studienfreundin Mary besucht. In ihrer Schüchternheit fühlt sich die Poetin von der brasilianischen Sinnlichkeit und Lebensfreude geradezu überrumpelt. Sie ist das ganze Gegenteil von Marys schneidiger Lebensgefährtin, der Architektin Lota de Macedo Soares. Deren anfängliche Ablehnung gegenüber Elizabeth schlägt bald um in tiefe Zuneigung, was Mary gar nicht gefällt. Die Dreiecksgeschichte gerät völlig aus dem Gleichgewicht, als Lota ihr größtes Werk beginnt: die Gestaltung des weltberühmten Flamengo Parks in Rio. Beflügelt von der neuen Umgebung, kann Elizabeth wieder schreiben und wird mit Preisen überhäuft. Nun sind beide Frauen auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und Teil der gehobenen Gesellschaft Brasiliens. Doch ein Militärputsch droht alles ändern. Der Oscar-nominierte Regisseur Bruno Barreto erzählt in opulenten und sinnlichen Bildern.
Regie: Bruno Barreto; Montage: Mauro Pinheiro Jr.; Produktion: Lucy Barreto, Paula Barreto; Musik: Marcelo Zarvos; Schauspieler: Tracy Middendorf, Miranda Otto, Glória Pires, Lola Kirke, Marcello Airoldi, Tânia Costa, Marianna Mac Nieven; Kamera: Mauro Pinheiro Jr.; Vorlage: Carmen L. Oliveira; Drehbuch: Matthew Chapman, Julie Sayres Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1968 in Rumänien: Seit dem Tod der Mutter hält der junge Arzt Mihai (Alex Margineanu) seine Familie zusammen. Sein jüngerer Bruder Emil (Razvan Enciu) hingegen hat nichts Besseres zu tun als gegen den Staat zu rebellieren. Und zu allem Überfluss ist ihr Vater William (Ovidiu Schumacher) nicht nur langsam am Erblinden, sondern auch noch lebensbedrohlich erkrankt. Das einzige, was ihm jetzt noch retten könnte, ist eine Operation in der DDR. Gemeinsam ziehen die drei Männer los Richtung Ostdeutschland. Kaum angekommen, müssen sie erfahren, dass sowjetische Panzer den Weg zurück versperren und sie in Deutschland festsitzen. In einem Auffanglager für Touristen lernt Mihai die Studentin Ulli (Susanne Bormann) kennen und verfällt ihr sofort. Als dann die Familie Dank eines Transitvisums unverhofft in der BRD landet, steht sie vor der großen Frage: Sollen sie im Westen bleiben oder in die Heimat zurückkehren?
"Herzenswarm, ungeheuer komisch und tragisch zugleich" Süddeutsche Zeitung
Montage: Hansjörg Weißbrich, Daniel Olteanu; Produktion: David Lindner Leporda, Verona Meier; Drehbuch: Anca Miruna Lazarescu; Schauspieler: Lutz Blochberger, Marcela Nistor, Razvan Enciu, Susanne Bormann, Alexandru Mrgineanu, Doru Ana, Manuel Klein, Ovidiu Schumacher; Regie: Anca Miruna Lazarescu; Kamera: Christian Stangassinger; Musik: Ferenc Darvas Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Im Frühjahr 1945 glaubt in einem Ort an der Ostsee der 15-jährige Günter immer noch fanatisch an den Sieg der Nazis. Die meisten Bewohner fürchten sich vor dem baldigen Einmarsch der Russen. Günter ist jedoch vom Sieg der Deutschen überzeugt und will dafür kämpfen. Er jagt in seinem Fanatismus einen geflüchteten Zwangsarbeiter und nimmt dafür stolz das "EK II" entgegen. Dass der Dorfpolizist den Mann erschießt, als er sein Versteck verlässt, findet Günter jedoch nicht in Ordnung. Als die Sowjetarmee kurz darauf den Ort besetzt, wird Günter wegen Mordes verhaftet. Er beteuert zwar seine Unschuld, will aber nicht zum "Verräter" werden. Der schuldige Dorfpolizist versucht Günter unter Druck zu setzen, woraufhin dieser sein Schweigen bricht, da er die Tat des Polizisten nicht länger decken will.
"Die Russen kommen" ist ein deutscher Spielfilm der DEFA von Regisseur Heiner Carow, der 1968 entstand. Er basiert lose auf der Erzählung "Die Anzeige des Bandes Ferien am Feuer" von Egon Richter. Der Film wurde unter anderem an der Ostsee gedreht, nach seiner Fertigstellung aber nicht gezeigt, da er von den Behörden verboten wurde. Zur Uraufführung kam der Film erst im Jahr 1987. Heiner Carow verwendete zuvor Teile des verbotenen Films zunächst für den ab 1968 gedrehten Film "Karriere", der 1971 in die Kinos der DDR kam. Das Filmmaterial zu "Die Russen kommen" galt lange Zeit als verschollen.
Regie: Heiner Carow; Schauspieler: Viktor Perevalov, Karla Runkehl, Dorothea Meissner, Norbert Christian, Gert Krause-Melzer, Rolf Ludwig; Kamera: Jürgen Brauer; Drehbuch: Claus Küchenmeister, Heiner Carow; Vorlage: Egon Richter; Montage: Evelyn Carow; Musik: Peter Gotthardt Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der erste "Indianer-Film" der DDR, von einem tschechischen Regisseur mit großem szenischen Aufwand in Jugoslawien inszeniert. Nach einem sechsbändigen Roman erzählt er vom Kampf der Dakotas (1876/77) gegen land- und geldgierige weiße Eindringlinge:
Tokei-ihto, Häuptling der "Söhne der großen Bärin" vom Stamme der Dakota, ist von Leutnant Roach nach Fort Smith bestellt worden. Er vermutet einen Verrat der Weißen und hätte lieber mit Oberhäuptling Tashunka-witko gegen sie gekämpft, aber die Ältesten haben anders entschieden. In Begleitung seines persönlichen Feindes Fred Clark, genannt Red Fox, angekommen, bestätigt sich sein Verdacht. Die Weißen wollen die Indianer von ihrem vertraglich zugesicherten Land vertreiben, denn dort wurde Gold gefunden. Tokei-ihto verweigert das Einverständnis, in eine Reservation auf unfruchtbarem Gebiet zu ziehen und wird eingekerkert. Als die kämpfenden Dakota geschlagen und umgesiedelt sind, lässt man ihn frei. Die anderen seiner Stammesgruppe haben ihren Fehler inzwischen eingesehen, und mit Tokei-ihto beschließen sie, ins freie Kanada zu fliehen. Eine erbitterte Verfolgung setzt ein. Während der Stamm die Grenzen passiert, stellt Tokei-ihto sich Red Fox zum letzten Kampf.
"Die Söhne der großen Bärin" und spätere DEFA-Indianer-Filme waren um eine andere Form der Darstellung indianischen Lebens bemüht, wohl auch in Abgrenzung von den in der BRD erfolgreichen Karl-May-Filmen. (May galt damals in der DDR noch als Persona non grata, ehe er ab 1981 seinen Platz in den kulturtheoretischen Auffassungen der SED zugewiesen bekam.) Zwischen 1965 und 1983 folgten weitere elf klassische DEFA-Genrefilme, die erfolgreich in den Kinos der DDR liefen, insbesondere zu den Sommerfilmtagen in Freilichtkinos und auf Zeltplätzen. Mit etwa fünf Mio. Zuschauern wurde "Die Söhne der großen Bärin" zum erfolgreichsten DEFA-Film des Jahres 1966. Insgesamt erreichte er in der DDR 9.442.395 Zuschauer.
Schauspieler: Horst Jonischkan, Milan Jablonsky, Gerhard Rachold, Jozef Adamovic, Gojko Mitis, Hans Hardt-Hardtloff, Rolf Römer, Jozef Majercik, Jirí Vrstála; Kamera: Jaroslav Tuzar; Montage: Ilse Peters; Regie: Josef Mach; Vorlage: Liselotte Welskopf-Henrich; Drehbuch: Liselotte Welskopf-Henrich; Musik: Wilhelm Neef Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1926, ein Dorf in Frankreich: Die 16-jährige Mouchette tötet einen ihrer Liebhaber, den Marquis de Cadignan. Der Mord wird jedoch als Selbstmord kaschiert. Der katholische Dorfpriester Donissan versucht, nach mittelalterlichem Vorbild das Leben eines Heiligen zu führen: Er fastet, trägt Bußgewänder unter seinem Talar und geißelt sich. Sein Vorgesetzter, der Dekan Menou-Segrais, hält voll väterlicher Sorge den Eiferer zur Mäßigung an, ist andererseits aber auch fasziniert von der Kraft und Inbrunst des jungen Mannes, in dem er ganz besondere Gaben, wenn nicht gar eine Berufung zu erkennen glaubt. Bei einem einsamen nächtlichen Fußmarsch begegnet Donissan einem reisenden Pferdehändler, der ihn zu einer Abkürzung überredet. Aber der Fremde führt den erschöpften Priester nur immer tiefer in die Einöde und offenbart sich schließlich als Satan.
Drehbuch: Maurice Pialat, Sylvie Pialat; Schauspieler: Jean-Claude Bourlat, Gérard Depardieu, Yann Dedet, Sandrine Bonnaire, Brigitte Legendre, Maurice Pialat; Vorlage: Georges Bernanos; Kamera: Willy Kurant; Musik: Henri Dutilleux; Produktion: Michael Lentz, Daniel Toscan du Plantier; Regie: Maurice Pialat; Montage: Yann Dedet Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Rudolf Thomes subtiles Spiel mit Spiegelungen, Übertragungen, Verwandlungen - und der Bildkunst von Friedrich Wilhelm Murnau. Mit Filmmusik des legendären Jazz-Schlagzeugers Chico Hamilton (1921-2013).
Der Filmkritiker Richard (John Shinavier) bekommt ein Stipendium, um ein Buch über den Filmemacher Friedrich Murnau zu schreiben. Er reist von New York nach Berlin, wo er auf die Malerin Martha (Radhe Schiff) trifft. Für ihn ist sie keine Unbekannte, denn sie hatten bereits einmal eine Beziehung miteinander. Beim gemeinsamen Spaziergang durch einen Berliner Park bemerken sie die Statue einer Sonnengöttin. Zufälligerweise existiert ein Foto von Martha als Kind, auf dem sie eine ganz ähnliche Pose einnimmt wie die Sonnengöttin. Die Statue wird zum Auslöser für einen gemeinsamen Trip nach Griechenland, wo sich Martha und Richard zunächst in Athen das Original der Statue im Museum ansehen. Dann führt sie die Reise an einen Strand in Griechenland, wo sie sich zunehmend den Kräften der Natur überlassen. Schließlich führt die junge Frau einen mystischen Tanz um ein Feuer auf, und Richard fragt sich, ob es nicht eine tiefere Verbindung zwischen Martha und der Sonnengöttin gibt...
Regie: Rudolf Thome, Maria Speth; Drehbuch: Rudolf Thome; Schauspieler: Chico Hamilton, Radhe Schiff, Johannes Herrschmann, John Shinavier, Hannes Stelzer, Susan Chesler, Adriana Altaras; Montage: Dörte Völz-Mammarella; Kamera: Reinhold Vorschneider; Musik: Chico Hamilton; Produktion: Rudolf Thome Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Renoirs Meisterwerk des Poetischen Realismus: Bei seiner Premiere 1939 war "Die Spielregel", der bis dahin teuerste französische Film, ein Misserfolg und wurde wegen seiner gesellschaftskritischen Haltung angefeindet. Inzwischen gilt er als einflussreicher Klassiker des Weltkinos. Seit 1952 befindet er sich kontinuierlich in der "Top Ten" der Umfrage nach dem besten Film aller Zeiten, die von "Sight and Sound" alle zehn Jahre durchgeführt wird; in der Umfrage von 2012 belegt "Die Spielregel" Platz vier.
Die Handlung: Der Pilot André Jurieux wird nach seinem Rekordflug über den Atlantik als umjubelter Held gefeiert. Zugleich wird ihm klar, dass seine Geliebte Christine inzwischen mit dem Marquis de la Cheyniest verheiratet ist. Doch der Marquis betrügt sie schon seit ihrer Heirat. Als André zu einer Jagdgesellschaft auf den Landsitz des Marquis eingeladen wird, wird es turbulent...
"Die Spielregel" entstand im Frühjahr 1939, nur wenige Monate vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges, und wird heute als Kommentar auf die moralische Gefühllosigkeit der europäischen Oberschicht unmittelbar vor dem Krieg gesehen. Im Oktober 1939 kurz nach Kriegsausbruch wurde der Film von der französischen Zensur verboten. Zur Begründung wurde angegeben, der Film sei deprimierend, morbide, unmoralisch und habe einen negativen Einfluss auf die Jugend.
Die titelgebende Spielregel besteht in der stillschweigenden Übereinkunft der bourgeoisen Gemeinschaft, unter dem Vorwand der Etikette die Fehltritte und Lügen der Mitmenschen zu übersehen, auf dass diese es ebenso halten und man selbst ungeniert und ohne Verantwortung dem Laster frönen kann.
"Damit mutet 'Die Spielregel' wie eine Screwball-Komödie aus der Feder von Luis Buñuel an und wirkt gleichzeitig wie der Urgroßvater von Michael Hanekes 'Das weiße Band'. Wo Hanekes Film den Einfluss einer von Repressalien geprägten Kindheit in einem mecklenburgischen Dorf auf die künftige Tätergeneration des Zweiten Weltkrieges herleitet, reflektiert Renoirs Werk das gesellschaftliche Klima, das beide Weltkriege zu verantworten hat." (filmsucht.org)
Schauspieler: Marcel Dalio, Nora Gregor, Mila Parély, Paulette Dubost, Julien Carette, Odette Talazac, Anne Mayen; Musik: Joseph Kosma; Montage: Marthe Huguet, Marguerite Renoir; Regie: Jean Renoir; Kamera: Jean-Paul Alphen; Drehbuch: Jean Renoir; Produktion: Jean Renoir Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Stille nach dem Schuss von dem deutschen Oscar®-Preisträger Volker Schlöndorff (Die Blechtrommel) erzählt die Geschichte einer fiktiven RAF-Terroristin, die in der DDR Unterschlupf findet. Doch immer wieder fliegt ihre Legende auf, bis schließlich auch die schutzgewährende Mauer fällt.
Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase; Schauspieler: Nadja Uhl, Harald Schrott, Martin Wuttke, Alexander Beyer, Bibiana Beglau, Jenny Schily; Montage: Peter Przygodda; Kamera: Andreas Höfer; Produktion: Arthur Hofer; Regie: Volker Schlöndorff Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Die Suffragette", laut Untertitel ein "Mimisches Schauspiel", ist ein deutscher Stummfilm in fünf Akten von Urban Gad aus dem Jahr 1913. Er zählt zu den fragmentarisch erhaltenen Filmen des Regisseurs.
Nelly, Tochter aus gutem Hause, kehrt aus dem Internat zurück und schließt sich dem Kampf der Suffragetten für das Frauenwahlrecht an. Minister Lord Ascue will die emanzipatorischen Bestrebungen per Gesetz unterbinden. Die Suffragetten gelangen durch eine Mätresse an Briefe, die den Minister diskreditieren, und planen ihn auf diese Weise zu erpressen. Nelly, die den Minister über ihre Familie kennt, soll den "Auftrag" ausführen und für den Fall des Scheiterns auch eine Bombe mit sich führen. Sie konfrontiert Ascue mit den Briefen; als er bei seinem Vorhaben bleibt, deponiert sie die Bombe, warnt jedoch den Minister rechtzeitig und wendet sich von der Frauenbewegung ab. Niemand wird verletzt, und Lord Ascue heiratet Nelly. Das letzte Bild zeigt sie in mitten einer riesigen Kinderschar: "Wir Frauen sollen nicht durch Verbrechen siegen, sondern durch unser Herz", lautet das unverhohlen reaktionäre Fazit dieses frühen Stummfilms mit Asta Nielsen.
Die Suffragette entstand im Union-Atelier in Berlin-Tempelhof. Der Film wurde von der Berliner Zensur am 2. September 1913 mit einem Jugendverbot belegt und erlebte am 12. September 1913 in Berlin seine Premiere. Es war der erste Film der Asta Nielsen/Urban Gad-Serie 1913/1914. Während der Film in Berliner Kinos ungeschnitten lief, wurde er von der Münchner Polizei nur um 136 Meter gekürzt für die Aufführung zugelassen. Zensiert wurde unter anderem die Szene, in der Nelly eine Schaufensterscheibe einschlägt, da die Zensoren in der Wachsfigur im Schaufenster, die eine Husarenuniform trägt, ein Abbild des deutschen Kaisers vermuteten. Zudem wurde die Szene entfernt, in der Nelly die Bombe im Arbeitszimmer des Politikers anbringt. Neben Filmszenen wurden auch verschiedene Szenenfotos, die zum Kinoaushang vorgesehen waren, verboten. Urban Gad zog den Film daher telegrafisch aus dem Spielverkehr in Bayern zurück, da er verstümmelt worden sei und dem Zuschauer in Teilen nicht mehr logisch erscheinen kann.
Die Hauptfiguren von Mutter und Tochter Panburne sind den britischen Suffragetten Emmeline Pankhurst und Tochter Christabel Pankhurst nachempfunden, die sich teilweise radikal für das Frauenwahlrecht einsetzten und sich in diesem Zuge mit Premierminister Herbert Henry Asquith, im Film Lord Ascue, anlegten. Malwine Rennert schrieb in einer Kritik aus dem Jahr 1913, dass der Film in der Provinz erfolglos war: "Das deutsche Bürgertum liest nicht genug, um sich für die Suffragettenbewegung zu interessieren; das Volk stand ihm ganz verständnislos gegenüber." Das größte Interesse zeigten die Zuschauer daher für die Naturaufnahmen des Films und die Szenen auf der Themse. (Quelle: wikipedia)
Am 19. März 1911 wurde in Deutschland zum ersten Mal der Internationale Frauentag gefeiert, unter dem Motto: "Heraus mit dem Frauenwahlrecht! Dafür demonstrierten in Groß-Berlin an diesem Tag mindestens 30.000 Frauen. Der erste große Filmstar, Asta Nielsen, zeigte auf ihre Weise Flagge.
Als "Die Suffragette" am 12. September 1913 in Berlin Premiere hat, muss die berittene Polizei erscheinen, um den Ansturm der Asta Nielsen- Fans in geregelten Bahnen zu halten. Die Ähnlichkeiten der Filmstory mit Ereignissen in England sind überdeutlich. Asta Nielsen spielt Nelly, die Tochter einer einflussreichen Suffragette (real Christabel Pankhurst), die sich leidenschaftlich dem Kampf ihrer Mutter für das Frauenwahlrecht anschließt. Straßenkämpfe und brutale Zwangsernährung werden dem deutschen Publikum gezeigt.
"Zwar schließt 'Die Suffragette' im Gegensatz zu den meisten Asta Nielsen-Filmen mit einem Happy End - Nelly mit Ehemann im Kreis einer lachenden Kinderschar. Doch Asta Nielsens vorangehender Auftritt als politisch engagierte Frau bleibt prägend in Erinnerung." (Barbara Beuys in EMMA)
Regie: Urban Gad; Schauspieler: Asta Nielsen, Max Landa, Herr Schroot, Mary Scheller; Kamera: Emil Schünemann, Guido Seeber, Karl Freund; Produktion: Karl Freund, Guido Seeber, Emil Schünemann; Drehbuch: Urban Gad Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Als Jimmy und Hannah endlich einen Käufer für ihr marodes Ferienhaus auf der griechischen Vulkan-Insel gefunden haben, kehrt das ehemalige Paar zum ersten Mal an jenen Ort zurück, an dem es sich zuletzt vor genau zwei Jahren getrennt hat. Mit im Schlepptau: die siebenjährige Tochter Luca, um deren Liebe die zwei Erwachsenen in ständiger Konkurrenz zueinander buhlen. Hannah ist eifersüchtig auf das sehr innige Vater-Tochterverhältnis, an dessen Exklusivität sie nicht heranreichen kann. Bei Jimmy löst der bevorstehende Verkauf etwas aus: es ist das unumstößliche Ende vom einstigen Traum einer Zukunft als Familie. Dem Berliner Alltag entrissen geschieht etwas: Hannah und Jimmy verlieben sich wieder ineinander. Vorsichtig wagen sie einen Neuanfang. Doch ausgerechnet ihre Tochter Luca setzt alles daran, genau das zu verhindern. Mit kindlicher Cleverness spielt Luca ihre Eltern gegeneinander aus, bis sich vor der Kulisse des Inselidylls ein abgrundtief bösartiger Machtkampf um den Familienthron entspinnt.
Inhalt: Die Bedeutung Shakespeares für die deutsche Dichtung ist kaum zu überschätzen. Seine Werke wurden nicht nur von Goethe begeistert begrüßt. Maßgeblichen Anteil daran hatte die Übersetzung von August Wilhelm Schlegel, die Dorothea Tieck und Wolf Graf Baudissin vollendet haben. Seit langem ist jedoch bekannt, dass die Schlegel-Tieck'sche Übertragung immer wieder durch philologische Eingriffe verändert wurde. Nun liegt endlich ein Neudruck des ursprünglichen Textes vor. Diese Leseausgabe enthält sämtliche Tragödien, darunter so bekannte Werke wie ?Romeo und Julia?, ?Macbeth?, ?Hamlet?, ?König Lear? und ?Othello?. Sie sollte in keinem Bücherschrank fehlen! Umfang: 976 S. ISBN: 978-3-650-71119-9
Inhalt: Der talentierte Kunstmaler Harry Petherton hat die Grundschullehrerin Valentina geheiratet. Nach einer langen Durststrecke, in der Valentina ihrem Mann immer den Rücken gestärkt hat, findet Harry mit seinen Bildern allmählich künstlerische Anerkennung. Doch die Ehe der beiden steht unter keinem guten Stern. Harrys Mutter Barbara ist eine exzentrische Ex-Operndiva, die ihre Stimme verloren hat und seither für ihre Umwelt unerträglich geworden ist. Sie kann ihre Schwiegertochter nicht leiden und gibt sich alle Mühe, um sich zwischen Harry und Valentina zu drängen. Mit Erfolg. Nicht einmal die Flitterwochen verlaufen ohne einen unangemeldeten Besuch Barbaras, die sich in alles einmischt und auf jeder Party erscheint, auf der sie nicht eingeladen worden ist. Resigniert muss Valentina nach zwölf Ehejahren einsehen, dass Harry nicht die Kraft hat, seine Mutter mit der nötigen Entschiedenheit zurückzuweisen.
Schauspieler: Terry O'Quinn, Michael Nouri, Farrah Fawcett, Bridgette Andersen, Colleen Dewhurst, Steven Hill, Danny Corkill; Vorlage: Gillian Martin ; Kamera: Gayne Rescher; Regie: Jon Avnet; Drehbuch: Larry Grusin, Jon Avnet; Produktion: Carol Schreder Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eigentlich heuert die schöne Star-Fotografin Clelia aus Kanada nur deshalb bei dem Pariser Sudelpresse-Imperator Lucien MacRoi an, um in der Nähe ihrer sterbenden Mutter zu sein. Einst hatte Macroi ein Verhältnis mit ihrer Mutter, nun versucht er, eines mit ihr zu haben. Außerdem romantisch bemüht um Clelia: Der gutmütige, von MacRoi um sein Erbe geprellte Verleger Clève und der heiße Paparazzo Nemo. Clelia schwankt zwischen beiden und sinnt auf Rache an MacRoi.
Fotografin Clelia im Focus diverser Männer. Mediensatire trifft romantische Dreiecksgeschichte, Regisseur Andrzej Zulawski zelebriert einmal mehr Frau und Muse Sophie Marceau.
"Die Protagonisten der Filme des polnischen Regisseurs Andrzej Zulawski muten wie atemlose, gehetzte Kreaturen des fatalen Spiels ihres Schicksals an, wie Puppen nahezu metaphysischer Intrigen und Mechanismen. Und doch ist die Ursache ihres existenziellen Leids so banal wie zerreißend: Sie leiden an ihrer Sucht nach Leben und Liebe. (...) ZulawskI interessiert nicht der exploitative Topos des Gangstergenres, das er streift; vielmehr lässt er hier den emotionalen Geschlechterkrieg für Momente Bild werden, um eine Grenze zu markieren, die es zu passieren gilt - eine Explosion der Gefühle von ungeahnter Wucht. Es geht um nichts weiter als um das Leben selbst." Marcus Stiglegger in: filmdienst)
Schauspieler: Sophie Marceau, Marc François, Pascal Greggory, Edith Scob, Guillaume Canet, Michel Subor, Guy Tréjan, Magali Noël; Regie: Andrzej Zusawski; Musik: Andrzej Korzynski; Drehbuch: Andrzej Zusawski; Montage: Marie-Sophie Dubus; Produktion: Paulo Branco; Kamera: Patrick Blossier; Vorlage: Madame de la Fayette Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die drei Arbeiterkinder Peter, Lotte und Frieda wachsen bei einer hartherzigen Pflegemutter auf und werden von ihrem Mann, einem brutalen Alkoholiker, regelmäßig geprügelt. Eines Tages tötet er ein Kaninchen, das die Kinder lieben und jagt sie vorübergehend aus dem Haus in den Regen. Lotte erkrankt an Fieber und stirbt, da die Pflegemutter nicht rechtzeitig nach dem Arzt ruft. Peter trägt auf dem Totenschein heimlich "verhungert" ein und erreicht so, dass den Pflegeeltern das Sorgerecht entzogen wird. Frieda wird in einer Müllersfamilie untergebracht, Peter bei Frau Berndt, wo er endlich zu Ruhe und Sorglosigkeit findet. Sein leiblicher Vater taucht nun auf und versucht ihn als Arbeitskraft zu sich zu nehmen, doch Peter flieht immer wieder von ihm. Schließlich darf er bei Frau Berndt bleiben.
Gerhard Lamprecht wurde für seine so genannten Zille-Filme bekannt: Filme, die halbdokumentarisch im proletarischen Milieu spielten und einen aufklärerischen Ansatz hatten. Im Jahr 1931 drehte er mit "Emil und die Detektive" seinen größten Erfolg. "Die Unehelichen" ist ein besonderer Film jener Jahre. Die egoistische, gefühlskalte Welt der Erwachsenen steht gegen eine fürsorgliche Welt der Kinder. Die Geschichte um Peter, Lotte und Fried, die bei hartherzigen Pflegeeltern aufwachsen, weil sie selbst unehelich sind, möchte aufrütteln. Zudem sind die Kinder im Film selbst zum ersten Male nicht Objekte sondern stehen im Mittelpunkt.
"Gerhard Lamprechts markanter Stummfilm beschreibt im Stil eines engagiertes Sozialdramas Kinderschicksale und Kindergestalten in der Weimarer Republik. Getragen wird er von einer weitgehend realistischen Milieubeschreibung, die intensiv die Ausweglosigkeit schon im Leben der Kinder einfängt. " (Lexikon des Internationalen Films)
Regie: Gerhard Lamprecht; Kamera: Karl Hasselmann; Schauspieler: Max Maximilian, Fred Großer, Fee Wachsmuth, Ralph Ludwig, Bernhard Goetzke, Hermine Sterler, Margot Misch; Drehbuch: Luise Heilborn-Körbitz, Gerhard Lamprecht; Produktion: Gerhard Lamprecht Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Stevie ist ein 14-jähriges Mädchen mit zwei heimatlosen, umherziehenden Hippies als Eltern. Fortwährend ringt sie mit deren unvorhersehbarem Lebenswandel als neuzeitliche Nomaden. Als sie aus Portugal in die deutsche Provinz ziehen, hofft sie zumindest dort auf ein normales und geregeltes Familienleben.
Aber die neue Realität will sich einfach nicht einstellen, und bald wird deutlich, dass ihre Eltern erneut in illegale Aktivitäten verstrickt sind, um ihr Leben zu finanzieren. Um sich bei Gleichaltrigen interessanter zu machen, gibt Stevie vor, die Tochter einer Diplomatenfamilie zu sein. Langsam, aber sicher gerät alles außer Kontrolle. Je mehr sich das Haus mit den Freunden der Eltern und deren Gefolge füllt, desto mehr ist Stevie gezwungen, eine Entscheidung zu treffen.
"Die Unerzogenen" zeigt, wie sich eine Heranwachsende in einer physisch und emotional destruktiven Welt der Erwachsenen zurechtfinden muss. Auf kraftvolle, zugleich sensible Art offenbart der Film das Bild einer entgleisten Gesellschaft, in der die Rollen der Eltern und Kinder vertauscht zu sein scheinen und Eltern-Kind-Beziehungen, Verantwortung und Verbindlichkeit keinen Bestand mehr haben.
"Anstatt die kühle und häufig statische Inszenierung der Berliner Schule aufzugreifen, inszeniert Marais ihren Film weitaus dynamischer und verspielter. Zudem scheint es der Regisseurin augenscheinlich mehr darum zu gehen, ihren Film stylish zu gestalten, als sich in trockenem Formalismus zu verlieren. Am deutlichsten wird das etwa, wenn sie die Familie als in der Natur isolierte Hippiekommune inszeniert und auf typisch psychedelische Ästhetisierungen wie der Verwendung von direkt in die Kameralinse scheinendem Sonnenlicht zurückgreift." (Michael Kienzl, auf: CRITIC.DE)
Musik: Jochen Arbeit, Horst Markgraf; Drehbuch: Horst Markgraf, Pia Marais; Montage: Mona Bräuer, Daniela Boch; Regie: Pia Marais; Schauspieler: Georg Friedrich, Joana Preiss, Pascale Schiller, Birol Ünel, Ceci Chuh, Joseph Malerba; Kamera: Diego Martínez Vignatti; Produktion: Christoph Friedel, Claudia Steffen Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Anwalt Charles, dessen Ehefrau Hélène und ihr Sohn bewohnen eine gepflegte Villa in Versailles. Doch der Schein trügt: Hinter der schönen Fassade regieren Frust und Langeweile. Hélène sucht sich deshalb einen Liebhaber - den jungen Schriftsteller Victor. Charles wittert den Betrug und engagiert einen Privatdetektiv. Er kann seinen Zorn nicht zähmen und nimmt Rache. Im Affekt erschlägt er den Liebhaber Hélènes mit einer steinernen Büste. Die eingewickelte Leiche Pegalas versenkt er in einem abgelegenen Teich. Hélène kann ihrem Mann nicht mitteilen, dass Pegalas verschwunden ist. Die Stimmung zu Hause wird zunehmend gereizter, die Polizei kommt aufgrund einer Vermisstenmeldung von Pegalas Hélène wiederholt zu Befragungen, in denen Charles und seine Frau eine nähere Bekanntschaft mit dem Verschwundenen leugnen. Hélène findet im Jackett ihres Mannes das Detektivfoto ihres Liebhabers und verbrennt es. Die Polizei kommt erneut, die beiden Gatten versichern sich ihrer Liebe, und man sieht aus der Perspektive von Frau und Sohn, wie Charles allmählich, immer zurückschauend, mit den Polizisten verschwindet.
Schauspieler: Serge Bento, François Moro-Giafferi, Maurice Ronet, Michel Duchaussoy, Henri Marteau, Michel Bouquet, Stéphane Audran; Montage: Jacques Gaillard; Produktion: André Génovès; Drehbuch: Claude Chabrol; Regie: Claude Chabrol; Musik: Pierre Jansen; Kamera: Jean Rabier Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Kommunistin Hella Lindau (Jutta Wachowiak) wird 1934 wegen antifaschistischer Tätigkeit zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach jahrelanger zermürbender Einzelhaft gerät sie in die Zuchthaus-Wäscherei. Das Waschhaus mit seinen bestialischen Arbeitsbedingungen und den Gefangnen gleicht einem Inferno. Genossen trifft Hella kaum, sie muß sich unter Kriminellen behaupten. Mörderinnen, Prostituierte, Kupplerinnen, Diebinnen, die sich nicht selten gegenseitig an die Kehle gehen. Was Hella die Kraft gibt, unter diesen Bedingungen nicht nur zu überleben, sondern auch die Würde zu bewahren, ist die Liebe zu Hermann Reimers (Regimantas Adomajtis). Und er hält zu ihr all die Jahre, obwohl die junge Hilde (Ewa Zietek) aus der Nachbarschaft ihn liebt und auf ihn wartet. Er stellt den Antrag, Hella im Zuchthaus zu heiraten. Der Antrag wird abgelehnt, aber als Verlobter bekommt er Besuchserlaubnis. Als Hella endlich entlassen wird, begegnet sie ihm nur kurz - als Verhaftetem, der an ihr vorbeigeführt wird.
Inhalt: Auf der Suche nach seiner vermissten Tochter entdeckt ein Strahlenschutzexperte, dass immer mehr Kinder und Jugendliche auf unerklärliche Weise verschwinden. "Wenn es (...) eine Arbeit gibt, die ein Versprechen auf Künftiges ist, dann wohl vor allem diese." (Ralf Schenk)
Von einem Tag auf den anderen verschwindet die 14-jährige Martha. Ihr Vater Lothar (André M. Hennicke), der seit Jahren weder zu ihr noch zu seiner Ex-Frau Kontakt hat, macht sich auf die Suche nach ihr. Bald stellt er fest, dass auch andere Kinder und Jugendliche aus der Stadt verschwinden. Lothar folgt ihren Spuren übers Land, doch die Suche läuft ins Leere, bis er der zwölfjährigen Lou begegnet. Zusammen mit ihr setzt er seine Reise fort, beobachtet Bürgerwehren und verstärkte Polizeipräsenz. Langsam begreift Lothar, dass sich die Welt, die er zu kennen glaubte, verändert hat.
"Fast wortlos durchstreift der Film das surrealistische Gefilde eines Universums, in dem sich die Kinder von den Erwachsenen separiert haben und die Väter, zu Bürgerwehren vereint, ihnen auflauern und sie töten, als ob sie sie nicht schon durch das tradierte Leben fast getötet hätten. (... Jan Speckenbach) beweist seine Kunst, zu einer verunsichernden Gesellschaftsvision vorzustoßen, in einer kühlen, klaren Form, die das junge deutsche Kino stilistisch bereichert und atmosphärisch belebt." (Ralf Schenk, in: Berliner Zeitung)
"Was für ein grandios pessimistisches Debüt! Gleich die ersten Szenen in einem Atomkraftwerk strahlen unbedingten Kunstwillen und eine Kälte aus, die nichts Gutes verheißt. (...) Am Ende greift aber eine lähmende Passivität um sich, die mehr verstört als jede genretypische Zuspitzung. Ein tiefes gesellschaftliches Unbehagen beherrscht den ersten Langfilm von Jan Speckenbach und beflügelt sichtlich seinen Mut, sämtliche Erwartungen in einer ratlos machenden Auflösung zu boykottieren. Der demografische Wandel ist nur der Aufhänger für eine unspektakulär implodierende Zukunftsvision. Getragen von einer scharf akzentuierenden Geigenmusik, dem zweifelhaften Charme der westdeutschen Provinz und einer unaufdringlichen Montage entwickelt das trotz einiger Unebenheiten dichte Drama einen Sog wie in einem Kafka-Roman. So irritierend widerspenstig hat sich im deutschen Film schon lange keiner mehr der Mär vom Zerfall aller Sicherheiten angenommen." (Alexandra Wach, in: filmdienst)
Regie: Jan Speckenbach; Schauspieler: Susanne Maierhöfer, Irene Rindje, Rainer Reiners, André Hennicke, Luzie Ahrens, Jenny Schily, Sylvana Krappatsch, Christoph Bantzer, Sandra Borgmann, Ecki Hoffmann, Mercedes Müller; Drehbuch: Jan Speckenbach; Kamera: Jenny Lou Ziegel; Produktion: Sol Bondy; Montage: Wiebke Grundler; Musik: Matthias Petsche Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Mads hat keine Lust mehr auf Normalität. Seine Bücher werden schlechter, seine Freundin gefiel ihm noch nie so richtig und als sein Freund vor seinen Augen einen Herzinfakt erleidet, fällt Mads auf, wie vergänglich das Leben ist. Er will etwas ändern, tauscht seine Freundin gegen wilde Affären und sucht ein Leben voller Höhepunkte. Da würde seine wilde Jugendliebe sehr gut hineinpassen. Als er die Verflossene aufsucht, stellt er fest, dass auch sie sich der langweiligen Realität gebeugt hat. Doch Mads lässt sich nicht entmutigen und als er der schönen Julie begegnet, verliebt er sich Hals über Kopf. Alles scheint wie im perfekten Drehbuch, bis Julie ihm mitteilt, dass sie nach Berlin ziehen und Kunst studieren möchte.
"Nikolaj Arcel hat erst vor kurzem seinen Film DIE KÖNIGIN UND DER LEIBARZT erfolgreich in die deutschen Kinos gebracht, jetzt zieht der Verleih einen Film aus dem Jahr 2010 nach. Ganz anders geht dieser Film mit maskuliner Erotik um, mit dem Wunsch, etwas Außergewöhnliches zu erleben und daran - wie sollte es anders sein - zu scheitern. Der Leibarzt Johann Friedrich Struensee war eine tragische Figur der Historie. Bei all seiner Gegenwärtigkeit ist Mads diesem Mann nicht unähnlich. Der Film allerdings ist wesentlich bescheidener, situativer und von untergründigem Humor. Die Ironie des Titels findet sich in den vielen kleinen Szenen wieder, die der Film zwischen frappierender Erotik und bitterer Frustration bereithält." (Ulrich Sonnenschein, in: epd Film)
DIE KÖNIGIN UND DER LEIBARZT ist ebenfalls bei filmfriend zu sehen!
Regie: Nikolaj Arcel; Schauspieler: Henning Valin Jakobsen, Signe Egholm Olsen, Tuva Novotny, Rosalinde Mynster, Karen-Lise Mynster, Hans Henrik Voetmann, Thure Lindhardt; Kamera: Rasmus Videbæk; Musik: Flemming Nordkrog; Produktion: Meta Louise Foldager, Louise Vesth; Drehbuch: Nikolaj Arcel; Montage: Mikkel E.G. Nielsen Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Temperaturen liegen 20 Grad unter Null, doch es liegt kein Schnee in der tristen ungarischen Kleinstadt. Aus der ganzen Region strömen Menschenmassen wie im Wahn in das Städtchen, um im gastierenden Zirkus die Hauptattraktion zu bewundern: einen toten Wal. Auch der junge Außenseiter Valuska macht sich mit seinem einzigen Freund György auf den Weg, um das Monster zu bestaunen. Die schneelose Kälte und die ungewohnte Menschenmasse bringen das Städtchen bald an den Rand des Chaos'. Angestaute Aggressionen werden frei, eine destruktive emotionale Woge überrollt die Menschen, ob beteiligt oder unbeteiligt, und verwandelt den Ort in ein apokalyptisches Szenario. Einzig die Freundschaft der beiden Männer lässt in diesem Spektakel noch an Hoffnung und Menschenwürde glauben.
"'Werckmeister Harmóniák', gedreht in einem prächtigen Schwarz-weiß, ist auch in diesen Augenblicken ein Kino der Langsamkeit, des Atmens, der Fermaten: Jede Geste hat Zeit, zu ihrem Abschluss zu kommen und mit einer anderen verknüpft zu werden. Tarr stellt die Zeit nicht still, er gibt ihr einen menschlichen Takt. Das ist mehr, als man nach dem Motto hoffen dürfte, das über László Krasznahorkais Roman 'Melancholie des Widerstands' steht, der Tarr als Vorlage gedient hat: 'Es vergeht, aber es geht nicht vorüber.'" (Tagesspiegel)
Schauspieler: Alfréd Járai, Éva Almássy Albert, Hanna Schygulla, Peter Fitz, Lars Rudolph; Vorlage: László Krasznahorkai; Kamera: Miklós Gurbán, Patrick de Ranter; Produktion: Paul Saadoun, Joachim von Vietinghoff, Miklós Szita; Regie: Ágnes Hranitzky, Béla Tarr; Drehbuch: Béla Tarr, László Krasznahorkai; Montage: Ágnes Hranitzky Standort: Filmfriend Streamingdienst
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