Inhalt: Ein Polit-Krimi aus der Entstehungszeit der Brandtschen Ostverträge: Der CSU-Politiker Leo Wagner stand im Verdacht, von der Stasi geschmiert worden zu sein, um das Misstrauensvotum gegen Willy Brandt zu torpedieren. Sein Fall weist Linien auf, die bis heute reichen...
Leo Wagner (1919-2006), Mitgründer der bayerischen CSU, gehörte lange zum Kreis der engsten Vertrauten von Franz-Josef Strauß. 1961 wurde der ehemalige Unteroffizier der Wehrmacht in den Bundestag gewählt und stieg schnell zum parlamentarischen Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe auf. Von seinen Pflichten an der politischen Front des Kalten Krieges entspannte er sich im Kölner Nachtleben mit jungen Frauen und altem Champagner. Seine Familie zu Hause in Günzburg diente bald nur noch als Fassade.
Der aufwändige Lebenswandel hatte seinen Preis. "Der schöne Leo" häufte persönliche Schulden an, verwickelte sich in dubiose Geschäfte und bot dem DDR-Auslands-Geheimdienst HVA ein willkommenes Einfallstor. Und das ausgerechnet zu einer Zeit, in der die Ostpolitik Willy Brandts Anfang der 1970er Jahre die parlamentarischen Fronten der Bonner Republik verhärtete.
Wer war Leo Wagner, was trieb ihn an? Welche Rolle spielte er beim gescheiterten Misstrauensvotum der CDU/CSU Fraktion gegen Willy Brandt? Welche Folgen hatte sein Handeln für seine Familie?
Diesen Frage geht der junge Regisseur Benedikt Schwarzer nach - der Leo Wagners Enkel ist. Seine Recherche legt die Hintergründe eines der größten Polit-Skandale der westdeutschen Nachkriegsgeschichte frei. Genau wie 1974 beim Sturz Willy Brandts infolge der Guillaume-Affaire hatte auch hier das DDR-Ministerium für Staatssicherheit die Hand im Spiel. Der Film ist zugleich die Aufarbeitung von Familiengeheimnissen aus einer Zeit, die von rigiden gesellschaftlichen Normen geprägt war. Er bietet Einblicke in die Widersprüche einer Generation, die im Nationalsozialismus erwachsen wurde und nach Beteiligung am deutschen Angriffskrieg nahtlos im Modus des Kalten Krieges zwischen Ost und West operierte.
"Der Film nimmt sich Zeit und führt mit Archivmaterial in die Bundesrepublik inmitten des Kalten Krieges. Die Fassaden einer behaupteten bürgerlichen Anständigkeit sind - inklusive Prostitution - intakt. Die feinen Herren im 'Chez nous' sind alle verheiratet, dem Chauffeur stecken sie als Parteispende Geld zu. (...) 1980 ist Wagner in Bonn wegen Betrugs vor Gericht, in seinem Verteidigungsschreiben behauptet er, Ruth sei nicht seine leibliche Tochter. Ihr Sohn nimmt die Fährte auf, und das Ergebnis der Recherche - es sei hier nicht verraten - gehört ins Lehrbuch für Kriegskinder und -enkel. So reiht sich Schwarzer ein in ein Genre, das uns mit Regina Schillings 'Kulenkampffs Schuhe' oder Sebastian Heinzels 'Der Krieg in mir' herausragende Beiträge bescherte." (Hannes Hintermeier, F.A.Z. online)
Protagonist: Ruth Schwarzer, Richard Thiel, Alfred Sauter, Hans Korneli, Benedikt Schwarzer; Musik: Michael Lauterbach, Alexander Maschke; Drehbuch: Benedikt Schwarzer; Kamera: Laura Kansy, Julian Krubasik, Fabio Stoll, Lars Barthel; Produktion: Carl-Ludwig Rettinger; Regie: Benedikt Schwarzer; Montage: Natascha Cartolaro Standort: Filmfriend Streamingdienst
Die Geografie der Zukunft Wie der Kampf um Vorherrschaft im All unsere Welt verändern wird ; »Marshall erklärt meisterhaft, was man wissen muss un dtv Verlagsgesellschaft (2023)
Inhalt: Großmächte auf Konfrontationskurs: Wem gehört was im Weltraum?Spionagesatelliten in der Umlaufbahn des Mondes. Bodenschätze im Weltraum, wertvoller als das Bruttoinlandsprodukt der meisten Länder. Menschen auf dem Mars in den nächsten zehn Jahren. Das ist keine Science-Fiction, sondern Astropolitik. Der Mensch ist unterwegs ins All ? und wir nehmen unsere Machtkämpfe mit. Bald wird das Geschehen im Universum die Weltgeschichte genauso prägen wie die Berge, Flüsse und Meere auf der Erde.Politik-Experte Tim Marshall legt die geopolitischen Realitäten offen: Er zeigt, wie das Rennen um die besten Plätze im All aktuell aussieht, wie Russland, China und die USA vorangehen und welche strategischen Ziele dahinterstehen. Eine unverzichtbare Lektüre über Macht, Politik und die Zukunft der Menschheit.»Marshall begibt sich auf einen durch und durch unterhaltsamen, unglaublich nachdenklich machenden und technologisch schlüssigen Ritt durch das Terrain des Sonnensystems.«Everett Dolman, Professor of Comparative Military Studies and Strategy, US Air Force's Air Command and Staff College»Tim Marshall stellt erneut seine einzigartige Fähigkeit unter Beweis, wunderbar fesselnde Bücher zu schreiben, die man unbedingt lesen muss und die verblüffende Tatsachen ans Licht bringen.«Ian Goldin, Professor of Globalisation and Development, Universität Oxford Umfang: 320 S. ISBN: 978-3-423-44169-8
Inhalt: Die Geschichte der NS-Verbrecher, die Todeslager und Deportationen organisierten, Kriegsverbrechen und Massenmorde begingen und niemals Reue zeigten.
Autor Michael Kloft befragt Zeitzeugen, sucht Originalschauplätze auf und erzählt mit Hilfe von seltenem, zum Teil vorher unveröffentlichtem Archivmaterial.
Unter den Zeitzeugen des Films ist die 1967 geborene Politikwissenschaftlerin Katrin Himmler. Ihr Großvater Ernst Himmler war einer der beiden Brüder von "Reichsführers SS" Heinrich Himmler. Die Großnichte des SS-Führers hat sich intensiv sowohl persönlich als auch wissenschaftlich mit der Rolle ihrer nationalsozialistischen Vorfahren auseinandergesetzt. In ihrem Buch "Die Brüder Himmler. Eine deutsche Familiengeschichte" stellt sie die die bis dahin vorherrschende Ansicht in Frage, ihr Großvater sowie Heinrich Himmlers anderer Bruder, Gebhard Ludwig Himmler, seien unpolitische Technokraten gewesen.
Die Sicht der Opfer wird vertreten durch Lucille Eichengreen. Sie nimmt es auf sich, zu den Stätten ihres Martyriums im ehemaligen Ghetto von Lodz und dem KZ Bergen-Belsen zurückzukehren.
Der ehemalige SS-Hauptsturmführer Erich Priebke ist der Mitwirkung an besonders grausamen Morden angeklagt worden. Das Massaker in den ardeatinischen Höhlen, an dem er als Offizier beteiligt war, gilt als das schlimmste Kriegsverbrechen, das die Deutschen im besetzten Italien begangen haben.
Protagonist: Adolf Eichmann, Hermann Göring, Adolf Hitler, Heinrich Himmler; Regie: Michael Kloft; Kamera: Jan Kerhart; Montage: Monika Finneisen; Produktion: Michael Kloft Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Geschichte der NS-Verbrecher, die Todeslager und Deportationen organisierten, Kriegsverbrechen und Massenmorde begingen und niemals Reue zeigten.
Autor Michael Kloft befragt Zeitzeugen, sucht Originalschauplätze auf und erzählt mit Hilfe von seltenem, zum Teil vorher unveröffentlichtem Archivmaterial.
Unter den Zeitzeugen des Films ist die 1967 geborene Politikwissenschaftlerin Katrin Himmler. Ihr Großvater Ernst Himmler war einer der beiden Brüder von "Reichsführers SS" Heinrich Himmler. Die Großnichte des SS-Führers hat sich intensiv sowohl persönlich als auch wissenschaftlich mit der Rolle ihrer nationalsozialistischen Vorfahren auseinandergesetzt. In ihrem Buch "Die Brüder Himmler. Eine deutsche Familiengeschichte" stellt sie die die bis dahin vorherrschende Ansicht in Frage, ihr Großvater sowie Heinrich Himmlers anderer Bruder, Gebhard Ludwig Himmler, seien unpolitische Technokraten gewesen.
Die Sicht der Opfer wird vertreten durch Lucille Eichengreen. Sie nimmt es auf sich, zu den Stätten ihres Martyriums im ehemaligen Ghetto von Lodz und dem KZ Bergen-Belsen zurückzukehren.
Heinrich Himmler organisierte für seinen Führer die brutale Verfolgung politischer Gegner in einem System von Konzentrationslagern. Der fanatische Nationalsozialist und Antisemit plante die Vernichtung der europäischen Juden. Im Holocaust wurden schließlich mehr als sechs Millionen Menschen ermordet. Die Dokumentation zeigt die Geschichte der NS-Verbrecher, die Todeslager und Deportationen organisierten, Kriegsverbrechen und Massenmorde begingen und niemals Reue zeigten.
Protagonist: Adolf Hitler, Adolf Eichmann, Hermann Göring, Heinrich Himmler; Kamera: Jan Kerhart; Produktion: Michael Kloft; Montage: Monika Finneisen; Regie: Michael Kloft Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Geschichte der NS-Verbrecher, die Todeslager und Deportationen organisierten, Kriegsverbrechen und Massenmorde begingen und niemals Reue zeigten.
Autor Michael Kloft befragt Zeitzeugen, sucht Originalschauplätze auf und erzählt mit Hilfe von seltenem, zum Teil vorher unveröffentlichtem Archivmaterial.
Unter den Zeitzeugen des Films ist die 1967 geborene Politikwissenschaftlerin Katrin Himmler. Ihr Großvater Ernst Himmler war einer der beiden Brüder von "Reichsführers SS" Heinrich Himmler. Die Großnichte des SS-Führers hat sich intensiv sowohl persönlich als auch wissenschaftlich mit der Rolle ihrer nationalsozialistischen Vorfahren auseinandergesetzt. In ihrem Buch "Die Brüder Himmler. Eine deutsche Familiengeschichte" stellt sie die die bis dahin vorherrschende Ansicht in Frage, ihr Großvater sowie Heinrich Himmlers anderer Bruder, Gebhard Ludwig Himmler, seien unpolitische Technokraten gewesen.
Die Sicht der Opfer wird vertreten durch Lucille Eichengreen. Sie nimmt es auf sich, zu den Stätten ihres Martyriums im ehemaligen Ghetto von Lodz und dem KZ Bergen-Belsen zurückzukehren.
Im Holocaust wurden mehr als sechs Millionen Menschen ermordet. Adolf Eichmann gilt als der berüchtigte Organisator des Holocaust. Er war jedoch nicht der einzige, dem schließlich der Prozess gemacht wurde. Die Dokumentation zeigt die Geschichte der NS-Verbrecher, die Todeslager und Deportationen organisierten, Kriegsverbrechen und Massenmorde begingen und niemals Reue zeigten.
Protagonist: Hermann Göring, Adolf Eichmann, Adolf Hitler, Heinrich Himmler; Kamera: Jan Kerhart; Regie: Michael Kloft; Montage: Monika Finneisen; Produktion: Michael Kloft Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Geschichte der NS-Verbrecher, die Todeslager und Deportationen organisierten, Kriegsverbrechen und Massenmorde begingen und niemals Reue zeigten.
Autor Michael Kloft befragt Zeitzeugen, sucht Originalschauplätze auf und erzählt mit Hilfe von seltenem, zum Teil vorher unveröffentlichtem Archivmaterial.
Unter den Zeitzeugen des Films ist die 1967 geborene Politikwissenschaftlerin Katrin Himmler. Ihr Großvater Ernst Himmler war einer der beiden Brüder von "Reichsführers SS" Heinrich Himmler. Die Großnichte des SS-Führers hat sich intensiv sowohl persönlich als auch wissenschaftlich mit der Rolle ihrer nationalsozialistischen Vorfahren auseinandergesetzt. In ihrem Buch "Die Brüder Himmler. Eine deutsche Familiengeschichte" stellt sie die die bis dahin vorherrschende Ansicht in Frage, ihr Großvater sowie Heinrich Himmlers anderer Bruder, Gebhard Ludwig Himmler, seien unpolitische Technokraten gewesen.
Die Sicht der Opfer wird vertreten durch Lucille Eichengreen. Sie nimmt es auf sich, zu den Stätten ihres Martyriums im ehemaligen Ghetto von Lodz und dem KZ Bergen-Belsen zurückzukehren.
Der berüchtigte SS-Arzt Josef Mengele gehörte zu den grausamsten Tätern der Nazidiktatur. 40 000 unschuldige Opfer schickte er ins Gas, benutzte Kinder für Menschenversuche. Nach dem Krieg gelang ihm die Flucht, er wurde weltweit verfolgt - aber nie gefasst. Die Dokumentation zeigt die Geschichte der NS-Verbrecher, die Todeslager und Deportationen organisierten, Kriegsverbrechen und Massenmorde begingen und niemals Reue zeigten.
Kamera: Jan Kerhart; Protagonist: Adolf Hitler, Heinrich Himmler, Hermann Göring, Adolf Eichmann; Regie: Michael Kloft; Produktion: Michael Kloft; Montage: Monika Finneisen Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 2009 treten sie ihre erste Legislatur im deutschen Bundestag an: fünf junge Menschen aus fünf verschiedenen Parteien. Eine Physikerin aus Leipzig (SPD), eine Pianistin aus Ingolstadt (B90/Die Grünen), ein Architekt aus Forchheim (FDP), ein Rechtsanwalt aus Ludwigsburg (CDU) und ein Jurist aus Oberhausen (Die Linke). Daniela Kolbe möchte die Welt gern gerechter machen, Agnes Krumwiede kämpft für mehr Wertschätzung der Kultur in der Gesellschaft. Sebastian Körber setzt sich in seinem Wahlkreis für einen barrierefreien Bahnhof ein und Steffen Bilger will Bezirksvorsitzender der CDU Nordwürttemberg werden. Niema Movassat ist vor allem die außerparlamentarische Arbeit wichtig. So unterschiedlich ihr Umgang mit dem parlamentarischen System und ihrer Partei auch sein mag, alle Fünf eint eine Herausforderung: Sie haben vier Jahre Zeit, um sich und anderen zu beweisen, dass sie in der Politik etwas erreichen können. Und am Ende steht für alle die Frage: Wird man wiedergewählt?
Produktion: Ingo Fliess; Montage: Nancy Brandt, Mechthild Barth; Protagonist: Daniela Kolbe, Steffen Bilger, Sebastian Körber, Agnes Krumwiede; Kamera: Thomas Beckmann, Thomas Doberitzsch; Musik: Michael Edwards; Drehbuch: Nancy Brandt; Regie: Nancy Brandt Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Umweltschonende Elektroautos, nachhaltig produzierte Lebensmittel, faire Produktion: Hurra! Wenn wir den Konzernen Glauben schenken, können wir mit Kaufentscheidungen die Welt retten. Aber das ist eine populäre und gefährliche Lüge. Gemeinsam mit der Greenwashing-Expertin Kathrin Hartmann zeigt Regisseur Werner Boote ("Plastic Planet") in seinem Dokumentarfilm, wie wir uns dagegen wehren können.
"Filme wie dieser geraten leicht unter den Verdacht, ein äpreaching to the converted' zu betreiben. Wer, der nicht schon skeptisch gegenüber den »Greenwash«-Kampagnen der Konzerne ist, sieht sich einen Film mit dem Titel »DIE GRÜNE LÜGE« an, in dem eben dies anhand einer Reise durch die Welt von Produktion und Konsum »natürlicher« und »nachhaltiger« Dinge wie Palmöl oder Elektroautos belegt wird? (...) Eine ernüchternde Reise, eine Reise, die zornig macht. Und die zugleich optimistisch bleibt. Der Film enthält eine Reihe von Informationen, die im täglichen Nachrichtenfluss nicht vorkommen, vor allem aber vermittelt er, wie sich die Gefahren einer Produktion unter dem grüngewaschenen Image der Konzerne nicht allein in Zahlen und Untersuchungen wiedergeben lassen, sondern im Leben von wirklichen Menschen. Das ist es, was Filme können." (Georg Seeßlen in epd FILM)
Drehbuch: Werner Boote; Kamera: Mario Hötschl, Dominik Spritzendorfer; Montage: Gernot Grassl, Roland Buzzi; Regie: Werner Boote; Produktion: Erich Schindlecker, Markus Pauser; Musik: Marcus Nigsch Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In einer Zeit, in der die politische Landschaft im Umbruch ist und die Volksparteien zerfallen, werden ausgerechnet die Grünen zum Hort der Stabilität, staatstragend und seriös. Habeck und Baerbock sind die Stars der deutschen Politik und versprechen, Antworten auf die Megafragen des 21. Jahrhunderts zu geben. Sogar das Kanzleramt ist in Reichweite. Aber funktionieren ihre Konzepte? Retten sie wirklich die Welt? Die Antworten von Grünen-Kenner Schulte sind erstaunlich: Die Parteispitze gibt sich zwar kämpferisch und radikal, in Wirklichkeit aber achtet sie sorgfältig darauf, ihr Klientel nicht zu überfordern. Und das sind längst nicht mehr die Latzhosen oder Wollpullis tragenden Hardcore-Ökos, sondern wir alle.Dieses Buch liefert eine Bestandsaufnahme des grünen Erfolges, nah dran, präzise und unterhaltsam. Der Grünenkenner Ulrich Schulte schreibt nicht nur über die Partei und ihr erfolgreiches Personal, sondern auch über die bürgerlichen Milieus, die sie wählen. Er hält den Grünen, aber auch ihren Wählerinnen und Wählern einen Spiegel vor ? und konfrontiert sie mit ihren Widersprüchen. Umfang: 240 S. ISBN: 978-3-644-00902-8
Inhalt: Willkommen in Shanghai, der Hauptstadt des Kapitalismus! 1921 wurde hier die Kommunistische Partei Chinas gegründet. Mit dem Ende der Ära des Kalten Krieges zwischen Ost und West kehrte das große Geld mit aller Macht zurück. Seit den 1990er Jahre hat die Hafenmetropole einen beispiellosen Bauboom erlebt. In atemberaubenden Tempo schossen hunderte Hochhäuser in den Himmel und schufen eine der sich am schnellsten wandelnsten Skylines der Welt. Während Shanghai mit halsbrecherischer Geschwindigkeit in die Zukunft rast, fallen viele historische Schätze der Abrissbirne zum Opfer.
Während viele seiner Zeitgenossen stolz darauf sind, in die Zukunft zu investieren, setzt Herr Wong lieber auf die Vergangenheit. Seit er aus Kanada nach China zurückgekehrt ist, hat es sich der wohlhabende Geschäftsmann zur Aufgabe gemacht, jeden Cent, den er kriegen kann, für alte Häuser auszugeben: Villen, Brunnen und Tempel, die zu einem alten und verblassenden Shanghai gehören, für das sich niemand mehr zu interessieren scheint.
Wann immer er durch die Straßen Shanghais fährt, hält er die Augen offen und ist bereit, jedes Haus zu kaufen, das es wert ist, erhalten zu werden, bevor es mit dem Vorschlaghammer abgerissen wird.
Stein für Stein demontieren Wongs Arbeiter die alten Häuser und bringen alles auf ein großes Grundstück, das er eigens zu diesem Zweck gekauft hat: eine Art Nationalpark für gefährdete Gebäude zu errichten. Jeder Stein, den sie in seine Lagerhallen bringen, ist ein Baustein für Herrn Wongs Traum: Eine eigene Stadt, ein historisches Wunderland, in dem die Zeit stehen geblieben ist und das nur aus wiederaufgebauten, alten Häusern besteht - ein sicherer Hafen für verlorene Traditionen und alte Künste und eines Tages eine Plattform für den kulturellen Austausch zwischen chinesischen und ausländischen Künstlern, die dort leben. Die meisten seiner chinesischen Landsleute sind, gelinde gesagt, skeptisch. Stadtplaner und Investoren können nicht verstehen, was Herr Wong vorhat. Fast alle sehen in ihm eine Bedrohung für den Fortschritt und ein Hindernis für ihre Pläne. Jeden Tag macht er sich neue Feinde. Und jeden Tag muss er gegen eine Armee von Bürokraten kämpfen, die seinen Traum zerstören wollen.
Seine beste Waffe ist sein Reichtum: Er besticht Bezirksbeamte, damit sie ihm sagen, welches Viertel als nächstes abgerissen wird. Doch das reicht oft nicht aus. Mister Wong ist sowohl die menschliche und packende Geschichte eines ungewöhnlichen Mannes, der seine Vision gegen alle Widerstände verwirklicht, als auch ein aufschlussreiches Porträt der gespaltenen Seele des modernen China.
Produktion: Jutta Krug, Peter Bardehle, Paul Thiltges; Regie: Christian Schidlowski; Drehbuch: Christian Schidlowski; Protagonist: Jeffrey Wong; Sound Design: Angelo Dos Santos; Kamera: Grischa Schaufuss; Montage: Christian Schidlowski Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Am 21. Februar 1992 beschloss der UN-Sicherheitsrat angesichts der bewaffneten Konflikte in Kroatien und Bosnien-Herzegowina die Friedensmission UNPROFOR. Internationale Truppen besetzten 1995 das Gebiet im heutigen Bosnien. Auf der Kampflinie zwischen Serbien und Bosnien richteten sie eine Freihandelszone ein, die Arizona-Markt genannt wurde. Dieser Ort wurde Umschlagplatz für Zwangsprostituierte. Junge Frauen wurden mit dem Versprechen nach legaler Arbeit im Westen aus umliegenden Ländern gelockt und auf dem Arizona-Markt zum Zwecke der Zwangsprostitution verkauft.
Im Kosovo und in Bosnien-Herzegowina entwickelte sich im Schatten der UN-Friedensmission das "Trafficking", der Verkauf von Frauen und Mädchen in die erzwungene Prostitution, zu einem lukrativen Wirtschaftszweig . Mitglieder internationaler, dort stationierter Truppen und (Hilfs-)Organisationen gehörten zu den finanzkräftigen Kunden.
Ohne die übliche Opfer- oder Täterperspektive konzentriert sich der Film auf die mediale Selbstinszenierung der Befragten: Wie will man darüber sprechen?
Der Film wurde 2004 mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet. Auszug aus der Jury-Begründung: "Wenn Nato und UN in Kriege eingreifen, kommen deren Schutztruppen, um Demokratie und Menschenrechte durchzusetzen. Im Gefolge wird zugleich eine Missachtung der Menschenrechte in das jeweilige Land miteingeführt: nämlich der internationale Handel mit Frauen zur Prostitution ("Trafficking"). Damit beschäftigt sich der Film "Die Helfer und die Frauen".
Autorin Karin Jurschick hat sich hier eines im mehrfachen Sinne schwierigen Themas angenommen. Aufzuzeigen, wie die Helfer mit den hehren Absichten gegenüber schmutzigen Geschäften die Augen verschließen, erweist sich dabei als eine durchaus undankbare Aufgabe, um nicht zu sagen als eine "Mission impossible". Da nämlich von den betroffenen politischen Organisationen und militärischen Verbänden niemand das Problem zugibt, es im Gegenteil sogar weggeredet wird, hat die Autorin ihren Film als eine zähe, fast kriminalistische Indizienrecherche anlegen müssen. Die gesammelten Aussagen von Tätern und Opfern, von engagierten Frauen, die das Übel bekämpfen, und Militärs wie Politikern, die es leugnen, werden äußerst aufschlussreich gegenübergestellt. Dabei werden die Arroganz der (männlichen) Macht, Verlogenheit und geheuchelte Moral ebenso deutlich wie die Hilflosigkeit, Verzweiflung und Abhängigkeit der (weiblichen) Opfer.
Die Thematik des Films ist im Hinblick auf die Gepflogenheiten des dokumentarischen Genres in jeder Hinsicht unbequem. Dieser Umstand hätte die meisten Filmemacher sicher von vornherein von diesem Tabuthema abgehalten, denn es ist auch filmisch nicht gerade einfach umzusetzen. Und ein Sender, der eine solche Dokumentation in Auftrag gibt, findet sich in der Regel auch nicht ohne weiteres. Mit mondänen Hochglanzthemen lassen sich Geld und Quote jedenfalls wesentlich leichter verdienen.
Kamera: Rainer Komers, Karin Jurschick; Montage: Anke Schäfer, Bettina Böhler; Regie: Karin Jurschick; Produktion: Karin Jurschick; Drehbuch: Karin Jurschick Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Abi-Klasse 13e der Kepler Schule in Berlin-Neukölln ist bunt zusammengewürfelt - Übersiedlerkinder, die legal in den West-Teil der Stadt gezogen sind, Flüchtlinge und Grenzgänger, die in Ost-Berlin wohnen und jeden Tag in den Westen pendeln. Sie eint, dass sie aus der DDR stammen.
Vielen von ihnen wurde in der DDR aus politischen Gründen der Zugang zum Abitur verwehrt. So wie Rüdiger, der im Film als Zeitzeuge erzählt und dessen Erleben von Vincent Redetzki als Schauspieler nachempfunden wird. Trotz Bestnoten darf Rüdiger kein Abitur machen. Und also auch nicht Arzt werden, wie er es sich erträumt. "Ich habe unangenehme Fragen gestellt. Gegen den Staat den Stachel gelöckt," erinnert er sich. Die Abiturklasse der Kepler-Schule in Westberlin ist für solche wie Rüdiger gemacht. Denn wie sich das Verhältnis der beiden deutschen Staaten entwickelt, was mit dem geteilten Deutschland wird - das ist 1960 die offene sogenannte deutsche Frage. Die beiden Staaten ringen miteinander - unter anderem um die Gunst junger Leute.
Am letzten Schultag im Juli 1961 Rüdiger und seine Klassenkamerad*innen die schriftlichen Abiturprüfungen hinter sich. im September nach den Sommerferien sollen sie mündlich geprüft werden. Doch in der Nacht des zweiten Sonntags im August 1961 beziehen bewaffnete Grenzpolizisten und Kampfgruppen in der Innenstadt Posten. Die Grenzstraßen werden aufgerissen, Stacheldraht ausgerollt, der S-Bahnverkehr ist unterbrochen. Berlin ist geteilt und auseinandergerissen - auch die Klasse 13e. Die Abiturienten aus dem Ostteil müssen sich sofort entscheiden: Sollen sie versuchen, die Grenze noch zu überwinden? Sollen Sie Eltern und Freunde im Osten zurücklassen - oder ihre beruflichen Träume aufgeben?
Schauspieler: Sarah Horváth, Isabel Bongard, Jella Haase, Vincent Redetzki, Maren Eggert, Alexander Pensel, Johannes Klaußner; Drehbuch: Michael Klette, Ben von Grafenstein; Regie: Ben von Grafenstein; Kamera: Raphael Beinder; Montage: Ollie Lanvermann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ist Deutschland im freien Fall? Die Mehrheit der Deutschen lehnt die Politik der Ampel ab. Viele suchen vergeblich nach Politikern und nach einer Partei, die ihre Interessen in fundamentaler Opposition vertritt. Sie könnte diese Leerstelle schließen: Sahra Wagenknecht. Mit ihrer konsequenten Anti-Establishment-Rhetorik, ihrem sozialen Engagement, ihrer klaren Haltung gilt sie vielen als Jeanne d´Arc der Erniedrigten, der Beleidigten, der Enttäuschten, derer, die sich nicht zu Unrecht Sorgen um ihre Zukunft und um die Zukunft ihrer Kinder machen. Ihre Anhänger finden sich auf linker wie auf rechter, auf sozialistischer und auf konservativer Seite des politischen Spektrums.Doch was verbirgt sich hinter ihrer geschliffenen Rhetorik und ihren scharfsichtigen Analysen? Was plant sie, was will sie wirklich erreichen? Umfang: 288 S. ISBN: 978-3-95890-619-8
Inhalt: Dieser Film über die chilenischen Anden und die Geschichte Chiles beschließt die Trilogie des chilenische Dokumentarfilm-Regisseurs Patricio Guzmán über seine Heimat. Die beiden Vorgängerfilme "Nostalgia de la Luz" (Heimweh nach den Sternen, 2010) und "Der Perlmuttknopf" (2015) liegen ebenfalls bei filmfriend vor.
Guzmán lebt seit dem Pinochet-Putsch 1973 im Pariser Exil. In seiner Trilogie verknüpft er eine Erkundung der Natur Chiles mit der politischen Geschichte seiner Heimat in den vergangenen 50 Jahren. Auf die revolutionäre Utopie Salvador Allendes folgte die faschistische Pinochet-Diktatur; das heutige Chile ist neoliberalem Raubbau geprägt.
In "Die Kordillere der Träume" widmet sich Guzmán dem Anden-Gebirge. Es macht 80 Prozent der Oberfläche Chiles aus und ist doch ein blinder Fleck im Bewusstsein des Landes - ähnlich wie die Gräuel der Diktatur und die ungebrochene Tradition des Widerstands gegen sie. Obwohl diese geschichtlichen Umstände bis heute die politischen und ökonomischen Realitäten des Landes weiterhin maßgeblich beeinflussen, wurden sie dennoch aus der Wahrnehmung der Gesellschaft verdrängt. Guzmáns bildstarker Dokumentarfilm ist darum auch ein Werk der Bewusstmachung und engagierten Aufarbeitung.
In den beiden anderen Filmen der Trilogie führt Guzmán in die Atacama-Wüste ("Nostalgia de la Luz") und an die chilenische Pazifikküste ("Der Perlmuttknopf"). Die Atacama-Wüste ist das trockenste Gebiet der Welt. Sie ist durch Weltraumteleskope weltberühmt - und berüchtigt für Konzentrationslager des Pinochet-Regimes. Auch den chilenischen Pazifik machten die Schergen Pinochets zum Grab. Hier ertränkten sie ihre Feinde.
"Die Kordillere der Träume" wurde beim Filmfestival von Cannes 2019 mit einer Sondervorführung und zwei Preisen geehrt: dem Oeil D'Or Best Documentary Prize und dem Satori Critics Prize. Der Film war außerdem für den französischen Nationalfilmpreis César nominiert und wurde u.a. beim TIFF Toronto, DOC NYC sowie den Festivals von San Francisco, Chicago, London, Melbourne, Karlovy Vary, München und dem italienischen Biografilm Festival gezeigt.
Drehbuch: Patricio Guzmán; Montage: Emmanuelle Joly; Produktion: Olivier Père, Renate Sachse; Musik: Miguel Miranda, José Miguel Tobar; Regie: Patricio Guzmán; Kamera: Samuel Lahu; Protagonist: Javiera Parra, Pablo Salas, Jorge Baradit Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In ihrem Film "Die Kümmeltürkin geht" porträtiert Jeanine Meerapfel Melek Tez, eine 38jährige Türkin. Melek verlässt nach 14 Jahren West-Berlin und macht sich zurück auf den Weg in ihre Heimat. Sie hat "die Schnauze voll". 1970 kam sie als junge Frau nach Berlin, um hier zu arbeiten. Doch rassistische Anfeindungen und der ständige Kampf um Anpassung haben die kluge und selbstbewusste Frau zermürbt. Der Enttäuschung setzt sie ein Lächeln entgegen - mit ihren gepackten Koffern in der Hand glaubt sie fest an eine bessere Zukunft für sich. In einer Zusammenstellung aus Interviews, dokumentarischen und inszenierten Szenen, zeichnet Jeanine Meerapfel das Leben und die Erfahrungen einer ungewöhnlichen Frau nach. Das bewegende Porträt steht vor einem politischen und gesellschaftlichen Hintergrund, den es zu hinterfragen gilt.
Drehbuch: Jeanine Meerapfel; Montage: Klaus Volkenborn; Regie: Jeanine Meerapfel; Protagonist: Melek Tez; Produktion: Klaus Volkenborn; Kamera: Johann Feindt; Musik: Jakob Lichtmann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Lithium ist ein Schlüsselrohstoff für die Energiewende. In den westlichen Industrienationen ebenso wie in China ist der Lithium-Hunger enorm. Der Wettlauf um Zugriff auf die begrenzten Vorräte ist in vollem Gang. Eines der lukrativsten Vorkommen des Rohstoffs ist Bolivien. Hier wehren sich Indigene gegen die erneute Ausbeutung einer Ressource zu ihrem Nachteil.
*** Klimakrise, Rohstoffknappheit und steigende Energiepreise sind Themen von immer größerer Dringlichkeit. Das weltweit nur gering konzentriert vorkommende Lithium ist dabei von höchster strategischer Bedeutung. Der Rohstoff ist Grundlage für effiziente Speicherung in Batterien - und damit für die Elektromobilität.
Aus drei Perspektiven erzählt der Film vom weltweiten Wettlauf um Lithium. In BOLIVIEN wollen Aktivisten und Politiker verhindern, dass der Rohstoff für die indigene Bevölkerung erneut nicht Segen sonder Fluch wird. Die reichen Vorkommen sollen auch der Mehrheit der Bolivianer*innen ein besseres Leben ermöglichen. CHINA und der WESTEN hat ein Wettrennen um die Vorherrschaft über die Schlüsselkomponenten für die Energiewende begonnen. In CHINA sind Autos nach wie vor DAS Symbol für den Aufstieg in die Mittelklasse. Ohne den Widerstand von Champions fossiler Energien kann der Staat Elektro-Mobilität de facto verordnen.
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Über 50% der weltweiten Lithium-Vorkommnisse befinden sich im bitterarmen Bolivien. Evo Morales, der erste indigene Präsident des Landes, will den ewigen Kreislauf aus Armut und Ausbeutung durchbrechen und hat die internationalen Konzerne aus dem Land geworfen, um das Lithium selber zu industrialisieren. Wird es Bolivien mit seinem Sonderweg schaffen, diese einmalige Chance zum eigenen Vorteil zu nutzen?
China hat diese Zeit nicht. Hunderte Millionen von Menschen drängen in die Mittelschicht, wollen konsumieren, reisen und Auto fahren. Die breite Modernisierung des Landes ist nur mit neuen Technologien, wie z.B. der viel effizienteren E-Mobilität zu schaffen. Die Regierung pumpt Milliarden in die junge Branche. Das Ziel: China soll zum weltweit führenden Anbieter im Bereich Elektromobilität werden.
Doch auch in den Ländern des globalen Westens hat sich herumgesprochen: E-Mobilität ist ein Schlüssel zur Senkung der CO2 Emissionen und zum Ende der gefährlichen Abhängigkeit von fossiler Energie. Westliche Regierungen fördern in seltener Eintracht die E-Mobilität - aus Umweltgründen, aber auch um in dieser zukunftsträchtigen Industrie nicht den Anschluss zu verlieren. Der Film entstand zu einer Zeit, als Firmen wie Renault, Nissan und General Motors erstmals serienmäßig Elektroautos auf den Markt brachten und innovative Start Ups wie Better Place entsprechende Versorgungsnetze bauten. Doch in den Ländern mit bereits entwickelten Industrien sind die Autohersteller ein Machtfaktor. Werden Kämpfe um allgemein gültige Standards den Wechsel zur E-Mobilität scheitern lassen, wie schon einmal in den 90er Jahren?
Neben vielen weiteren Experten im Film, die realistische Szenarien über die mögliche Durchsetzung der Technologie entwerfen, formuliert der bekannte Umwelt- und Verkehrsexperte Dr. Axel Friedrich kritisch die wesentlichen Fragen, die in Zusammenhang mit der Verbreitung der E-Mobilität auftauchen. Zwei renommierte Experten für Energie und Rohstoffe Jaakko Kooroshy (Royal Institute of International Affairs, London) und Dr. Jon Hykawy (Byron Capital Market, Canada) bringen die Lithium-Thematik immer wieder in Zusammenhang mit den großen Themen Energie und Rohstoffe.
Der Film "Die Lithium Revolution" geht aus unterschiedlichen Blickwinkeln der Frage nach, ob Lithium als strategischer Rohstoff eine Lösung für die Energie- und Umweltprobleme des 21. Jahrhunderts darstellt.
Ein globales Pokerspiel um Elektromobilität, Gerechtigkeit und ökologisches Wachstum.
Drehbuch: Andreas Pilcher; Regie: Andreas Pilcher; Musik: Moritz Denis, Eike Hosenfeld; Produktion: Christian Beetz, Georg Tschurtschenthaler; Kamera: Jakob Stark Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Geschichte der Geheimdienste vom Mittelalter bis heute Geheimdienste haben ein schillerndes Image: Es changiert zwischen dem Glamour von James Bond, der Verruchtheit von Mata-Hari und der Skrupellosigkeit des Mossad. Spione und ihre Organisationen entfalten ihre Macht vor allem im Verborgenen und agieren nicht selten an der Grenze der Legalität. Doch wie gehen Geheimdienste wirklich vor? Wie einflussreich war die Arbeit einzelner Agenten, und wie wandelten sich ihre Methoden mit der Zeit? SPIEGEL-Autoren und Geheimdienstexperten enthüllen in diesem Buch die Geschichte der Geheimdienste von 1500 bis zum Cyberwar der Zukunft. Sie erzählen von spektakulären und gescheiterten Missionen, stellen die berühmtesten Schattenmänner und -frauen vor und zeigen dabei, wie ihre Organisationen seit dem 20. Jahrhundert so mächtig werden konnten wie niemals zuvor. Umfang: 240 S. ISBN: 978-3-641-26154-2
Inhalt: Weltpolitik ist auch Geopolitik. Alle Regierungen, alle Staatschefs unterliegen den Zwängen der Geographie. Berge und Ebenen, Flüsse, Meere, Wüsten setzen ihrem Entscheidungsspielraum Grenzen. Um Geschichte und Politik zu verstehen, muss man selbstverständlich die Menschen, die Ideen, die Einstellungen kennen. Aber wenn man die Geographie nicht mit einbezieht, bekommt man kein vollständiges Bild. Zum Beispiel Russland: Von den Moskauer Großfürsten über Iwan den Schrecklichen, Peter den Großen und Stalin bis hin zu Wladimir Putin sah sich jeder russische Staatschef denselben geostrategischen Problemen ausgesetzt, egal ob im Zarismus, im Kommunismus oder im kapitalistischen Nepotismus. Die meisten Häfen frieren immer noch ein halbes Jahr zu. Nicht gut für die Marine. Die nordeuropäische Tiefebene von der Nordsee bis zum Ural ist immer noch flach. Jeder kann durchmarschieren.Russland, China, die USA, Europa, Afrika, Lateinamerika, der Nahe Osten, Indien und Pakistan, Japan und Korea, die Arktis und Grönland: In zehn Kapiteln zeigt Tim Marshall, wie die Geographie die Weltpolitik beeinflusst und beeinflusst hat. Umfang: 352 S. ISBN: 978-3-423-42856-9
Inhalt: Wer die Nachrichten von morgen heute schon verstehen möchteDie großen internationalen Konflikte des 21. Jahrhunderts sind heute bereits angelegt. Mit bestechender Klarsicht identifiziert der Politikexperte Tim Marshall, welche zehn Regionen die größten Krisenherde der nächsten Zukunft darstellen. Er erklärt, welche Rolle geographische Faktoren spielen, wer in die Konflikte verwickelt ist und welche Lösungen es geben könnte. So wird Australien im Pazifik mit der Supermacht China konfrontiert sein, Griechenland mit der Türkei um Gebiete im Mittelmeer kämpfen, die Sahelzone eine neue Flüchtlingskrise in Europa hervorrufen und der Weltraum unterschiedlichste Besitzansprüche wecken ? ein äußerst spannendes Buch, das uns die Augen für die großen Herausforderungen der kommenden Jahre öffnet. Umfang: 416 S. ISBN: 978-3-423-43951-0
Der Film "Die Mauer" entstand innerhalb von 14 Tagen nach Errichtung der Mauer am 13. August 1961. Die 48 Jahre alten Originalaufnahmen zeigen u.a. die Situation an verschiedenen Mauerabschnitten, menschliche Schicksale und Protestmaßnahmen der Westberliner Bevölkerung. Er beobachtet die Aktivitäten und Propaganda im Ostsektor und berichtet über die Auswirkungen des Mauerbaus auf den Berliner Arbeitsmarkt und Einzelhandel.
Inhalt: Der Zusammenbruch der Sowjetunion wirkte einst wie ein großartiger Sieg der liberalen Ordnung über die sozialistische Unterdrückung. Davon kann heute keine Rede mehr sein. Von »links« wird sie für die Finanzkrise sowie eine ungerechte Verteilung von Einkommen und Vermögen kritisiert. Von »rechts« wird sie als Bedrohung für nationale Identität und Wohlstand durch fremde Mächte verschrien. Das führt zu bizarren Verbrüderungen der politischen Linken und Rechten gegen einengemeinsamen Feind: die liberale Ordnung.Angesichts der enormen Leistungen der liberalen Ordnung wirken die Anfeindungen absurd. Warum verteufeln die Menschen ein Prinzip, das nachweislich zu Wohlstand beigetragen und ein Leben in Freiheit ermöglicht hat, und fordern stattdessen einesozialistische Gesellschaftsordnung, obwohl alle politischen Systeme, in denen diese gelebt wurde, gescheitert sind?Manager Magazin-Bestsellerautor Thomas Mayer zeigt, warum wir den Prinzipien des Liberalismus verdanken, was wir erreicht haben und was wir sind. Und er gibt einen Ausblick darauf, was passiert, wenn die Prinzipien der liberalen Gesellschaftsordnungnicht mehr verstanden und stattdessen von Politikern, die an menschliche Instinkte statt an den Intellekt appellieren, ausgehebelt werden: Wir verlieren alles ? unsere Freiheit und unseren wirtschaftlichen Wohlstand. Umfang: 240 S. ISBN: 978-3-96092-227-8
Die politische Ökonomie der Energiewende Deutschland und Spanien im Kontext multipler Krisendynamiken in Europa Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (2017)
Inhalt: Tobias Haas beschäftigt sich mit der umkämpften Entwicklung hin zu einem regenerativen Stromsystem bzw. dem Ausbau erneuerbarer Energien in der EU mit Schwerpunkt auf Deutschland und Spanien seit den 2000er Jahren. Aus einer politökonomischen Perspektive analysiert er die divergierenden energiepolitischen Entwicklungspfade beider Länder, in denen zunächst ein rasanter Zubau an erneuerbaren Energien im Strombereich stattgefunden hatte. Die größere Kontinuität der Energiewende in Deutschland erklärt der Autor mit dem Einfluss der Finanz- und Wirtschaftskrise in Verbindung mit Dynamiken ungleicher Entwicklung in der EU sowie der Beschaffenheit der Zivilgesellschaften und der staatlichen Institutionengefüge. Er argumentiert, dass in allen drei Fällen (EU, Deutschland, Spanien) die Dynamiken des Wandels ausgebremst wurden und viel zu kurz greifen, um einen raschen Umstieg auf eine nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten. Umfang: 337 S. ISBN: 978-3-658-17319-7
Inhalt: Geschichte der politischen Ideen kreist seit der Antike um die Frage nach dem Wesen des Staates. So war man zu allen Zeiten von der Notwendigkeit politischer Herrschaft überzeugt, da andernfalls die Gesellschaft im Chaos versinken würde. Das Interesse richtet sich aber ebenso durchgängig auf die Legitimation politischer Herrschaft. Die galt deswegen als erforderlich, weil ausschließlich dem Staat die Ausübung von Gewalt gestattet sein sollte. Die souveräne politische Herrschaft musste also in der einen oder anderen Weise aus dem Willen der Untertanen hergeleitet werden. Schon früh erhob man die Forderung nach Einschränkung politischer Macht und es setzten sich nach und nach die Ideen des Rechtsstaats und der Demokratie durch. Allerdings wurde die Rechtmäßigkeit politischer Herrschaft immer auch am Grad sozialer Gerechtigkeit gemessen, den der Staat garantieren konnte.Die Entwicklungsgeschichte politischer Ideen von der Antike bis zur Gegenwart Umfang: 256 S. ISBN: 978-3-8438-0242-0
Inhalt: Lernen. DAS Kriterium für Erfolg im Leben. Was also fördert das Lernen? Hilft beispielsweise Latein beim Erlernen anderer Sprachen? Macht Musik klüger? Wird in kleinen Klassen mehr gelernt? "FOCUS-SCHULE"-Redakteurin Claudia Jacobs hat den gängigen Auffassungen auf den Zahngefühlt. Fazit: Vieles ist bestenfalls halbrichtig. Eltern, die das wissen, können Zeit, Geld und Nerven sparen. Orientierung rund ums Lernen - kompakt und klar. Umfang: 160 S. ISBN: 978-3-451-33325-5
Inhalt: SPIEGEL-Bestseller und Shortlist Preis der Leipziger BuchmesseIngo Schulze erzählt davon, wie wird ein aufrechter Büchermensch zum Reaktionär wird ? oder zum Revoluzzer? Norbert Paulini ist ein hochgeachteter Dresdner Antiquar. Lange Jahre finden Bücherliebhaber bei ihm Schätze und Gleichgesinnte zum Gedankenaustausch. Doch mit der Wende bricht das Geschäft ein, die Kunden bleiben weg. Paulini versucht mit aller Kraft, sein Lebenswerk zu retten. Doch er scheint dabei ein anderer zu werden. Er ist aufbrausend und zornig. Er wird beschuldigt, an fremdenfeindlichen Ausschreitungen beteiligt zu sein. Die Geschichte nimmt eine virtuose Volte: Ist Paulini eine tragische Figur oder ein Mörder? Umfang: 320 S. ISBN: 978-3-10-491190-8
Inhalt: Die "Rote Kapelle" ist ein Widerstands-Mythos, dessen weit verzweigte wahre Geschichte kaum jemand kennt. Zwar sind mit Harro und Libertas Schulze-Boysen, Hans und Hilde Coppi oder Arvid und Mildred Harnack einzelne Namen von Mitgliedern durchaus bekannt. Doch nur wenige wissen, dass Teile dieser Gruppe nicht nur in Berlin, sondern auch in Brüssel und Paris operierten. Ebensowenig geläufig ist die Tatsache, dass dieses europäische Netzwerk Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft und Sozialisation verband, die den Nationalsozialisten in den Arm fielen.
Diese Vielschichtigkeit der Gruppe trug dazu bei, dass die Rote Kapelle bis in die jüngere Vergangenheit als "Vaterlandsverräter" denunziert wurden - im Gegensatz etwa zur Weißen Rose und zum Stauffenberg-Kreis. Ein weiterer Grund liegt darin, dass der Zweig in Brüssel und Paris von einem Spion des sowjetischen Militär-Geheimdienstes GRU initiiert wurde. Später wurde dieser Kreis in Brüssel und Paris von Gestapo-Leuten ausgehoben. Gestapo-Leute, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahezu ungeschoren davon kamen, waren es auch, die die "Rote Kapelle" in Westdeutschland als von der Sowjetunion gesteuerte kommunistische Spione diskreditierten.
Die DDR wiederum vereinnahmte eine wohlfeil verkürzte Version der Geschichte zu ihren ganz eigenen propagandistischen Zwecken. Selbst das berüchtigte DDR-Ministerium für Staatssicherheit gerierte sich als ihr legitimer Erbe.
Der hier vorliegende Film rekonstruiert wesentliche Teile der Geschichte der ROTEN KAPELLE auf Grundlage aktueller historischer Recherchen. Neben professionellen Historikern steuern vor allem auch Nachfahren der Widerständler die Ergebnise ihrer Nachforschungen bei.
Eine von ihnen ist Lital Levin, Großenkelin von Leopold Trepper, einem noch im österreich-ungarischen Polen geborenen jüdischen Kommunisten. Einen Großteil der 1920er Jahre verbrachte Trepper in Palästina, wo er von einem Staat träumte, in dem Araber und Juden gleichberechtigt sein würden. Nach Verfolgung durch die britische Mandatspolizei floh er nach Moskau - und setzte sich von dort schließlich als Agent des sowjetischen Militär-Geheimdienstes GRU nach Belgien ab. Beim Aufbau seines Spionagerings stützte sich Trepper auf langjährige Kontakte zu jüdischen Mitstreitern. Darunter die Chiffrier-Expertin Zofia Poznaska - eine der vielen heute nahezu völlig vergessenen Mitglieder der Roten Kapelle.
Die von Trepper initiierte Gruppe entstand völlig unabhängig von den Berliner Widerständlern um - unter anderem - Harro und Libertas Schulze-Boysen, deren Namen bis heute die Erinnerung an das Netzwerk prägen. Wobei der Name "Rote Kapelle" eine Zuschreibung der Gestapo ist.
Sowohl der belgisch-französische Zweig als auch die Berliner Widerständler warnten - völlig unabhängig voneinander - die Sowjetunion vor einem bevorstehenden Überfall durch die deutsche Wehrmacht. Doch ihre Nachrichten wurden nicht ernst genommen. Stalin wähnte sich durch den Nichtangriffspakt von 1939 geschützt. Die durch stalinistische Säuberungen in ihrer Führung geschwächte, völlig unvorbereitete Rote Armee erlebte im Sommer 1941 ein Debakel.
Zuvor, noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, waren nach Westen gerichtete Warnungen aus dem Kreis der Roten Kapelle ungehört verhallt. In den USA maß man Arvid Harnacks frühen Warnungen vor einem großen Krieg keine Bedeutung zu, sondern setzte lieber die Geschäfte mit Deutschland fort, das in großem Stil Rohstoffe aufkaufte.
Mehr Erfolg hatten spätere Warnungen durch die mittlerweile miteinander in Verbindung stehenden Spionagegruppen an die Adresse Moskaus. Die Informationen, die sie vor Aushebung des Netzwerkes durch die Gestapo übermitteln konnten, trugen entscheidend dazu bei, dass sich das Kriegsblatt an der Ostfront des Zweiten Weltkrieges zugunsten der Roten Armee wendete. Währenddessen wurden sowohl der belgisch-französische als auch der Berliner Zweig der Roten Kapelle durch die Schergen des NS-Regimes nahezu vollständig liquidiert.
Die Geschichte der wenigen Überlebenden nimmt nach Kriegsende völlig unerwartete Wendungen, von den freilich die Öffentlichkeit nichts erfährt. Im Spannungsfeld von nationalsozialistischer und stalinistischer Diktatur sowie dem beginnenden Kalten Krieg wird die wahre Geschichte der "Roten Kapelle" in Ost und West zu nützlichen Legenden verwertet.
Die ganze Wahrheit kommt auch für engste Angehörige von Rote-Kapelle-Mitgliedern erst am Ende des Kalten Krieges mit der einsetzenden sowjetischen Perestroika ans Licht.
Der vorliegende Film ermöglicht einen umfassenden Einstieg in das Thema Widerstandsbewegungen im NS-Regime und spannt historisch den Bogen bis hin zum Kalten Krieg und der deutsch-deutschen Geschichte. Die Geschichten und Schicksale der Widerstandskämpfer berühren und fesseln zugleich. Mit virtuoser Finesse verwebt die filmische Erzählung Vergangenes und Gegenwärtiges: Die Suche nach historischer Wahrheit durch Historiker und Nachfahren, aber auch die mediale Aufbereitung der Geschichte in der Systemkonkurrenz der Nachkriegsepoche.
Nicht zuletzt diese Vorgehensweise macht den langen Schatten sichtbar, den das Erbe der "Roten Kapelle" bis in die Gegenwart wirft.
Protagonist: Hans Coppi, Guillaume Bourgeois, Lital Levin, Rebecca Donner, Yehudit Kafri, Roberta Böcker; Drehbuch: Carl-Ludwig Rettinger; Produktion: Joachim Ortmanns, Gidi Avivi, Isabelle Truc; Montage: Martin Kayser-Landwehr; Kamera: Oliver Verdoot, Lutz Reitemeier; Musik: Éloi Ragot; Regie: Carl-Ludwig Rettinger Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Demografische Erkenntnisse, vorgetragen von einigen der namhaftesten Vertreter aus der Bevölkerungswissenschaft, fundieren die Grundkenntnisse von Sozial- und Wirtschaftswissenschaft, Soziologie, Politikwissenschaft, Geschichtswissenschaft. Das Buch ist ein Plädoyer für eine noch stärkere Beachtung der Demografie in der Politik. Es reflektiert dabei sechs Jahrestagungen der Deutschen Gesellschaft für Demografie zwischen den Jahren 2010 und 2016.Der demografische Wandel ist sicherlich nicht unser Schicksal, aber er erfasst uns alle. Weder kann man sich dem Umbruch der ganzen Gesellschaft noch den Veränderungen im Mikroprozess der Familie entziehen. Die elementaren Veränderungsprozesse haben gesellschaftliche wie politische Folgewirkungen. Umfang: 599 S. ISBN: 978-3-658-13166-1
Inhalt: Extreme soziale Ungleichheit ist eines der drängendsten Probleme der Gegenwart. Anhand neuer, haushaltsbasierter Daten zu Einkommen und Vermögen untersucht Branko Milanovi? ihre Ursachen und Folgen differenzierter als alle anderen Forscher vor ihm. Er zeigt, dass zwar der Abstand zwischen armen und reichen Staaten geringer geworden ist, das Gefälle innerhalb einzelner Nationen jedoch dramatisch zugenommen hat. Zudem analysiert er den Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Migration und plädiert für ein liberales Einwanderungsrecht. Ein aktuelles, ein engagiertes Buch, das die Art und Weise, wie wir über unsere ungleiche Welt denken, verändert. Umfang: 360 S. ISBN: 978-3-518-74782-7
Inhalt: Der Fall der Mauer - erkämpft von den Ostdeutschen und bejubelt von allen. Zwanzig Jahre Vereinigung, doch der Tag der Deutschen Einheit wirkt noch immer wie aus der Retorte. Mag die staatliche Einheit vollendet sein, die der Menschen ist es nicht. Falsche Versprechungen von blühenden Landschaften und der einseitige Beitritt ohne Beteiligung des Volkes sorgten für Enttäuschung und Zwist. Immer noch zeigen Umfragen ein düsteres Bild."Gefallen kann einem das nicht", sagt selbst Angela Merkel - doch es ändert sich wenig. So darf es nicht bleiben. Ein starkes Land braucht eine innere Einheit und die Vielfalt der Menschen, es braucht endlich Versöhnung. Das geht. Umfang: 288 S. ISBN: 978-3-8387-0294-0
Inhalt: Ein Film aus dem Jahr 1985 über verschiedene Aspekte des menschlichen Umgangs mit dem Element Wasser am Beispiel Deutschland. Die bereits damals erkennbaren Widersprüche waren Verknappung, Verschmutzung und Privatisierung, aber auch Flächenversiegelung.
Der Film erzählt episodisch und verbindet Beobachtung und Interviews mit essayistischen Elementen.
In der Entstehungszeit des Films ereignete sich ein Ansturm auf die Kaltenbrunnquelle am Fuß des Neukasteler Berges westlich von Ranschbach in der Pfalz. Dem Quellwasser wurden Wunderkräfte nachgesagt. Besucher von nah und fern strömten zur Quelle, bis sich die Behörden genötigt sahen, den Zugang vorübergehend zu sperren.
Wasserprobleme ganz anderer Art entstanden im Zuge der Entstehung des heutigen Münchener Flughafen "Franz Josef Strauß", der sich zum Zeitpunkt der Dreharbeiten im Bau befand und im dünn besiedelten Erdinger Moos eine Grundwasserabsenkung erforderte. Dieser Eingriff sorgte für Aufruhr bei den Bauern der betroffenen Landkreise Freising und Erding. Sie führten unter anderem neu entstandene Risse an Gebäuden auf die Baumaßnahmen zurück und forderten Entschädigung.
Im Norden der damaligen Bundesrepublik versorgt der Schlepper Langeness die Halligen Süderoog, Südfall und Habel im nordfriesischen Wattenmeer mit Trinkwasser. Das ist notwendig, weil das einzige natürlich verfügbare Süßwasser der Halligen Regenwasser ist. Die Halligen sind so flach, dass sie bei Sturmfluten überspült werden können. Sie liegen an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins, südlich von der Insel Sylt. Auf Süderoog wurde damals zu Forschungszwecken mit Hilfe von Windenergie eine Anlage zur Meerwasserentsalzung durch Umkehr-Osmose betrieben.
Die Hersteller des Paulaner-Bieres bezogen ihr Wasser zum Zeitpunkt der Dreharbeiten aus Tiefbrunnen, der tausende Jahre altes besonders wertvolles Trinkwasser anzapfen. Der Film kritisiert, dass dieses Wasser nicht nur für die Bierherstellung, sondern auch zu Reinigungs- und Kühlzwecken verwendet wird - und dass industrielle Verbraucher alte Brunnenrechte nutzen, um gratis an Grundwasser zu gelangen.
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