Inhalt: Warschau Krochmalna Straße 92 Waisenhaus für jüdische Kinder. Einst lebte hier Blumka, und mit ihr ... Dr. Korczak, Frau Stefa und 200 Kinder: Zygmus, der einem silbernen Fisch das Leben schenkte, Reginka, deren Erzählungen selbst die dunkelste Nacht erhellten, Pola, die beschloss, in ihrem Ohr eine Erbse zu züchten, Chaim, den die Ameisen vor Gericht brachten, der kleine Kiesel, der beim Entladen des Kohlewagens helfen wollte, mit seinem Nachttopf, und Penny, das Mäuschen, dem die Brotkrümel vom Himmel fielen ... Blumka schrieb dies alles in ihrem Tagebuch auf, und fehlten ihr die Worte, so machte sie eine Zeichnung. Bis zu jenem Tag, an dem der Krieg ausbrach ... Ihr Tagebuch ist nicht dick, aber manchmal so meinte zumindest der Herr Doktor "erfährt man aus einem dicken Buch nichts Neues, aus einem dünnen aber sehr viel". Aus Blumkas Tagebuch erfährt der Leser nicht nur über das Leben in einem Waisenhaus, sondern auch über Janusz Korczaks "fröhliche Pädagogik". Darüber, wie man ein Kind lieben soll. Iwona Chmielewska führt uns durch diese Welt auf Zehenspitzen, stets darauf bedacht, all das nicht aufzuschrecken, was sich hinter den winzigen Gesten des Alltags verbirgt. In Bild und Wort verwebt sie Fakten mit Fiktion, um jenen Kindern ein Gesicht zu geben, an deren tragisches Schicksal heute nur noch eine Inschrift erinnert, gemeißelt in einen Granitblock. Empfohlen vom "Museum der Geschichte der polnischen Juden" (Warschau). Systematik: 1 Umfang: [ca. 64] S. : überw. Ill. Standort: 1 CHM ISBN: 978-3-9811300-6-5
Inhalt: Prag 1942. Ein 14-jähriger Junge zeichnet das Bild Mondlandschaft. Es zeigt die Erde, wie er sie sich vom Mond aus betrachtet vorstellt. Im Jahr 2003 nimmt der erste israelische Astronaut eine Kopie dieser Zeichnung mit an Bord der Raumfähre Columbia, die dann beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglüht. Das Unglück bringt den Namen des jungen Zeichners, Petr Ginz, in die Schlagzeilen, und so erfährt schließlich Chava Pressburger, seine Schwester, dass man Tagebücher ihres Bruders entdeckt hat, die jahrelang unbeachtet auf einem Prager Dachboden gelegen hatten. Der 1928 geborene Petr war nicht nur künstlerisch sehr begabt etliche Zeichnungen und Gemälde ergänzen das Prager Tagebuch, er besaß auch ein bemerkenswertes schriftstellerisches Talent. So verfasste er neben Tagebüchern und Gedichten gleich acht Romane (sein Vorbild war Jules Verne) und war in Theresienstadt maßgeblich an einer Untergrundzeitschrift beteiligt. Seine wieder gefundenen Aufzeichnungen aus dem Prag der Jahre 1941/42, die im Zentrum des Buches stehen, bestechen gerade durch ihre nüchterne, authentische Unmittelbarkeit. Sie zeigen, wie die vertraute und geliebte Stadt für ihn mehr und mehr zu einem Ghetto ohne Mauern wird, bis er Prag und die Familie ganz verlassen muss: Ende 1942 wird Petr erst nach Theresienstadt und Ende 1944 schließlich nach Auschwitz deportiert und dort in den Gaskammern ermordet. Petr Ginz' Prager Tagebuch ist ein einzigartiges Zeitdokument und wird momentan in zahlreiche Sprachen übersetzt. Es zeugt von den vielfältigen Begabungen eines Menschen, der keine Resignation erkennen lässt und der seinen Mördern zum Trotz auch heute noch zu uns spricht. Systematik: Jugendsachbuch Umfang: 167 S. ; Abb. Standort: Geschichte ISBN: 978-3-8270-5245-2
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