Inhalt: Aufgewachsen in einem palästinensischen Flüchtlingslager hat der vierzehnjährige Ali Messalam von klein auf gelernt, "die Juden" zu hassen. Nach der gemeinsamen Flucht mit seiner Familie aus dem Libanon gelangt er schließlich nach Berlin Kreuzberg. Hier sucht Ali Anschluss bei den arabischen Jugendlichen im Kiez. Doch dafür muss er erst beweisen, was er drauf hat. Er soll als Mutprobe in die Wohnung seines jüdisch-russischen Nachbarn Alexander einbrechen. Die Jugendlichen folgen Ali und verwüsten im Exzess die Wohnung des alten Mannes. Doch nur Ali wird von dem vorzeitig zurückkehrenden Alexander erkannt und bei der Polizei angezeigt. Um einer Verurteilung und der damit verbundenen Abschiebung zu entgehen, bleibt ihm nur eine einzige Chance: Ali muss sich dem verhassten Feind annähern und ihn um Unterstützung bitten...
Regie: Leo Khasin; Schauspieler: Younes Hussein Ramadan, Heinz W. Krückeberg, Kida Khodr Ramadan, Neil Belakhdar, Sanam Afrashteh, Ryszard Ronczewski, Neil Malik Abdullah; Produktion: Martin Bach; Montage: Horst Reiter; Kamera: Mathias Schöningh; Musik: Dieter Schleip; Drehbuch: Leo Khasin Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Maria (Lea van Acken) ist 14 und wächst in einer Familie auf, die einer besonders strengen Richtung der katholischen Kirche angehört. Sie nimmt ihren Glauben sehr ernst und versucht, ihn im Alltag nach den Grundsätzen zu leben, die ihre Familie und der Pfarrer ihr vermitteln. Der radikale Unterschied zwischen den festen Regeln ihrer Familie, besonders ihrer rigiden Mutter, und ihrem weltlichen Leben als Schülerin setzt sie unter großen Druck. Kreuzweg ist die erneute Zusammenarbeit der "Brüggemann-Geschwister" Dietrich und Anna (3 Zimmer/Küche/Bad, Renn wenn du kannst), der ein ungewöhnliches und spannendes Konzept zugrunde liegt: In 14 festen Einstellungen, den 14 Stationen des Kreuzweges entsprechend, wird die Geschichte eines Mädchens erzählt, das sein Leben ganz Jesus widmen möchte. Der Film gewann bei der Berlinale 2014 den Silbernen Bären für das Beste Drehbuch sowie den Preis der Ökumenischen Jury. Spiegel online attestiert dem Film "intellektuelle Schärfe und emotionale Wucht".
Schauspieler: Linus Fluhr, Chiara Palmeri, Moritz Knapp, Georg Wesch, Lea van Acken, Florian Stetter, Michael Kamp, Franziska Weisz, Lucie Aron; Produktion: Leif Alexis, Jochen Laube; Montage: Vincent Assmann; Drehbuch: Dietrich Brüggemann, Anna Brüggemann; Kamera: Alexander Sass; Regie: Dietrich Brüggemann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Jung, weiblich, rechtsradikal. Marisa (20) ist Teil einer Jugendclique der rechtsextremen Szene in einer ostdeutschen Kleinstadt. Auf ihrer Schulter hat sie Skingirl tätowiert, vorne ein Hakenkreuz. Marisa schlägt zu, wenn ihr jemand dumm kommt. Sie hasst Ausländer, Schwarze, Politiker, Juden und die Polizei. In Marisas Augen sind sie alle schuld. Sie sind schuld daran, dass ihr Freund im Knast sitzt und alles um sie herum den Bach runter geht: Ihr Leben, ihre Stadt, das Land und die ganze Welt. In diesem Sommer wird sich alles ändern.
Svenja, ein junges Mädchen, stößt zur Clique und geht Marisa gehörig auf die Nerven. Marisa und ihre Clique geraten mit Jamil und Rasul aneinander - zwei jungen Asylbewerbern, die hier in der Provinz gestrandet sind. Der Streit eskaliert, Marisa ist nicht zu bremsen. Ohne es zu ahnen, löst sie eine Kette von Ereignissen aus, die alles komplett auf den Kopf stellen...
"David Wnendts Spielfilmdebüt mutet einem die Brüche zwischen Härte und Zartheit zu, um hinter der Brutalität seiner Protagonistin Gefühle sichtbar zu machen, die sie aus ihrer autistischen Welt herausholen könnten. Wie unter Schock zieht man gleichsam mit ihrem Pöbeltrupp durch den Zug und sieht den »geilen« Effekt ihrer Gewaltexzesse durch ihre Handykamera. Aufhetzende Rockmusik, Wackelbilder, besoffenes Gebrüll: Nazi sein ist ein Kick, den das magere, vor Hass glühende Mädchen auskostet.
Rechtsradikale Frauen wurden lange als unterdrückte, mäßigend wirkende Bräute unterm Stiefel wüster Jungmännerhorden verharmlost, KRIEGERIN rückt sie mit einer Wucht in den Mittelpunkt, die noch vor Wochen spekulativ gewirkt hätte. Die Enttarnung der Zwickauer Terrorzelle und ihres Mitglieds Beate Zschäpe zeigt jedoch, dass Wnendts Fiktion die unheimlichen Bindungskräfte der Szene realistisch zu fassen weiß." (Claudia Lenssen, in: epd Film)
Schauspieler: Rosa Enskat, Sven Splettstößer, Jella Haase, Winnie Böwe, Gerdy Zint, Sayed Ahmad, Anne Laszus, Elias Raudith, Lukas Steltner, Alina Levshin; Produktion: Holger Lochau; Regie: David Wnendt; Drehbuch: David Wnendt; Musik: Johannes Repka; Montage: Andreas Wodraschke; Kamera: Jonas Schmager Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Nabil und Bastian haben sich beim Segeln auf dem Pulheimer Baggerloch nahe Köln kennengelernt und sich sofort angefreundet. Das war vor zwei Jahren. Jetzt müssen sich die beiden trennen, weil Nabil nach Los Angeles geht. Der schwere Moment des Abschieds rückt immer näher...
Produktion: Janna Velber, Meike Martens; Kamera: Jakob Beurle, Thomas Keller; Musik: Peter Aufderhaar; Regie: Lenka ikulová; Drehbuch: Lenka ikulová; Montage: Servet Gürbüz Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Mohamed ist 17 Jahre alt. Er ist der einzige Sohn einer marokkanischen Mutter und eines französischen Vaters und führt ein ganz normales Leben als Gymnasiast in Frankreich. Doch eines Tages, während er in der Klasse sitzt, wird er abgeholt: Seine Eltern hatten einen schweren Autounfall und sind verstorben. Der verwirrte Mohamed wird daraufhin vom Sozialamt abgeholt, das ihn in ein Jugendheim bringt. Nach einer erschütternden Entdeckung reißt er nach Marokko aus, um seine Familie zu finden.
Schauspieler: Ahd Saddik, Lahbiba el Basraoui, Abdelmoula Oukhita, Ahmed Oukhita, Jean-Claude Aumont, Sarah Bensoussan; Kamera: Daniele Nannuzzi; Produktion: Marie Adler; Regie: Laurent Merlin; Drehbuch: Laurent Merlin Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Lisa ist blind und erschließt sich die Welt auf ihre Weise. Sie hat das Abitur hinter sich und einen großen Traum: Sie möchte Radiomoderatorin werden. "Sehen ist wie Hören, nur mit den Augen", sagt sie. Groß ist die Freude, als sie die Chance bekommt, beim Hörfunksender MDR-Jump ein Praktikum zu machen. Eine Gelegenheit, die sie sich nicht entgehen lassen will, obwohl sie dann zum ersten Mal in einer unbekannten Stadt auf sich allein gestellt ist. Eine Herausforderung für die Ohren und das Selbstbewusstsein.
Der Dokumentarfilm "Lisa" entstand im Rahmen des Projekts "dok you", das sich seit Jahren erfolgreich für die Förderung des Kinder- und Jugenddokumentarfilms einsetzt. Im Jahr 2014 entstanden u. a. Kurz-Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche an der Hochschule für Medien (KHM) in Köln, die im Seminar von Prof. Dr. Sabine Rollberg und Solveig Klaßen entwickelt wurden: "Get Ready with Memy" (siehe dort) und "Lisa".Blinker Filmproduktion GmbH (Meike Martens) und BOOGIEFILM (Janna Velber) übernahmen im Rahmen der Filmbildungsplattform "dok'mal!", im Auftrag des WDR (Andrea Ernst) und in Kooperation mit der KHM die Herstellung.
Die oft preisgekrönten Filme werden im WDR-Fernsehen, Schulen und Kinoschulvorstellungen gezeigt, sind auf der WDR-Filmbildungsplattform dok'mal! Abrufbar - und nun auch in einer Auswahl auf filmfriend.
Produktion: Janna Velber, Meike Martens; Drehbuch: Sarah Weber; Musik: Andreas Kolinski; Kamera: Sebastian Fred Schirmer; Regie: Sarah Weber; Montage: Servet Gürbüz Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "MAINA - DAS WOLFSMÄDCHEN ist ein bewegender Abenteuerfilm über eine starke junge Frau, die ihr Leben in die Hand nimmt und ihren eigenen Weg geht. Ein filmischer Geheimtipp!" (FBW-Jury)
Maïna ist die Tochter von Häuptling Mishtenapuu vom Stamm der Innu. Von ihrem Vater hat sie das Jagen gelernt, was damals den Männern vorbehalten war, von ihrer Ziehmutter wurde sie in die Geheimnisse der Heilkunst eingeweiht. Als ihr Stamm auf Kundschafter der Inuit stößt, die sich aus dem Land der Eskimos weit in den Süden vorgewagt hatten, sieht ein Stammesmitglied diese Begegnung als Bedrohung. Er nutzt sie für eigene Zwecke, um an die Macht zu kommen. Bei den kriegerischen Auseinandersetzungen entführen die Inuit einen elfjährigen Jungen aus Maïnas Stamm. Fest entschlossen, den Jungen zu befreien, reist die Häuptlingstochter den abziehenden Inuit nach und gerät selbst in Gefangenschaft des ihr wohlgesonnenen Inuit-Kriegers Natak, der sie in seiner Heimat zur Frau nimmt. In den ewigen Eiswelten des Nordens sieht sich Maïna mit unbekannten Bräuchen und Sitten einer fremdartigen Kultur konfrontiert, die ihr eine wichtige Entscheidung abfordern.
Den Zusammenprall zweier Kulturen gab es auch schon vor der Zeit, in der weiße Europäer sich anschickten, die Welt zu erobern und die Eingeborenen zu unterwerfen. In dieser fernen Zeit unmittelbar vor der Kolonialisierung Kanadas und an pittoresken Originalschauplätzen spielt der historische Abenteuerfilm. Wer sich für die Geschichte der nordamerikanischen Ureinwohner, der Indianer und der Inuit interessiert, die heute als "First Nations" bezeichnet werden, sollte sich diesen spannenden Abenteuerfilm nicht entgehen lassen. Als identifikationsstiftende Ich-Erzählerin führt die überaus sympathisch gezeichnete weibliche Hauptfigur durch ihre Erlebnisse und existenziellen Lebenserfahrungen mit einer völlig anderen Kultur, die letztlich fremdartig bleibt und bleiben soll. Denn gerade durch diesen erzwungenen Perspektivwechsel werden Gegenwartsbezüge deutlich, etwa wenn wir heute über andere Kulturen und deren Verhaltensweisen "urteilen". (Jugend Film Portal)
Regie: Michel Poulette; Schauspieler: Ipellie Ootoova, Eric Schweig, Uapshkuss Thernish, Tantoo Cardinal, Roseanne Supernault, Reneltta Arluk, Natar Ungalaaq, Pakak Innuksuk, Graham Greene; Drehbuch: Pierre Billon; Vorlage: Dominique Demers; Montage: Denis Papillon; Kamera: Allen Smith; Musik: Michel Cusson, Kim Gaboury Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Anna ist 16 und lebt mit ihrer jungen Mutter Rebecca zusammen. Es ist das Ende eines weiteren Sommers, der von den Affären und Eroberungen ihrer Mutter geprägt ist, in dem Anna jedoch beginnt, ihre eigene Sinnlichkeit zu entdecken. Als Anna erfährt, dass sie schwanger ist, sieht sich ihre Mutter in ihrer Tochter wieder, die im selben Alter ist und vor denselben Entscheidungen steht. Und wenn Annas Entscheidung einen Bruch in ihrer Beziehung zu Rebecca bedeutet, findet sie Unterstützung, wo sie es am wenigsten erwartet.
Schauspieler: Guillaume Duhesme, Victoire du Bois, Louis Durant, Héloïse Volle; Montage: Christophe Evrard; Drehbuch: Bérangère Mc Neese; Regie: Bérangère Mc Neese; Kamera: Olivier Boonjing; Sound Design: Jules Valeur Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wind, Meer, Sonne, auf der niederländischen Nordseeinsel Terschelling herrscht beste Urlaubsstimmung. Auch Sam könnte mit seiner Familie die Seele baumeln lassen, gerade die aber macht ihm zu schaffen. Er erinnere sich nicht mehr genau, der Gedanke sei ihm zugeflogen, erzählt der Junge, der sich sorgt, irgendwann einmal allein auf der Welt zu sein. "Alle Tiere und alle Menschen müssen eines Tages sterben, auch Papa, Mama, Jorre." Ob die letzten Dinosaurier wohl auch wussten, dass sie bald sterben werden? Sam denkt sich zu seiner Rettung ein strenges "Alleinheitstraining" aus und schaufelt sich schon mal probeweise ein Strandgrab, in das prompt sein älterer Bruder Jorre plumpst und sich den Fuß bricht: Auftakt für eine abgefahrene Ferienwoche.
Was sich eher vergrübelt anhören mag, ist Teil einer wunderbar entspannten, lässig und amüsant erzählten Sommerferienfantasie. Schnell merkt Sam, dass es auf einer Insel, auf der sich nahezu jeder kennt und man so kontaktfreudig wie hilfsbereit ist, kaum möglich ist, allein zu sein. Zumal wenn ein kurzer, aber schicksalhafter Blick über den Gartenzaun dazu führt, das wohl quirligste Mädchen auf der ganzen Insel kennenzulernen: Tess ist ein wenig älter als Sam, fragt ihn ohne Vorrede, ob er sich mit Zebrafischen auskenne, ob er Trompete spiele und Salsa tanzen könne. Sam ist sprachlos und fasziniert, und bald folgt er Tess' wippendem Pferdeschanz durch eine in der Tat seltsame Woche. "Sterben ist doof", kommentiert Tess lakonisch und macht Sam kurzerhand zu ihrem Verbündeten und Vertrauten. Mit einem Plan, der nicht weniger raffiniert ist als Sams "Alleinheitstraining", hat sie jenen Mann auf die Insel gelockt, den sie für ihren Vater hält und den ihr ihre Mutter bislang vorenthielt.
"Es ist eine Freude, dabei zuzusehen, wie ernst Wouterlood seine Titelheldin nimmt, mit ihren Sorgen und Überreaktionen, wie gelassen er bei seinen kindlichen, fast schon jugendlichen Figuren eigenen Willen, eigene Gründe und eigene Charaktere zulässt - das ist alles weder bemüht noch verdruckst und weniger noch, nämlich gar nicht, werden die Figuren für Pointen gemolken." (Rochus Wolf, auf: kino-zeit.de)
"Die Geschichte von Tess und Sam kommt mit einem sehr eigenen und sehr feinen Humor daher. Die beiden Freunde verhalten sich auf ihre ganz unterschiedliche Art schon ziemlich schräg. Wir teilen als Zuschauer Sams Gedanken, und die sind oft lustig, aber manchmal auch sehr traurig und sehr ernst. Doch keine Sorge: Der Entwicklung der Freundschaft von Sam und Tess wirst du gerne folgen, weil sie am Ende voller besonders schöner Erinnerungen ist.
Eine besonders schöne Erinnerung kannst du auch mit diesem Film aus dem Kino mitnehmen. Denn neben seiner bewegenden Geschichte und den oft witzigen, aber nie platten Erwachsenen-Figuren punktet er auch mit beschwingter Musik und einer sommerlichen Küsten-Landschaft, die angenehme Reisegefühle aufkommen lassen. Viele Geheimnisse und ein schnelles Erzählen ohne viele Erklärungen sorgen darüber hinaus für Schwung, Spannung und Spaß. Super ist auch die coole Mädchenfigur und dass die Erwartungen, wie Jungen und Mädchen so sind, mal richtig durcheinander gewirbelt werden." (KinderFilmWelt)
MEINE WUNDERBAR SELTSAME WOCHE MIT TESS gehört zu den persönlichen Streamingtipps von Autor und Filmemacher Andreas Steinhöfel. Er schreibt dazu: "Im strahlend blauen Urlaub macht der elfjährige Sam 'Alleinheitstraining': Sondert sich ab von seiner Familie, für zwei Stunden, für vier, für sechs. Zwischendurch gräbt er sich am Sandstrand ein kleines Grab und liegt darin Probe. Passt schon, irgendwie, und muss es auch, denn Sam weiß: Irgendwann wird er, der Familienjüngste, als Letzter übrig sein. Tess wiederum steckt im Alleinsein mittendrin. Daran ist ihr Vater schuld, der von der Existenz einer Tochter nicht einmal etwas ahnt. Vielleicht ist Tess deshalb ein wenig unberechenbar, überlegt Sam, nachdem er das Mädchen kennen gelernt hat - unberechenbar, manipulativ und eigentlich irgendwie doof ... und dennoch fühlt er sich zu ihr hingezogen. Was gut für die beiden ist, denn so lernen Sam und Tess etwas Wichtiges in diesem wunderbar melancholisch-hellen Film: Dass, wenn zwei alleine sind, sie deshalb noch lange nicht doppelt allein sein müssen."
Vorlage: Anna Woltz; Schauspieler: Suzan Boogaerdt, Johannes Kienast, Terence Schreurs, Tjebbo Gerritsma, Julian Ras, Sonny Coops van Utteren, Guido Pollemans, Jennifer Hoffman, Hans Dagelet, Josephine Arendsen; Musik: Franziska Henke; Drehbuch: Laura van Dijk; Montage: Christine Houbiers; Regie: Steven Wouterlood; Kamera: Sal Kroonenberg Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Aus einem Tal in den Pyrenäen wird die Landärztin Marianne auf einen abgelegenen Berghof gerufen, um die Bäuerin zu untersuchen. Thomas, der Adoptivsohn der Kranken, gefällt ihr auf Anhieb gut: ein hübscher Kerl mit halbafrikanischen Wurzeln, dessen ruhige männliche Tatkraft sie beeindruckt. Als die Mutter des Jungen ins Krankenhaus muss, fordert Marianne Thomas dazu auf, bei ihr und ihrem ehrgeizigen Sohn Damien in der Stadt zu wohnen, um der Mutter nahe zu sein. Sie ahnt nicht, dass die beiden sich nicht mögen und in der Schule beim geringsten Anlass aufeinander losgehen. Doch als Marianne ihre Raufereien entdeckt, weiß keiner zu sagen, woher die seltsame Feindschaft eigentlich rührt...
"Außergewöhnlich feinfühliges Jugenddrama, nur scheinbar mit leichter Hand, in Wahrheit hochpräzise inszeniert. Mit beeindruckenden Schauspielern entstand ein lebensnahes Abbild jugendlicher Befindlichkeiten und Empfindungen, das in ein ebenso intensives Porträt ihrer Umwelt eingebettet ist. " (Lexikon des Internationalen Films)
Drehbuch: André Téchiné, Céline Sciamma; Produktion: Marc Missonnier, Olivier Delbosc; Schauspieler: Sandrine Kiberlain, Kacey Mottet Klein, Alexis Loret, Corentin Fila, Mama Prassinos; Regie: André Téchiné; Musik: Alexis Rault; Kamera: Julien Hirsch; Montage: Albertine Lastera Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die resolute Diane liebt ihren 15-jährigen Sohn Steve über alles, obwohl er sie mit seinen extremen Wut- und Gewaltausbrüchen in den Wahnsinn und in den Ruin treibt. Seit dem Tod seines Vaters hat Steve eine Reihe von Heimen für schwer erziehbare Kinder durchlaufen. Nun kommt er zurück zu seiner Mutter, weil niemand sonst mit ihm fertig wird. Mit seinem fordernden Anspruch auf die Rolle des Mannes im Haus und seiner überbordenden Liebe zu ihr stellt er seine Mutter auf die Probe. Dabei ist Diane auch ohne ihren unbändigen Sohn längst überfordert mit sich und der Welt. In ihrem Bemühen, ihr Schicksal zu meistern, bekommt sie unverhofft Hilfe von der schweigsamen Nachbarin Kyla, der es gelingt, eine Balance in der Mutter-Sohn-Beziehung zu schaffen und eine zarte Hoffnung auf eine vielleicht doch noch glückliche Zukunft aufkeimen zu lassen.
Mit ungeheurer Wucht erzählt MOMMY von einer außergewöhnlichen Mutter-Sohn-Beziehung, in der Zärtlichkeit und Brutalität nur einen Herzschlag voneinander entfernt sind. Regiewunderkind Xavier Dolan feiert mit großem stilistischen Wagemut, mitreißender Musik und viel Liebe zu seinen Figuren die Möglichkeiten des Kinos. MOMMY ist so intensiv, dass er fast die Leinwand sprengt und direkt unter die Haut geht. In CANNES begeisterte der Film Kritiker und Publikum gleichermaßen und wurde mit dem PREIS DER JURY ausgezeichnet.
MOMMY wurde im revolutionären quadratischen Bildformat 1:1 gedreht.
Schauspieler: Natalie Hamel-Roy, Sabrina Bisson, Suzanne Clément, Alexandre Goyette, Patrick Huard, Antoine Olivier Pilon, Anne Dorval, Viviane Pacal; Produktion: Xavier Dolan, Nancy Grant; Drehbuch: Xavier Dolan; Regie: Xavier Dolan; Musik: Noia; Montage: Xavier Dolan; Kamera: André Turpin Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Sommer in einem türkischen Dorf. Lale und ihre vier Schwestern wachsen nach dem Tod der Eltern bei ihrem Onkel auf. Als sie nach der Schule beim unschuldigen Herumtollen mit ein paar Jungs im Meer beobachtet werden, lösen sie einen Skandal aus. Ihr als schamlos wahrgenommenes Verhalten hat dramatische Folgen: Das Haus der Familie wird zum Gefängnis, Benimmunterricht ersetzt die Schule und Ehen werden arrangiert. Doch die fünf Schwestern - allesamt von großem Freiheitsdrang erfüllt - beginnen, sich gegen die ihnen auferlegten Grenzen aufzulehnen.
Einfühlsam und kraftvoll zugleich setzt die junge Regisseurin Deniz Gamze Ergüven die unzähmbare Lebenslust der fünf Schwestern in Szene, die sich in einer von Männern geprägten Gesellschaft ihr Recht auf Selbstbestimmung erkämpfen. Mit lichtdurchfluteten Bildern trotzt der Film dem dramatischen Geschehen und setzt der Brutalität zarte Sinnlichkeit und jugendliches Aufbegehren entgegen, die den Zuschauer tief berühren und mit Hoffnung erfüllen.
2016 wurde Deniz Gamze Ergüvens Film "Mustang" für den Oscar in der Kategorie bester fremdsprachiger Film nominiert.
DIE ZEIT schrieb: "Sein spezieller Tonfall macht das Langfilmdebüt der türkisch-französischen Regisseurin Deniz Gamze Ergüven zu einem wahrhaft großen Werk, nominiert für den diesjährigen Oscar als bester fremdsprachiger Film. Ein Drama über fünf heranwachsende Schwestern in der anatolischen Provinz, das derart viel ungebändigte Lebensfreude versprüht, sonnendurchflutete Einstellungen wie auch komische Momente bietet, dass die Gattungsgrenzen angenehm durchlässig werden. Und das bei all dem von der wohltuend unaufdringlichen Filmmusik des australischen Komponisten und Nick-Cave-Intimus Warren Ellis untermalt wird."
Produktion: Charles Gillibert; Montage: Mathilde van de Moortel; Drehbuch: Alice Winocour, Deniz Gamze Ergüven; Kamera: David Chizallet, Ersin Gok; Schauspieler: ilayda Akdogan, Günes Nezihe Sensoy, Elit iscan, Doga Zeynep Doguslu, Tugba Sunguroglu; Regie: Deniz Gamze Ergüven; Musik: Warren Ellis Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die 17-jährige Jennifer ist gegen alles, was normal ist, trägt ausschließlich schwarze Kleidung, düsteres Make-up, unzählige Piercings zieren ihr Gesicht - ein Schreckensbild aller Eltern! Aber das vorlaute Mädchen hat Courage: Spontan bewirbt sich Jennifer in einem Bekleidungsgeschäft um einen Job. Der 49-jährige Boss ist verblüfft und gibt ihr eine Chance. Zwei Welten prallen aufeinander...
Nachdem sie bereits als mehrfach ausgezeichnete Schauspielerin Karriere gemacht hatte und vor allem ab Mitte der 1990er-Jahre durch die US-amerikanische Fernsehserie "Chicago Hope" einem breiten Publikum bekannt wurde, wagte sich "Dr. Austin" Christine Lathi mit "My First Mister - Mein erster richtiger Freund" an ihr Debüt als Spielfilmregisseurin, das 2001 auf dem Sundance Film Festival Premiere feierte. Entstanden ist ein feiner, kleiner Coming-of-Age-Film um Freundschaft, Liebe und Tod, der die ambivalenten Stimmungen der Hochpubertät mit heiterem Einschlag gelungen einfängt und letztlich in ein rührendes Drama münden lässt.
"Es sind zuvorderst die charmanten Dialoge von witzig bis ernsthaft und tiefsinnig, die 'My First Mister - Mein erster richtiger Freund' mit seinen ausführlich gezeichneten, stimmigen Charakteren zu einem ansprechenden Drama mit intensiven Wendungen geraten lassen, wobei so mancher Fluch die satten Sentimentalitäten günstig relativiert. Hier stehen allzu menschliche Emotionen, Vorstellungen und Entscheidungen jenseits der gängigen Konventionen im Vordergrund, die dem unwegsamen Dasein sowie dem unausweichlichen Tod als letztlich wertvolle Schätze huldigen - ungeachtet der Gefahren von Kitsch und Rührseligkeit, die überwiegend in erträglichen bis wohligen Grenzen verbleiben." (Marie Anderson, auf: Kino-Zeit)
Schauspieler: Desmond Harrington, Carol Kane, Natasha Braisewell, Leelee Sobieski, John Goodman, Michael McKean, Albert Brooks, Henry Brown; Produktion: Carol Baum, Jane Goldenring; Regie: Christine Lahti; Montage: Wendy Greene Bricmont; Drehbuch: Jill Franklyn Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: An ihrem 16. Geburtstag machen sich Emily und ihr neuer Freund Arden auf den Weg, um ihren gestörten leiblichen Vater aus einer psychiatrischen Anstalt zu befreien.
Nach dem Tod ihrer Mutter und der Einweisung ihres Vaters wird Emily in einer Pflegefamilie und in einer neuen Schule untergebracht, wo sie als Außenseiterin zunächst ausgegrenzt wird. Als die Jahreskarte ihres Vaters an ihrem 16. Geburtstag nicht ankommt, weiß Emily, dass etwas nicht stimmt. Sie beschließt, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, und macht sich zusammen mit ihrem einzigen Freund an der Schule, Arden, auf einen Roadtrip, um ihren Vater aus der Psychiatrie zu befreien. Im Laufe ihrer Reise kommen sich Emily und Arden näher, und beide erlangen wichtige Wahrheiten und Erkenntnisse über die Natur von Beziehungen, sowohl zu ihren Eltern als auch zueinander.
"An impressively intimate portrait (...) full of stunning imagery and even more poignant poetry" (Under the Radar Magazine).
"Life-affirming and truly extraordinary (...) Big thumbs up" (Film Ireland).
Sound Design: Fredrik Dalenfjäll; Schauspieler: Michael Hough, Michael Smiley, Loui Vangelder, Deirdre Mullins, Martin McCann, George Webster, Evanna Lynch, Ally Ni Chiarain, Millie Donnelly; Musik: Stephen McKeon; Drehbuch: Simon Fitzmaurice; Montage: Emer Reynolds; Produktion: Kathryn Kennedy, Lesley McKimm; Regie: Simon Fitzmaurice; Kamera: Seamus Deasy Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Sommer in der Schwäbischen Alb. Seit mehr als einem Jahr ist Thomas, der Vater des zwölfjährigen Paul, spurlos verschwunden. Paul will mit seinem besten Freund Max seinem Verschwinden auf den Grund gehen - und zugleich in den Bergen die sagenumwobene Ursulen-Höhle finden, nach der bereits sein Vater gesucht hatte. Im Dorf hält man Paul für verrückt, gerade deshalb will er es allen beweisen, vor allem auch seiner Mutter Sabine. Und so brechen die beiden Jungen in die Bergwälder auf, im Gepäck die Aufzeichnungen des Vaters. Was als unbeschwerter Ausflug beginnt, entwickelt sich zum handfesten Abenteuer!
"Wenn die Nebel Schleier weben. / Um Gebirg und Flur, / Regt in der Natur / Sich ein anderes Leben..." So beginnt ein altes Gedicht mit dem Titel "Die Feien des Ursulenberges", das von einer Sage der Schwäbischen Alb handelt. In der Gegend des süddeutschen Mittelgebirges erzählten sich die Menschen immer schon mythische Märchen, darunter auch das der Feen vom Ursulenberg, einer Anhöhe nahe der Ortschaft Pfullingen, die bei Tag ein Berg sei, in der Nacht jedoch eine Höhle, in der ein weiblicher Geist einen riesigen Schatz bewacht. Um diese Sage geht es in dem Abenteuerfilm "Nachtwald", in dem sich die zwölfjährigen Jungen Paul und Max auf die Suche nach der unentdeckten Höhle machen.
Dank der glaubwürdig gespielten Helden glückt der spannende Abenteuerfilm, der ihre Befindlichkeiten ebenso hautnah einfängt wie die prachtvolle Natur. Mit Gespür fürs Geheimnisvolle schwelgt er intensiv in genretypischen Momenten, beschwört magische Tiere und rätselhafte Geistererscheinungen, die Paul dann im unheimlichen Finale nahezu alles abverlangen.
Schauspieler: Levi Eisenblätter, Marc Limpach, Meike Droste, Bettina Kaminski, Steffen Schroeder, Jonas Oeßel; Musik: Marian Lux; Drehbuch: André Hörmann, Katrin Milhan; Regie: André Hörmann, Katrin Milhan; Kamera: Michael Hammon; Produktion: Christoph Holthof-Keim, Daniel Reich; Montage: Vincent Assmann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Verloren in der deutschen Provinz und auf der Suche nach Halt, finden sich fünf Jugendliche und leben nach ihren eigenen Regeln. Katja, Sascha, Benni, Laila und Schöller: Sie rennen ineinander hinein, voneinander weg. Sie küssen sich, sie schlagen sich. Sie lieben sich. Nähe und Schmerz sind eins. Doch nach diesem Winter und dem Ende der Schule werden sich ihre Wege trennen.
NACKTE TIERE ist ein Film über die Zeit, in der man die Welt erobern könnte. In der man Faustschläge frisst, ohne mit der Wimper zu zucken, weil man weiß, dass da jemand ist, der einen auffängt. Und über den Schmerz des Abschieds, all das hinter sich zu lassen. Für etwas, das man noch gar nicht kennt.
DIE ZEIT: "Räumliches Zentrum des Films ist eine Plattenbauwohnung, es dauert eine Weile, bis man das Haus einmal von außen sieht, drinnen dagegen entfaltet sich ein Kosmos, der im Gegensatz steht zur nichtssagenden Gleichförmigkeit der Fassade. Ein Sperrmüll-möbliertes Nest, karg und zugleich voller Wärme, ein Kommen und Gehen und Abhängen, geschlafen wird in wechselnden Konstellationen auf Matratzen und in Schlafsäcken. Es ist ein Zuhause nach eigenen Regeln, eine Wahlfamilie. (...) Ungewöhnlich und faszinierend ist die Landschaft körperlicher Zuwendungen, die der Film kartiert; so spärlich er mit den Hintergründen und Geschichten seiner Figuren haushaltet, so beredt ist er in Formen physischer Bezugnahmen. Es ist eine Sprache, die sich nicht ohne Weiteres verstehen lässt. Auf Schläge folgen Umarmungen, auf Wunden Verarztungen, ein spielerisches Ringen, das in Würgegriff und Ohnmacht endet, ein Lecken über die Wange als Morgengruß, ein Pulen an Wundschorf als Sorge für den anderen. Tanzen, zusammen und allein. (...)
Fion Muterts Kamera fängt all das in einem 6:5-Format ein, dessen enge Verhältnisse die Intimität der Großaufnahmen noch verstärken. Es ist ein Blick, der eher aus dem Innenraum eines Beziehungsgeflechts zu kommen scheint als von außen. Das Kampfsporttraining, bei dem das Körperkino des Films seinen Anfang nimmt und zu dem er immer wieder zurückkehrt, ist die einzige diszipliniert verfolgte Tätigkeit im Leben von Katja und Sascha. Die Regeln sind klar und verbindlich, und am Ende steht fest, was im Leben oft undeutlich bleibt: wer gewonnen und wer verloren hat."
Schauspieler: Luna Arwen Krüger, Luna Baptiste Schaller, Florian Schmidtke, Michelangelo Fortuzzi, Marie Tragousti, Ulrike Hübschmann, Sammy Scheuritzel, Marie Meissner, Marianna Linden; Drehbuch: Melanie Waelde; Produktion: Anja Wedell; Regie: Melanie Waelde; Kamera: Fion Mutert; Montage: Jessica Schneller Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der schüchterne Jan verbringt die meiste Zeit des Tages im Internet. Als wagemutiger Krieger Fenris kämpft er sich als einer der Besten durch das Computerspiel "Schlacht um Utgard". Ausgerechnet während der Vorbereitung für ein wichtiges Turnier wird sein Account gehackt. Weder das Internet noch sein Handy oder seine EC-Karte funktionieren mehr. Jan weiß, wer dahintersteckt: der dunkle Magier Loki. Um sich seine digitale Identität zurückzuerobern, bleibt Jan nichts anderes übrig, als sich ohne technische Hilfsmittel auf die Reise in die echte Welt zu machen. Bei seiner Suche trifft er auf die wilde Karo, deren Avatar ebenfalls gehackt wurde. Wohl oder übel muss er sich mit ihr zusammentun, denn sie hat wichtige Informationen über Loki. Doch wie kommen sie ohne Geld an ihr Ziel? Es beginnt eine aufregende Reise, bei der die Realität sowohl zum Gegner als auch zum stärksten Verbündeten wird.
"Die Inszenierung mischt pointiert Spiel und Realität, ohne sich allzu kritisch mit dem Thema Online-Spielsucht auseinanderzusetzen. Der unverkrampfte Debütfilm überzeugt durch aufwändige Animationen, griffige Botschaften und gute Darsteller." (FILMDIENST)
Drehbuch: Jan Cronauer, Florian Schnell; Kamera: Dominik Berg; Schauspieler: Mala Emde, Dominik Weber, Vilmar Bieri, Marc Zwinz, Moritz Jahn, Hannes Wegener, Ugur Ekeroglu, David Schütter; Produktion: Christian Becker; Musik: Renée Abe; Regie: Florian Schnell; Montage: Matthias Scharfi Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Whitney Bjerken ist ein Multitalent: Die Youtuberin, Songwriterin und professionelle Turnerin aus den USA hat hunderttausende Follower. Einer ihrer größten Fans lebt in Deutschland: Die stille, feinfühlige Yara turnt ebenfalls für ihr Leben gern. Während beide die Welt über Social Media betrachten, beginnen sie sich zu fragen, was sie selbst vom Leben wollen.
Die Regisseurin Joya Thome ("Königin von Niendorf") schafft es auf herausragende Weise, die Lebenslinien der Teenager zu kreuzen. Verbunden durch die glitzernde Welt der sozialen Medien und ihre Leidenschaft für das Turnen, erleben Whitney und Yara Erfolg und Einsamkeit, Freundschaft, erste Liebe und ein queeres Coming-Out.
So ist "One in a Million " das poetische, ebenso aufmerksame wie einfühlsame Psychogramm der Social-Media-Generation. Die Idee dazu entstand aus dem Wunsch der Regisseurin, die Welt heutiger Teenager besser verstehen zu können: Welche Bedeutung haben die sozialen Medien für die junge Generation? Und was bedeutet es, in dieser digitalen Welt Fan bzw. Idol zu sein? Was prägt die Fankultur und welchen Einfluss hat die Masse der Fans auf ihre oftmals gleichaltrigen Idole? Diese digitalen Beziehungen prägen das Großwerden von Millionen und sind elementarer Bestandteil der Jugendkultur auf der ganzen Welt.
Das Leben von Whitney und Yara könnte kaum unterschiedlicher sein, und doch sind sie übers Internet eng miteinander verbunden: als Idol und als Fan. Der Dokumentarfilm führt beide zusammen, und doch begegnen sie sich auch hier nie persönlich. Abwechselnd zeigt der Film mal Whitney, mal Yara, offenbart das Gegensätzliche, entdeckt aber schrittweise auch das Gemeinsame im Alltag der beiden Mädchen zwischen (Leistungs-)Sport, Schule und Familie. Beide sind 14 Jahre alt, doch oft führen Bilder und Erzählungen weit zurück in ihre Kindheit. Am Ende des Films sind beide 16, und vieles hat sich grundlegend geändert.
"Dadurch gelingt es Joya Thome, das Lebensgefühl dieser sehr unterschiedlichen Jugendlichen zu vermitteln. Das Kichern mit den Freundinnen, Gespräche mit den Vätern, die Unsicherheit bei der ersten Liebe und die Angst, die Erwartungen der vielen Fans im Netzt nicht erfüllen zu können. Es sind solche Einsichten, die den Film sehenswert machen." (aus: Jury-Begründung FBW "wertvoll")
Zur Vorbereitung auf den Film ONE IN A MILLION empfehlen wir die Folge des DOXS RUHR-Festivalpodcasts. Das Gespräch mit der Regisseurin Joya Thome über die Entstehung und die Produktion von ONE IN A MILLION führte und gestaltete der Dokumentarist Bernd Sahling. Zu hören unter https://www.doxs-ruhr.de/stories/podcasts
Inhalt: Der Tod der Mutter belastet den 14-jährigen Darek sehr. Dann verliebt er sich in ein Mädchen, das nach Orangen duftet.
Die Familie wird in ihrer Trauer aus ihrem inneren Gleichgewicht gebracht, ihre Probleme sprießen aus allen Ecken und Enden. Vor allem Darek, Schüler der neunten Klasse, leidet unter dem Verlust, muss aber zugleich die Stelle der Mutter vertreten und sich jetzt noch mehr um seine behinderte Schwester Ema kümmern und sie zudem gegen die Angriffe seines Klassenkameraden Hugo mit den Fäusten verteidigen. Zwar kommt zur Unterstützung mittags die Postbeamtin Marta ins Haus, aber Darek argwöhnt, dass sie nur ihre neue Mutter werden will. Sein Vater wiederum ertränkt die Probleme im Alkohol. Er macht Kurzarbeit und befürchtet, schon bald nicht mehr für den Unterhalt seiner Familie sorgen zu können. Die amtliche Fürsorgestelle hat die Familie bereits in ihrem Visier. Allerdings gibt es auch erfreuliche Ereignisse in Dareks Leben. Plötzlich beginnt sich Hanna für ihn zu interessieren. Und sein Vater überrascht ihn mit dem Plan, auf ihrem Hof abgehalfterte Pferde aufzupäppeln, um sie gewinnbringend verkaufen zu können.
Ivan Pokornýs Adoleszenzdrama beruht auf dem gleichnamigen preisgekrönten Jugendroman von Iva Procházková, die auch das Drehbuch geschrieben hat. Sie hat die Stärken ihres Romans bewahrt. Unaufgeregt erzählt die Schriftstellerin im auktorialen Stil, von subjektiven Rückblenden unterbrochen, von den schönen Entdeckungen in dieser Lebensphase, spart aber auch nicht deren Schattenseiten aus. Plastisch vermittelt sie, wie sich in ihr Psychisches, Soziales und Ökonomie niederschlagen und knüpft für ihren Helden ein dichtes Beziehungsnetz. Dabei invertiert sie ein klassisches Mädchenbuchgenre, das Pferdebuch, indem sie einen Jungen zu dessen Protagonisten macht. Die Pferde entfalten bei Darek ihre heilenden Kräfte, sie verleihen ihm Flügel, so dass er sich am Ende von seinen Eltern zu lösen beginnt, sich eigene Regeln setzt... (Heidi Strobel im Kinder Jugend Filmportal)
Die FBW-Jugend Filmjury schreibt: "Dieser tiefgründige und teils traurige Film greift neben dem Hauptthema Erwachsenwerden auch Themen wie Verlust, Trauer, Liebe, Freundschaft, sowie immer wichtiger werdende Themen wie Inklusion, Mobbing, Gewalt und Tierschutz auf. Dies wird sehr schön umgesetzt. Sehr gut hat uns die gesamte Kameraführung inklusive der Drohnenaufnahmen und die Montage der Bilder gefallen. Der Film wird ruhig erzählt und die Drehorte sind gut gewählt und lassen diesen Film authentisch wirken. Exzellent finden wir die Pferdeaufnahmen und die schauspielerische Leistung. Gerade die von Ema. Auch toll finden wir die passende Musik, die Geräuscheffekte und die Farbgebung, gerade in den Traumsequenzen. Der gesamte Film ist sehr metaphorisch, das heißt, dass viele Elemente der Bildsprache enthalten sind und man viel hinein interpretieren kann."
Musik: Jirí Hájek; Regie: Ivan Pokorný; Schauspieler: Leos Noha, Steffen Groth, Ewa Farna, Hana Bartonová, Tomas Dalecky, Anton Petzold, Emilie Neumeister, Stanislav Majer; Produktion: Patrik Pass; Montage: Patrik Pass, Andreas Baltschun; Drehbuch: Iva Procházková; Vorlage: Iva Procházková; Kamera: Jürgen Rehberg Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Gabrielle und Yoan sind 18 Jahre alt. Obwohl sie beide in Temiscamingue aufgewachsen sind, haben sie unterschiedliche Ziele. Während Yoan die Gegend verlassen will, um seiner Einsamkeit zu entfliehen und seine Homosexualität zu erkunden, ist Gabrielle hin- und hergerissen bei dem Gedanken, über hundert Kilometer von zu Hause wegzugehen, um ihr Studium fortzusetzen.
Während der Sommer in vollem Gange ist, zeichnet "Passage" ein poetisches Porträt der beiden Protagonisten, die sich auf dem Weg zum Erwachsenwerden befinden und versuchen, sich zu entfalten und ihren eigenen Weg zu gehen.
Protagonist: Gabrielle Goupil, Yoan Duchesne; Regie: Sarah Baril Gaudet; Kamera: Sarah Baril Gaudet; Produktion: Audrey Fallu; Montage: Justine Gauthier; Drehbuch: Sarah Baril Gaudet Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Ich bin neun und habe doofe Haare." "Ich bin dreißig und habe einen sonderbaren Sohn." "Wenn ich es glätte, wird meine Mutter mich lieben." "Wenn er so weitermacht, gebe ich ihn zu seiner Großmutter." "Hoffentlich verlässt sie mich nicht."
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Der neunjährige Junior lebt mit seiner Mutter Marta, einer jungen, arbeitslosen Witwe, in einer heruntergekommenen Sozialbausiedlung am Rande von Caracas. Seinen Vater kennt der Junge nicht, aber von ihm hat er sein krauses, lockiges Haar geerbt. Die allein erziehende Marte behandelt Junior meist streng und lieblos, ihre ganze Fürsorge gilt ihrem neugeborenen Baby. Junior macht seine dichten Locken für seine Außenseiterstellung verantwortlich. Für das Jahrbuch-Foto in der Schule möchte er sein Haar glätten, um auszusehen wie sein Lieblings-Popstar. Mit diesem Wunsch bringt er seine Mutter gegen sich auf. Je dringender Juniors Wunsch wird, gut auszusehen, und seine Mutter dazu zu bringen, ihn zu lieben, desto mehr lehnt sie ihn ab. Bis er schließlich eine schmerzhafte Entscheidung trifft...
Das gleichermaßen harte und herzerwärmende Drama der Regisseurin Mariana Rondón zeichnet ein realistisches Bild des harten Alltags in Caracas. Wertfrei, aber mit beeindruckend emotionaler Ausdruckskraft zeigt er, was der tägliche Überlebenskampf aus einem Menschen macht. Und wie schwer es diejenigen haben, die anders sind. Und die wie Junior trotz allem an ihren Träumen festhalten wollen. "Pelo Malo" ist somit gleichermaßen ein dokumentarisch anmutendes Portrait von Mutter und Sohn im chaotischen Caracas, und ein universelles Plädoyer für Toleranz.
"Die Menschen sind gefangen in ihren kaputten Hochhäusern und in ihren kaputten Leben. Es gibt nur die Armut, die alles stillstehen lässt, und die Gewalt, der kaum jemand entgehen kann. Schon den Kindern ist bewusst, wo sie hier leben. Mit Soldatenfiguren und Barbies spielen sie Krieg, während draußen Schüsse knallen. 'Lieber sterben, als vergewaltigt zu werden', sagt Juniors Freundin einmal. 'Dann stirb, du Hure', erwidert er. Die Gewalt in der Hauptstadt Venezuelas ist real. Ihr ist auch der junge Laien-Darsteller Julio Mendez zum Opfer gefallen, der in 'Pelo Malo' einen Kioskverkäufer spielte. Im April 2015 wurde er in Caracas auf der Straße getötet." (Ana Maria Michel, in DIE ZEIT)
"Stilistisch ist 'Pelo Malo' ein Film, der sich über weite Strecken auf Beobachtungen verlässt. Stil, ruhig, mit reduzierten Dialogen, einer bewegten Kamera, die ihren Protagonisten dicht auf den Fersen bleibt. So gelingt der Film als naturalistisch-authentisches, oft fast dokumentarisches Portrait einer Megacity und ihrer Menschen, sowie eines Landes im Umbruch. Viele Fragen bleiben offen. Nichts wird beschönigt. Hier ist 'Pelo Malo' am stärksten." (Rüdiger Suchsland auf: artechock)
Regie: Mariana Rondón; Schauspieler: Samantha Castillo, Samuel Lange Zambrano, María Emilia Sulbarán, Beto Benitez, Nelly Ramos; Produktion: Marité Ugás, Gunter Hanfgarn; Montage: Marité Ugás; Musik: Camilo Froideval; Kamera: Micaela Cajahuaringa; Drehbuch: Mariana Rondón; Sound Design: Lena Esquenazi Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Was passiert, wenn man bedingungslos ehrlich ist? Gibt es so etwas überhaupt? Im Rahmen dieser Fragestellung sind wir mit vier jungen Menschen an verschiedene Schauplätze der Natur gefahren und haben versucht, hinter die Fassade zu blicken, die ein Jeder aufrecht erhalten möchte. Herausgekommen ist ein Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt einer Generation an der Schwelle zum Erwachsensein.
Inhalt: In den Sommerferien erkunden die 11-jährige Camille und ihr älterer Bruder Tuur den neuen Campingplatz in der Provence. Nach der Begegnung mit zwei niederländischen Teenagern muss Camille um die Aufmerksamkeit ihres geliebten Bruders kämpfen. Der Urlaub erweist sich als Wendepunkt für die beiden Geschwister, die sich einer neuen erwachsenen Realität stellen müssen.
Schauspieler: Pelle Adriaenssens, Otis Domen, Jente van den Brenk, Laime de Paep, Talitha de Boer; Montage: Lawrence Paul Foley; Regie: Kato de Boeck; Kamera: Esmoreit Lutters; Sound Design: Sam Mathieu, Fred de Geus; Produktion: Kato de Boeck, Hadewich Huysveld; Drehbuch: Kato de Boeck Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Gerade hat Lukas sein Coming Out in der Provinz hinter sich gebracht, da tritt er sein neues Leben in der Großstadt Köln an. Doch gleich bei Ankunft im Zivi-Wohnheim landet er als einziger Junge im Schwesterntrakt. Immerhin wohnt da seine beste Freundin Ine, die mittlerweile bestens in die schwul-lesbische Szene der Domstadt integriert ist.
Unerwartet befindet er sich inmitten eines neuen Freundeskreises und auch gleich seines ersten Flirts mit dem äußerst attraktiven Macho Fabio. Aus der anfänglichen Faszination der ungleichen Jungs für einander entwickelt sich mehr und mehr - bis Fabio hinter das Geheimnis von Lukas kommt, und nun alle gezwungen sind, etwas für ihre Gefühle zu riskieren...
Eine bewegende Geschichte um Liebe, Verwechslung und Identität.
Romantische Coming-of-Age-Story, humorvoll und frech.
"Offizielle Auswahl" - Panorama - 61. BERLINALE
Drehbuch: Sabine Bernardi; Kamera: Moritz Schultheiß; Schauspieler: Silke Geertz, Rick Okon, Max Befort, Liv Lisa Fries, Gilles Tschudi, Julia Schäfle, Felix Brocke; Regie: Sabine Bernardi; Montage: Renata Salazar-Ivancan; Produktion: Janna Velber, Kristina Löbbert Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Film zeigt ein Schuljahr im Leben von vier Teenagern, die sich nach ihrer gemeinsamen Zeit auf der inklusiven Grundschule "Berg Fidel" trennen mussten, um auf unterschiedlichen Schulen weiter zu lernen. Es geht um das Erreichen von Noten und Abschlüssen und die Suche nach Anerkennung, aber auch um die persönlichen Wünsche und Sorgen der Protagonisten, die mitten in der Pubertät stehen.
Sechs Jahre nach "Berg Fidel - Eine Schule für alle" (2011) - ebenfalls auf dieser Plattform zu sehen - über eine inklusive Grundschule in Münster heftet sich die Dokumentaristin Hella Wenders erneut an die Fersen der damaligen Protagonisten.
"Was sind Träume, Hoffnungen, Sorgen, Ängste und Nöte junger Heranwachsender? Wenders zweiter Film gewährt wertvolle Einblicke in das Leben, Lernen und Erwachsenwerden unter zum Teil schwierigen Umständen. Der Film zeigt, wie wichtig und kostbar es ist, in einer durch Vielfalt und Respekt geprägten Umgebung groß zu werden und was die Protagonisten aus ihrer inklusiven Grundschulzeit mitgenommen haben." (aktion mensch)
Kamera: Luca Lucchesi; Musik: Tina Pepper; Regie: Hella Wenders; Produktion: Maximilian Leo, Jonas Katzenstein, Hella Wenders; Montage: Verena Neumann; Drehbuch: Hella Wenders Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Seit Jahren schon treffen sich die beiden Teenager Andrzej und Michal in den Sommerferien, wenn sie mit ihren Familien in dem kleinen polnischen Ferienort Siemiany den Urlaub verbringen. In all den Jahren ist die Freundschaft zwischen den beiden beständig gewachsen. In diesem Jahr aber stellt sich etwas Neues zwischen den Jungen ein: Die Langeweile des Landlebens und das Gefühl der Zusammengehörigkeit verleihen ihrer Freundschaft eine neue Dimension sexuell aufgeladener Intimität.
Schauspieler: Aleksandra Radawanska, Kamil Grenda, Michal Wlodarczyk, Damian Ul, Joanna Opozda; Drehbuch: Philip James McGoldrick; Musik: Raf Keunen; Regie: Philip James McGoldrick; Produktion: Ben Vandendaele, Sieber Marly, Philip James McGoldrick Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Alex ist zusammen mit drei seiner engsten Freunde Mitglied einer Garage-Punk-Band in Guadalajara. Obwohl sie nur minimale musikalische Fähigkeiten haben und nur einen Song, eine eingängige und explizite Hommage an Natasha, singen, fahren sie gerne Skateboard, bewundern Frauen und spielen Fußball, wenn sie nicht üben. Alex findet Trost in diesen Aktivitäten, da seine fromme, ältere und stumme Großmutter ihn ständig missbilligt. In seinem sechzehnten Sommer ändert sich jedoch alles, als sein Familienleben instabil wird und sich sein Leben grundlegend ändert.
Schauspieler: Moisés Galindo, Rafael Andrade, Alejandro Gallardo, Arnold Ramírez; Montage: Samuel Kishi; Drehbuch: Samuel Kishi; Kamera: Octavio Arauz; Regie: Samuel Kishi; Produktion: Samuel Kishi Standort: Filmfriend Streamingdienst
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