Inhalt: Regina Karolinski und Bella Katz haben eine besondere Wohngemeinschaft in Berlin-Charlottenburg: Die beiden in Vilnius und Katowice geborenen jüdischen Frauen haben den Holocaust überlebt, sich in der Nachkriegszeit ein neues Leben in Deutschland aufgebaut, ihre Männer verloren und dann eine gemeinsame Leidenschaft entdeckt - das Kochen. In ihrer Charlottenburger Wohnung bleibt die jiddische Küche lebendig - Hühnersuppe, Roter Borschtsch und Hagelzuckerkekse.
"Bella hat gekocht vorige Woche eine Briehe, da konnte man das dem Keenig servieren. So gut war sie. Eine Hiehnerbriehe! Und so wie die Ärzte sagen - das ist die jiddische Penizillin," schwärmt Regina über die Kochkunst ihrer Freundin. Und natürlich wird immer besonders reichlich aufgetischt, wenn ein Enkelkind der beiden zu Besuch ist.
Iss eine Keks, Alexa! So lautet denn auch der erste Satz des Films. Er richtet sich an Reginas Enkelin, die Filmemacherin Alexa Karolinski, die Freundinnen durch ihren Alltag begleitet. Sie begleitet die täglichen Routinen der beiden Damen, lauscht ihren Gesprächen über Identität, Überleben, den Verlust ihrer ermordeten Familienangehörigen, aber auch über Zusammenhalt und Heimat. Essen, so wird deutlich, bedeutet Erinnern, Liebe und Gegenwart. Und am Schluss wird auf ein neues Jahr angestoßen.
Inhalt: Dies ist die Geschichte einer Tochter, die die Geschichte ihrer Mutter erzählt. Lange Zeit hat sie sie gesehen, ohne sie wirklich anzuschauen. Doch nun steht ihre Mutter kurz vor der Pensionierung und bereitet eine lange Reise zurück in den Senegal vor. Maïram möchte also verstehen, wer die Frau hinter ihrer Mutter ist. Sie erzählt die Geschichte von Fatimata und ihren treuen Freunden, die sich Jahr für Jahr ihren Freiraum erobert haben.
Inhalt: Was ist der Sinn des Lebens? Wer bin ich? Wie verbinde ich mich mit der Natur und Umwelt? Und wie lebe ich im Moment? Klangvoll und bildgewaltig erkundet der Film verschiedene Yoga-Praktiken und erforscht die spirituelle Bedeutung, die Yoga für Menschen auf der ganzen Welt hat.
"On Yoga: The Architecture of Peace" ist der erste Dokumentarfilm von Regisseur Heitor Dhalia. Basierend auf dem gleichnamigen Buch von Michael O'Neill, erzählt er die zehn Jahre währende Geschichte, in denen O'Neill die großen Meister des Yoga fotografierte. Dhalia folgt dem Fotografen Michael O´Neill bei seiner Arbeit. Durch die Interviews, die O´Neill mit Yogalehrern aus Indien, Tibet und New York führt, gewährt er einen tiefen Einblick in deren Erfahrungen, Ansichten und Motivationen. Visuell lebt der Film von dynamischen, sinnlichen Fotografien sowie wundervollen Kameraaufnahmen von Landschaften, die durch experimentelle Klangkulissen unterstrichen werden.
So wird der Film zu einer tiefgreifenden Erweiterung des Buchs: Indem es sehr menschliche Fragen aus unserer heutigen Perspektive stellt und sie mit Elementen der Bewegung und der Klangerfahrung vermischt, führt er zu einer neuen Sicht auf die Kunst des Yoga.
"I decided early on that i would concrentrate on making rather than taking photographs. That I would strive to make it some sort of emotional and spiritual connection" (Michael O'Neill in "On Yoga: The Architecture of Peace").
Inhalt: Japan, 1944. Der 22-jährige Hiroo Onoda, der für den Nachrichtendienst ausgebildet wurde, entdeckt eine Philosophie, die der offiziellen Linie zuwiderläuft: kein Selbstmord, am Leben bleiben, egal was passiert, die Mission ist wichtiger als alles andere. Er wird nach Lubang, einer kleinen Insel auf den Philippinen, geschickt, wo die Amerikaner kurz vor der Landung stehen. Seine Aufgabe ist es, einen Guerillakrieg zu führen, bis die japanischen Truppen zurückkehren. Das Kaiserreich wird bald darauf kapitulieren, Onoda 10.000 Tage später.
Mit "Onoda" erzählt der 1981 in Paris geborene Regisseur Arthur Harari in klassischer Abenteuerfilm- und Western-Manier die reale Geschichte des japanischen Nachrichtenoffiziers Onoda, der unbeirrt an seiner Mission festhielt und in Japan zum Mythos wurde. Harari: "Für mich geht es in dem Film nicht nur um eine japanische Identität, sondern er ist universeller, humanistischer. Indem ich mich von dieser Fantasie abwandte und die japanische Literatur bewusst ausklammerte, kam ich nicht in Konflikt mit meiner persönlichen Perspektive."
"Kanji Tsuda spielt die versteinerte Sprachlosigkeit des gealterten Leutnants, sein allmähliches Begreifen, dass der Tourist, dem er begegnet, recht haben könnte, mit einer Würde und Verletzlichkeit, die tief bewegt. Den existenziellen Widerspruch, den sein Major ihm aufbürdete - seine Pflicht zu tun und selbst zu entscheiden - hat Onoda anders als Akatsu beantwortet. Die Armee hat ihm das nicht gedankt, sondern ihn und andere in seiner Lage schlicht zu lange sich selbst überlassen. Da stellt einer sein Leben bedingungslos in den Dienst des Vaterlandes und steht als Narr da, wenn er aus diesem Ausnahmezustand nicht mehr zurück ins friedliche Leben findet. Harari ist ein aufwühlender Film gelungen, der Vergleiche mit den großen Vorbildern des Abenteuer-, Kriegs- und Historienfilmgenres nicht zu scheuen braucht und der lange nachhallt." (Bianka Piringer, auf: kino-zeit.de)
Drehbuch: Arthur Harari, Vincent Poymiro; Regie: Arthur Harari; Schauspieler: Angeli Bayani, Yuya Endo, Shinsuke Kato, Yuya Matsuura, Tetsuya Chiba, Kai Inowaki, Taiga Nakano, Kanji Tsuda; Musik: Enrico Gabrielli, Olivier Marguerit, Sebastiano de Gennaro, Gak Sato, Andrea Poggio; Produktion: Nicolas Anthomé; Kamera: Tom Harari; Montage: Laurent Sénéchal Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Warum hat der mit 24 Jahren zum "Genie des Kinos" erhobene Filmemacher Orson Welles, dessen erster Film von den Kritikern gelobt wurde, keinen weiteren Film fertiggestellt, nachdem er den Höhepunkt seines Ruhmes erreicht hatte? Hat er seine Freiheit zu sehr geliebt, um sich der siebten Kunst zu widmen? Ein Zitat von ihm könnte uns helfen, unsere Untersuchung zu beginnen: "Ich habe an der Spitze begonnen und bin seitdem immer weiter nach unten gegangen". Dieser Dokumentarfilm versucht, den Menschen Orson hinter dem Mythos zu erfassen und erinnert uns an die Modernität und Kühnheit, mit der Welles die Sprache des Films neu erfunden hat.
Kamera: Thomas Bataille; Protagonist: Henry Jaglom, David Thomson, Peter Jason, Joseph McBride; Montage: Dominique Faysse; Stimme: Céline Sallette; Regie: Elisabeth Kapnist; Produktion: Fanny Glissant, Jean Labib; Drehbuch: Elisabeth Kapnist; Musik: Samuel Hirsch Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Otto von Bismarck und Johanna von Puttkamer ? eine Verbindung, die aus politischen Erwägungen begann, wurde zu einer Liebesgeschichte, die fast fünfzig Jahre währte. Gabriele Hoffmann zeigt die Stationen dieser außergewöhnlichen Ehe.Als Otto von Bismarck mit Anfang dreißig seine politische Karriere plant, fehlt ihm nur noch die passende Frau. Die findet er in der Gutsherrentochter Johanna von Puttkamer. Über die Verbindung mir ihr verspricht sich Bismarck eine Unterstützung seines Aufstiegs durch ihre Verwandtschaft.Äußerlich eher unscheinbar, neun Jahre jünger als Bismarck und sehr fromm, wird Johanna die erste Kanzlergattin Deutschlands. Und obgleich ihr Zusammenleben schon alle Spannungen einer modernen Politikerehe zeigt, trotz langer Trennungen, Eifersucht, Überarbeitung und Krankheit wird der Pakt fester, den sie mit ihrer Liebe geschlossen hatten für ? wie Johanna von Puttkamer sagte ? Zeit und Ewigkeit. Umfang: 398 S. ISBN: 978-3-458-73888-6
Inhalt: Der Legende nach hörte der Heilige Franziskus den gekreuzigten Christus sprechen: Baue meine Kirche wieder auf. Für Jorge Mario Bergoglio, der sich den Namen Franziskus wählte, sind diese Worte Programm.Energischer und radikaler als seine Vorgänger geht er die Erneuerung der Kirche an. Demut und Barmherzigkeit, Bescheidenheit in der Lebensführung sollen einhergehen mit grundlegenden Reformen. Wer aber ist dieser Mann, und was hat ihn geprägt? Warum wurde der Argentinier Papst? Wie verändert er die katholische Kirche, wer sind seine Gegner? Daniel Deckers, einer der besten Kenner des Vatikans, entwirft in dieser glänzend geschriebenen Biographie ein ebenso differenziertes wie fesselndes Portrait des Mannes, der die katholische Kirche ins 21. Jahrhundert führen will. Umfang: 366 S. ISBN: 978-3-406-70331-7
Inhalt: Heinz Emigholz: "PARABETON beginnt mit dem ersten, noch existierenden Kuppelbau aus römischem Beton in Baiae bei Neapel, erbaut im 1. Jahrhundert vor Christi. Dann folgen in chronologischer Abfolge siebzehn in Italien und Frankreich noch erhaltene Bauwerke des italienischen Bauingenieurs Pier Luigi Nervi (1891-1979). Nervi ist als Erfinder stilbildender Konstruktionen der Großmeister des Betonbaus und der Architect's Architect des 20. Jahrhunderts. Unterbrochen wird die Abfolge der Nervi-Bauten durch filmische Studien antiker Bauten aus römischem Beton aus den ersten Jahrhunderten nach Christi. Der Film verbindet damit Nervis kühne Konstruktionen mit den bahnbrechenden römischen Erfindungen von vor zweitausend Jahren. Der 100-minütige Film PARABETON ist der erste des mehrteiligen Projektes AUFBRUCH DER MODERNE, mit dem ich meine Filmserie ARCHITEKTUR ALS AUTOBIOGRAPHIE über die Ursprünge, das Schicksal, den Triumph und das Zerbrechen der architektonischen Moderne abschließen werde. Der zweite Teil des Projektes wird Bauten des französischen Architekten Auguste Perret in Frankreich und Algerien zeigen, die ich ebenfalls im Frühjahr 2011 aufgenommen habe. Perret hat den Betonbau in seinen Ensembles und Gestaltungen meisterlich verfeinert und zu einem klassischen Ausdruck gebracht. PARABETON bildet mit seinem Rückbezug des Konstruktionskerns der Moderne auf die Betonbauten der Antike das vorweggenommene Finale der Serie ARCHITEKTUR ALS AUTOBIOGRAPHIE".
Pier Luigi Nervi (1891-1979) erwarb 1913 das Ingenieursdiplom und hat sich sein Leben lang als Baukonstrukteur und nicht als Architekt empfunden und bezeichnet. Er begriff die Baukonstruktion als Kunst und Wissenschaft. Seit Anfang der 1930er Jahre hat er extreme Dach- und Kuppelkonstruktionen und Tragwerke aus Beton für Großbauten entworfen und ausgeführt. Als genialer Betonkonstrukteur und Tragwerksplaner hat er auch immer wieder bei Großbauten mit anderen Architekten zusammengearbeitet. Seine eigenen Entwürfe und Erfindungen sind bis heute stilbildend für den Bau von Stadien, Hallen und Hochhäusern geblieben - auskragende Dachkonstruktionen, fliegende und weit ausschwingende Wendeltreppen, Gewölbe aus diagonal sich kreuzenden und verstrebten Betonträgern und Tragwerken, strebebogenartige und kreuzförmige Eckstützen, gerippte Betonelemente und segelförmige, auch trianguläre, Betonkonstruktionen für säulenlose Kuppeldächer. Er nutzte die Erkenntnisse der Geometrie für die Entwicklung einer neuartigen Schalenbauweise und erzeugte räumliche Gitterwerke aus Betonrippen mit aufgelegten Betonflächen. Dazu entwickelte Nervi ein kostengünstiges, ökonomisches Bauen mit vorgefertigten Betonmodulen. Seine netzartigen Gewölbe erzeugen aus verschiedenen Perspektiven immer neue, nahezu ornamentale, moiréhafte Ansichten. Die durch die Stahlgerüstbauweise möglich gewordene Trennung von Dekoration und Funktion wird bei Nervi wie auch bei Maillart abgelöst durch eine gestaltende Formgebung des Stahlbetons, in der die tragenden Teile selbst wieder in Ausübung ihrer Funktion komplizierte geometrische Muster ergeben. Diese vom Standpunkt des Betrachters abhängenden Muster können auch als eine sich dem Material verdankende Ornamentik verstanden werden.
Inhalt: Paris, 1880. Paul Gauguin (Kiefer Sutherland) ist ein erfolgreicher Börsenmakler. Nebenbei geht der passionierte Kunstsammler seiner großen Leidenschaft nach: dem Malen. Als ihm Camille Pissarro (Alun Armstrong), ein von Gauguin geschätzter Freund und Künstler, großes Talent bescheinigt, beschließt Gauguin, sein bisheriges Leben hinter sich zu lassen und sich ganz der Malerei hinzugeben. Sehr zum Leidwesen seiner Frau Mette (Nastassja Kinski) und ihrer vier Kinder, heißt es doch nun, den bequemen Lebensstil aufzugeben und in eine kleine Wohnung außerhalb der Stadt zu ziehen. Auf seiner Suche nach neuer Inspiration reist Gauguin nach Tahiti und schafft revolutionierende Werke, die in der Pariser Kunstszene jedoch zunächst auf Unverständnis stoßen. Es scheint, als sei die Welt noch nicht bereit für seine Kunst. Welchen Preis muss Gauguin am Ende zahlen, um seinen großen Traum zu verwirklichen...?
Schauspieler: Thomas Heinze, Nastassja Kinski, Chris Haywood, Alun Armstrong, Nicholas Hope, Kiefer Sutherland; Regie: Mario Andreacchio; Produktion: Mario Andreacchio; Drehbuch: Mario Andreacchio Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ulrike Ottinger, die in den 1960er-Jahren als junge Malerin in Paris lebte, verwebt in "Paris Calligrammes" ihre persönlichen Erinnerungen an die Pariser Bohème und die gravierenden sozialen, politischen und kulturellen Umbrüche der Zeit zu einem filmischen "Figurengedicht" (Kalligramm).
Text und Bild, ergänzt durch Sprache, Ton und Musik fügen sich zu einem Mosaik, aus dem die Lebensfülle dieser Periode und zugleich die Brüchigkeit aller kulturellen und politischen Errungenschaften spricht.
Inhalt: Monographie über das filmische Schaffen des holländischen Regisseurs. Systematik: Syk Umfang: 191 S. : überw. Ill. (überw. farb.) Standort: Sy k Verhoeven ISBN: 978-3-8228-3098-7
Inhalt: Der Weg von Paulo Coelho ist genauso faszinierend wie seine Bücher. Geboren in Brasilien erlebte er den Aufbruch zur Freiheit in den 60er Jahren inmitten einer Militärdiktatur. Er spielte mit dem Tod, entkam dem Wahnsinn der Psychiatrie, hat mit Drogen experimentiert, litt und erfreute sich an der Liebe, schrieb Rock'n'Roll-Geschichte in seinem Heimatland und - nach einem Schlüsselerlebnis bei der Begehung des berühmten Jakobswegs - fand er zu seinem größten Traum: ein erfolgreicher Schriftsteller zu werden.
Der Spielfilm PAULO COELHO - DER WEG DES MAGIERS mit Julio Andrade in der Titelrolle erzählt das bewegte Leben des Autors. Mit über 165 Millionen verkauften Büchern ist Coelho einer der größten Bestsellerautoren aller Zeiten. Seine insgesamt 35 Werke, darunter "Der Alchimist", wurden in 80 Sprachen übersetzt und in mehr als 150 Ländern auf der Welt veröffentlicht.
Inhalt: Simon Jacob reist für das Projekt "Peacemaker" seit Jahren durch Syrien, Irak und Iran. Als Angehöriger eines bedeutenden Clans aus der Region kommt er an Orte und zu Menschen, die für andere Menschen aus dem Westen unerreichbar sind. In seinem Buch nimmt er den Leser mit auf eine faszinierende Reise, voller Abenteuer und Schrecken, aber auch Mut, Hoffnung und Aufbruch. Sein emotionaler Erfahrungsbericht fängt den Leser ein und gibt ihm intime Einblicke in Jacobs ganz persönliche Entwicklung. Zugleich kann er Zusammenhänge erklären, die in Europa nicht verstanden werden und die entscheidend sind für die Frage nach der Zukunft ? nicht nur dort, sondern auch bei uns. Simon Jacob, der auch Vorsitzender des Zentralrates Orientalischer Christen in Deutschland ist, verbindet Analysen und Lösungsansätze mit Erfahrungen und Begegnungen und schafft ein einzigartiges Buch mit klarer Botschaft: "Frieden im Nahen Osten ist möglich und ich glaube auch daran ? gerade weil ich in all diesen Ländern war."Im Zentrum des Buches stehen seine Reisen und Erfahrungen, vor allem auch das Projekt "Peacemaker": Als Simon Jacob von einer Nahostreise zurückkam, war er geprägt von traurigen Momenten, Gewaltexzessen, Klagen und Weinen. Zugleich beunruhigten ihn die europaweiten Erfolge der Rechtspopulisten. Jacob fasste einen Plan, die Idee war simpel: Er wollte sich mit Kamera, Smartphone und jeder Menge Improvisationstalent auf den Weg machen, um Menschen, einfache Menschen, im Nahen Osten zu treffen. Solche, die trotz allem noch an den Frieden glauben. Er wollte zeigen, dass der Nahe Osten viel mehr ist als Terrorismus, dass die interkulturelle und interreligiöse Grenze überwunden werden kann. Allein von September 2015 bis März 2016 legte er 40.000 Kilometer zurück, reiste über Antakya und die türkisch-kurdischen Gebiete nach Georgien, Armenien, Syrien, den Irak und Iran, machte mehrere Tausend Bilder, veröffentlichte über 180 Artikel, führte unzählige Interviews und Gigabytes an Videointerviews. Er sprach mit Menschen, lauschte ihren Nöten und ihrem Leid, brachte Bildung und förderte den interreligiösen Dialog. Er sah Leid, aber auch Lebensfreude und Hoffnung. Sein Projekt "Peacemaker" begann, Wellen zu schlagen.In diesem Buch berichtet er von seinen Erlebnissen und Abenteuern, davon, wie nah Grausamkeit und Hoffnung beieinander liegen und er schildert die Veränderungen, die er gemacht hat. Seine ganz persönliche Geschichte, die über seinen eigenen Krieg und Frieden erzählt, darüber, wie er seinen christlichen Glauben und den Glauben an die Menschlichkeit wiedergefunden hat. Und die auch einen anderen Blick auf die Welt zulässt und zeigt, dass und wie Frieden möglich ist und warum er so fest daran glaubt."Nach meiner Rückkehr nach Deutschland erhielt ich einen verzweifelten Anruf der Mutter, die ich besucht hatte. Der Vater war nach Syrien gereist, um Pässe zu besorgen und nicht mehr zurückgekommen. Die Mutter rief mich nachts an, verzweifelt, weinend, schreiend und bat mich darum, den Kindern und ihr zu helfen. Die Erinnerung an den herzzerreißenden Anruf und andere Bilder lassen mich seitdem nachts immer wieder aus dem Schlaf hochschrecken. Und doch sind es nicht nur die Toten, die mich beschäftigen. Oder die machthungrigen und fanatischen Verbrecher. Es sind die Lebenden, besonders die Mütter und Kinder. Für sie müssen wirFrieden schaffen! Als Akt der Menschlichkeit ? und in der Hoffnung, dass sie eine Zukunft haben." Umfang: 160 S. ISBN: 978-3-451-81272-9
Inhalt: Um den brasilianischen Fußballstar Pelé häufen sich die Superlative: Weltfußballer des 20. Jahrhunderts, Sportler des Jahrhunderts, bester Fußballer aller Zeiten. Pelés einzigartiges Ballgefühl seine Spielfreude und sein unkonventioneller Stil zeichnen ihn aus. Aber wo liegen die Wurzeln des Fußballkönigs? Der Spielfilm "Pelé: Birth of a Legend" erzählt von den Anfängen, von Kindheit und Jugend in ärmlichen Verhältnissen, von Bällen aus zusammengeschnürten Socken, vom Jonglieren mit Früchten. Und es erzählt von "Ginga". Ursprünglich der Grundschritt des Capoeira, dem Kampftanz der Sklaven, steht Ginga heute für Rhythmus, die Kunst der Bewegung. Ginga ist Akrobatik und Grazie, Ginga ist Brasilien - und Pelé.
Regie: Michael Zimbalist, Jeff Zimbalist; Montage: Luis Carballar; Schauspieler: André Mattos, Vincent D'Onofrio, Mariana Nunes, Felipe Simas, Leonardo Lima Carvalho, Kevin de Paula, Vincent D'Onofrio; Musik: A. R. Rahman; Produktion: Brian Grazer; Stimme: Phil Miler; Kamera: Matthew Libatique; Protagonist: Pelé Standort: Filmfriend Streamingdienst
Penne Pauker Pleiten Bildung und Erziehung in Deutschlands Schulen aus Sicht eines Schulsozialarbeiters 100 Fans ein Imprint d. Münchner Verlagsgruppe (2015)
Inhalt: Warum gibt es so viele Schulversager in Deutschland? Warum werden die Talente der Schüler selten entdeckt und so wenig gefördert?Und warum haben so viele Kinder Lernstörungen, Legasthenie oder AD(H)S?Martin Schäfer hat durch seine jahrelange Arbeit als (Schul-)Sozialarbeiter viele Erfahrungen mit Jugendlichen, Lehrern und Eltern gesammelt und sich eindringlich mit dem Thema Schulversagen beschäftigt. In seiner "Streitschrift" rechnet er mit dem überholten deutschen Schulsystem, der lahmen Bildungspolitik, überforderten Lehrern und erziehungsschwachen Eltern unverhohlen ab und zeigt auf, was bei uns wirklich schiefläuft.Der "Schulpsycho" prangert aber nicht nur das Bestehende an, sondern hat eine genaue Vorstellung davon, wie ein funktionierendes Schulsystem idealerweise aussehen sollte und gibt außerdem wertvolle Tipps für Pädagogen und Kids. Umfang: 208 S. ISBN: 978-3-95708-013-4
Inhalt: Dokumentarfilm über die Arbeit der Architekten und Bauingenieure Auguste Perret (1874-1954) und Gustave Perret (1876-1952). Insgesamt 30 Bauwerke und Ensembles werden vorgestellt und als Basis für eine Karriere- und Werkbeschreibung benutzt. Auguste Perret, der berühmtere der Brüder, gilt als Meister des Arbeitens mit Beton, den er in klassisch geprägten Bauwerken verwendete. Er wirkte jedoch nicht nur in Frankreich, sondern zwischen 1912 und 1952 auch in den französischen Kolonien in Nordafrika - unter gänzlich anderen Vorzeichen. Durch den direkten Vergleich seiner Werke in Frankreich und Algerien versuchen die Filmemacher, Perrets differenzierten Umgang mit dem "architektonischen Erbe" dieser unterschiedlichen Kulturen anschaulich zu machen.
Sichtbar wird ein differenzierter Umgang mit dem "architektonischen Erbe" in auseinanderstrebenden Kulturen. Das Schicksal der westlich geprägten, architektonischen Moderne - ihr Symbolgehalt und ihre Nachhaltigkeit -zeigt sich im alltäglichen Umgang mit ihren Produkten in sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen Gegebenheiten und Landschaften.
Auguste Perret (1874-1954) studierte als Sohn eines Bauunternehmers in Paris Architektur und übernahm dort 1905 gemeinsam mit zwei Brüdern das Unternehmen seines Vaters unter dem Namen "Perret Frères". Wie Louis Sullivan wurde er mit seinen frühen Bauten für seine freie Gestaltung der Füllwände und Fassaden seiner gerüstartigen Eisenbetonkonstruktionen bekannt (Apartmenthaus an der Rue Franklin, 1903). Das demonstrative Hervorkehren des Betonskeletts in seinen weiteren Bauwerken machten ihn zu einem entschiedenen Vertreter und Entwickler der neuen, durch die Betonbauweise möglich gewordenen Bauformen (Théatre des Champs-Elysées, 1913). Seine Bauwerke verwirklichten in ihren Ausführungen eine ungewöhnliche Verbindung von Stilelementen des Jugendstils und des Neoklassizismus mit gestalterisch offen gelegten Konstruktionsgerippen - aufsehenerregende Ergebnisse seiner kühnen Experimente mit Eisenbeton. Seine ausgeführten Bauten weisen eine extreme Vielseitigkeit aus - über Einfamilien- und Apartmenthäuser, Ateliers und Werkstätten, Produktions- und Lagerhallen, Theater und Kirchen bis hin zur Planung ganzer Stadtteile. Er war der französische Wegbereiter der Moderne und Impulsgeber des Neuen Bauens. Sein Einfluss auf Le Corbusier, der in den 10er Jahren in seinem Büro arbeitete, ist unverkennbar. Der Preis der Internationalen Architektenvereinigung für "architekturbezogene Technologien" heißt ihm zu Ehren Auguste-Perret-Preis. Er war der erste, der moderne Kirchen mit ungewöhnlichen Tragsystemen und Fenstergittern aus Beton errichtete (Notre-Dame du Raincy, 1923, Montmagny, 1926). Geschwungene, stützenlose Treppen (Musée des Traveux Publics, 1937), stilbildende Hochhäuser in Amiens und Le Havre (1947) und der Wiederaufbau des zerstörten Stadtkerns von Le Havre mit der Kirche Saint-Joseph (1954) gehören zu seinem meisterlichen Spätwerk.
Inhalt: Was passiert, wenn zwei filmende Atheisten freien Zugang zu einem Predigerseminar bekommen? Und das an einem Ort wie Lutherstadt Wittenberg. Die einstige Hochburg der deutschen Reformation liegt heute in einer der ungläubigsten Ecken Europas.
Ein Jahr lang begleiten Chris Wright & Stefan Kolbe eine Gruppe junger Männer und Frauen in der Endphase ihrer Ausbildung zum Pfarrer.
Anfangs geht es noch hauptsächlich um das Erlernen dessen, was man als Pastor*in so braucht an religiösem Handwerkszeug. Aber im Laufe der gemeinsamen Zeit sehen sich Protagonisten wie Filmemacher mit den grundlegendsten menschlichen Fragen konfrontiert.
Grenzen verschwimmen - zwischen Glauben und Unglauben, Trost und Verzweiflung, Wahrheit und Wahnsinn.
Es entsteht ein offener, intimer Dialog über unsere fundamentalen Bedürfnisse nach Liebe, Geborgenheit und Sinn.
"PFARRER ist ein extrem reicher, vielgestaltiger und zugleich äußerst kurzweiliger Film, der sich mit bewundernswerter Gelassenheit auf seine Protagonisten einlässt und die großen Themen Schuld & Versöhnung, Tod & Vergänglichkeit über die Gespräche hinaus zum Klingen bringt." (Filmdienst)
"Der Zuschauer wird in einen faszinierenden und facettenreichen Mikrokosmos eingeführt. Besonders beeindruckend ist die Offenheit mit der die jungen Theologen auf persönliche Fragen antworten. Es geht um grundsätzliche Fragen nach dem Tod und dem Sinn des Lebens, aber auch nach dem Sinn des Glaubens in modernen Zeiten." (Deutschlandradio Kultur)
Regie: Chris Wright, Stefan Kolbe; Montage: Chris Wright; Kamera: Stefan Kolbe Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Wenn man von Licht spricht, in Zusammenhang mit Schwarz, klingt das paradox. In Wirklichkeit aber ist Schwarz eine Farbe des Lichts. Man kann sich kein Licht denken ohne Schwarz", sagt Pierre Soulages, einer der bedeutendsten französischen Künstler der Nachkriegszeit. Seine Werke wirken wie Gedichte aus Licht und Raum, die beinahe schon ein Eigenleben entwickeln. Soulages weigert sich, ihnen Titel zu geben. Er will ihre Erscheinung nicht verzerren, durch ästhetische oder moralische Rechtfertigungen. In diesem Film spricht Pierre Soulages zum ersten Mal vor Kamera ausführlich über verschiedene Abschnitte seines künstlerischen Schaffens, dabei wird jede Periode durch Beispiele aus seinem Werk illustriert. Gefilmt wurde in dem Haus und Studio in der Nähe von Sète, das er für sich selbst entworfen hat. Soulages beschreibt, wie seine Bilder entstehen, worauf er bei Papier, Leinwand und Farben besonders achtet. In seinem Geburtsort Rodez besucht er das "Fenaille Museum'. Der junge Künstler entdeckte hier Menhire mit Gravuren aus prähistorischer Zeit, die ihn viel beschäftigten. Wir sehen ihn auch in der Basilika SainteFoy' in Conques. Seit 1989 hat er für diese Kirche insgesamt 95 Glasfenster entworfen und hergestellt. Texte von Jean-Paul Sartre, Victor Segalen u.a. tragen dazu bei, das Werk von Pierre Soulages auch in philosophischem Zusammenhang zu sehen.
Aus Anlass seines 100. Geburtstags gewährte der Pariser Louvre dem Künstler 2019 eine große Ausstellung im Salon Carré. Vom 28. März bis 27. Juni 2021 zeigen die Kunstsammlungen Chemnitz die zweite große Museumsausstellung in Europa anlässlich seines Geburtstages.
Regie: Reiner Moritz; Kamera: Daniel Cattan, Konrad Kotowski; Montage: Elke Riemann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ist der Mensch eine Maschine aus Fleisch? PLUG & PRAY öffnet die Tür zu den geheimen Laboratorien der künstlichen Intelligenz, taucht ein in eine Welt, in der Computertechnologie, Robotik, Biologie, Neurowissenschaft und Entwicklungspsychologie verschmelzen. Ausgerechnet ein Wegbereiter der Computertechnik und der Entwickler des ersten Chatbots "ELIZA", Joseph Weizenbaum, wird zum schärfsten Kritiker des technologischen Größenwahns. Der in Berlin geborene Weizenbaum floh mit seiner Familie 1936 vor den Nationalsozialisten in die U.S.A. und machte Karriere als Professor of Computer Science am berühmten Massachusetts Institute of Technology. Kurz vor seinem Tod tritt er an zu seinem letzten Duell mit den Schöpfern der Roboter, die den Menschen ersetzen sollen. PLUG & PRAY eröffnet einen hochaktuellen Dialog zwischen den euphorischen KI-Forschern und dem altersweisen Computerpionier über die Frage, worin Menschsein eigentlich besteht.
Inhalt: Honza wurde 1974 in der trostlosen Ära des Sozialismus in der Tschechoslowakei geboren. Seine Eltern Janavund Petr Kettner lebten ihr Leben weitgehend abseits der großen Politik und versuchten, den gegebenen Umständen das Beste abzugewinnen. Ihre Träume waren ganz praktischer Natur, etwa eine eigene Wohnung. In der Hauptstadt Prag teilten sie sich eine Wohnung mit Janas geschiedener Mutter und der verwitweten Großmutter. Bei aller familiärer Zuneigung war diese aus der Wohnungsnot geborene Mehrgenerationen-Gemeinschaft auf Dauer eine Belastung für alle Beteiligten.
Als sich Jana und Petr sich nach einem zweiten noch ein drittes Kind wünschen, ist die Geduld der alten Damen am Ende. Petr annonciert auch außerhalb von Prag nach einer Arbeitsstelle als Elektriker, die der Familie auch Wohnraum bietet. In Liberec wird er fündig. Das Haus, das die neue Arbeitsstelle samt einiger Reparaturmaterialien zur Verfügung stellt, muss Petr freilich erst herrichten.
Alle Höhen und Tiefen des gemeinsamen Lebens notierte Petr Kettner ausdauernd in einer mit Fotos versehenen Familienchronik, die er während Janas erster Schwangerschaft begonnen hatte -- und erst beendete, als Sohn Honza 37 Jahre alt wurde. Ebenfalls noch vor Honzas Geburt begann Janas Freundin, die Regisseurin Helena Trestíková, damit, die Familie mit der Kamera zu begleiten. Manchmal drehte auch Petr einige Szenen.
"Private Universe" zeigt aus nächster Nähe das Leben einer ganz normalen Familie - und das über einen Zeitraum von vier Jahrzehnten. Diese langen Dreharbeiten sowie die besondere Nähe, die die Regisseurin mit der Familie verbindet, machen den Film zu einem einzigartigen Dokument.
Neben der privaten Geschichte wird auch sichtbar, wie sich die tschechische Gesellschaft in dieser Zeit verändert hat. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte das Land zur Einflusszone der Sowjetunion - auch Ostblock genannt. 1968 hatte der Führer der herrschenden tschechoslowakischen kommunistischen Partei eine vorsichtige Liberalisierung der aus Moskau diktierten Politik versucht. Doch am 21. August 1968 beendete ein von Moskau angeführtes Militärbündnis den Traum von einem "Sozialismus mit menschlichem Antlitz". Durch Prag rollten Panzer. Die kurze Zeit der gesellschaftlichen Öffnung war vorbei.
Die Kinder der Kettners wurden in der Ära des letzten kommunistischen Staatschef der CSSR, Gustáv Husák, geboren. Während der Nachwuchs in den 1970er- und 1980er-Jahren größer wird, erlebt die CSSR eine Zeit der Stagnation, die in der samtenen Revolution von 1989/90 mündet. Sichtlich stolz posieren die Kettners später vor einem Foto des Bürger-Präsidenten Václav Havel. Honza nutzt die neue Freiheit und findet im baskischen Teil Spaniens eine Freundin. Eine verbindender Bezugspunkt der tschechischen Gesellschaft in all den Jahren ist der Schlagersänger Karel Gott (1939-2019) - auch wenn gewiss nicht alle Familienmitglieder seine Musik goutieren.
"In den Filmen von Helena Trestíková sehen wir der Zeit beim Vergehen zu. "Besonders augenfällig wird dies in PRIVATE UNIVERSE, der sich über 37 Jahre erstreckenden Langzeitbeobachtung einer Familie, in der Vater Petr sich in einem Studio die Aufnahmen aus der Vergangenheit anschaut und sich rückblickend die Geschichte seiner Familie vergegenwärtigt. Die politischen Umbrüche ebenso wie zeitgeschichtliche Ereignisse - etwa die Triumphe der sowjetischen Raumfahrt - vermitteln sich durch Bilder aus dem Fernseher, der im Hintergrund mit seinen Bildern den Kontext zeigt, vor dem sich die Menschen mit ihrem Leben einrichten. " (arsenal kino)
Produktion: Katerina Cerná, Pavel Strnad; Regie: Helena Trestíková; Sound Design: Lukás Moudrý; Montage: Jakub Hejna; Drehbuch: Helena Trestíková Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Victoria (1819-1901) wird im Alter von nur 18 Jahren zur englischen Thronfolgerin ernannt ? aus der jungen unerfahrenen Königin wird eine der mächtigsten und einflussreichsten Herrscherinnen der Welt. Unter der 63-jährigen Regentschaft der Ur-ur-Großmutter von Queen Elizabeth erlebte das britische Kolonialreich eine unvergleichliche politische, wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit, und ihr Wirken und ihr Ruhm reichten weit über ihr Leben hinaus ? ein ganzes Zeitalter wurde nach ihr benannt.Edith Sitwell hat die Tagebücher und privaten Briefe von Königin Victoria studiert und erzählt anschaulich aus dem ereignisreichen Leben der Monarchin und von den Intrigen am königlichen Hof. Umfang: 378 S. ISBN: 978-3-458-76266-9
Inhalt: Reservoir Dogs, Pulp Fiction, Jackie Brown, Kill Bill, Death Proof, Inglourious Basterds und Django Unchained: Mit nur sieben Filmen verpasste Quentin Tarantino dem US-amerikanischen Popcorn-Kino einen Adrenalinstoß wie kein zweiter Filmemacher. Hollywoods wüstes Wunderkind schuf sein eigenes Genre, das auf einem unwiderstehlichen Mix aus Filmzitaten, blutiger Gewalt und einzigartigen Dialogen basiert. Die erste deutschsprachige Biografie über den ultimativen Kino-Popstar zeichnet den unkonventionellen Weg eines Problemschülers und Videothekars zum Kultregisseur und zweifachen Oscar-Gewinner nach. Gönner und Neider aus Hollywood kommen ebenso zu Wort wie die deutschen und österreichischen Schauspieler, mit denen Quentin Tarantino in Brandenburg und Sachsen sein Meisterwerk Inglourious Basterds drehte, denn Deutschland fühlt sich der Ausnahmeregisseur ganz besonders verbunden. Umfang: 200 S. ISBN: 978-3-86413-948-2
Inhalt: William Wolff ist Ende 80 und der wohl ungewöhnlichste Rabbiner der Welt.
Der kleine Mann mit Hut wurde in Berlin geboren, hat einen britischen Pass und wohnt in einem Häuschen in der Nähe von London. Immer Mitte der Woche fliegt er nach Hamburg, steigt dort in den Zug und pendelt zu seinen Jüdischen Gemeinden nach Schwerin und Rostock. Samstags nach dem Gottesdienst geht es zurück nach London - es sei denn, er ist bei Verwandten in Jerusalem, auf Fastenkur in Bad Pyrmont oder beim Pferderennen in Ascot. Denn das Leben muss vor allem Spaß machen, findet Willy Wolff.
Mit seiner unkonventionellen Art und seinem herzhaften Lachen begeisterte der Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern die Zuschauer bereits in Britta Wauers Publikumshit "Im Himmel, unter der Erde" (2011), einem Dokumentarfilm über den Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee. Wauers neuer Film zeigt nun den turbulenten Alltag von Willy Wolff und beleuchtet seine bewegte Vergangenheit: Bevor er Rabbiner wurde, war er politischer Korrespondent in London; als Kind floh er mit seiner Familie aus Nazideutschland.
Rabbi Wolff ist nicht nur das Porträt einer faszinierenden Persönlichkeit - eines tief religiösen Menschen, der sich voller Lebensfreude über Konventionen hinwegsetzt. Der Film führt auch auf mitreißende Weise in die Welt des Judentums ein und präsentiert uns einen ganz besonderen deutschen Lebenslauf.
Inhalt: Wenn das eigene Leben Themen, Motive und Bilder für das schriftstellerische Werk vorgibt, dann kommt man an der Biographie von Rainer Maria Rilke, Lieblingslyriker der Deutschen, nicht vorbei: Die Kindheit in Mädchenkleidern, die jäh beendet wird durch den Besuch der Militärrealschule, seine - milde ausgedrückt - unkonventionellen Beziehungen zu Frauen wie Lou Andreas-Salomé, Paula Becker und seiner späteren Gattin Clara Westhoff, sämtlich Künstlerinnen, sein Aufenthalt in der Künstlerkolonie Worpswede, seine Beziehung zu Auguste Rodin, sein Ruf als "höflicher Schnorrer", der bei reichen Gönnern gern gesehener Gast ist, die kräftezehrende Arbeit an den "Duineser Elegien" sowie sein früher Tod im Sanatorium in der Schweiz: 28 Kapitel, davon 9 integrierte Werkbeispiele, zeigen, dass für ein solches Werk ein ganz besonderes Leben nötig war. Geschrieben von Sven Görtz und einfühlsam gelesen vom Autoren selbst. Umfang: 77 Min.
Inhalt: Mit seinem etwas anderen Familienalbum RAY'S A LAUGH (1996) wurde der britische Fotograf Richard Billingham berühmt. Jetzt kehrt er mit seinem Kinodebüt RAY & LIZ nur leicht fiktionalisierend zurück in die Bild- und Figurenwelt seines größten Erfolges: zurück zu seinen Eltern, die in einer verwahrlosten Wohnung in den West Midlands mit ihren beiden Kindern hausen. Der Alltag ist hart und auch nicht herzlich, aber doch lässt Billingham einen grimmigen Humor in der Trostlosigkeit durchscheinen und eine zärtliche Empathie besonders für Ray, der sich mit stoischer Disziplin durch den Tag säuft.
Richard Billinghams Eltern sind beide früh verstorben. Dass ihr Sohn ihr Leben in Form von Fotoarbeiten und nun in einem Film in Kunst verwandelt hat, haben sie nie erfahren. Mehr aber noch als ihnen scheint Billingham seinen Film seinem jüngeren Bruder Jason gewidmet zu haben.
"Um sich atmosphärisch an die Achzigerjahre anzulehnen, hat Billingham für Ray & Liz das Standardformat 4:3 gewählt und auf Film gedreht. Die Bilder zeichnen sich durch große Nähe zur Malerei aus und erinnern stark an Terence Davies' 'Distant Voices, Still Lives' mit seinen floralen Tapetenmustern, der Vermeer'schen Lichtführung und einem oft flachen Bildaufbau. Immer wieder füllen technische Geräte das Bild: ein Kassettenrekorder, der rot glühende Heizstrahler oder der flimmernde Fernseher. Es sind Substitute eines intakten Familienlebens, mit denen sich Geschichten erzählen lassen, die ein Stück der faszinierenden weiten Welt in die trostlose Wohnung holen oder ganz einfach Wärme spenden." (filmbulletin)
"(Dieser Film) verwandelt das Kino in eine nahezu perfekte Maschine, die Umgebungen, Zeiten ... und letztendlich auch den Geist einfängt, der all das beseelt." -El Mundo
Regie: Richard Billingham; Schauspieler: Patrick Romer, Tony Way, Ella Smith, Sam Gittins, Justin Salinger, Richard Ashton, James Eeles, Mary Helen Donald; Kamera: Daniel Landin; Montage: Tracy Granger; Sound Design: Joakim Sundström; Produktion: Jacqui Davies; Drehbuch: Richard Billingham Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Obwohl nicht-binäre Darstellungen selten sind, spricht Lou über seine Beziehung zu Geschlecht, Kleidung und anderen Merkmalen.
Géraldine Charpentier hat diesen Film gedreht auf der Grundlage eines Gesprächs mit ihrem Freund Lou über geschlechtsspezifische Vorstellungen und den Schmerz, den man empfindet, wenn man nicht in die klassischen, klar definierten Schubladen passt. Die Animationsarbeit bleibt visuell schlicht, um die mündliche Aussage im Vordergrund stehen zu lassen.
Inhalt: Wer Kinder hat, kennt die Bücher von Remo Largo. «Babyjahre» «Kinderjahre», «Schülerjahre», «Jugendjahre» stehen bei allen im Regal, die vor der Herausforderung stehen, Kinder groß zu ziehen. Wer aber ist Remo Largo? Was hat ihn zu einem der wichtigsten Erziehungsexperten im deutschsprachigen Raum gemacht? Warum ist sein Blick auf Kinder so anders?
Der Film stellt den Autor, Arzt, Forscher und Familienmenschen vor, der sein Leben der Frage gewidmet hat: Wieso ist die menschliche Entwicklung so vielfältig und was folgt daraus für unser Leben?
Regie: Aldo Gugolz, Monika Czernin; Produktion: Simon Hesse; Protagonist: Remo Largo Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Mit unverfälschter Authentizität erzählt der Dokumentarfilm die schier unglaubliche Geschichte von René, der seit seinem 17. Lebensjahr von einer Filmkamera auf seinem Weg zwischen Gefängnissen und kurzen Phasen der Freiheit begleitet wird. Die Zeit seiner Verwandlung vom Jugendlichen zum erwachsenen Mann wurde von Helena Trestíková vor dem Hintergrund bedeutender politischer Veränderungen in Mitteleuropa aufgezeichnet.
Renés Geschichte beginnt im Gefängnis unter sozialistischen Bedingungen, setzt sich während der Samtenen Revolution fort und findet ihren (vorläufigen) Abschluss mit der Amnestie des damaligen Präsidenten Václav Havel. Doch schon bald kehrt René ins Gefängnis zurück, als Gefangener in die Europäische Union. Während seiner Jahre hinter Gittern, hauptsächlich wegen Diebstahls, lässt er sich am ganzen Körper tätowieren, bricht aus dem Gefängnis aus, wird gefasst, veröffentlicht zwei Romane, raubt die Wohnung der Regisseurin Trestíková aus, hat zwei Liebesgeschichten, erkrankt an Multipler Sklerose und wird von Psychologen als überdurchschnittlich intelligent eingestuft. Seine Weltanschauung demonstriert René durch die ungenau geschriebene Tätowierung "Fuck of people", die seinen Hals "ziert".
"Ein bürgerliches Leben liegt außerhalb seiner Vorstellungskraft, 'alles was ich kann, ist stehlen.' Die Regisseurin Helena Trestíková wird über die Jahrzehnte zur einzigen Konstante und wichtigsten Vertrauten in seinem Leben - sie ist es, die seiner schriftstellerischen Begabung zur Publikation verhilft, und sie ist es auch, die schließlich von ihm bestohlen wird. Radikal stellt René die Beziehung zwischen der Regisseurin und ihm als 'Studienobjekt' in Frage und bringt Trestíková und ihre Art des Filmemachens an eine schmerzhafte Grenze." (arsenal kino)
Regie: Helena Trestíková; Kamera: Stano Slusný, Miroslav Soucek, Vlastimil Hamerník, Martin Kubala; Sound Design: Petr Provazník, Jan Valouch, Zbynek Mikulík; Montage: Jakub Hejna; Musik: Tadeás Vercák; Produktion: Katerina Cerná, Pavel Strnad; Drehbuch: Helena Trestíková Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Mit fast 50 Jahren verblasst das Nackentattoo "FUCK OF PEOPLE". René, ein asozialer Rückfalltäter mit hellem Verstand, will nicht mehr hinter Gittern sein. Er will leben - und vielleicht sogar lieben.
René wurde 2008 durch das gleichnamige Filmporträt von Helena Trestíková bekannt. Was geschah mit René nach diesem Film?
Helena Trestíková, die bedeutende Vertreterin des tschechischen Zeitraffer-Dokumentarfilms, bringt die Antwort in der Fortsetzung "René - Der Gefangene der Freiheit", in der sie ihren Protagonisten von der Premiere des ersten Films bis in die unmittelbare Gegenwart beobachtet.
Regie: Helena Trestíková; Montage: Jakub Hejna; Produktion: Pavel Strnad, Katerina Cerná; Kamera: David Cysar; Drehbuch: Helena Trestíková; Musik: Tadeás Vercák; Sound Design: Richard Müller Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Régis Sauder kehrt zurück an die Orte seiner Kindheit im lothringischen Forbach. Im Westteil des Saar-Kohle-Beckens gelegen, profitierte die Stadt mit heute rund 20.000 Einwohnern in der industriellen Revolution vom Kohle- und Stahl-Boom. Doch der 1970 geborene Régis Sauder erlebte schon als Kind eine Stadt im Niedergang. Kaum erwachsen, zog er weg - wie viele andere auch. Ab etwa 1990 verlor Forbach innerhalb von 20 Jahren rund 20% seiner Einwohner.
Wie leben die Zurückgebliebenen zwischen den Dämonen des Extremismus und dem Gefühl der Ohnmacht? Mit dieser Frage im Gepäck kehrt der Filmemacher in seine Heimat zurück zu Gesprächen mit seinem Vater, Schulkamerad*innen und anderen Forbacher*innen von heute. Atmosphärisch dicht verwebt er ihre individuellen und kollektiven Erfahrungen zu einem Stimmungsbild, in dem die Angst vor der Zukunft eine starke Rolle spielt.
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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