Inhalt: JELNJA - STADT DES RUHMS erzählt die Geschichte der Schülerin Mascha, ihrer Mutter Svetlana und des Hobby-Ausgräbers Sergej im westrussischen Städtchen Jelnja in den Jahren nach Beginn der dritten Amtszeit von Wladimir Putin im Jahr 2012.
Gedreht über einen Zeitraum von mehr als 4 Jahren, dokumentiert der Film, wie das Gedenken an die Toten des Zweiten Weltkriegs zum Ausgangspunkt für eine Militarisierung der russischen Gesellschaft wird, die bereits im Kindergarten beginnt.
Angeleitet von ihrer Mutter, einer ehemaligen Armeeangestellten, widmet die 16jährige Mascha einen Großteil ihrer Freizeit militärischen Vorübungen und der Darbietung von Soldatenliedern. Die Neuntklässlerin schreibt Gedichte über den Großen Vaterländischen Krieg und soldatischen Heldenmut, die sie vor Kindergartenkindern vorträgt.
Jelnja hat eine besondere Bedeutung in der russischen Erinnerungskultur: Hier fand die erste erfolgreiche Gegenoffensive der Roten Armee gegen Hitlers Truppen im Zweiten Weltkrieg statt - kostete aber zehntausende Soldaten das Leben. Auch nach der Schlacht am Kursker Bogen des Jahres 1943 spielte sie eine Rolle.
Viele der rund um Jelnja Gefallenen wurden nie geborgen. Sergej, ein Mann im besten Alter, gräbt aus den Feldern und Wäldern rund um die Stadt immer wieder menschliche Gebeine und Waffenteile aus. Jedes Jahr zum Tag des Sieges am 9. Mai werden die neu gefundenen sterblichen Überreste in feierlicher Prozession durch Jelnja getragen und schließlich bestattet. Die Parade wird auch für die Vereidigung von Neumitgliedern der russischen Jugendarmee benutzt.
Sergej er ist einer der wenigen, der seine Zweifel hat, wenn staatliche Redner bei den vielen Kundgebungen zum Kriegsgedenken im Verlauf eines Jahres verkünden, der Westen bedrohe Russland im 21. Jahrhundert schlimmer als weiland die deutschen Nationalsozialisten.
ÜBER JELNJA Während das Städtchen in der russischen Erinnerungskultur eine herausragende Rolle spielt, ist Jelnja wirtschaftlich in ausgesprochen schlechter Verfassung. Die Arbeitslosenrate unter den rund 10.000 Einwohner*innen ist hoch; für junge Leute gibt es kaum Perspektiven. Die Fabriken, die hier noch zu Sowjetzeiten viele Menschen in Lohn und Brot hielten, wurden längst geschlossen.
In den Wirren des Zusammenbruchs der Sowjetunion fand die allein erziehende Svetlana Halt und ein festes Einkommen bei der Armee. Jetzt hofft die glühende Verehrerin von Präsident Wladimir Putin, dass auch ihre Tochter Mascha sich für eine Laufbahn beim Militär entscheidet.
Der Film über die STADT DES RUHMS wurde 2020 veröffentlicht. Kaum zwei Jahre später, am Vorabend des russischen Großangriffs auf die Ukraine, diente die Militärbasis von Jelnja als Sammlungspunkt für Truppen und Militärgerät. Satellitenbilder zeigten ein kontinuierlichen Anwachsen des Stützpunktes - und seine abrupte Leerung kurz vor dem 22. Februar 2022.
Jelnja liegt rund 100 Kilometer westlich der russisch-belarusischen Grenze in der Oblast Smolensk. Bis zur ukrainischen Grenze führt der Weg von Jelnja aus nach Süden rund 300 Kilometer durch die Oblast Brjansk.
Über den Regisseur: Dmitry Boguljubov kennt Jelnja seit Kindertagen. Er beschreibt seine Motivation für die Arbeit an diesem Film so: "Mit dem Aufstieg totalitärer Denkweisen der Menschen in Russland und vor dem Hintergrund der immer schlechter werdenden Beziehungen zwischen Russland und dem Westen wollen wir die Botschaft senden, dass die einfachen Menschen in erster Linie Opfer von Kriegspropaganda sind. Dies führt nur zu militärischen Konflikten, Leid und Tod - unabhängig von Ländern und Nationalitäten."
Nach dem russischen Großangriff auf die Ukraine leben weder der Regisseur noch der russische Produzent des Films noch in Russland.
HISTORISCHER HINTERGRUND: Die Jelnja-Offensive der Roten Armee Östlich von Jelnja hatte die Wehrmacht im August 1941 einen bogenförmigen Frontvorsprung erobert, den sogenannten Jelnja-Bogen. Weil er für einen möglichen Vorstoß in Richtung Moskau bedeutsam war, wurde um diesen Frontabschnitt besonders erbittert gekämpft. Am Ende gelang es der Roten Armee, die Wehrmacht bei ihrem Vormarsch 1941 zeitweilig zurückzudrängen.
Nach einer Serie verheerender Niederlagen der Roten Armee nach dem Bruch des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes und dem Angriff von Hitlers Wehrmacht auf die Sowjetunion ab Juni 1941 war die Jelnja-Offensive mehr als zwei Monate nach dem Überfall die erste erfolgreiche Abwehroperation der Roten Armee. Die von General Georgi Shukow angeordnete Aktion war von hoher Symbolkraft für sowjetische Armee.
1943 spielte Jelnja eine Schlüsselrolle bei der Gegenoffensive der Roten Armee in der Folge der Schlacht am Kursker Bogen. Mit der am 30. August erzwungenen Räumung der Stadt von deutschen Truppen begann deren Rückzug an diesem Frontabschnitt im großen Maßstab. Die Stadt wurde mit dem Orden des Vaterländischen Krieges I. Klasse ausgezeichnet.
Produktion: Filip Remunda, Simone Baumann, Dmitry Bogolyubov, Vít Klusák, Vlad Ketkovich; Drehbuch: Dmitry Bogolyubov; Stimme: Dmitry Bogolyubov; Regie: Dmitry Bogolyubov; Sound Design: Jan Cenek; Montage: Phil Jandaly Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1937. Seit knapp 30 Jahren lebt der Hamburger Kaufmann John Rabe (ULRICH TUKUR) mit seiner Frau Dora (DAGMAR MANZEL) in der damaligen chinesischen Hauptstadt Nanking. Er leitet die dortige Siemens-Niederlassung. Der Gedanke, die Firmenleitung seinem Nachfolger Fließ (MATHIAS HERRMANN) zu übergeben und nach Berlin zurückzukehren, fällt ihm schwer. Ihm ist China ans Herz gewachsen, und er weiß, dass er hier ein Mann mit Einfluss ist, in der Berliner Zentrale jedoch nur einer von vielen.
Während seines Abschiedsballs wird Nanking von Fliegern der japanischen Armee bombardiert, die kurz zuvor bereits Shanghai eingenommen hat. Panik bricht aus. Rabe öffnet die Tore des Firmengeländes, um die schutzsuchenden Familien seiner Arbeiter in Sicherheit zu bringen. Während am kommenden Morgen die Feuer gelöscht und Schäden begutachtet werden, beraten die in der Stadt verbliebenen Ausländer, was sie angesichts der Bedrohung tun können. Der deutsch-jüdische Diplomat Dr. Rosen (DANIEL BRÜHL) berichtet von einer Sicherheitszone für Zivilisten, die in Shanghai eingerichtet wurde. Die Leiterin des Girls Colleges, Valérie Dupres (ANNE CONSIGNY), ist sofort begeistert und schlägt John Rabe, als Deutscher gewissermaßen "Verbündeter" der Japaner, als Vorsitzenden der Internationalen Sicherheitszone Nanking vor. Sehr zum Unwillen von Dr. Wilson (STEVE BUSCEMI), Chefarzt des lokalen Krankenhauses, den eine große Antipathie mit dem "Nazi" Rabe verbindet. Rabe wollte eigentlich am nächsten Tag die Heimreise antreten, entscheidet sich aber, zu bleiben. Er stürzt sich in die Arbeit.
Obwohl die kaiserliche japanische Armee mit ungeahnter Brutalität gegen die Zivilbevölkerung vorgeht, gelingt es Rabe und seinen Mitstreitern mit Mut und Geschick, den Japanern die geplante Sicherheitszone abzutrotzen. Hunderttausende strömen in die Zone - weit mehr als erwartet. Doch die Übergriffe der Japaner nehmen kein Ende, die Versorgungssituation wird immer schlechter. Schließlich planen die Japaner, die Zone unter einem Vorwand zu stürmen . Für Rabe beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.
Musik: Laurent Petitgand, Annette Focks; Schauspieler: Teruyuki Kagawa, Zhang Jingchu, Anne Consigny, Dagmar Manzel, Daniel Brühl, Ulrich Tukur, Steve Buscemi; Vorlage: Erwin Wickert; Regie: Florian Gallenberger; Drehbuch: Florian Gallenberger; Produktion: Jan Majto, Benjamin Herrmann; Montage: Hansjörg Weißbrich; Kamera: Jürgen Jürges Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In Afghanistan endet eine Kindheit sehr früh. Schon der etwa vierjährige BENJAMIN weiß, dass überall tödliche Gefahren lauern. Er übt das Zählen an Grabsteinen von Opfern eines Selbstmordattentäters. Dass er schon einmal zusehen musste, wie jemand verblutete, scheint nichts besonderes zu sein. Und als Spielplatz dient ihm und seinen Freunden ein ausgeweideter sowjetischer Panzer. Benjamins älterer Bruder AFSHIN ist gerade 12, als ihm sein Vater zum Haushaltsvorstand bestimmt. Denn der Vater ist Polizist in Kabul. Um nicht getötet zu werden, muss er Afghanistan auf unbestimmte Zeit verlassen. Während seiner Abwesenheit wird Afshin zwar weiterhin zur Schule gehen - aber zusätzlich muss er für seine Mutter und die jüngeren Geschwister sorgen: das ewig undichte Hausdach flicken, Bäume wässern, die Einkäufe erledigen. Seine Mutter darf es nicht. Für alle gilt als oberstes Sicherheitsgebot, wegen der vielen Selbstmordattentate jedwede Menschenansammlung zu meiden.
Als Busfahrer im Gewimmel von Kabul ist ABAS immer auf der Suche nach Passagieren. Er hat Frau und Kinder, aber sonst nicht viel Glück im Leben. Seine Eltern sind längst tot. Von klein auf musste er mit Gelegenheitsjobs für sich selbst sorgen. Jetzt ist ein klappriger Bus die Lebensgrundlage für ihn und seine Familie. Und an dem ist ständig etwas anderes kaputt. Abas hat Schulden. Um seine Probleme zu vergessen, singt er und tröstet sich mit Drogen.
Die Staubwolken von Kabul verhüllen die Stadt in einen Schleier aus Angst. In dem Meer der Häuser leben Menschen mit Gefühlen und Träumen, die jeden Tag der Sorge vor Gewalt trotzen.
Regisseur Abozaar Amini ist seinen Protagonisten sehr nahe. Er ist ihrem Schicksal nur entronnen, weil ihn seine Mutter um das Jahr 2000 herum zur Flucht drängte. In den Niederlanden schaffte er es, Regie zu studieren, und hier lebt er. "Kabul, City in the Wind" ist sein Langfilm-Debüt, für das er 15 Mal zum Drehen zurück nach Afghanistan fuhr.
Der Film wurde auf dem renommierten IDFA Dokumentarfilmfest Amsterdam uraufgeführt und mit dem Special Jury Award geehrt. Weitere Festivalteilnahmen trugen ihm u.a. den NEXT:WAVE Preis des CPH:DOX Kopenhagen ein und führten ihn zu den Visions du Réel im Schweizerischen Nyon und auf das DOK.fest München.
epdFilm / FILM DES JAHRES 2021 "Die sorgfältig komponierten Bilder entfalten [bei aller Trostlosigkeit der Lebensverhältnisse] eine poetische Kraft; sie prägen sich ebenso tief ein wie die Blicke der Kinder, die sich unmittelbar auf den Betrachter richten."
Inhalt: Fünf Jahre lang war der kanadische Fotojournalist Louie Palu ganz vorne beim traumatischen Kriegstreiben in der afghanischen Region Kandahar dabei, wo er NATO- Truppen und das afghanische Militär bei ihren gefährlichen Einsätzen begleitete. Seine Arbeit bildet die Grundlage für die Dokumentation "Kandahar Journals", die Palu gemeinsam mit dem Filmemacher Devin Gallagher realisiert hat und in der er sein "normales" Leben dem Kriegsalltag in einem verstörenden Kontrast entgegensetzt.
Inhalt: Im Krieg und in der Liebe... Es ist die Zeit des Ersten Weltkriegs. Karl, aus russischer Kriegsgefangenschaft geflohen, gibt sich als sein Mitgefangener Richard aus und klopft bei dessen Frau Anna an die Tür. Sein Freund hatte unermüdlich von ihr erzählt und ihr Bild heraufbeschworen. Anna weiß, dass der Mann, der plötzlich in ihrer Küche steht, nicht Richard sein kann. Doch der Fremde kennt alle Geschichten aus ihrer Vergangenheit, und er befreit sie langsam aus ihrer Isolation. In Leonhard Franks Heimkehrer-Erzählung 'Karl und Anna' (1927) ist es die Liebe, die über die Grausamkeit des Krieges siegt und die Hoffnung auf eine neue, bessere Welt aufrechterhält. Die Erzählung war ein großer Erfolg und wurde vom Autor für die Bühne adaptiert. Umfang: 65 S. ISBN: 978-3-8412-1098-2
Inhalt: Sie waren die Köpfe der deutschen Geheimdienste in Ost und West, des Ministeriums für Staatssicherheit sowie des Bundesnachrichtendienstes und des Verfassungsschutzes: Wilhelm Zaisser und Otto John, Ernst Wollweber und Reinhard Gehlen, Erich Mielke und Gerhard Wessel. Um diese und andere Spitzenfunktionäre der Spionage ranken sich zahlreiche Legenden, waren doch alle gehalten, konspirativ zu arbeiten und ihre Fäden hinter den Kulissen zu spinnen. Viele führten ein abenteuerliches Leben, was der Mythenbildung weiteren Vorschub leistete.Die Geschichte der ost- und westdeutschen Spionageorganisationen ist auch die Geschichte ihrer Chefs. In ihnen spiegelt sich deutsche Zeitgeschichte wie in einem Brennglas.Einschlägig ausgewiesene Autoren stellen die deutschen Geheimdienstchefs auf Grundlage der neuesten zeithistorischen Forschung vor. Sie fragen nach ihrer Rolle für die Dienste und in den Diensten sowie nach ihrer Position im Spannungsfeld von Demokratie und Diktatur. Umfang: 352 S. ISBN: 978-3-86284-410-4
Inhalt: Der Korea Krieg ist einer der ersten Kulminationspunkte des Kalten Krieges, ein Stellvertreterkrieg zwischen Ost und West. Auf der ersten Seite kämpft die kommunistisch regierte Demokratische Volksrepublik Korea und hinter ihr die Volksrepublik China. Auf der anderen Seite werden die Truppen der Republik Republik Korea von den Vereinten Nationen unterstützt - vor allem von den USA. Beide Parteien erobern wechselseitig beinahe die gesamte Koreanische Halbinsel. Letzten Endes führen die Kämpfe die Truppen jedoch wieder zu den Ausgangspositionen zurück und zementierten dort die Teilung des Landes. Dem Krieg fällt fast die gesamte Industrie Koreas zum Opfer. Die Bevölkerung erleidet ungeheure Verluste: Drei Millionen Zivillisten sterben während der Kampfhandlungen. Als der Koreakrieg am 27. Juli 1953 mit der Unterzeichnung eines Waffenstillstandsabkommens endet, sind 940 000 Soldaten gefallen. Einen Friedensvertrag zwischen der Nord- und Südkorea gibt es bis heute nicht.
Als am 25. Juni 1950 die nordkoreanische Volksarmee den 38. Breitengrad überschreitet und innerhalb weniger Tage die süd- koreanische Hauptstadt Seoul einnimmt, beginnt auf der kore- anischen Halbinsel der Krieg, der das Land in zwei Teile zerrei- ßen sollte - bis heute.
Inhalt: Der Korea Krieg ist einer der ersten Kulminationspunkte des Kalten Krieges, ein Stellvertreterkrieg zwischen Ost und West. Auf der ersten Seite kämpft die kommunistisch regierte Demokratische Volksrepublik Korea und hinter ihr die Volksrepublik China. Auf der anderen Seite werden die Truppen der Republik Republik Korea von den Vereinten Nationen unterstützt - vor allem von den USA. Beide Parteien erobern wechselseitig beinahe die gesamte Koreanische Halbinsel. Letzten Endes führen die Kämpfe die Truppen jedoch wieder zu den Ausgangspositionen zurück und zementierten dort die Teilung des Landes. Dem Krieg fällt fast die gesamte Industrie Koreas zum Opfer. Die Bevölkerung erleidet ungeheure Verluste: Drei Millionen Zivillisten sterben während der Kampfhandlungen. Als der Koreakrieg am 27. Juli 1953 mit der Unterzeichnung eines Waffenstillstandsabkommens endet, sind 940 000 Soldaten gefallen. Einen Friedensvertrag zwischen der Nord- und Südkorea gibt es bis heute nicht.
Als am 25. Juni 1950 die nordkoreanische Volksarmee den 38. Breitengrad überschreitet und innerhalb weniger Tage die süd- koreanische Hauptstadt Seoul einnimmt, beginnt auf der kore- anischen Halbinsel der Krieg, der das Land in zwei Teile zerrei- ßen sollte - bis heute.
Inhalt: Der Korea Krieg ist einer der ersten Kulminationspunkte des Kalten Krieges, ein Stellvertreterkrieg zwischen Ost und West. Auf der ersten Seite kämpft die kommunistisch regierte Demokratische Volksrepublik Korea und hinter ihr die Volksrepublik China. Auf der anderen Seite werden die Truppen der Republik Republik Korea von den Vereinten Nationen unterstützt - vor allem von den USA. Beide Parteien erobern wechselseitig beinahe die gesamte Koreanische Halbinsel. Letzten Endes führen die Kämpfe die Truppen jedoch wieder zu den Ausgangspositionen zurück und zementierten dort die Teilung des Landes. Dem Krieg fällt fast die gesamte Industrie Koreas zum Opfer. Die Bevölkerung erleidet ungeheure Verluste: Drei Millionen Zivillisten sterben während der Kampfhandlungen. Als der Koreakrieg am 27. Juli 1953 mit der Unterzeichnung eines Waffenstillstandsabkommens endet, sind 940 000 Soldaten gefallen. Einen Friedensvertrag zwischen der Nord- und Südkorea gibt es bis heute nicht.
Als am 25. Juni 1950 die nordkoreanische Volksarmee den 38. Breitengrad überschreitet und innerhalb weniger Tage die süd- koreanische Hauptstadt Seoul einnimmt, beginnt auf der kore- anischen Halbinsel der Krieg, der das Land in zwei Teile zerrei- ßen sollte - bis heute.
Inhalt: Am Vormittag des 28. Juni 1914 steigen in Sarajevo der österreichische Kronprinz Franz Ferdinand und seine Gattin Sophie in ein schwarzes Cabriolet - es sind die letzten Schritte ihres Lebens. Unter den Schaulustigen am Straßenrand wartet ein Attentäter; und wenige Minuten später schießt der serbische Nationalist auf den Wagen des Erzherzogs. Die tödlichen Kugeln löschen das Leben des Thronfolgers und seiner Frau aus. Doch darüber hinaus entfesseln sie eine Katastrophe, die mehr als 15 Millionen Opfer fordern wird: den Ersten Weltkrieg. Denn die Schüsse von Sarajevo setzen einen Mechanismus in Gang, der die europäischen Großmächte in den blutigsten Konflikt stürzt, den die Menschheit bis dahin erlebt hatte. Einen Krieg mit unabsehbaren Folgen, an dessen Ende drei Kaiserreiche vernichtet und die Weltwirtschaft zerrüttet sein werden und der bei den Unterlegenen den unbedingten Willen zur Revanche hinterlässt - auch deshalb nennen ihn Historiker die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts".Zum 100. Jahrestag des Kriegsausbruchs 2014 präsentiert GEOEPOCHE, das Geschichtsmagazin der GEO-Gruppe, dieses eBook. Das reine Lesebuch enthält neben einer minutiösen Rekonstruktion des Attentats von Sarajevo und der unheilvollen Wochen bis zum Kriegsausbruch ein Interview mit Professor Christopher Clark von der Cambridge University, einem der renommiertesten Experten für die Geschichte des Ersten Weltkriegs. Dieser Band umfasst zudem eine detaillierte Zeittafel des Jahres 1914 - jenes Schicksalsjahrs, das die Welt verändern sollte.Inhalt:1. Kriegsausbruch: Zwei Schüsse, die die Welt verändernVon Cay Rademacher2. Die Schuldfrage: "Die Eliten haben versagt"Interview mit Christopher Clark3. Zeitleiste: Das Ende des alten EuropaVon Olaf Mischer Umfang: 60 S. ISBN: 978-3-652-00382-7
Inhalt: Das Buch dokumentiert anhand von Briefen gefallener deutscher Studenten die Kriegsjahre von 1939 bis 1945 in Deutschland. Systematik: Emp 616 Umfang: 471 S. Standort: Em p 616 KRI
Inhalt: Dobropolje (russisch) oder Dobropillja (ukrainisch) heißt "gute Erde" oder "gutes Feld". Und es ist der Name eines 30.000-Einwohner-Städtchens in der Ostukraine, das seine Existenz der Kohle verdankt. Viele Männer verdienen hier seit Generationen ihr Geld als Zechenarbeiter.
Seit 2014 ein unerklärter Krieg im Donbass tobt, liegt Dobropolje im Einzugsbereich der Front. Weniger als 100 Kilometer sind es von hier aus bis zur mal mehr, mal weniger heiß umkämpften Grenze zu den von pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebieten. Auf den allerersten Blick gehen das Leben für die Stadtbewohner*innen in gewohnter Form weiter. Doch der Krieg schneidet ihnen Wege ab, legt sich wie ein Grauschleier über das Leben, bedroht ihre Existenz. Der Direktor einer kleinen Tiersammlung möchte neue Tiere kaufen. Doch er kommt nur schwer nach Donezk, der Hauptstadt des Verwaltungsbezirkes, zu dem Dobropolje gehört. Denn Donezk ist jetzt auch die Hauptstadt der sogenannten Volksrepublik gleichen Namens, weshalb Nikolai Nikolajewitsch für die kurze Reise einen Passierschein braucht. Aber wer bitte stellt den aus?
Die Mitarbeiterin des örtlichen Museums leitet gleichzeitig einen Club einsamer Herzen. Doch seit im Donbass Krieg herrscht, sind viele Männer an der Front. Nur wenige haben noch Zeit, nach einer Partnerin zu suchen - so wie der 72jährige Großvater, der mit seiner Enkelin vor dem Beschuss seines Stadtviertels in Donezk nach Dobropolje geflohen ist.
Ein paar junge Zechenarbeiter haben sich zu einer Heavy Metall Band zusammengeschlossen. Sie haben Mühe, sich über politischen Diskussionen nicht zu entzweien.
So dringt der Donner der nahen Front auch hier in das Leben der Menschen ein. Nicht wenige Männer sind in diesem unerklärten Krieg bereits gefallen; auch Frauen und Kinder gehören zu den Opfern. Die Bewohner:innen von Dobropolje wollen vor allem eins: in Frieden leben.
"Langes Echo" erzählt mit der intensiven Schilderung des Alltags vom Leben der Einwohnerinnen an der Peripherie eines Krieges, der bis vor kurzem so gut wie vergessen war. Die jüngsten Entwicklungen an der ukrainisch-russischen Grenze verleihen ihm traurige Aktualität.
Der Film feierte seine Internationale Premiere auf dem Schweizer Filmfestival "Visions du réel 2017" in Nyon und wurde u.a. 2017 beim vom russisch-ukrainischen Regisseur Vitaly Mansky initiierten Artdocfest gezeigt.
Giona A. Nazzaro vom Festival "Visions du Réel" sagt über LANGES ECHO: "Veronika Glasunowa und Lukasz Lakomy zeigen die Menschen und die Umgebung ihres Films in präzise gewählten Einstellungen. Der Film verzichtet auf ideologische oder politische Aussagen. Die genaue filmische Beobachtung offenbart die Würde und Resilienz von Menschen, die mit dem Alptraum eines nie endenden Konflikts konfrontiert sind."
Kommentar des Regie-Teams: Mir und meinem Co-Autor Lukasz Lakomy war es wichtig, die Hintergründe und den Nährboden für diesen Krieg aufzuspüren. Vor allem interessierte uns das sowjetische Erbe, der Nachhall, das lange Echo des sowjetischen Denkens, das die Menschen scheinbar nicht so leicht aus seinen Fängen entlässt.
Wie Frank, der Taxifahrer aus Tansania, ein wichtiger Beobachter des Geschehens von außen, im Film formulierte: "Die Menschen sind es gewohnt, dass andere für sie denken. Lass Moskau für uns denken!" So in etwa lässt sich der Infantilismus des Sowjetmenschen beschreiben. Während der langen Zeit unter der sowjetischen Herrschaft ihres Wirkungsraums beraubt und bevormundet, haben viele Menschen auch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nicht gelernt, ihr Schicksal und die Neugestaltung einer bürgerlichen Gesellschaft in die eigene Hand zu nehmen. Als Folge dessen flüchteten die Menschen in imaginäre Welten, in eine innere Emigration. Viele suchten verzweifelt nach etwas oder jemanden, der den allmächtigen Staat ersetzen könnte, zum Beispiel neue Religionen oder Heilmittel aller Art.
Wie ergeht es der Jugend, die auf diesem Scherbenhaufen aufwächst? Der Generationenkonflikt ist ein wichtiger Bestandteil des aktuellen Diskurses in der Ukraine.
Bei unseren Protagonisten*innen hat uns sofort ihre Verbundenheit und Liebe für ihren Heimatort Dobropillja fasziniert, aber auch irritiert. Als entwurzelte Migrantenkinder können wir diese Verbundenheit schwer nachvollziehen. Auch haben wir uns gefragt, wie überlebt man in einer Atmosphäre völliger Ohnmacht und wie wichtig werden dann Vorstellungskraft und Glaube? Ist es eine Art Überlebensstrategie von Menschen in Krisengebieten, ungewöhnlichen Tätigkeiten nachzugehen?
Zur filmischen Umsetzung: Kurz vor unseren Dreharbeiten wurde die Stadt zeitweise von Separatisten eingenommen und wieder zurückerkämpft. Wir sind daher in einem kleinen Team unterwegs gewesen. Es gab daher viele Aspekte der Sicherheit für die Produktion zu bedenken. [...] In der Kameraarbeit war es uns wichtig, authentisch zu dokumentieren und den Protagonist*innen ihren Raum im Bild zu lassen. Das führte zu tablauartigen Bildern, die ohne eine Inszenierung zu sein, eine Anmutung davon haben und in gewisser Weise auch die Entrücktheit der Menschen ausdrücken.
Wir haben uns von der Umgebung und Atmosphäre in Dobropillja inspirieren lassen. Über dem Ort liegt ein Schleier von Staub, wie es einige Bergarbeiterstädte haben, dies spiegelt sich in den Bildern und der Farbgebung des Filmes wider, unabhängig von den Jahreszeiten ist es eine gleichbleibende visuelle Komponente, ein Gefühl, dass wir in den Bildern aufgesaugt haben, ohne es künstlich in der Farb- und Bildbearbeitung herzustellen.
Inhalt: 9. Juni 1940 - Hitlers Truppen besetzen den Norden Frankreichs. In dem Internierungslager Les Milles in einem Vorort von Aix-en-Provence sind Angehörige des 1000-jährigen Reiches untergebracht: Deutsche, Österreicher, Tschechen, Polen, Bulgaren, Männer im Alter zwischen 18 und 69, Juden, Kommunisten oder ganz einfach Oppositionelle, die vor dem Dritten Reich nach Frankreich geflohen waren.
Perrochon ist der französische Kommandant des Lagers; er ist Reserveoffizier, ausgezeichnet mit dem "Croix de Guerre avec Double Palmes", und spricht kein einziges Wort Deutsch. Er interessiert sich überhaupt nicht für das Wohlergehen seiner Gefangenen, die er genauso wie die Nationalsozialisten als Feinde ansieht. Die Lagerinsassen haben Angst, dass Frankreich sie den Deutschen ausliefern könnte. Zwei von ihnen, der Schriftsteller Lion Feuchtwanger und der Jurist Walter Franck, verlangen von den Franzosen Garantien. Doch Perrochon verschließt sich diesem Anliegen. Er fürchtet eine Revolte im Lager und fordert aus Marseille Verstärkung an. Doch damit befindet er sich in einem Dilemma: Hat nicht Frankreich den Exilanten Asyl und Schutz versprochen, verlangt nicht die Ehre Frankreichs, dieses Versprechen zu halten?
Schließlich überwindet sich Perrochon und beschafft unter Umgehung jeglicher Vorschriften für diejenigen, die den Nationalsozialisten unter keinen Umständen in die Arme fallen wollen, einen Eisenbahnzug. Dieser soll sie an die Atlantikküste nach Bayonne bringen, von wo aus sie über Casablanca fliehen können. Ein Cousin Perrochons ist bereit, die Flüchtlinge auf seinem Schiff mitzunehmen - allerdings nur innerhalb der nächsten 48 Stunden; die Zeit drängt. Während der Geisterzug das Lager verlässt, bricht dort das Chaos aus, als sich die Nachricht verbreitet, dass die Deutschen bereits vor den Toren stehen...
Schauspieler: Rüdiger Vogler, Kristin Scott Thomas, François Perrot, Ticky Holgado, Jean-Marie Winling, Philippe Noiret, Jean-Pierre Marielle, François Berléand; Kamera: Andrzej Jaroszewicz; Montage: Joële van Effenterre; Produktion: Raymond Blumenthal; Drehbuch: Jean-Claude Grumberg, Sébastien Grall; Regie: Sébastien Grall; Musik: Alexandre Desplat Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Film erzählt sehr persönliche deutsch-amerikanische Familiengeschichten aus "Little America"/Deutschland vor dem Hintergrund des Irakkriegs und der Ohnmacht einer Weltmacht. Im sinnlichen Erzählfluss und in Beobachtungen sehr nah an den Menschen wird immer wieder die Frage thematisiert, ob persönliches Glück im Schatten eines Krieges möglich ist. Die Ebene des Privaten vermischt sich immer wieder mit der Ebene des Weltgeschehens.
Seit Ende des Zweiten Weltkriegs sind im pfälzischen Ramstein US-amerikanische Streitkräfte stationiert. Die Faszination vom äAmerican Way of Life' hat viele Deutsche in ihren Bann gezogen und in der Gegend sichtbare Spuren hinterlassen. Auf der Air Base Ramstein, dem größten Luftstützpunkt der USA im Ausland, fühlt man sich gar wie in "Little America". So autark hat sich die Air Force nach dem Prinzip der Selbstversorgung eingerichtet.
Obwohl das Irak-Drama zur Entzauberung der Supermacht geführt hat, können sich die Menschen hier ein Leben ohne Amerikaner nicht vorstellen. Das Miteinander und Nebeneinander der beiden Nationen bleibt sehr intensiv. Besonders wenn es um deutsch-amerikanische Ehen geht. Wenngleich sich der Clash der Kulturen in jeder einzelnen Beziehung widerspiegelt, übernehmen die deutschen Ehefrauen und Gatten sehr schnell und bedingungslos die patriotische Haltung ihrer amerikanischen Partner, sogar wenn es um das Irak-Abenteuer der USA geht. Es ist um so mehr erstaunlich, weil die Militärangehörigen regelmäßig zum Einsatz auf den US-Kriegsschauplätzen im Irak und in Afghanistan kommen. Somit entsteht auch für die deutschen Partner eine fatale Verwicklung in das Kriegsgeschehen. Ihr Alltag ist voller Sorgen und Ängste um ihre Liebsten, die verletzt oder tot aus dem Krisengebiet zurückkehren könnten.
Inhalt: In MAIDAN fügt Sergei Loznitsa Aufnahmen jener Unruhen, die im Winter 2013/14 am Kiewer Maidan losbrachen, zu einem wirkmächtigen Zeitdokument zusammen.
Die Aufstände, die aus einem friedlichen Protestmarsch heraus entstehen, sind eruptives Indiz der lange währenden ukrainischen Revolution. Mit der Absicht, den regierenden ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch zu stürzen, haben sich die Protestierenden auf dem Maidan versammelt. Als sie jedoch mit der Polizei aneinandergeraten - oder besser gesagt die Polizei an sie gerät -, setzen Straßenschlachten ein, und die Gewalt nimmt überhand.
Loznitsa passt einzelne Sequenzen des Protestverlaufs in eine streng geordnete Form ein, verharrt dabei konsequent am zentralen Schauplatz des Geschehens, dem Kiewer Maidan. Schleichend ergibt sich so ein eindringliches Bild, nämlich das der nationalen Neudefinition.
PRESSESTIMMEN: "Ein herausragender Dokumentarfilm" Christina Nord, taz
"Es geht Loznitsa vor allem um die unzähligen namenlos bleibenden Menschen, die sich in dieser Zeit auf dem Maidan versammelt haben. Die Menge ist der eigentliche Protagonist, der schließlich mehr und mehr Macht gewinnt." epd Film
"Diese Bilder fordern einen zum Sehen heraus wie kaum welche sonst auf diesem Festival von Cannes." Hannah Pilarczyk, DER SPIEGEL
Kamera: Sergei Loznitsa, Serhiy Stetsenko; Regie: Sergei Loznitsa; Drehbuch: Sergei Loznitsa; Sound Design: Vladimir Golovnitsky; Produktion: Sergei Loznitsa, Maria Baker-Choustova; Montage: Danielius Kokanauskis, Sergei Loznitsa Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Offiziell wurde der Rif-Krieg von 1920 bis 1926 geführt, um die von Abdel-Krim angeführte Rebellion für die Unabhängigkeit in einem abgelegenen Gebiet Marokkos niederzuschlagen. An diesem Krieg waren Hunderttausende von Männern und beträchtliche Mittel beteiligt. Der Rif-Krieg stellte dauerhaft das Kolonialsystem in Frage.
Regie: Daniel Cling; Montage: Anne-Marie Leduc, Gilles Volta; Sound Design: Philippe Fabbri; Kamera: Isabelle Razavet; Drehbuch: Daniel Cling; Musik: Frédéric Boulard Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Mateso ist ein kleiner Junge, der zu Beginn eines Krieges irgendwo in Afrika geboren wird. Sein Vater wurde noch vor seiner Geburt ermordet. Mateso und seine Mutter müssen fliehen...
Inhalt: MEIN GLÜCK erzählt die Geschichte des Fernfahrers Georgij. Er verlässt seine Heimatstadt mit einer Warenladung, gerät auf Abwege und steht plötzlich mitten im Nirgendwo. Während Georgy nach dem richtigen Weg sucht, wird er allmählich in den Alltag eines russischen Dorfes hineingezogen. An einem Ort, wo brutale Gewalt und Überlebensinstinkte über Menschlichkeit und Vernunft siegen, fährt die Geschichte des Fernfahrers geradewegs in eine Sackgasse...
Die Fahrt des LKW-Fahrers Georgi durch ein Land voller Armut und Gewalt endet in einer Szene vollkommener Hoffnungslosigkeit. 'Mein Glück' ist ein beeindruckendes Debüt." (Fokke Joel, in: ZEIT online)
Der Film wurde am 19. Mai 2010 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes aufgeführt.
"Sergei Loznitsa entwirft in seinem in Cannes uraufgeführten und vielfach ausgezeichneten Spielfilmdebüt ein düsteres Bild seines russischen Heimatlandes. Virtuos spielt er dabei mit verschiedenen Erzählmitteln: mit distanzierter Beobachtung, dramatischer Zuspitzung, romantischer Märchen- oder Traumwelt, in die aber die Realität immer wieder einbricht, und mit Originalmusik, die aus den Autoradios klingt. Es sind immer Gefangenenlieder, Lagerlieder, Kriegslieder. Die Exposition, die Rückblenden und die einzelnen Episoden erzählen schonungslos und genau, woher das Elend kommt - es rührt vom allen innewohnenden Entsetzen, der Unfähigkeit, zwischen Schuld und Unschuld zu unterscheiden, und dem dumpfen Umgang mit sich selbst und anderen. Es scheint, als sei das Land nie aus seinem Kriegszustand herausgekommen." (Arte)
Schauspieler: Vladimir Golovin, Alexey Vertkov, Olga Shuvalova, Dmitriy Gotsdiner, Viktor Nemets, Vlad Ivanov, Maria Varsami; Produktion: Oleg Kokhan, Heino Deckert; Drehbuch: Sergei Loznitsa; Kamera: Oleg Mutu; Regie: Sergei Loznitsa; Montage: Danielius Kokanauskis Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Hossein und Shaima lieben sich seit ihrer Kindheit. Der Krieg reißt sie als Halbwüchsige auseinander. Im Kabul der 90er Jahre finden sie sich wieder. Die Armut zwingt Hossein, im Krieg zu kämpfen. Hossein wird querschnittsgelähmt durch Granatsplitter.
Wenig später wird Shaima als vierte Ehefrau an einen 40 jahre älteren Mann verkauft und schwanger. Shaimas Ehemann bleibt die Hälfte des Brautgeldes schuldig. Deshalb holt ihr Vater sie zusammen mit ihrer kleinen Tochter zurück in die patriarchalische Enge seiner Familie.
Die beide Familien von Hossein und Shaima sind strikt gegen die Beziehung. Die männlichen Mitglieder beider Familien folgen strengen mittelalterlichen Stammesgesetzen. Auch Hosseins Mutter hält die Konventionen aufrecht. Sie fürchtet, dass nicht nur Hosseins Leben in Gefahr ist, wenn er mit Shaima zusammenlebt. Trotzdem hören die beiden Liebenden nicht auf, von einem gemeinsamen Leben in Frieden zu träumen.
Der Film entstand Ende der 2000er Jahre. Heute, mehr als ein Dutzend Jahre später, lebt Afghanistan seit mehr als fünf Jahrzehnten im Krieg.
Inhalt: Dezember 1942, Woronesch, Russland. Zweiter Weltkrieg. Auf einem Schneefeld, nahe der Frontlinie, hockt eine junge Frau. Sie drückt ein Mal und ein zweites Mal. So werde ich geboren. "Ich habe gedrückt, da lagst du im Schnee. Dein erstes Kleidungsstück war ein Pelzmantel, ein Militärpelzmantel."
Meine Mutter, Ukrainerin, Krankenschwester in der Roten Armee, diente bis Kriegsende in Feldlazaretten, zerstörten Krankenhäusern, kleinen Zelten in den Wäldern.
Elf Monate lebte ich bei ihr an den wechselnden Fronten. Im November 1943 wird die Ostukraine durch die Rote Armee von den deutschen Truppen befreit*. Meine Mutter bringt mich aufs Dorf zu meiner Großmutter und kehrt zurück an die Front. Über den Krieg hat sie nicht gesprochen.
"Lasst mich", sagte sie. Zwei Jahre vor ihrem Tod aber haben wir mit ihr gedreht. Mit diesem Material und vielen Fragen mache ich mich auf die Reise in die Ukraine und nach Russland. Ich suche die junge Frau von damals, das Lebensgefühl.
Ich treffe den letzten der acht Geschwister meiner Mutter, meinen Onkel Ivan, und drei Frauen, die wie meine Mutter im Krieg waren: eine Fliegerin, eine Sanitäterin, eine Krankenschwester.
Die Erinnerungen lösen sich auf, ihr Schmerz ist geblieben.
*** "Selten nur werden intime Wahrheiten mit so viel Feinsinn vermittelt. Selten entsteht dabei so viel mehr," urteilte die Kritikerin, Kuratorin und heutige Berlinale-Forum-Leiterin Barbara Wurm über diesen Film, der 2014 in der Sektion Panorama der Berlinale uraufgeführt wurde.
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* Der Kriegsverlauf 1943: 23.8.1943: Die Rote Armee erobert während ihrer Sommeroffensive die ostukrainische Stadt Kharkiv zurück. 28.10.1943: Hitler stoppt die bereits eingeleitete Räumung der Halbinsel Krym. 1.11.1943: Ein sowjetischer Vorstoß zum Dnepr schneidet die deutschen Einheiten auf der Krym von den Landverbindungen ab. 6.11.1943: Die Rote Armee erobert Kyiv. 30.12.1943: Die deutsche Front in der Ukraine wird an vielen Stellen von der vorrückenden Roten Armee durchbrochen. Quelle: https://www.dhm.de/lemo/jahreschronik/1943
Produktion: Johann Feindt; Drehbuch: Tamara Trampe, Johann Feindt; Regie: Johann Feindt, Tamara Trampe; Montage: Stefan Krumbiegel; Kamera: Johann Feindt Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Weihnachten 1914, Flandern: französische, britische und deutsche Truppen liegen sich seit Monaten in einem tödlichen Kampf gegenüber. Sie alle haben nur den einen Wunsch, dass endlich mit dem Töten Schluss sein möge. Einfache Soldaten legen für drei Tage ihre Waffen nieder und feiern im Niemandsland gemeinsam Weihnachten. Der Friede hält nur drei Tage, aber die Männer werden ihn nie vergessen.
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Als der Krieg im Sommer 1914 ausbricht, überrascht er Millionen von Menschen und reißt sie mit in seinen Strudel. Nikolaus Sprink, ein wunderbarer Tenor an der Berliner Oper, muss seine große Karriere aufgeben und vor allem die Frau, die er liebt: Anna Sörensen, Sopranistin und Gesangspartnerin. Der anglikanische Priester Palmer hat sich freiwillig gemeldet, um Jonathan, seinen jungen Gehilfen in der Kirche, zu begleiten. Sie verlassen ihre Heimat Schottland, der eine als Soldat, der andere als Krankenträger. Leutnant Audebert musste seine schwangere und bettlägerige Frau zurücklassen, um gegen den Feind zu kämpfen. Und seitdem besetzen die Deutschen die kleine Stadt im Norden Frankreichs, in der die junge Frau jetzt wahrscheinlich entbunden hat.
Dann kommt Weihnachten, und das Undenkbare geschieht: Es ist inoffizieller Waffenstillstand, als die Briten beginnen, mit Dudelsackbegleitung festliche Lieder aus der Heimat zu singen. Als dann der deutsche Tenor Sprink "Stille Nacht" anstimmt, wird er von Palmers Dudelsack von der schottischen Frontlinie begleitet. Sprink antwortet Palmer, verlässt seinen Schützengraben mit einem kleinen Weihnachtsbaum und singt "Adeste fideles". Für einen Moment legt man das Gewehr beiseite und geht mit einer Kerze in der Hand zu dem Mann auf der anderen Seite, der seit Ewigkeiten in der Schule und in der Kaserne als blutrünstiges Monster dargestellt wird, schüttelt ihm die Hand, tauscht mit ihm Zigaretten und Schokolade und wünscht ihm "Joyeux Noël", "Frohe Weihnachten", "Merry Christmas" ...
"Die Geschichte ist ohne Zweifel sehr bewegend und gerade in Zeiten willkommen, wo sich die Menschen unversöhnlich gegenüberstehen und man gezwungen ist, Partei zu ergreifen. Der Film betont das Gemeinsame statt der trennenden Punkte. (...) Wer einfach nur mal wieder einen Film sehen möchte, der an das Menschliche erinnert, ist hier an einer guten Adresse. Zumal Carion überwiegend auf Kitsch verzichtet und lieber den Charakteren und der Geschichte vertraut. 'Merry Christmas' profitiert dabei auch von der prominenten Besetzung auf beiden Seiten:(...) Wer kann, sollte sich das Drama auch im Original anschauen, wo die Charaktere ihre Landessprache sprechen durften." (film-rezensionen.de)
Schauspieler: Benno Fürmann, Guillaume Canet, Diane Kruger, Daniel Brühl, Dany Boon; Montage: Andrea Sedlácková; Regie: Christian Carion; Drehbuch: Christian Carion; Kamera: Walther van den Ende; Musik: Philippe Rombi; Produktion: Christophe Rossignon Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die herzerwärmende Geschichte eines 100-jährigen HeldenZu Beginn der Corona-Pandemie 2020 machte sich Sir Thomas Moore, liebevoll auch Captain Tom genannt, zu einer Spendenaktion für das britische Gesundheitssystem auf. Der gehbehinderte Kriegsveteran wollte 100 Runden mit dem Rollator in seinem Garten drehen, um 1.000 Pfund zu sammeln. Er hätte niemals ahnen können, dass daraus mehr als 37 Millionen Pfund werden würden! Doch der finanzielle Segen war nur ein Aspekt seines weltweiten Erfolges.Innerhalb kürzester Zeit wurde er zum Symbol uneigennütziger Mitmenschlichkeit und initiierte zugleich weitere Spendenaktionen. In seiner Autobiografie erzählt der stets positiv denkende britisch-kauzige Gentleman aus seinem 100-jährigen Leben, das kurz nach der Spanischen Grippe 1920 begann und durch den Ritterschlag durch Queen Elizabeth II. 2020 einen Höhepunkt fand.Tragischerweise ist Captain Sir Thomas Moore am 2.2.2021 im Kampf gegen das Corona-Virusunterlegen.Emotional, bewegend und ein Appell an das Gute im Menschen. Umfang: 312 S. ISBN: 978-3-85445-706-0
Inhalt: Südangola. Wir reisen flussaufwärts auf dem Strom, der sich wie eine große, braune Schlange durch die verbrannte Landschaft windet. Vier Männer mittleren Alters, Fremde zusammen in einem Boot. Sie sind auf der Reise zurück nach Cuito Cuanavale. Hier fand am Beginn des Jahres 1988 die letzte "große" Schlacht des Kalten Kriegs statt. Truppen aus Angola und Kuba einerseits und Südafrika andererseits standen sich gegenüber. Der Kampf endete ohne Ergebnis.
Die vier Männer, die der Film begleitet, waren damals noch Kinder, und doch versuchten sie sich in Cuito gegenseitig zu töten. Diese Feindschaft ist lange vorbei - heute sind sie auf sehr spezielle Weise miteinander verbunden, verfolgt durch einen gemeinsamen Fluch: posttraumatische Belastungsstörung (PTSD). Jeder von ihnen hat eine Schuhschachtel mit Gegenständen aus dem Krieg mit dabei. Grausige Erinnerungen an einen grausamen Krieg. Die vier nehmen die Schachtel mit zurück, zurück nach Cuito, um sich ihren Albträumen zu stellen und sie - hoffentlich - für immer dort zurückzulassen. Während das Boot flussaufwärts fährt, steigen wir in das Leben der Männer ein. Jeder von ihnen lebtisoliert und alleine mit seinen inneren Kämpfen. Vier Männer, vier Familien, vier kaputte Leben. Und sie fragen sich: Warum bin ich immer kurz davor zusammenzubrechen, woher kommt diese Gewalt in mir - sogar denen gegenüber, die ich liebe? Warum erwache ich plötzlich mitten in der Nacht, rennend, schwitzend, in Todesangst? Warum fühle ich mich so einsam, so missverstanden, sogar von denen, die meine entsetzlichen Erinnerungen teilen? Warum kann ich kein Lachen ertragen, und woher kommt meine Unfähigkeit zu lieben oder Emotionen zu zeigen?
Experten streiten darüber, wer den Krieg gewonnen hat. Unseren Helden ist das komplett egal. Sie wissen genau, wer verloren hat - alle, die darin involviert waren. Sie wurden programmiert, um für ihre Sache zu töten. Doch was sie erreicht haben ist auch zwanzig Jahre nach der Schlacht noch unklar. Haben sie irgendetwas verändert?
Die Welt ist heute mit neuen und anderen Problemen beschäftigt, aber immer noch wird versucht, sie auf die gleiche, brutale Art und Weise zu lösen. Diese vier Menschen leben immer noch wie Gefangene - eingesperrt im Fegfeuer ihrer Gedanken. Damals hätten sie alles versucht um einander zu töten, aber heute stehen sie auf der gleichen Seite. Als Opfer der Vergangenheit, gezeichnet durch posttraumatische Belastungsstörungen. Zusammen, kehren sie nun zurück nach Cuito, um Antworten zu suchen und das wieder zu finden, was ihnen genommen wurde - ihre Menschlichkeit.
Produktion: Staffan Julén, Christian Beetz; Drehbuch: Staffan Julén; Musik: Janne Kungueehi; Regie: Staffan Julén, Marius van Niekerk; Kamera: Peter Östlund; Montage: Claes Lindberg Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Im August 1945 detonierten über Hiroshima und Nagasaki die beiden einzigen Atombomben der Kriegsgeschichte. Die erste, so hieß es damals, habe Japan beeindruckt, doch erst die zweite ließ es kapitulieren. Beide Bomben seien nötig gewesen, um den Zweiten Weltkrieg zu beenden. Doch waren sie wirklich entscheidend? Klaus Scherers Zweifel an dieser Darstellung begannen mit der Frage nach dem Sinn des Massakers von Nagasaki. Gestützt auf neue historische Forschung, Filmdokumente und ergreifende Interviews mit Zeitzeugen zeichnet er ein anderes Bild: das eines kalkulierten, vermeidbaren Verbrechens. Von Beginn an ging es darum, die Bomben zu testen. Japan, militärisch längst geschlagen, lieferte dazu die Gelegenheit. Umfang: 256 S. ISBN: 978-3-446-25023-9
Das Studio des niederländischen Filmemachers Douwe Dijkstra befindet sich im selben Gebäude wie die Werkstatt des Kunsthandwerkers Abdiwahab Ali, genannt Abdi. Abdi wurde in Somalia geboren. In der Hauptstadt Mogadischu erlebte eine Kindheit voller Krieg und Gewalt. Mit 13 Jahren kam er in die Niederlande. Seine Integration verlief alles andere als geradlinig. Abdi geriet auf die schiefe Bahn und verbrachte mehrere Jahre im Gefängnis.
Heute dient Abdis Werkstatt als Anlaufstelle für andere Geflüchtete, die bei der Integration in das Leben in den Niederlanden Probleme haben.
Gemeinsam mit Douwe Dijkstra erzählt er in NEIGHBOUR ABDI die emotionalen Hintergründe seiner Biografie. Der Film ist eine künstlerisch innovative Erkundungsreise, bei der Regisseur und Protagonist auf Augenhöhe agieren. Er unterscheidet sich radikal von anderen, konventionelleren Porträts. Stets im Dialog mit Abdi mischt Douwe Dijkstra Schauspiel, Trickfilm sowie dokumentarische gedrehte Alltagsszenen aus Abdis Gegenwart. Damit wird auch der Prozess des dokumentarischen Erzählens und der Filmproduktion transparent.
*** Wegen seiner Vielschichtigkeit und innovativen Erzählweise wurde NEIGHBOUR ABDI auf mehr als 90 Filmfestivals weltweit eingeladen und mit über 20 Preisen ausgezeichnet, darunter beim renommierten Schweizer Festival von Locarno (Silberner Pardi - Pardi die Domani) und dem Niederländischen Filmfestival (Goldenes Kalb, Bester Dok-Kurzfilm & Bester Film, Forum der Regisseur*innen). Er war außerdem in der Kategorie Kurzfilm bei den European Film Awards nominiert. Auf dem Ann Arbor Film Festival (USA) gab es den Ken Burns Award in der Reihe Best of the Festival. Beim REGARD - Festival international du court métrage au Saguenay, Canada, erhielt der Film den Preis für den besten Kurz-Dokumentarfilm.
Protagonist: Abdiwahab Ali, Douwe Dijkstra; Produktion: Richard Valk; Musik: Rob Peters; Sound Design: Rob Peters; Montage: Douwe Dijkstra; Kamera: Douwe Dijkstra; Regie: Douwe Dijkstra; Drehbuch: Douwe Dijkstra, Abdiwahab Ali Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Im Kinderheim setzt sich Annemarie schlagfertig durch. Den stärksten Jungenverprügelt sie, als der schwächere Kinder piesackt. Ausgerechnet der wird ihr bester Freund. Dann bricht unerwartet der 1. Weltkrieg aus.
FSK o. Altersbeschr. Systematik: DVD Umfang: 1 DVD ; Dauer ca. 55 Min. ; (farb.) Standort: DVD NES 05/77.3
Inhalt: Ein einsamer Gelehrter forscht über Bild- und Textwelten des Nationalsozialismus. Der Film nähert sich einem kritischen Verständnis der "deutschen Identität" aus multimedialer Perspektive an - Off-Kommentare liegen über Aufnahmen von Gemälden, literarische Zitate über Spielfilmsequenzen und im Zentrum des Filmes steht eine Fernsehdebatte rund um das Thema Natur. Der Fokus richtet sich auf das deutsche Konzept der "Heimat" und dessen Zusammenhang mit romantischen Naturvorstellungen.
Drehbuch: Horst Kurnitzky, Marion Schmid; Schauspieler: Gerd Wameling, Elke Petri; Kamera: Wladimir Woitinski; Regie: Marion Schmid, Horst Kurnitzky Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Am 20. Juli 1944 verliert Nina, Frau des Hitler-Attentäters Claus Schenk Graf von Stauffenberg, den Mann, den sie liebt. Was war ihre wahre Rolle in der Geschichte? Was hat sie vom Widerstand gewusst? Wie hat sie mit diesem Wissen gelebt? Das Porträt einer bemerkenswerten Frau: persönlich und behutsam erzählt von ihrer jüngsten Tochter, basierend auf Gesprächen sowie bislang unbekannten Dokumenten und Aufzeichnungen der Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg. Umfang: 224 S. ISBN: 978-3-492-95079-4
Inhalt: Oksana Yakubova diente drei Jahre lang als Soldatin der ukrainischen Armee an der Front im Donbass. Ihr aktiver Dienst fand in der ersten Phase von Russlands Krieg gegen die Ukraine statt, vor dem 24. Februar 2022. Unachtsame Beobachter aus der Ferne nannten den Krieg damals noch "Konflikt" und die Front euphemistisch "Kontaktlinie".
Die Aggression der von Russland unterstützten sogenannten Separatisten ab 2014 traf ein Land, das auf einen Angriff schlecht vorbereitet war. Die ukrainische Armee befand sich in desolatem Zustand; auch das Gesundheitssystem und die gesamte Gesellschaft taten sich schwer, Antworten auf die unmittelbaren Folgen dieses Krieges zu finden. Wie man die verheerenden psychischen Schäden behandelt, die Soldaten in einem blutigen Krieg erleiden, war gerade in ostukrainischen Krankenhäusern noch weitgehend unbekannt.
"Ohne sichtbare Anzeichen" physischer Versehrtheit blieben die Rückkehrer mit ihren Alpträumen, Flashbacks und Panik-Attacken allein. Der Frontdienst hatte sie von Familienangehörigen, Kollegen und der zivilen Welt überhaupt entfremdet: "Ich war zurück, fand aber mit meinem Sohn keine gemeinsame Sprache," erzählt Oksana. Das Wissen um post-traumatische Belastungsstörungen und andere kriegsbedingte psychische Krankheiten verbreitete sich nur langsam. Und noch waren die Menschen in der Ostukraine, reguläre Soldaten der ukrainischen Armee im Fronteinsatz sowie die Angehörigen der Freiwilligenbataillone mit ihrer Kriegserfahrung allein.
Als Oksana Yakubova in die Dreharbeiten für diesen Dokumentarfilm einwilligte, ahnte kaum jemand, dass Russland nur wenig später die gesamte Ukraine mit Krieg überziehen würde.
Oksanas Geschichte ist das Gegenteil einer Heldengeschichte. Sie erzählt ihre Geschichte, um künftige Kämpfer*innen und ihre Angehörigen aufzuklären über das, worauf sie sich einlassen. Zu einer Zeit, da noch eine unsichtbare Trennung herrschte zwischen denen, die den Krieg aus erster Hand kannten, und denen, die - noch - weitgehen davon verschont blieben. Künftige Soldaten und ihre Angehörigen sollten den Preis erfahren, den sie noch zahlen müssen, wenn der Kampf an der Front schon beendet ist.
Inhalt: Japan, 1944. Der 22-jährige Hiroo Onoda, der für den Nachrichtendienst ausgebildet wurde, entdeckt eine Philosophie, die der offiziellen Linie zuwiderläuft: kein Selbstmord, am Leben bleiben, egal was passiert, die Mission ist wichtiger als alles andere. Er wird nach Lubang, einer kleinen Insel auf den Philippinen, geschickt, wo die Amerikaner kurz vor der Landung stehen. Seine Aufgabe ist es, einen Guerillakrieg zu führen, bis die japanischen Truppen zurückkehren. Das Kaiserreich wird bald darauf kapitulieren, Onoda 10.000 Tage später.
Mit "Onoda" erzählt der 1981 in Paris geborene Regisseur Arthur Harari in klassischer Abenteuerfilm- und Western-Manier die reale Geschichte des japanischen Nachrichtenoffiziers Onoda, der unbeirrt an seiner Mission festhielt und in Japan zum Mythos wurde. Harari: "Für mich geht es in dem Film nicht nur um eine japanische Identität, sondern er ist universeller, humanistischer. Indem ich mich von dieser Fantasie abwandte und die japanische Literatur bewusst ausklammerte, kam ich nicht in Konflikt mit meiner persönlichen Perspektive."
"Kanji Tsuda spielt die versteinerte Sprachlosigkeit des gealterten Leutnants, sein allmähliches Begreifen, dass der Tourist, dem er begegnet, recht haben könnte, mit einer Würde und Verletzlichkeit, die tief bewegt. Den existenziellen Widerspruch, den sein Major ihm aufbürdete - seine Pflicht zu tun und selbst zu entscheiden - hat Onoda anders als Akatsu beantwortet. Die Armee hat ihm das nicht gedankt, sondern ihn und andere in seiner Lage schlicht zu lange sich selbst überlassen. Da stellt einer sein Leben bedingungslos in den Dienst des Vaterlandes und steht als Narr da, wenn er aus diesem Ausnahmezustand nicht mehr zurück ins friedliche Leben findet. Harari ist ein aufwühlender Film gelungen, der Vergleiche mit den großen Vorbildern des Abenteuer-, Kriegs- und Historienfilmgenres nicht zu scheuen braucht und der lange nachhallt." (Bianka Piringer, auf: kino-zeit.de)
Drehbuch: Arthur Harari, Vincent Poymiro; Regie: Arthur Harari; Schauspieler: Angeli Bayani, Yuya Endo, Shinsuke Kato, Yuya Matsuura, Tetsuya Chiba, Kai Inowaki, Taiga Nakano, Kanji Tsuda; Musik: Enrico Gabrielli, Olivier Marguerit, Sebastiano de Gennaro, Gak Sato, Andrea Poggio; Produktion: Nicolas Anthomé; Kamera: Tom Harari; Montage: Laurent Sénéchal Standort: Filmfriend Streamingdienst
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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