Inhalt: Fünf Kunsthandwerkerinnen der Innu, Franco-Québécois und Zapoteken unterhalten sich über ihre Arbeit. Aus ihren Techniken, Objekten und Textiltraditionen entstehen Geschichten , die sich überschneidenden. Ihre Kleidung reflektiert über Identität und Anderssein.
"'Interwoven' ist in erster Linie ein kollaborativer Prozess. Die Entstehung ermöglichte es, Methoden zu vertiefen und weiterzuentwickeln und in ihnen eine Ästhetik und eine spezifische Narrativität zu finden. Die Erfahrung ermöglichte dann einen überraschenden Austausch zwischen Frauen mit unterschiedlichem Hintergrund" (Ariel St-Louis Lamoureux).
Sound Design: Daphnée Malec, Juan Vera Castillo, Ariel St-Louis Lamoureux; Montage: Ariel St-Louis Lamoureux; Drehbuch: Daphnée Malec, Ariel St-Louis Lamoureux, Juan Vera Castillo; Produktion: Ariel St-Louis Lamoureux; Kamera: Ariel St-Louis Lamoureux; Regie: Ariel St-Louis Lamoureux Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Jacot hätte es so gerne, dass man ihn liebt, aber er hat ein großes Problem: Er furzt und kackt unkontrolliert! Er versucht zunächst, seine unbequemen Mängel zu verbergen, um das Herz der schönen Madame Hai zu gewinnen, und wird es am Ende schaffen, seine Schwäche in Stärke umzuwandeln, und die Bewunderung des Dorfes zu erregen.
Montage: Thomas Secaz; Regie: Thomas Secaz; Drehbuch: Mimi Barthélémy; Produktion: Jean-Luc Slock Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein kleiner Junge, der eine Narrenkappe trägt, identifiziert sich mit dem Tier, das ihm auf magische Weise hilft, seine Pflicht zu erfüllen. Dieser Kurzfilm ist wie das Gedicht, das er illustriert, von scheinbarer (und trügerischer) Einfachheit, für Jung und Alt zugänglich und von großzügiger, warmer und schelmischer Poesie.
Der Kurzfilm gehört zur Kollektion "En sortant de l'école", in der sich weitere Gedichte von anderen französischen Dichtern auf filmfriend entdecken lassen.
Hier das Gedicht von Jacques Prévert, daran anschließend unsere Übersetzung ins Deutsche:
Âne dormant
C'est un âne qui dort Enfants, regardez-le dormir Ne le réveillez pas Ne lui faites pas de blagues Quand il ne dort pas, il est très souvent malheureux. Il ne mange pas tous les jours. On oublie de lui donner à boire. Et puis on tape dessus. Regardez-le Il est plus beau que les statues qu'on vous dit d'admirer et qui vous ennuient. Il est vivant, il respire, confortablement installé dans son rêve. Les grandes personnes disent que la poule rêve de grain et l'âne d'avoine. Les grandes personnes disent ça pour dire quelque chose, elles feraient mieux de s'occuper de leurs rêves à elles, de leurs petits cauchemars personnels. Sur l'herbe à côté de sa tête, il y a deux plumes. S'il les a vues avant de s'endormir, il rêve peut-être qu'il est oiseau et qu'il vole. Ou peut-être il rêve d'autre chose. Par exemple qu'il est à l'école des garçons, caché dans l'armoire aux cartons à dessin. Il y a un petit garçon qui ne sait pas faire son problème. Alors le maître lui dit : Vous êtes un âne, Nicolas ! C'est désastreux pour Nicolas. Il va pleurer. Mais l'âne sort de sa cachette Le maître ne le voit pas. Et l'âne fait le problème du petit garçon. Le petit garçon va porter le problème au maître, et le maître dit : C'est très bien, Nicolas ! Alors l'âne et Nicolas rient tout doucement aux éclats, mais le maître ne les entend pas. Et si l'âne ne rêve pas ça, c'est qu'il rêve autre chose. Tout ce qu'on peut savoir, c'est qu'il rêve. Tout le monde rêve.
Es ist ein Esel, der schläft Kinder, schaut ihn schlafen Weckt ihn nicht auf Macht ihm keinen Streich Wenn er nicht schläft, ist er sehr oft unglücklich. Er isst nicht jeden Tag. Man vergisst, ihm zu trinken zu geben. Und man schlägt auf ihn ein. Schaut ihn an Er ist schöner als die Statuen, von denen man sagt, ihr müsst sie bewundern, und die euch langweilen. Er lebt, er atmet, schön in seinem Traum eingerichtet. Die Erwachsenen sagen, dass die Henne von Korn träumt und der Esel von Hafer. Die Erwachsenen sagen das, um etwas zu sagen, sie sollten sich lieber um ihre eigenen Träume kümmern, um ihre kleinen persönlichen Albträume. Auf dem Gras neben seinem Kopf gibt es zwei Flieder. Wenn er sie vor dem Einschlafen gesehen hat, träumt er vielleicht, dass er ein Vogel ist und fliegt. Oder vielleicht träumt er von etwas anderem. Zum Beispiel, dass er in der Jungenschule ist, versteckt in dem Schrank mit den Zeichenmappen. Es gibt einen Jungen, der seine Aufgabe nicht lösen kann. Also sagt ihm der Lehrer: Sie sind ein Esel, Nicolas! Für Nicolas ist es desaströs. Er wird weinen. Aber der Esel kommt aus seinem Versteck hervor Der Lehrer kann ihn nicht sehen. Und der Esel löst die Aufgabe des Jungen. Der Junge bringt dem Lehrer seine Aufgabe, und der Lehrer sagt: Es ist sehr gut, Nicolas! Also lachen der Esel und Nicolas schallend leise, aber der Lehrer hört sie nicht. Und wenn der Esel nicht davon träumt, dann träumt er von etwas anderem. Alles, was wir wissen können, ist dass er träumt. Alle träumen.
Inhalt: Jade ist schwanger. Sie muss eine Entscheidung treffen. Welchen Weg wird sie einschlagen?
Die junge und impulsive Jade ist im Dilemma ihrer eigenen Handlungen gefangen. Es fällt ihr schwer, den richtigen Weg zu finden. Ihr wird klar, dass sie vielleicht überhaupt keine Wahl hat.
Montage: Edd Maggs; Schauspieler: Jonny Philips, Aisling Loftus, Michael Socha; Drehbuch: Daniel Elliott; Produktion: Duane Hopkins, Samm Haillay; Regie: Daniel Elliott; Kamera: Lol Crawley Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: John betrügt Jane mit Ann. Er behauptet, Jane mache sich nichts aus Liebe, und täuscht sich: Am Ende erschießt Jane John.
Auf Negativresten der Filme "48 Stunden bis Acapulco" von Klaus Lemke und "Chronik der Anna Magdalena Bach" von Jean-Marie Straubs drehte Rudolf Thome seinen vierten Kurzfilm, der sich gleichermaßen experimentell sowie vom Genre-Kino beeinflusst zeigt. Er besteht aus Zwischentiteln, Worten, Gesten und Gesichtern - und aus einem Handlungsablauf, der im Titel bereits zusammengefasst wird.
Jane erschießt John. Damit fängt es nicht an. Damit hört es nicht auf. Eine Geschichte muss einen Anfang, eine Mitte und ein Ende haben. Die alte Faustregel der Studioproduzenten. Wie die Zeit vergeht. äBier kann man im zwanzigsten Jahrhundert nur noch aus Dosen trinken.' Die Frau in Schwarz von hinten an der Musicbox: Jane. Jane in Schwarz auf dem Friedhof, sie wischt sich die Tränen aus den Augen. Jane hat John erschossen, weil er sie mit Ann betrog. Love. Money. Death. Die Wörter zwischen Vergangenheit und Zukunft, beschwörend. (...) Liebe war ... im Plattenladen sitzen und sich die neue LP der Stones vorspielen lassen, über Kopfhörer. äIch möchte, dass du nicht mehr mit Ann schläfst.' Neun Jahre nach Außer Atem, fünfzehn Jahre vor System ohne Schatten, also in schwarzweiß und Ultrascope." (Michael Esser in: Kinemathek 66, 10/83)
"Wieder einmal sind also (...) die Frauen konsequent oder verfolgen zumindest bestimmte Interessen, sei es ein Mann oder ein Mantel, während die Männer sich treiben lassen vom Strom der Annehmlichkeiten auf dem Beziehungsmarkt." (Doris Kuhn: Die Stärke der Frauen, in: Formen der Liebe. Die Filme von Rudolf Thome, Marburg 2010)
Regie: Wolfgang Limmer, Rudolf Thome; Montage: Rudolf Thome, Danièle Huillet; Kamera: Hubertus Hagen, Niklaus Schilling; Schauspieler: Alf Brustellin, Eva-Maria Ott, Marquard Bohm, Elke Haltaufderheide; Drehbuch: Rudolf Thome; Produktion: Rudolf Thome Standort: Filmfriend Streamingdienst
Jean Tardieu : Conjugaisons et interrogations I (Konjugationen und Fragengrammatik I) filmwerte GmbH, Potsdam, 2024
Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Ich werde gehen, ich werde nicht gehen ... Ich werde zurückkommen, werde ich zurückkommen?" Während einer Zugfahrt denken vier junge Frauen über sich selbst nach und lernen sich allmählich kennen.
Der Kurzfilm gehört zur Kollektion "En sortant de l'école", in der sich weitere Gedichte von anderen französischen Dichtern auf filmfriend entdecken lassen.
Hier das Gedicht von Jean Tardieu, daran anschließend unsere Übersetzung ins Deutsche:
Conjugaisons et interrogations I
J'irai je n'irai pas j'irai je n'irai pas Je reviendrai Est-ce que je reviendrai ? Je reviendrai je ne reviendrai pas
Pourtant je partirai (serais-je déjà parti?) Parti reviendrai-je ?
Et si je partais ? Et si je ne partais pas ? Et si je ne revenais pas ?
Elle est partie, elle ! Elle est bien partie Elle ne revient
pas. Est-ce qu'elle reviendra ? Je ne crois pas Je ne crois pas
qu'elle revienne Toi. tu es là Est-ce que tu es là ? Quelquefois tu n'es pas
là.
Ils s'en vont, eux. Ils vont ils viennent Ils partent ils ne partent pas ils reviennent ils ne reviennent plus
Si je partais, est-ce qu'ils reviendraient ? Si je restais, est-ce qu'ils partiraient ? Si je pars, est-ce que tu pars ? Est-ce que nous allons partir ? Est-ce que nous allons rester ? Est-ce que nous allons partir ?
Jean Tardieu (1903-1995), Formeries (1976)
***
Konjugationen und Fragengrammatik I
Ich werde gehen ich werde nicht gehen ich werde gehen ich werde nicht gehen Ich werde zurückkommen Werde ich zurückkommen? Ich werde zurückkommen ich werde nicht zurückkommen
Dennoch werde ich gehen (wäre ich schon gegangen?) Gegangen werde ich zurückkommen?
Und wenn ich gehen würde? Und wenn ich nicht gehen würde? Und wenn ich nicht zurückkommen würde?
Sie ist gegangen! Sie ist wohl gegangen Sie kommt nicht
zurück. Wird sie zurückkommen? Ich glaube nicht Ich glaube nicht
dass sie zurückkommt Du bist da Bist du da? Manchmal bist du nicht
da.
Sie gehen. Sie gehen sie kommen Sie gehen sie gehen nicht sie gehen weg sie gehen nicht weg sie kommen zurück sie kommen nicht mehr zurück
Wenn ich gehen würde, würden sie zurückkommen? Wenn ich bleiben würde, würden sie gehen? Wenn ich gehe, gehst du? Werden wir gehen? Werden wir bleiben? Werden wir gehen?
Inhalt: Nach dem Tod ihrer Tochter vernachlässigt Vivianne sich und ihr Haus. Zwanzig Jahre lang versucht sie, die Leere mit Dingen zu füllen. Doch die Situation wird unerträglich, und sie fasst einen dramatischen Entschluss, um sich ihres widerwilligen Schuldgefühls zu entledigen.
Montage: Leen Vandereycken, Frederik de Wilde; Drehbuch: Frederik de Wilde, Leen Vandereycken; Schauspieler: Frieda Pittoors, Liesbeth Houtain, Sofie Hoflack; Produktion: Ben Vandendaele, Peter de Maegd, Lize Lefaible; Kamera: Bart van Otterdijk; Regie: Frederik de Wilde, Leen Vandereycken; Musik: Raf Keunen Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: »Weiblichkeit ist ein Wort, das wir mit allem füllen können, was wir wollen«, sagen sie. Sie füllen es mit Juck.
Die schwedische Frauentanzgruppe "Juck" ging 2013 mit ihrem "Hump"-Tanz (durch das Auf- und Abbewegen des Beckens) viral. Der mehrfach ausgezeichnete (u.a. New York's LGBTQ Film Festival, Palm Springs ShortFest, Berlinale) Film ist eine Schnittstelle zwischen Doku, Tanzperformance und Fiktion und setzt sich feministisch mit der Frage rund um den Frauenkörper und Feminität auseinander.
Ein rhythmischer Takt, Nahaufnahme eines keltischen Rocks, eine Hand formt eine Faust. Die Muscheln bauen sich auf. Das Becken wiederholt einen starken, rhythmischen Stoß. Immer wieder wiederholen die Mädchen synchron die kleine, aber kraftvolle Bewegung des Beckenstoßes, während sie in kurzen, schnellen Stößen ausatmen und den Zuschauer in einen mantrischen Bann ziehen. Viele Szenen in JUCK gewinnen ihre Kraft aus genau diesen starken Bildern körperlicher Kraft. Die weibliche Tanzgruppe JUCK, die hier in einer Mischung aus Dokumentation und Fiktion präsentiert wird, tritt auf öffentlichen Plätzen auf. Indem sie sich zwischen den Beinen kratzen oder den Blicken widerstehen, legen sie männliche Dominanzmuster offen und reizen sie aus, verkehren sie und stellen sie in Frage. Selbst die Schottenröcke, die alle Mädchen als Gruppenuniform tragen, sind Symbole der männlichen - im wahrsten Sinne des Wortes - phallischen Freiheit.
Der Film (...) ist ein wichtiger Beitrag zur Relevanz von Geschlechterfragen in der heutigen Gesellschaft; als Reflexion darüber, dass sich etwas tut, aber auch als Spiegel für die Tatsache, dass unser System immer noch ein patriarchalisches ist. Es sollte jedoch nicht vergessen werden, dass diese Bewegung der Ermächtigung in immer noch verfestigten Systemen des Patriarchats stattfindet und dass die von uns verwendeten Ausdrücke Ausdruck dieses Patriarchats sind. Neue Gedanken, neue Konzepte wären notwendig, um aus dieser Struktur auszubrechen. Konzepte, die nicht auf Ausgrenzung und Macht abzielen, sondern auf ein gleichberechtigtes Miteinander. Die Frage, die sich unsere Gesellschaft stellen muss und die sich auch der Film hätte stellen müssen, lautet: Wie können wir den Menschen aktiv in den Prozess einbeziehen, ohne ihn aus der Diskussion auszuschließen und mit dem Finger auf ihn zu zeigen? (Susanne Meisenberg)
Inhalt: Der Gerichtsvollzieher hat die Pfändung bei einem armen, älteren Ehepaar angeordnet: Sie hatten ihre Miete nicht bezahlt. Ein Notar klingelt und verkündet den beiden, dass sie eine Schlafzimmereinrichtung geerbt hätten. Das Ehepaar einigt sich mit dem Vermieter darauf, ihre Einrichtung zur Tilgung der Mietschulden zu verwenden. Da ihre Möbel in einem schlechten Zustand sind, machen sie Brennholz daraus. Das geerbte Schlafzimmer entpuppt sich jedoch als Kinderschlafzimmer - die Möbel sind allesamt viel zu klein. Zu allem Überfluss bemerkt der Notar, dass er sich im Zimmer geirrt hat und nimmt die Möbel wieder mit. Die Eheleute bleiben in der leeren Wohnung zurück. (Filmportal)
Hintergründiger und auch filmästhetisch bemerkenswerter Kurzfilm von Karl Valentin, der die ungeschminkte Realität armer Leute in Deutschland 1936 zeigt, im Dritten Reich wegen "Elendstendenzen" unterdrückt wurde und erst 40 Jahre später uraufgeführt wurde. (Lexikon des Internationalen Films)
Der Film DIE ERBSCHAFT ist der einzige Tonfilm, den Karl Valentin allein nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten konnte. Ansonsten wurden entweder seine Bühnenszenen nachgefilmt oder er spielte als Schauspieler unter der Leitung anderer Regisseure, wie etwa Erich Engels.
Regie: Jacob Geis; Schauspieler: Justus Paris, Liesl Karlstadt, H. B. Benedikt, Karl Valentin, Hans Kraft; Kamera: Josef Illig; Drehbuch: Jacob Geis; Montage: Gottlieb Madl Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Das altmodisch eingerichtete Dachatelier eines Fotografen ist der Schauplatz dieses Karl-Valentin-Sketches. Nachdem der Meister ausgeflogen ist, versuchen der Geselle Heinrich und sein Lehrling, die Kundschaft ins rechte Licht zu setzen.
Es treten auf: eine Bäuerin, die ihren Enkel fotografieren lassen möchte, ein Scharfrichter und ein Brautpaar, das sich als fototechnische Herausforderung entpuppt. Der Bräutigam ist ungefähr doppelt so groß wie die Braut. (Filmportal)
In Abwesenheit ihres Meisters kämpfen "Im Photoatelier" die beiden Gesellen Karl Valentin und Liesl Karlstadt einen verzweifelten Kampf mit ihren unerwünschten Kunden und mit der Tücke des Objekts - oder wie man in diesem Fall sagen könnte - des Objektivs. Lange Zeit galt das kleine Meisterwerk als verschollen, bis 1963 ein Nitrofilm auftauchte: "In seinem dramatischen Aufbau ist das Stück eine ideale Studie über Opfer-Täter-Beziehungen. Lückenlos reiht sich der Film in Valentins bissige Menschen- und Berufsstudien ein. Das Duo decouvriert das Klischee des braven und fleißigen deutschen Handwerkers oder Angestellten." (Roland Keller)
Montage: Heinz Ritter; Regie: Karl Ritter; Kamera: Gustav Weiß; Schauspieler: Karl Valentin, Liesl Karlstadt; Drehbuch: Karl Valentin; Musik: Karl Bergner Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Kurzfilm basiert auf einer Bühnennummer des Komiker-Gespanns Valentin & Karlstadt: Ein Mann sorgt mir seinem verqueren Verhalten für Chaos in einem Schallplattengeschäft. Unter den Augen einer zunehmend verzweifelnden Verkäuferin nimmt der Kunde die Vorführung eines unzerbrechlichen Tonträgers zum Anlass, das gesamte Inventar des Ladens zu demolieren. (Filmportal)
Der Besuch "im Schallplattenladen" wurde 1930 auf Schallplatte aufgezeichnet. In den folgenden Jahren nahmen Karl Valentin und Liesl Karlstadt mehrere Versionen des Dialogs auf. Später spielten sie den Dialog auch auf der Bühne, und 1934 entstand dieser rund 20-minütiger Kurzfilm. Schallplatten waren damals noch recht neu und wurden schnell sehr beliebt. Karl Valentin und Liesl Karlstadt haben den Hype um das neue Medium zur Steigerung der eigenen Popularität genutzt und sich zugleich darüber lustig gemacht. Hier lassen sich bestens die Mechanismen Valentinesker Komik ablesen: Am Anfang steht die Provokation, das grausame Spiel mit den Nerven des Gegenübers, es folgen das Verwirrungsmanöver, die Wortklaubereien und das Umkehrprinzip, bevor genüsslich zur Destruktion geschritten wird - und er, ein Schlachtfeld hinterlassend, den Schauplatz des Geschehens ungerührt verlässt.
Valentin: "Haben Sie auch neue Schallplatten?" Karlstadt: "Schallplatten, natürlich. Wollen Sie Schallplatten haben?" Valentin: "Ja!" Karlstadt: "Was sollen das für Platten sein?" Valentin: "So runde, dunkelschwarze Platten." Karlstadt: "Mit Musik oder Gesangsplatten?" Valentin: "Nein, mit Schall!"
Schauspieler: Elisabeth Papperlitz, Karl Valentin, Liesl Karlstadt; Produktion: Karel Lamac, Anny Ondra; Regie: Hans H. Zerlett; Montage: Ella Ensink Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Film dokumentiert die Arbeit eines antiautoritären und selbstorganisierten Schülerladens in der Witzlebenstraße in Berlin-Charlottenburg, der als Kritik an der Entwicklung der Kinderläden entstanden ist. Gezeigt wird, wie die Erzieherinnen mit den Kindern über die Umnutzung von Freiflächen als Spielplätze diskutieren und die Kinder gemeinsam die Herausgabe ihrer Zeitung "Radau" vorbereiten. Das Konzept der Kinderläden wurde vom Aktionsrat zur Befreiung der Frauen, der aus dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) hervorgegangen ist, an der Freien Universität Berlin (FU) entworfen und ab Januar 1968 als Selbsthilfe organisiert. Helke Sander gehörte zu den Mitbegründerinnen des Aktionsrates.
Nachdem das Konzept der Kinderläden gescheitert war, wurde der erste Schülerladen in der Witzlebenstraße in Berlin-Charlottenburg gegründet. Die Produktionsgeschichte des Films ist eng verknüpft mit dem Scheitern der Schülerläden. Doch letztlich dokumentiert "der Film, so wie er heute zu sehen ist [...] nicht die Schwierigkeiten, sondern idealtypisch das, was wir trotz aller Schwierigkeiten auch noch gemacht haben." (Quelle: Helke Sander)
Aus heutiger Sicht kann "Kinder sind keine Rinder" als erster "Kinderfilm" nach klassischem Autorenkonzept bezeichnet werden. Er richtete sich an Erwachsene, war für Helke Sander dennoch auch ein "Film für Kinder". Uraufgeführt im Oktober 1970 während der Internationalen Filmwoche Mannheim, war der Film für die damalige Kritik "ein ins Leere stoßender Agitationsfilm" (Evangelischer Filmbeobachter) sowie ein "biederer, wortreicher Werbefilm für die antiautoritären Schülerläden".
Inhalt: "'Kindsein im Iran' ist ein Film über den Übergang von Kindern ins Erwachsenenalter in einem Land, in dem die Menschen unter gesellschaftlichen Verboten leben. Unter diesen Umständen machen meine Protagonisten ihre ersten Schritte in die Welt der Erwachsenen. Und das sind echte Schritte." (Behrooz Karamizade)
Inhalt: Anfang der 1970er-Jahre ist Kreuzberg ein armer Arbeiterbezirk mit wenigen Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Am 8. Dezember 1971 besetzen Lehrlinge, Schüler und junge Arbeiter das leerstehende ehemalige Schwesternwohnheim des Bethanien-Krankenhauses am Mariannenplatz - eine der ersten Hausbesetzungen in West-Berlin. Die Besetzer nennen es Georg-von-Rauch-Haus, nach einem kurz zuvor nach einem Schusswechsel mit der Polizei gestorbenen Stadtguerillero. Sie bauen es als selbstverwaltetes Wohnkollektiv auf. (...) Der Agitprop-Film "Kreuzberg gehört uns" (1972) versteht sich als Teil der Aktionen der Stadtteilgruppe Kreuzberg für ein selbstverwaltetes Kinder- und Schülerzentrum, das im Hauptgebäude des ehemaligen Bethanien-Krankenhauses Platz finden könnte: "Lasst euch das nicht bieten / ein leeres Bethanien / und immer höhere Mieten / Bethanien für alle / Bethanien für Kreuzberg!" (Jeanpaul Goergen)
Mit kritischem Blick streift der Film durch die Straßen Kreuzbergs und fängt die Stimmen von Arbeiter*innen ein, die von ihren schwierigen Arbeitsbedingungen und dem Kindergartenmangel berichten. Der Film entstand aus einer Zusammenarbeit von Student*innen der DFFB und der Stadtteilgruppe Kreuzberg-Nord. Er gewährt interessante Einblicke in die Kämpfe der Stadtteilgruppe mit dem Senat um Gelder und Räume für die Unterbringung der Kinder.
Inhalt: 1955 dokumentierten die Amateurfilmer Levy und Laux in einem 8-mm-Film den Betrieb der Schuhfabrik Hubert Frères in Tétange. Die Schuhfabrik wurde zwischen 1912 und 1917 von der Familie Hubert erbaut und stellte vor allem Gamaschen und Arbeitsschuhe her. In ihrer Blütezeit beschäftigte die Firma bis zu 70 Personen. 1966 schloss sie ihre Pforten. Im Jahr 2017 vertraute die Tochter einer der Filmemacher das Werk dem Centre national de l'audiovisuel an. Der Film wurde vom CNA digitalisiert und der Komponist Pol Belardi schrieb die begleitende Klangkreation.
Film aus dem CNA-Archiv.
Musik: Pol Belardi; Regie: Levy, Laux Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Wanderer arbeitet in einer Vogelfabrik. Eines Tages hat er die Nase voll und rastet aus. Zufällig findet er Unterschlupf bei einer Gruppe von Demonstranten...
Frédéric Hainaut ist seit 2013 Mitglied des Animationsteams von Camera-etc. Außerdem ist er Dozent für den Studiengang Animationsfilm an der Ecole Supérieure des Arts St-Luc in Lüttich. Davor arbeitete er bei der gemeinnützigen Organisation Revers (Animationsworkshops, Herstellung von kurzen Animationsfilmen, Organisation von Ausstellungen, Konzerten, Herstellung von Büchern...). Er studierte Animation an der Ecole nationale supérieure des Arts Visuels de La Cambre in Brüssel. Le Marcheur ist sein 7. persönlicher Film.
Inhalt: Dieser Film wurde von der Stadt Leipzig in Auftrag gegeben und berichtet über den wirtschaftlichen und kulturellen Wiederaufbau der durch den Krieg schwer zerstörten Stadt. Historische Bauten wie Thomaskirche, Deutsche Bücherei oder das Konservatorium belegen die kulturellen Traditionen Leipzigs. Höhepunkte sind ein Konzert des Gewandhausorchesters unter der Leitung von Franz Konwitschny und ein Auftritt des Thomanerchores unter Günther Ramin. Neben den Trümmern entsteht bereits Neues. Aufnahmen vom Bau der Deutschen Hochschule für Körperkultur, vom wieder aufgenommenen Studienbetrieb an der Universität und von der Gartenbauausstellung in Markkleeberg runden das Bild Leipzigs zu Beginn der fünfziger Jahre ab.
Drehbuch: Igo Martin Andersen; Regie: Igo Martin Andersen; Kamera: Heinz Bergert; Montage: Wera Cleve Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Totembär eines Indianerdorfes hat keine Lust mehr, jeden Abend die gleiche grüne Suppe zu essen. Es ist beschlossen: Er macht sich auf den Weg, um andere kulinarische Köstlichkeiten zu entdecken...
Dieser Film wurde von Kindern im Alter von 7 bis 12 Jahren während zwei Ferienkurse in den Studios von Camera-etc gedreht.
Inhalt: Bea ist arbeitslos und versucht, das Monatsende so gut es geht zu überstehen. Sie projiziert in ihre Tochter, die an einem Schönheitswettbewerb teilnimmt, den Erfolg, den sie selbst braucht.
Schauspieler: Elise Havelange, Elisa Echevarria Menendez, Evelyne Demaude; Kamera: Jean Minetto; Produktion: David Mutima; Montage: Lucas Fruitier; Drehbuch: Juliette Klinke; Regie: Juliette Klinke; Musik: Julien Trousson Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Tel Aviv. Nachts in der Bäckerei. Mehl stiebt in Kessel, trifft auf Wasser, Hefe und anderes. Knetwerk rotiert. Eine Symphonie der Arbeit zu erlesener Musik. Eleganz im Takt altmodischer Maschinen. Auch der Ofen spielt seine Rolle. Für Backhitze wird Gas entflammt. Der Bäcker verrichtet sein Werk.
Am Ende: Brot.
Und Katzen bewachen die Nacht.
Verwendete Musik: Cursed Beauty von Andrew John Skeet, Luke Gordon Through The Mists von Patrice Mestral The Minstrel's Adieu to his Native Land von John Thomas Ghosts of New York von Anthony Phillips New Bach Street von Roger Roger Good Vibes - Garson Midnight Sax - Roger Wonder & Mystery von Yoann Le Dantec Golden Days von Jack Dorsey The Dobro Knows von Carl Verheyen Making The Action von Irving Martin / Brian Dee The Splendour of Love von Piero Piccioni Astral Light by Eric Chevalier
Inhalt: Auf dem Weg zu einer Party erinnern sich drei alte Freunde an die Vergangenheit und an ihre Schulzeit. Sie denken darüber nach, was aus ihnen geworden ist, über Freundschaft und darüber, was es wirklich bedeutet, zu einem Land zu gehören.
Inhalt: Eine junge Frau arbeitet an einem Trickfilm. Sorgfältig bereitet sie ihre Figuren vor, schneidet sie aus Papier und Pappe aus, koloriert die einzelnen Teile, fügt sie schließlich zusammen - und erschafft so einen wunderbaren Charakter: Manolo! Neugierig und wissbegierig entdeckt der aufgeweckte, freundliche Trickfilm-Junge die Welt "seiner" Regisseurin und wird zum Helden in einem fantasierten Abenteuer. Ein magisches Erlebnis!
Als Mischung aus Live-Action und verschiedenen Animationstechniken führt dieser Kurzfilm in die Entstehung des Animationsfilms ein, wobei sich Fiktion und filmische Wirklichkeit subtil durchdringen: Einerseits ist "Manolo" ein ebenso verblüffender und erkenntnisreicher Exkurs über die Entstehung eines (Trick-)Films, andererseits erzählt er auf wunderbare Weise von der liebevollen Freundschaft zwischen einer Papierfigur und ihrer Schöpferin.
Hinweis: Der Film liegt ausschließlich im französischsprachigen Original mit englischen Untertiteln vor!
Regie: Abel Ringot; Musik: Timothée Carré, Constant Sajaloli; Drehbuch: Abel Ringot; Produktion: Abel Ringot Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Mateso ist ein kleiner Junge, der zu Beginn eines Krieges irgendwo in Afrika geboren wird. Sein Vater wurde noch vor seiner Geburt ermordet. Mateso und seine Mutter müssen fliehen...
Inhalt: Anna ist 16 und lebt mit ihrer jungen Mutter Rebecca zusammen. Es ist das Ende eines weiteren Sommers, der von den Affären und Eroberungen ihrer Mutter geprägt ist, in dem Anna jedoch beginnt, ihre eigene Sinnlichkeit zu entdecken. Als Anna erfährt, dass sie schwanger ist, sieht sich ihre Mutter in ihrer Tochter wieder, die im selben Alter ist und vor denselben Entscheidungen steht. Und wenn Annas Entscheidung einen Bruch in ihrer Beziehung zu Rebecca bedeutet, findet sie Unterstützung, wo sie es am wenigsten erwartet.
Schauspieler: Guillaume Duhesme, Victoire du Bois, Louis Durant, Héloïse Volle; Montage: Christophe Evrard; Drehbuch: Bérangère Mc Neese; Regie: Bérangère Mc Neese; Kamera: Olivier Boonjing; Sound Design: Jules Valeur Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die charmante Emotion "Angst", die in deinem Kopf lebt, möchte ein Interview geben. Vielleicht könnt ihr Freunde werden! Oder gibt es einen Grund, Angst vor der Angst zu haben?
Eine digitale Kurzfilmanimation über ein fünfäugiges, rotfelliges Kuschelmonster, das sich als "Angst, Nachname: Emotion" vorstellt. Im Gegensatz zu dem chaotischen Äußeren steht seine schüchterne Kinderstimme, die über die Nützlichkeit der Angst als natürliche emotionale Regung referiert.
"MEIN NAME IST ANGST kann als Aufklärungsfilm für Kinder verstanden werden und gipfelt in der erbaulichen Losung: "Keine Angst vor der Angst!" Er kombiniert auf reizvolle und amüsante, sowie technisch hochwertige Weise Elemente bekannter Mainstreamanimationen für Kinder und verbindet dieses mit einem klaren inhaltlichen Anspruch. (...) Da der Film technisch auf hohem Niveau realisiert wurde und weitgehend altersgerecht funktioniert, wurde er von der Jury mit dem Prädikat besonders wertvoll ausgezeichnet." (aus der Begründung der FBW-Jury)
Eliza Plocieniak-Alvarez, Animationsregisseurin und Animatorin, ist spezialisiert auf Inhalte für Kinder. Master in Hispanischer Literatur und im März 2019 Diplom in Animation an der Filmakademie Baden-Württemberg. Geboren in Polen, hat sie in elf Städten von Norwegen über Portugal bis Mexiko gelebt. Anfang 2020 zog sie nach Leipzig, wo sie mit ihrem Animationskollektiv Blaue Pampelmuse an neuen Projekten arbeitet.
Montage: Eliza Plocieniak-Alvarez; Sound Design: Florian Marquardt; Kamera: Carol Ratajczak; Drehbuch: Eliza Plocieniak-Alvarez; Produktion: Carol Ratajczak; Musik: Johannes Weiland; Regie: Eliza Plocieniak-Alvarez Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Warum heiratet mich keiner?", fragt ein Mädchen seine Mutter. Diese schaut ihre Tochter mit großen Augen an, stutzt und staunt. "Aber du bist doch erst fünf!", antwortet sie. "Ist das nicht etwas zu früh zum Heiraten?" Dennoch fragt das Kind so lange, bis es endlich eine Antwort kriegt: Das Geheimnis liegt im Küssen.
Ein bunter Animationsfilm, der auf heitere Weise Vorstellungen rund ums Heiraten aus Sicht eines Kindes erzählt.
FBW-Begründung (Prädikat "besonders wertvoll"): "Meine erste Hochzeit ist ein schön gezeichneter Animationskurzfilm, der auf einem Kinderbuch basierend im beschwingten Walzertakt ideenreich und charmant umgesetzt wurde. Die gelungene Bildgestaltung und die hervorragende Filmmusik transportieren die konsequent erzählte Geschichte in einer bemerkenswerten Leichtigkeit. Trotz teilweise statischer Bilder wird die Herstellungstechnik nahezu unsichtbar und der Zuschauer wird voll in den Bann der äußerst lebendig wirkenden Bilder gezogen. In der Geschichte eines kleinen Mädchens, das sich voller Sorge auf die Suche nach einem Bräutigam für ihre Hochzeit macht, fließen Wunsch und Wirklichkeit ineinander. Ihre Mitschüler blicken, sich auf einem Strudel drehend, bedrohlich auf sie herab. Hervorzuheben ist auch die gelungene Einarbeitung der Instrumente in die Bildergeschichte, die sich auch in der Filmmusik wiederfinden. Alle Charaktere sind sympathisch und mit vielen witzigen Details gezeichnet. Die Jury verneigt sich vor dieser Arbeit und vergibt das höchste Prädikat."
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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