Quand le vent est au blé - When the wind blows through the grain (frz. OV, engl. UT) filmwerte GmbH, Potsdam, 2024
Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In den letzten Jahren sind auf den wallonischen Feldern alte Getreidesorten wieder aufgetaucht.
Mit den Jahreszeiten vermehrt sich das Saatgut, verbreitet sich und verändert sich. Die Menschen kommen zusammen, und durch die Organisation ihrer Arbeit entsteht ein kleines Netzwerk. Dann werden die Erzeugung von Saatgut und die Herstellung von Brot zu einem Erlebnis für alle, die motiviert sind, einen authentischen Geschmack und den Respekt vor der Natur wiederzufinden.
Vom Feld bis zur Scheune, von der Mühle bis zur Bäckerei erzählt der Film die Geschichte eines Landwirts, eines Agronomen, eines Bäckers und zweier Müller, deren Wege sich kreuzen - fünf Produzenten von großem Getreide und großem Brot.
Musik: Momo Pinard, Toto Biscoto, Lulu Bradefer; Protagonist: Benoît Toussaint, Séverine Schmit, Marc Vanoverschelde, Sofia Baltazar, Philippe Genet; Sound Design: Valentine Roels, Valérie Mathieu; Kamera: Marie Devuyst; Drehbuch: Marie Devuyst; Regie: Marie Devuyst; Montage: Mélisse Cottard Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ramata, eine Frau in den Fünfzigern, ist eine schöne und sehr betörende Frau. Sie ist seit dreißig Jahren mit Matar Samb verheiratet, einem sehr reichen Mann, der früher Staatsanwalt war und heute Justizminister ist. Sie leben in Les Almadies, einem vornehmen Stadtteil von Dakar. Ngor Ndong ist fünfundzwanzig Jahre alt: jung, stark, geheimnisvoll und obdachlos. Er ist ein kleiner Ganove, der der Polizei bekannt ist. Eines Abends, in einem Taxi, das Ngor Ndong gerade zufällig fährt, stimmt Ramata, die anfangs zögert, schließlich zu, den jungen Mann, der nur halb so alt ist wie sie, an den Strand der Copacabana zu begleiten - ein Eintauchen in den dunklen Teil Dakars.
Inhalt: Ein Mann steht im Reisebüro und sagt, er wolle etwas Besonderes erleben. Das Angebot Berlin schlägt er zunächst aus. "Sie haben doch nicht etwa Angst?" Doch als er den neuen Katalog anschaut, bucht er eine Reise nach Berlin. Und er ist begeistert von der Stadt, vom "pulsierenden Leben im Rhythmus des Berliner Tempos". Im Cabrio wird er zu Sehenswürdigkeiten, Schlössern und Museen chauffiert. "In Berlin erlebt der Gast ein echtes Spiegelbild der trotz aller Nöte ungebrochenen Lebensfreude der Stadt unter der Devise: Berlin bleibt Berlin" Dieser Kurzfilm wurde 1952 gedreht, als West-Berlin noch Insel im Feindesland war und die Blockade erst drei Jahre zurücklag. Der zwölfminütige Streifen wurde vom Senat in Auftrag gegeben, um damals die Bundesbürger aus dem Westen zu einer Berlin-Reise zu ermuntern. Er gilt als der erste offizielle Berlinwerbefilm.
Regie: J. L. Skerde; Kamera: A. v. Rauthenfeld Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Jeden Tag werden Tausende von Männern in die Eingeweide des Cerro Rico verschlungen, eine der ältesten Silberminen Boliviens, die von den ersten indianischen und afrikanischen Sklaven "der Menschenfresser" genannt wurde. Die Männer wühlen sich jeden Tag durch die höllischen Minen und lassen die majestätische Landschaft der Anden für die dunkle Enge der Mine und die drohende Präsenz des Todes hinter sich.
PANCHO, HILARION, CLAUDIO und MARCO arbeiten gemeinsam in Reveka, einer kleinen Bergbaukonzession, die sich im riesigen Cerro Rico verliert. Die Gefährlichkeit ihrer Arbeit wird durch die jüngsten Befürchtungen, dass der Berg bald einstürzen könnte, noch verschlimmert. Als diese Gefahr immer näher rückt, müssen die vier Männer dringend Wege finden, damit umzugehen. Und sie werden viele Dinge in Frage stellen. Jeder von ihnen wird auf seine Weise reagieren: Entweder er akzeptiert die Gefahren seiner Arbeit voll und ganz und lässt sich auf die Rituale seiner Vorfahren ein, oder er verlässt den Cerro Rico und verrät damit das heilige Erbe, das ihm übertragen wurde.
Kamera: Benjamin Colaux, Christopher Yates; Drehbuch: Christopher Yates, Benjamin Colaux; Regie: Benjamin Colaux, Christopher Yates; Produktion: Matthieu Frances; Musik: Lionel Vancauwenberge; Sound Design: Leny Andrieux; Montage: Mathieu Haessler Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ricky (Rafael Kaul) ist zehn Jahre alt und liebt Kung Fu. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Micha (Jordan Elliot Dwyer) und seinen Eltern lebt er in einem kleinen Dorf auf dem Land. Ricky trainiert am liebsten mit Xi Lao Peng, den es in Wirklichkeit gar nicht gibt, an einem geheimen Ort am Waldrand. Niemand darf von dem heimlichen Training erfahren. Vor allem nicht sein Bruder Micha! Der ist nämlich nicht nur größer und stärker, sondern oft auch ganz schön mies. Micha hat gerade die Schule abgebrochen und hängt den ganzen Tag mit seinen Kumpels rum. Für Rickys Vater ist Micha allerdings die einzige Hoffnung die familieneigene Tischlerei, einen Traditionsbetrieb, zu übernehmen, der zu allem Überfluss gerade droht Konkurs zu gehen. Deshalb gibt es oft Streit zu Hause und Micha lässt seinen Frust an Ricky aus. Eines Tages zieht die eigenwillige Alex (Merle Juschka) mit ihrer Mutter ins Dorf. Alex redet nicht gerne und vor allem hat sie keine Lust auf das blöde Dorf, in dem sie jetzt leben muss. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als endlich ihren Vater kennen zu lernen. Micha ist sehr an Alex interessiert und benutzt Ricky, um mehr über das verschlossene Mädchen herauszufinden. Als Gegenleistung lässt er Ricky in Ruhe und beschützt ihn vor seinen Freunden. Schnell freunden sich Alex und Ricky an. Doch als Ricky sich in Alex verliebt, werden die Dinge kompliziert... "Kai S. Pieck ist ein eigenwilliger, erfrischend unsentimentaler Kinderfilm gelungen." Cinema "Rafael Kaul macht das Wesen des kleinen, überaus fein gezeichneten Titelhelden transparent." Hamburger Morgenpost (Kind & Kegel)
Kamera: Mel Griffith; Schauspieler: László I. Kish, Clelia Sarto, Petra Kleinert, Dennis Kamitz, Rafael Kaul, Jordan Elliot Dwyer, Hoang Dang-Vu, Paul Maximilian Schüller, Merle Juschka, Kai Schumann; Musik: Andreas Helmle; Regie: Kai S. Pieck; Montage: Tobias Steidle; Produktion: Jost Hering; Drehbuch: Hannes Klug Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dieser Reisewerbefilm der Reichsbahn nimmt einen mit auf eine Ferienfahrt von Hamburg-Altona durch das Holsteiner Land bis zur Lübecker Bucht. Dabei begegnet man der Stadt Lübeck mit ihrer tausendjährigen Geschichte, dem schleswig-holsteinischen Seengebiet, der "Holsteinischen Schweiz". In Bad Segeberg erkundet man die größte Höhlenanlage Deutschlands, streifen Keller- und Ukleisee sowie Eutin. Die Fahrt endet in der Lübecker Bucht, in dem Ostseebad Travemünde, wo man den Badefreuden der Urlauber zusehen kann. Walter Fuchs (1902-1974) war ein bekannter Wochenschau-Kameramann. Bei Dreharbeiten 1940 in Dessau, wo er anfliegende Stukas aufnehmen sollte, wurden ihm durch einen Pilotenfehler beide Beine zertrümmert. Fuchs überlebte den Unfall und war später in der DEFA-Trickabteilung in Berlin-Johannisthal tätig.
Kamera: Walter Fuchs; Regie: Wilhelm Marzahn Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Rumba Rules ist ein Einblick in den Alltag eines Rumba-Orchesters in Kinshasa und lädt zu einem Ausflug in die Geheimnisse einer monumentalen Musik des modernen Afrikas ein. Ya Mayi, Alfred Solo, Kirikou, Lumumba, Pitchou Travolta, Panneau Solaire, Soleil Patron, Xena La Guerrière und viele andere: Es sind, Jahr für Jahr, fast 30 Personen, die das kreative Leben des Orchesters von Brigade Sarbati bestimmen. Zwischen den Sitzungen im Studio und den zahlreichen Proben, hinter den Kulissen und auf den Konzertbühnen werden die Charaktere enthüllt und die Kraft des Orchesters entfaltet sich. Von den Musikern von gestern bis zu denen von heute, von den Fans im Viertel bis zu den Mäzenen in der Diaspora - diese Polyphonie ist die einer afrikanischen Hauptstadt und ihrer vielen Zeiten.
Produktion: Rosa Spaliviero, David Nadeau-Bernatchez; Regie: David Nadeau-Bernatchez, Sammy Baloji, Kiripi Katembo Siku; Musik: Brigade Sarbati Orchestra, Franco Luambo, Papa Wemba; Drehbuch: David Nadeau-Bernatchez, Sammy Baloji, Kiripi Katembo Siku; Kamera: Nelson Makengo, Sammy Baloji, David Nadeau-Bernatchez, Kiripi Katembo Siku; Montage: Michel Giroux, David Nadeau-Bernatchez; Sound Design: David Nadeau-Bernatchez Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein spannender Thriller für die ganze Familie! Noora lebt gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Morten an der norwegischen Küste. Die Tage verbringt sie mit Schwimmen und Boot Fahren. Als die 12-Jährige ein gestrandetes Robbenbaby findet, ist es mit der Sommeridylle vorbei. Noora bringt die kleine Robbe in ein Versteck und versorgt sie heimlich, nicht ahnend, dass sie damit die Aufmerksamkeit von Schmugglern auf sich zieht, die in der rauen See ein wertvolles Paket verloren haben. Als Morten tatsächlich das Paket entdeckt, sind die Kinder plötzlich in großer Gefahr.
Die KinderFilmWelt schreibt: "Gegen Ende des Films geht es richtig actionreich zu, inklusive einer Verfolgungsjagd per Boot. Vorher baut der Film vor allem dadurch ganz viel Spannung auf, dass er mit dem Wissensvorsprung der Zuschauerinnen und Zuschauer arbeitet. (...) Später ist der Erfahrungsvorsprung der Kinder für die Spannung wichtig. In diesem Film stellen sich die Gegenspieler nämlich nicht idiotisch an, sondern sind ernst zu nehmende Gegner. Und die Kinder haben auch keine supertollen technischen oder körperlichen Fähigkeiten, sondern kennen sich einfach sehr gut an ihrem Wohnort aus. Dank dieser realistischen Darstellung der Figuren ist der Nervenkitzel besonders hoch. (...) Für Verschnaufpausen während der ganzen Aufregung sorgen zu Beginn die (Unterwasser-)Aufnahmen von Noora und dem süßen Seehund - und die schönen Bilder der norwegischen Schärenküste."
Inhalt: Der 13-jährige Cibrilla träumt davon, ein weißes Kamel zu besitzen. Der Tuareg-Junge lebt im Aïr-Gebirge, am Südrand der Sahara in Westafrika. In diesem Jahr wird er zum ersten Mal an einer Karawane teilnehmen. Sein Vater fühlt sich zu alt für die beschwerliche Reise durch die erbarmungslose Ténére-Wüste. Fast 600 Kilometer wird Cibrilla zurücklegen, um auf dem Markt der Salinenstadt Bilma Gemüse zu verkaufen, das seine Familie in der Oase Timias anbaut.
Cibrilla gehört zu den Kel Ewey, einer Untergruppe der Tuareg-Nomaden. Einmal jährlich bilden sie eine Karawane zum Markt von Blima. Die Ténére-Wüste, die sie dabei durchqueren, ist die größte Trockenwüste der Erde. Die Reise findet immer dann statt, wenn der Weizen in den Oasengärten eingebracht ist.
Die Kel Ewey verkaufen in Bilma ihre Waren, kaufen dort aber auch das wertvolle Salinensalz ein, das seit jeher von den Kamelkarawanen zunächst nach Agadez und dann weiter südlich bis nach Nigeria transportiert wird.
Wer von einer Karawane aufgenommen werden will, muss vorher Mutproben bestehen. Denn mitreisen darf nur, wer sich der Solidarität innerhalb der Gruppe unterordnet, vor allem aber auch Hunger, Durst und die allgegenwärtigen Müdigkeit ertragen kann. Der Weg durch die Wüste ist lang, und die Nächte sind bitterkalt.
Regie: Bettina Haasen; Musik: Winfried Zrenner, Ludwig Eckmann; Kamera: Alexander Hein; Produktion: Thomas Wartmann; Drehbuch: Bettina Haasen; Stimme: Christian Baumann, Birgit K. Maier; Sound Design: Hans R. Weiss; Montage: Verena Schönauer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Film ist ein geschichtlicher Abriss der alten Kaiser- und Grenzstadt Aachen, gelegen zwischen Holland, Deutschland und Belgien. In der "Schatzkammer Europas" wird besonders auf die Geschichte des ersten christlichen Doms, auch Hoher Dom zu Aachen genannt, mit vielen Detail- und Innenaufnahmen eingegangen. Aber auch andere Aachener Schätze und Baukünste werden erwähnt, ebenso wird Aachen als Handwerks- und Bürgerstadt hervorgehoben.
Lizenz mit freundlicher Genehmigung des Bundesarchiv/Filmarchiv. Signatur Bundesarchiv: B-98552/1.
Regie: Johannes Canis Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Ich kann besser an einem Ort leben, dessen Geschichte ich kenne." Im Prolog des Filmes betrachten zwei Männer Fotos. Die Männer sind noch nicht alt, die Fotos deutlich älter als die beiden Polen. Es sind Fotos aus einem Dorf in Niederschlesien, aus einer Welt, die es so nicht mehr gibt. Früher hieß das Dorf Seifershau, heute Kopaniec. Dort wohnen die beiden Männer.
Der Film erkundet die Geschichte dieses Ortes am Rande des Riesengebirges durch die Erinnerungen seiner früheren und heutigen Einwohner, deren Lebenswege die Erfahrung von Millionen von Menschen widerspiegeln. Zwischen dem Früher und dem Heute liegt die Vertreibung. Aus dem Ort wurden die deutschen Bewohner ab dem Sommer 1946 vertrieben. Seit 1945 wurden Vertriebene aus dem Ostpolen der Vorkriegszeit hier angesiedelt. In den ersten Jahren nach Kriegsende nannte man diese Region in Polen "Der Wilde Westen".
Seit Mitte der 1970er Jahre kommen immer wieder Besuchergruppen aus Deutschland im Bus nach Kopaniec, Menschen auf Besuch in einer "Heimat, die Heimat nicht mehr ist". Der Film begleitet die Gruppe bei der Ankunft, beim Heimatabend, auf den Wegen durch das Dorf, bei den Besuchen der heutigen Bewohner. "Als Kinder, wenn wir mutig waren, haben wir ihnen nachgerufen: äHitler kaputt, Hitler kaputt'", erzählt lachend eine junge Polin.
Nach dem Krieg lebten die alteingesessenen Bewohner und die ankommenden neuen noch bis zu zwei Jahre lang zusammen in demselben Haus. "Die Deutschen wurden schikaniert", erzählt ein Pole. Und: "Das machte alles der Krieg". Aber auch so klingen Erinnerungen: "Wir haben zusammen gegessen und gearbeitet". Alltag in einer Ausnahmezeit. In die Gegend um Kopaniec gelangten damals nicht nur Vertriebene aus dem Osten, von denen einige vorher jahrelang in Sibirien interniert waren. Familien aus dem in weiten Teilen zerstörten Zentralpolen versuchten ihr Glück, unter ihnen oft ehemalige Zwangsarbeiter. Ausgemusterte polnische Soldaten bekamen hier neues Land zugewiesen, Plünderer machten die Gegend unsicher. Auch davon erzählt der Film.
In dem Dorf leben die Alten mit ihren Geschichten, aber auch die Jungen leben hier mit der Geschichte des Dorfes. Sie leben ihr Leben, heute. Einer der Jüngeren kam aus Deutschland, Sohn einer Frau, die zu den Vertriebenen gehört, und er baut nun ein Haus in Kopaniec: "Zuerst habe ich erst mal Polnisch gelernt, denn ich bin ja nicht hierhergekommen, um die Geschichte wieder zurückzudrehen", sagt er. Seine Mutter wollte nie, dass er sich hier ansiedelt. Das Dorf ist Mittelpunkt des Filmes und Bindeglied zwischen den früheren und heutigen Bewohnern. Die Polen wie die Deutschen hofften nach ihrer Vertreibung, dass sie wieder nach Hause gehen können. "Man muss sich damit abfinden", sagt eine Polin.
"Schlesiens Wilder Westen" fragt, was Heimat ist: ein Ort, ein Mensch, ein Gefühl, eine Erinnerung?
Inhalt: Eine Automobilkauffrau, die Karriere machen möchte, eine alleinstehende Bankangestellte, die eine Schuhsammlung besitzt und mit ihren Katzen lebt. Eine Mutter, die Gründerin eines Internetforums ist, das sich mit ästhetischen Operationen befasst. Eine Frau, die Probleme mit ihrem Übergewicht hatte und ein Friedhofsgärtner, der sein Leben bis ins Endliche vorgeplant hat. Menschen aus der deutschen Mittelschicht. Auf den ersten Blick scheint an den Protagonisten in Schönheit nichts ungewöhnlich zu sein, allerdings haben sie alle etwas vermeintlich Außergewöhnliches gemeinsam - eine Schönheitsoperation. Carolin Schmitz gewährt dem Zuschauer einen Einblick in das Leben von Menschen, die sich im Namen der Schönheit unters Messer gelegt haben, aber auch von Menschen, die plastische Operationen durchführen. Welche Lebensentwürfe haben diese Personen? Was verstehen sie unter Schönheit? Die Protagonisten in "Schönheit" reden offen und nicht ohne Stolz über ihre Eingriffe. Sie verstehen die OP nur als Baustein, der das Leben insgesamt besser und schöner machen soll. Das Ergebnis des Eingriffs gehört gewissermaßen zum guten Lebensstandard, wie ein schnelles Auto, ein Personal Trainer, teure Kleidung oder der regelmäßige Besuch beim Friseur und bei der Kosmetikerin. Im Verlauf des Films wird klar, dass sich die Protagonisten im Spannungsfeld zwischen individueller Autonomie und Hörigkeit gegenüber sozialen Normen bewegen. Es wird jedoch auch immer deutlicher, welche ganz eigene Bedeutung Schönheit und Schönsein für jeden Einzelnen hat.
Montage: Stefan Oliveira Pita; Drehbuch: Carolin Schmitz; Regie: Carolin Schmitz; Produktion: Titus Kreyenberg; Kamera: Hajo Schomerus Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Seit über 60 Jahren findet in dem afrikanischen Staat Tansania ein großer Chorwettbewerb statt, der von der evangelisch-lutherischen Kirche abgehalten wird und an dem mehr als 1500 Chöre aus dem ganzen Land teilnehmen. Um bei dem Wettbewerb mitmachen zu dürfen, muss in diesem Jahr der von Martin Luther komponierte Choral "Verleih uns Frieden gnädiglich" sowie eine Eigenkomposition vorgetragen werden. In ihrem Dokumentarfilm "Sing It Loud - Luthers Erben in Tansania" begleitet die Regisseurin Julia Irene Peters sechs Menschen aus Tansania, die in drei verschiedenen dieser Chöre singen: Martha und Simon arbeiten als Kleinbauern in der Nähe des Dorfes Monduli und singen im Neema-Chor. Maria und Evarest sind verheiratet und haben eine Autowerkstatt in der tansanischen Großstadt Arusha und singen nebenher im Cantate-Chor. Und dann sind da noch die beiden Jugendlichen Kelvin und Nuru vom Kanaani-Jugendchor.
Kamera: Vita Spieß; Drehbuch: Julia Irene Peters, Jutta Feit; Regie: Julia Irene Peters, Jutta Feit; Produktion: Julia Irene Peters; Montage: Svenja Fritsche Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein Drittel der Landfläche Dänemarks besteht aus Inseln. Manche sind klein, manche groß, auf manchen siedeln Menschen, andere sind unbewohnt. Die Inseln sind der Grund dafür, dass das flächenmäßig eher kleine Land eine enorm lange Küste besitzt. Kein Wunder, dass die Dänen ihr Land als "Inselreich" verstehen. Die Reise beginnt bei den Kreidefelsen der Insel Møn. Sturm und Wasser setzen der Küstenlinie heftig zu. Einige der markantesten Kreidevorsprünge sind für immer verloren gegangen.
Drehbuch: Claas Thomsen, Sven Jaax; Regie: Sven Jaax, Claas Thomsen; Kamera: Ralf Gemmecke, Klaus Stuhl Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Mittelfinnland ist bis heute eine nahezu ursprüngliche Wildnis geblieben. Über Hunderte von Kilometern erstrecken sich dunkle Kiefernwälder über das Land, unterbrochen von unzähligen Seen. Die Reise beginnt auf dem See Saimaa, dem größten See Finnlands, der zugleich das viertgrößte Binnengewässer Europas ist. Hier findet man, was es in Europa sonst kaum mehr gibt, die Flößerei.
Regie: Claas Thomsen, Sven Jaax; Drehbuch: Sven Jaax, Claas Thomsen; Kamera: Ralf Gemmecke, Klaus Stuhl Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Grönland gehört als autonomes Gebiet zum 4.000 Kilometer entfernten Königreich Dänemark. Auf der größten Insel der Welt gibt es - noch jedenfalls - so gut wie keine großflächige grüne Vegetation. Eis und Schnee beherrschen die endlose Landschaft.
Kamera: Klaus Stuhl, Ralf Gemmecke; Drehbuch: Sven Jaax, Sven Jaax, Claas Thomsen; Regie: Claas Thomsen Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Lofoten sind ein rauer Archipel im norwegischen Polarmeer. Wer hier ankommt, ist wirklich am "Ende der Welt". Wer weiter als bis nach Moskenes will, braucht ein Boot oder ein Flugzeug.
Kamera: Ralf Gemmecke, Klaus Stuhl; Regie: Sven Jaax, Claas Thomsen; Drehbuch: Sven Jaax, Claas Thomsen Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Norwegen. Wer sich im äußersten Norden Europas im Winter fortbewegen will, braucht die Hilfe von Tove Gabrielsen. Sie fräst ganz brachial mit dem Schneepflug den Weg zum Nordkap frei.
Die Einheimischen gehen auch bei strengsten Temperaturen ihren Hobbys nach. Dazu zählen Tauchgänge zu den riesigen Königskrabben der eisigen Barentssee. Hin und wieder findet man dort auch versunkene Schiffe und Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg.
Regie: Sven Jaax, Claas Thomsen; Kamera: Klaus Stuhl, Ralf Gemmecke; Drehbuch: Claas Thomsen, Sven Jaax Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Schweden, ganz oben an der Grenze zu Norwegen, 150 Kilometer nördlich des Polarkreises. Hier lebt Heidi Andersson in einem Dorf mit Namen Ensamheten, übersetzt: Einsamkeit. Das ist hier oben auch ziemlich treffend!
Den Ort Tanum in Südschweden, 130 Kilometer nördlich von Göteborg, haben Ritzzeichnungen in den Fels aus der Bronzezeit berühmt gemacht. Die Kunstwerke wurden 1994 zum Weltkulturerbe erklärt. Doch weil die Industrialisierung seit rund 100 Jahren die natürlichen Verwitterungsprozesse stark beschleunigt, werden viele dieser etwa 3000 Jahre alten Zeugnisse bald verschwunden sein, erklärt der Archäologe Gerhard Milstreu.
Der Vänernsee im Südwesten Schwedens ist mit einer Fläche von 5.519,1 km² der größte See des Landes - und in der Europäischen Union. Nach den beiden in Russland gelegenen Seen Ladogasee und Onegasee ist er der drittgrößte See Europas. Ein Kanal verbindet den See über vier weitere Seen mit der Ostsee.
Regie: Sven Jaax, Claas Thomsen; Kamera: Klaus Stuhl, Ralf Gemmecke; Drehbuch: Sven Jaax, Claas Thomsen Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Warum haben viele Deutsche ein gestörtes Verhältnis zu ihrer Volksmusik?, fragt der neuseeländische Jazz-Musiker Hayden Chisholm. Der wissbegierige Weltreisende studierte Musik in der Schweiz, in Griechenland, Indien, Jugoslawien, Japan und kam schließlich nach Köln, wo er lange Jahre lebte und zu einem der wichtigsten Jazz-Saxofonisten der Stadt wurde.
Hier begegnet er auch den singenden Kölner Jecken, und von Köln aus reist er zum Jodeln ins Allgäu und mit dem Leipziger Gewandhaus-Chor zu den Stelzenfestspielen bei Reuth ins Vogtland. Im bayerischen Günzlhofen tanzt und improvisiert er mit dem Comedy-Musik-Trio "Die Wellküren", den Schwestern der Biermösl Blosn. Im erzgebirgischen Hartenstein erzählt ihm Bandonionist Rudi Vodel vom Verbot des Erzgebirgs-Klassikers "Deutsch und frei woll mer sei / weil mer Arzgebirger sei" zu DDR-Zeiten. Bobo in the White Wooden Houses aus dem sächsischen Gräfenhainichen steuert echten Pfarrerstöchterrock bei.
Chisholm, dem aufgrund seiner "einzigartigen Klangästhetik" 2013 der SWR-Jazzpreis verliehen wurde, ist fasziniert von der "German Soulmusic", wie er sie nennt, und wundert sich immer mehr: Warum nur ist sie den Deutschen derartig unangenehm? Seine musikalische Entdeckungsreise weckt die Neugier auf den Umgang mit dem deutschen Liedgut und macht vor allem eines: viel Lust auf Gesang, Tanz und Musik.
Protagonist: BamBam Babylon Bajasch, Hayden Chisholm, Gregor Meyer, Loni Kuisle, Die Wellküren; Regie: Jan Tengeler, Arne Birkenstock; Kamera: Marcus Winterbauer; Montage: Katharina Schmidt, Volker Gehrke; Drehbuch: Arne Birkenstock, Jan Tengeler; Produktion: Arne Birkenstock, Thomas Springer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Stralsundische Nachrichten" zeigt die Moden, Alltagsbegebenheiten und Bauten Stralsunds in den 70er Jahren. Diesen aktuellen Bildern von Stralsund werden Nachrichten, Zitate und geschichtliche Betrachtungen aus den letzten drei Jahrhunderten gegenübergestellt. Häufig ergeben sich Parallelen zwischen den Bildern von 1977 und den alten Zitaten, über die man mitunter schmunzeln kann. Ein buntes Portrait, das den Zeitgeist der 70er Jahre unterhaltsam widerspiegelt und dabei die Vergangenheit nicht vergisst.
Regie: Hanna Emuth; Drehbuch: Hanna Emuth; Kamera: Hans Borrmann; Montage: Ilse Streblow; Produktion: Helga Dommert Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dieses Filmmaterial wurde vermutlich im Auftrag der 1895 gegründeten Großen Leipziger Straßenbahn AG hergestellt und diente wohl der Ausbildung des Fahrpersonals. Die Zuschauer werden auf eine Fahrt durch das Leipziger Stadtzentrum von 1931 mitgenommen, wobei die Kamera im Führerstand das Straßenleben in den Geschäftsvierteln der Innenstadt festhält. Die Streckenführung hat sich bis heute kaum verändert. So erkennt man die heutige Straßenbahnlinie 3 über Torgauer Straße, Eisenbahnstraße, Wintergartenstraße und Hauptbahnhof über Goerdelerring bis zur Angerbrücke. Ein weiteres Stück fährt man über Südplatz, Wilhelm-Leuschner-Platz, Augustusplatz, Hauptbahnhof bis Wilhelm-Liebknecht-Platz - noch Teil der heutigen Linien 10 und 11. Zur besseren Orientierung wurden nicht nur die Straßennamen von 1931, sondern auch die heutigen eingefügt.
Lizenz mit freundlicher Genehmigung des Bundesarchivs/Filmarchiv. Signatur Bundesarchiv: B-115181/2
Inhalt: In diesem Film führt ein kleiner "animierter" Vogel durch eine große Stadt. Er fragt die Menschen, die er trifft, ob sie gerne in dieser Stadt leben. Jeder erzählt seine eigene persönliche Geschichte und zeigt uns seine Lieblingsplätze: die Ludwigs-Maximilians-Universität, das Deutsche Museum, Schloss Nymphenburg, der Englische Garten, die Alte Pinakothek, immer wieder die Frauenkirche und viele andere sehenswerte Orte. Ganz zum Schluss erst erfährt der kleine Vogel, in welcher Stadt er sich überhaupt befindet: In München!
Regie: Kurt Wilhelm; Kamera: Otto Martini; Protagonist: Walter Brandin Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Vielschichtiger Dokumentarfilm über die Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR: Ein halbes Hundert Gebäude, tausend Räume, Bunker, eigene Gefängnisse - der Berliner Zentralkomplex des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit. Arbeitsplätze von Schreibtischtätern, Jägern, Überwachern. Ein Labyrinth menschlicher Entfremdung.
Ein Dialog: Bekenntnisse beteiligter Beamter - mit wachem Sinn lebten sie die Antagonie der Macht, unfähig zur menschlichen Alternative.
Ein Spiegel: Menschliche Dimensionen einer Auseinandersetzung um Machtmechanismen und ihre Funktionsweise, um Zerstörung und Risse in den Psychogrammen der Täter und Opfer gleichermaßen.
Dieser Farb-Dokumentarfilm berichtet über die Auflösung des Gebäudekomplexes des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in der Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg. Am 15. Januar 1990 besetzten in einer spontanen und friedlichen Aktion couragierte DDR-Bürger das Machtzentrum des MfS. Mitglieder der gebildeten Bürgerbewegung verschafften sich Einlass in den Geheimbezirk und machten sich in mühevoller Kleinarbeit an die Durchsicht des Archivs. Die hier gezeigten Interviews von drei ehemaligen Offizieren und Abteilungsleitern des MfS und die Aussagen von vier engagierten Mitgliedern des Bürgerkomitees lassen erkennen wie unübersichtlich die Strukturen des Ministeriums waren, und wie schwer es für Außenstehende ist sich in den Akten und Dokumenten zurechtzufinden. Eingeschnittene Observationsvideos des MfS, Ehrungen von Minister Erich Mielke, Mitschnitte seiner Reden, bis hin zum Festbankett anlässlich des 40. Jahrestages der DDR vervollständigen diesen Dokumentarfilm, der von der Macht und Machtverlust der Herrschenden und von der Hoffnung und Resignation der Mitarbeiter vom Bürgerkomitee berichtet. (Textquelle: DEFA Stiftung)
Protagonist: Nicolae Ceau<-escu, Heinz Hoffmann, Erich Honecker, David Gill, Michail Gorbatschow; Produktion: Harald Apitz, Corry Huth; Regie: Ralf Marschalleck; Montage: Petra Barthel; Kamera: Frank Reinhold; Musik: Eckardt Enkelmann; Drehbuch: Ralf Marschalleck Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Im Herzen des Bic-Gebirges in der Provinz Quebec im Osten Kanadas hat sich eine ganz besondere Gemeinschaft niedergelassen. Die gemeinnützige Farm Sageterre wird als Kooperative betrieben. Sie ist das Werk von Jean Bédard, der mit seiner Frau im bereits fortgeschrittenen Alter in die dünn besiedelte Gegend zog.
Bédard ist Schriftsteller, Philosoph, und vor allem Landwirt. Auf Sageterre kultiviert er neben Pflanzen vor allem auch Ideen. Seine Schriften rufen zum Handeln auf.
"Wir sind die erste Generation, die sich des menschengemachten Klimawandels bewusst ist - und die letzte, die noch etwas dagegen tun kann." Dieses Bewusstsein bestimmt Bédards Leben auf Sageterre. So bodenständig sein Leben ist, so träumt er doch davon, dass die Arbeit der Sageterre-Gemeinschaft einen Beitrag leisten kann für die Entstehung einer neuen, menschlicheren Welt.
Der Regisseur des Films, Nicolas Paquet, hat sich in seinem filmischen Werk mehrfach mit dem Leben in ländlichen Räumen beschäftigt.
Regie: Nicolas Paquet; Kamera: Nicolas Paquet; Drehbuch: Nicolas Paquet; Protagonist: Jean Bédard; Montage: Natacha Dufaux Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Wir tragen die Heimat im Maul herum", sagt eine Protagonistin. Natürlich nicht auf Hochdeutsch, sondern in ihrer Meininger Mundart.
Die Dialekte und Mundarten in Thüringen gehen wie in vielen anderen Gegenden Deutschlands verloren. Unter jüngeren Menschen werden sie kaum noch gesprochen. Grund genug, ihnen nachzuspüren, bevor sie ganz verschwinden.
Und wie klingt nun Thüringisch? Gibt es das überhaupt? In Meiningen wird ganz anders gesprochen als in der Umgebung von Erfurt und Jena, und in Sonneberg, Saalfeld und Altenburg anders als im Eichsfeld. Und dann gibt es noch Gegenden mit sehr großen sprachlichen Besonderheiten, wie in und um Ruhla und in der Vogtei in der Nähe von Mühlhausen.
Der in Gotha aufgewachsene Regisseur Gerald Backhaus dokumentiert mit seinem Film die reiche Vielfalt der bedrohten Mundarten. Er stellt die einzelnen Arten der in Thüringen gesprochenen Dialekte und Mundarten vor und gibt ihnen mit Protagonistinnen und Protagonisten in ihren Heimatorten Gesicht und Stimme.
Kamera: Martin König; Montage: Sven Klöpper; Produktion: Gerald Backhaus; Drehbuch: Gerald Backhaus; Regie: Gerald Backhaus Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eine der vielen Begleiterscheinungen der COVID-19-Pandemie war eine stark gestiegene Nachfrage nach Haustieren. Für Deutschland gab der Tierschutzbund einen Zuwachs von 1 Million Katzen und 600.000 Hunden an. Kaum ebbt nun im Frühsommer 2021 die Hochphase des Pandemie ab, mehren sich in Tierheimen Anzeichen, dass viele Menschen ihrer tierischen Freunde nach dem Lockdown-Blues überdrüssig werden. Was ist das eigentlich für eine Beziehung, die wir Menschen zu Tieren pflegen?
Genau diese Frage stellt der Dokumentarfilm von Jonas Spriesterbach. TIERE ist kein Tierfilm - sondern ein Film über Beziehungen von Menschen zu Tieren. Entsprechend sind in diesem Film kaum echte Tiere zu sehen. Statt dessen Menschen, die sich über Tiere den Kopf zerbrechen oder deren Leben sehr stark auf ein Tier bezogen ist. Trauernde Besitzer verstorbener Haustiere bemühen sich um telepathischen Kontakt mit ihren entschlafenen Lieblingen. In Kursen lernen Menschen, die Gesänge von Vögeln zu imitieren. Und wer konkurriert eigentlich bei einem Schönheitswettbewerb für Rassehunde miteinander?
Wohin der Film auch blickt: Tiere werden bearbeitet, sortiert, studiert. Trotzdem bleiben sie rätselhaft und abwesend. Und während die Tiere zunehmend enttäuschen, schleicht sich eine melancholische Ratlosigkeit ein. Man hatte gehofft, im Tier eine Antwort zu finden und wurde sich darüber selbst ganz fremd.
Begegnungen im Tierkostüm bieten eine letzte Hoffnung auf Wärme und Entgrenzung. Ein Film wie eine schillernde Spiegelfläche, in der wir uns, schmerzlich vertraut, wiedererkennen.
Drehbuch: Jonas Spriestersbach; Kamera: Jonas Spriestersbach; Montage: Ulrike Tortora; Regie: Jonas Spriestersbach; Sound Design: Claudia Leder, Andrew Mottl; Produktion: Nicole Leykauf Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Tokat bedeutet wörtlich übersetzt "Backpfeife".
Kerem, Dönmez und Hakan gehörten in ihrer Jugend in den 90er Jahren einer der berüchtigten Jugendbanden in Frankfurt an, die es auch in vielen anderen deutschen Städten gab. Drogenhandel, Beschaffungskriminalität, schwere Körperverletzung und Todschlag - ihr Ruf verbreitete sich rasant, nicht zuletzt durch die Berichterstattung in lokalen und überregionalen Medien. Als Jungendliche war jeder Tag für die drei Party - keiner dachte an morgen. Seitdem sind über 20 Jahre vergangen und Kerem, Dönmez und Hakan sind erwachsen geworden. Ihre Lebenswege weisen kaum noch Parallelen auf: Kerems Gesundheit ist auf Grund seines damaligen Heroinkonsums zerstört. Er verdient sich als Maler ein Zubrot zu seiner Frührente. Dönmez wurde in die Türkei abgeschoben, ist Familienvater und arbeitet in einer Apfelsaftfabrik. Hakan wurde auch in die Türkei abgeschoben, arbeitet als Feldarbeiter am Fuß des Berges Ararat und besitzt keine Staatsbürgerschaft mehr und ist damit auch in seiner Heimat handlungsunfähig.
"Tokat - Das Leben schlägt zurück" ist ein vielschichtiger Film, in dem die Ambivalenz zur "Unterwelt" - Ablehnung und Faszination - wirkt. Es rührt an, die Schiffbrüchigen kennen zu lernen, die weiter am Rand der Gesellschaft leben, ob in Deutschland oder der Türkei, und ihnen dabei zuzusehen, wenn sie sich an ihre Jugend erinnern. "Tokat" ist mehr als ein Film über die verlorene Jugend in Gangs, er zeigt ohne jegliche Sozialträumerei, wie es ausgehen kann.
Kamera: Cornelia Schendel, Veronika Paradiso; Produktion: Andrea Stevens; Montage: Annette Kurzbach; Regie: Cornelia Schendel, Andrea Stevens; Musik: Lars Eichstaedt; Drehbuch: Andrea Stevens Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Drei Jazz-Musiker erfüllen sich einen lang gehegten Traum: der Deutsche Joachim Kühn, der Marokkaner Majid Bekkas und der Spanier Ramon Lopez.
Einen Monat gemeinsame Zeit in Marokko. Zeit für Musik, für Begegnungen und für eine neue CD. Sie mieten ein kleines Studio in Rabat und laden Gastmusiker dorthin ein. Sie fahren in die Wüste, um eine Trommlergruppe zu treffen und mit ihnen Aufnahmen zu machen. Dazwischen Abstecher in den Alltag, Abstürze und kleine Krisen. Jeder der Musiker hat ein Solo.
Ein Film über improvisierte Musik und die Arbeit an ihr, ein Film über die Begegnung verschiedener Kulturen, ein Film über das Fremde und das Eigene. Wo kommt man her und wo will man hin? Und einfach jede Menge gute Musik.
***
Joachim Kühn ist einer der wenigen deutschen Jazz-Musiker, die man mit Fug und Recht als Welt-Star dieser Musikgattung bezeichnen kann. Seit den frühen 1960er-Jahren, als er Mitglied des einflussreichsten Trios des DDR-Jazz war, hat der Pianist (der gelegentlich zum Altsaxofon greift) zahlreiche Entwicklungen der improvisierten Musik begleitet und mitgeprägt, den Free-Jazz ebenso wie den Jazz-Rock der 1970er-Jahre oder, in jüngerer Zeit, die Öffnung des Jazz zur Weltmusik mit diversen ethnischen Spielarten und Verschmelzungen. Dabei war und ist Kühn in Paris, Los Angeles, New York und Hamburg ebenso zuhause wie er den unterschiedlichsten Musikern in ihren jeweils angestammten Ländern und Kulturen begegnet.
In einem solchen Zusammenhang entstand 2008 Kühns Idee, seinen 64. Geburtstag in Marokko zu verbringen. Wenn sich Kühn und seine Kollegen zunächst in einem kleinen Tonstudio in Rabat einquartieren, sich mit den technischen Widrigkeiten vor Ort ebenso arrangieren wie sie im Zusammenspiel mit Gastmusikern alle künstlerischen Probleme schrittweise meistern, dann führt das zu einer euphorischen Stimmung, die sich auf den Betrachter überträgt. "Endlich bekommen wir die Antwort, warum wir hier sind", jubelt Majid Bekkas und schwärmt von der Verbindung vierer Kulturen: der spanischen und der deutschen mit jener von Voodoo und Gnawa.
Der Filmtitel "Transmitting" ist stets Programm: Die Reiseeindrücke übertragen sich nachdrücklich auf den Betrachter, vielleicht gerade deshalb so intensiv, weil Hübner/Voss sich unaufgeregt in den Dienst der Musik, der Musiker und vor allem ihres zentralen Protagonisten Joachim Kühn stellen. Der sagt einmal: "Wichtig ist nicht, wo man herkommt, sondern wo man hingeht." (hpk)
Regie: Christoph Hübner; Musik: Joachim Kühn, Ramon Lopez, Majid Bekkas; Kamera: Christoph Hübner; Protagonist: Christoph Hübner, Ramon Lopez, Majid Bekkas; Produktion: Christoph Hübner, Gabriele Voss; Drehbuch: Gabriele Voss; Montage: Gabriele Voss Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Brandenburg: Ein Land, das nicht reich ist, das sich aber mehr und mehr zu einem Zentrum der wohl exklusivsten Sportart entwickelt - Polo. Immer mehr Clubs entstehen auf den großen Brandenburger Flächen, die zunehmend Magnet werden für Wohlhabende aus nah und fern. Noch werden Pferde und Spieler zumeist importiert, doch im Land entwickelt sich eine kleine, aber feine Szene von Polo-Enthusiasten, Sportlern, Züchtern und Sponsoren. Ein multi-kulturelles Stück Brandenburg, denn ohne den Stallburschen aus Argentinien und den kantigen Platzwart aus der Mark läuft beim Spiel der Großen mit den kleinen Bällen nichts. Jo Goll und Norbert Siegmund schauen hinter die Kulissen des Preußischen Polo- und Country-Clubs Berlin-Brandenburg in Phoeben, der in diesem Jahr die Deutschen High Goal Meisterschaften ausrichtet.
Regie: Norbert Siegmund, Jo Goll Standort: Filmfriend Streamingdienst
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
letztes Datenbankupdate: 27.04.2024, 14:08 Uhr. 44.777 Zugriffe im April 2024. Insgesamt 806.460 Zugriffe seit April 2013
Mobil - Impressum - Datenschutz - CO2-Neutral