Du hast angefangen! Nein, du! Bilderbuchkino Dia-Reihen Dia-Geschichte und Bilderbuch-Klassiker für Streitbare, eine Parabel über Frieden und Verständigung. Matthias-Film, Stuttgart (2000)
Standort: DiaR DUH
Inhalt: Johanna Perl ist das, was man eine "gestandene Frau" nennt. Doch nach dem Ende ihres Arbeitslebens stellt sich für die Mutter einer mittlerweile erwachsenen Tochter plötzlich die Frage nach dem Sinn des Weiterlebens. Doch als sie in der Zeitung zufällig auf eine Kontaktanzeige stößt, nimmt ihr Leben eine neue Wendung: Als sie den Verfasser der Zeilen, den 45-jährigen Schriftsteller Johannes kennenlernt, ist es Liebe auf den ersten Blick. Der eigenwillige Mann krempelt ihr Leben völlig um.
"Ein ebenso leichtes wie lebenskluges Alterswerk, entwickelt in gleichmäßigem Erzählrhythmus, dessen spirituelle Liebesmetaphysik um das Herstellen von Gegenwärtigkeit kreist und exemplarisch darzulegen versucht, wie das Glück die menschliche Kreativität entfacht." (Lexikon des internationalen Films)
"Rudolf Thome versucht erst gar nicht, diese altbekannte Geschichte neu zu erfinden. Vielmehr besticht der Film gerade durch seine unaufdringliche und zurückhaltende Erzählweise. Und erzählt werden eigentlich drei Liebesgeschichten: Die von Johanna, die von ihrer Tochter Sophia und die von ihrer Mutter Elisabeth, die allerdings nicht leiblich auftritt. Von ihr erfahren wir nur durch Johannas Selbstgespräche. Zum Schluss erst bekommt die Mutter eine geisterhafte Stimme. Die Szene ähnelt dabei derjenigen, in der ein Baum im winterlichen Wald auf Johannas Flehen antwortet.
Alle drei Liebes- und Lebensgeschichten scheinen sich zu wiederholen, sodass Johanna schon von einem Fluch spricht, der sich von Generation zu Generation überträgt. Nur die Beziehungen zwischen den Generationen haben sich verbessert. Die Männer wirken hierbei vor allem als das die Geschichte vorantreibende Moment. Aber die Geschichte, die man mitverfolgen darf, ist die Geschichte der Frauen.
Das die Dialoge dabei etwas sehr holprig und verkrampft wirken, kann einem dennoch nicht das Vergnügen nehmen zu beobachten, wie die Liebe sich ihren Platz zurückerobert. Und endlich wieder einen positiv stimmenden Liebesfilm gedreht zu haben, der zudem noch völlig ohne Kitsch auskommt, kann dem Regisseur gar nicht hoch genug angerechnet werden. So kann der Sommer kommen. (Matthias Herrmann, auf: artechock.de)
Schauspieler: Rainer Laupichler, Bastian Trost, Anna de Carlo, Guntram Brattia, Michael Gerber, Urs Remond, Johannes Herrschmann, Hannelore Elsner; Produktion: Rudolf Thome; Musik: Katia Tchemberdji; Kamera: Ute Freund; Montage: Dörte Völz-Mammarella; Regie: Rudolf Thome; Drehbuch: Rudolf Thome Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: DURCHFAHRTSLAND ist ein Heimatfilm über die fremde Welt vor der eigenen Haustür. Nur 20 Straßenbahnminuten sind es vom Kölner Dom bis ins Vorgebirge. Die Anhöhe in der niederrheinischen Bucht ist eine dieser Gegenden, durch die man fährt, um anderswo einen Ausflug zu machen. Sie ist weder städtisch noch richtig ländlich, aber auf jeden Fall zersiedelt: Einfamilienhaus reiht sich an Einfamilienhaus. Schillernd wird es hier nur nachts, wenn die Ölraffinerien am Rhein gespenstisch leuchten. Herausragende Sehenswürdigkeiten hat das zwischen Köln und Bonn gelegene Vorgebirge nicht zu bieten, und anders als der Name vermuten lässt ist, ist es auch keinem Gebirge vorgelagert, sondern liegt am Osthang eines niedrigen Höhenrückens, der Ville, deren höchster Punkt kaum mehr als 200 Meter über den Meeresspiegel ragt.
Für seine Bewohner ist das Vorgebirge das Zentrum der Welt, in der sie sich ihren Platz erobern möchten. Was nicht immer ganz leicht ist, ganz besonders nicht für die vier Protagonisten des Films: Wilhelm Dümmer, katholischer Pfarrer, ist für die benachbarten Dörfer Emmerich und Rösberg gleichzeitig zuständig. Er möchte die jahrhundertealten Feindseligkeiten zwischen den beiden Orten beilegen, aber das ist nicht so einfach. Sophia Rey veröffentlicht im Eigenverlag Krimis, die im Vorgebirge spielen. Doch ausgerechnet ihre Mitbürger im Bornheimer Ortsteil Sechtem kommen nicht zu ihren Lesungen - vermutlich weil sie glauben, die Autorin sei durch ihre Bücher reich geworden. Mark Basinsky, kunstbegeisterter Schüler und jüngstes Mitglied eines Junggesellenvereins, träumt von einem Modedesign-Studium in Paris oder Mailand. Giuseppe Scolaro, Sohn sizilianischer Einwanderer ins Rheinland, hat sich dem Spielmannszug des Brühler Ortsteils Vochem verschrieben. Statt mit seinen Eltern nach Sizilien zu reisen, besucht er nun alljährlich das Dorf Nebelschütz im Landkreis Bautzen. Denn hier nahm die Migrationsgeschichte seines Mentors im Spielmannszug ihren Ausgang: Benno Kleber zog Mitte der 1950er Jahre aus der Westlausitz ins Rheinland und trägt nun mit regelmäßigen Besuchen in seiner alten Heimat zum deutsch-deutschen Austausch bei.
DURCHFAHRTSLAND begleitet die Protagonisten ein Jahr lang und zeichnet dabei ein sehr persönliches Porträt einer Gegend, deren Bewohner mit trotzigem Stolz ihre Rituale, Mythen und Geschichten bewahren. Auch wenn die Schmutzgürtel der Großstädte immer näher rücken.
Protagonist: Mark Basinsky, Hans Wilhelm Dümmer, Giuseppe Scolaro, Sophie Rey; Drehbuch: Alexandra Sell; Regie: Alexandra Sell; Stimme: Hans Schulze; Montage: Daniela Drescher; Kamera: Henning Drechsler, Justyna Feicht; Musik: Kreidler Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Mario und Ingo kennen eine Seite Berlins, die den meisten verborgen bleibt. Statt schillernde Nachtclubs und kultige Vernissagen sehen sie das Abwasser, das die Großstadt tagtäglich produziert: Sie arbeiten in der Kanalinspektion der Berliner Wasserbetriebe. Ein Porträt über einen Job, ohne den das System nicht funktionieren würde und der den Kontrast zwischen Oberfläche und Untergrund der Hauptstadt verdeutlicht.
Drehbuch: Lea Schmidt; Protagonist: Alexander Krauß, Mario Birkholz, Axel Knoerig, Ingo Naser; Produktion: Theresa Clamann; Regie: Arman Grigoryan Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Zwischen 1880 und 1960 zogen Hunderte von Luxemburgern nach Belgisch-Kongo, die einen für einige Zeit, die anderen für immer.
Dieser Dokumentarfilm verwendet Aussagen von Menschen, die im Belgisch-Kongo gelebt haben, und erzählt mit Archivbildern von ihrer Abreise, ihren Lebensbedingungen und ihrer Rückkehr. Die Zeugenaussagen sind zwar sehr wertvoll, zeigen aber trotz der verstrichenen Zeit nicht immer historische Reflexivität oder persönlichen Abstand und sind daher mit größter Vorsicht zu genießen. Der moderne Kommentar beleuchtet diese Zeugnisse, stellt sie aber nicht direkt in Frage.
Film aus dem CNA-Archiv.
Produktion: Claude Waringo, Joy Hoffmann; Montage: Thierry Faber; Drehbuch: Paul Kieffer; Regie: Paul Kieffer; Musik: Jeannot Sanavia Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Zwischen 1880 und 1960 zogen Hunderte von Luxemburgern nach Belgisch-Kongo, die einen für einige Zeit, die anderen für immer.
Dieser Dokumentarfilm verwendet Aussagen von Menschen, die im Belgisch-Kongo gelebt haben, und erzählt mit Archivbildern von ihrer Abreise, ihren Lebensbedingungen und ihrer Rückkehr. Die Zeugenaussagen sind zwar sehr wertvoll, zeigen aber trotz der verstrichenen Zeit nicht immer historische Reflexivität oder persönlichen Abstand und sind daher mit größter Vorsicht zu genießen. Der moderne Kommentar beleuchtet diese Zeugnisse, stellt sie aber nicht direkt in Frage.
Film aus dem CNA-Archiv.
Montage: Thierry Faber; Drehbuch: Paul Kieffer; Produktion: Joy Hoffmann, Claude Waringo; Regie: Paul Kieffer; Musik: Jeannot Sanavia Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: EMPFOHLEN vom Festival "doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche"!
Edna ist neu in der Klasse und erst seit kurzem in Deutschland. Der Schulunterricht in der fremden Sprache fällt ihr noch schwer. Sie sitzt in der letzten Reihe an einem Extratisch und bekommt von ihrem Lehrer gesondert Aufgaben. Manchmal vergisst die Klasse, dass da noch ein bosnisches Mädchen ist. Manchmal vergisst auch Edna, dass da noch eine Klasse ist. Aber immer öfter macht Edna sich bemerkbar. Der Film schaut mit der Kamera sehr genau auf dieses Mädchen Edna und zeigt sie mit ihrer Neugier, ihrer Freude, ihrem Anderssein und ihrem Versuch, zu kommunizieren, was zunehmend mit Aggression verbunden ist. In Interviews werden die Kinder der Klasse befragt, was sie über das fremde Mädchen wissen und denken.
Inhalt: Eiki ist geht seit einem Jahr auf die japanische Schule in Düsseldorf. Davor war er auf einer deutschen Schule. In der japanischen Schule sind die Lehrer nie krank und viel netter. Außerdem schmeckt das japanische Essen besser. Ein bisschen traurig findet Eiki es aber doch, wenn seine Familie bald nach Japan zieht - es ist auch noch nicht ganz sicher...
Inhalt: "Gegen ABBA zu verlieren, ist keine Schande!" Mit diesen Worten wird Liliane (Isabelle Huppert) angekündigt, als sie nach Jahrzehnten erstmals wieder auf einer kleinen Bühne steht. Einst hatte die Sängerin unter ihrem Künstlernamen Laura beim Grand Prix Eurovision de la Chanson gegen eine gewisse Band aus Schweden verloren, danach war es mit ihrer Karriere bergab gegangen.
Inzwischen arbeitet Liliane in einer Pasteten-Fabrik und führt ein eintöniges Leben. Die Zeiten als gefeierte Chanson-Sängerin sind längst vergessen und vorbei. Dann aber lernt sie Jean kennen, einen 22-jährigen Boxer, und es ändert sich alles. Jean verliebt sich in Liliane und überzeugt sie, dass es an der Zeit ist, ins Rampenlicht zurückzukehren...
"Bavo Defurne hat für seine erste internationale Produktion nicht ohne Grund direkt Isabelle Huppert gewonnen. Seine Nostalgie ist kein uninspiriertes, ins Leere laufendes Lechzen nach dem ohnehin Unwiederbringlichen. Zuerst sieht alles ganz nach einem klassischen Melodrama aus: die Musik, die Farben, die exzessiven Überreaktionen der Figuren. Was Ein Chanson für dich von seinen Vorbildern unterscheidet, ihn zu einem modernen Film macht: es ist nicht zu spät. Weder für Jean und Liliane noch für Lauras Comeback. Ganz im Gegenteil: die Geschichte ist ein einziges Gleiten vom Problem zur Lösung, irgendjemand bietet immer einen Gig an oder verfügt über Möglichkeiten, das Publikum lässt sich noch immer von Laura bezaubern und selbst der Zwist der Liebenden regelt sich wie von selbst. (...)
Defurne verschwendet keine Zeit darauf, seinen Figuren eine komplexe Psyche anzudichten. Noch ganz im melodramatischen Modus verhaftet, lädt er stattdessen ihre Umgebung mit Bedeutung auf. Tanzende Luftbläschen im Champagner, der sich bei genauem Hinsehen als Brausetablette im Wasserglas vor einer beigen Wand entpuppt. Als Jean zur ersten gemeinsamen Verabredung nicht erscheinen kann, leuchtet das Rot des verschmähten Hummers auf Lilianes Tisch ähnlich einem Mahnmal für die gerade erst entflammten und direkt wieder enttäuschten Hoffnungen. Und am Ende schließen die Türen eines Fahrstuhls sich mit der Eleganz eines Samtvorhangs im Kino." (Katrin Doerksen, auf: kino-zeit.de)
Drehbuch: Bavo Defurne, Yves Verbraeken, Jacques Boon; Kamera: Philippe Guilbert; Schauspieler: Isabelle Huppert, Muriel Bersy, Johan Leysen, Thomas Coumans, Jan Hammenecker, Denis Jousselin, Kevin Azais, Anne Brionne, Carlo Ferrante; Sound Design: Loïc Collignon; Regie: Bavo Defurne; Musik: Thomas Lauderdale; Produktion: Yves Verbraeken; Montage: Sophie Vercruysse Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1925 als Anton Chen in Berlin geboren, 1933 über die Schweiz nach China und Sibirien emigriert: Die Lebensgeschichte von Han Sen, wohnhaft in Charkiw/Ukraine. Auch am Ende seines Lebens beantwortet der unfreiwillige Wanderer zwischen den Welten die Frage nach seiner Herkunft und Identität ohne Zögern und mit waschechtem Dialekt: »Berliner!« Aus seiner besonderen Perspektive zieht er eine höchst persönliche politische Bilanz des 20. Jahrhunderts.
***
Als Han Sen 1925 als Anton Chen 1925 in Berlin geboren wird, wächst er auf wie viele andere Jungen in dieser Zeit. Er spielt auf der Straße, rauft sich mit anderen Jungs. Doch Antons Eltern sind anders als die der Nachbarsjungen. Sie hatten sich 1919 am Shanghaier Studentenaufstand beteiligt und waren 1924 nach Berlin geflüchtet. Offiziell als Studenten eingeschrieben, wird für sie im »roten« Berlin der Klassenkampf schnell zum Hauptberuf. Quasi im Wohnzimmer lernt Han Sen Zhou Enlai, Zouh De und andere spätere Führer der KP Chinas kennen. Als Achtjähriger beobachtet er im Februar 1933 den Reichstagsbrand aus nächster Nähe und muss kurz darauf mit seinen Eltern fliehen.
Wohl aus Heimweh nennt der Vater ihn später Han Sen, was soviel heißt wir "In China geboren". Obwohl Han Sen weder chinesisch schreiben noch sprechen kann. Das Jahr, in dem in Deutschland die Nationalsozialisten an die Macht kommen, markiert den Beginn einer von Flucht geprägten Lebensreise. Sieben Jahre lang lebt er in der Schweiz und besucht hier die reformorientierte Odenwaldschule. Mit 15 Jahren geht es weiter nach China und nach Stalins Tod 1953 zunächst nach Sibirien, später nach Charkow in der Ukraine. Hier lebt er, als die Filmemacherin Ullabritt Horn ihn nach dem Ende der Sowjetunion trifft. Gern würde er da nach Mitteleuropa zurück, doch der Weg ist ihm versperrt
Der Film erzählt die Geschichte eines Menschen, der mit dramatischen zeitgeschichtlichen Wendepunkten des 20. Jahrhunderts direkt und persönlich in Berührung kommt: dem Aufstieg des Faschismus in Deutschland, dem spanischen Bürgerkrieg, an dem sein Vater teilnimmt, dem Zweiten Weltkrieg in China und dem anschließenden Bürgerkrieg, den er in der legendären Höhlenstadt Yan´an, dem Machtzentrum Mao Zedongs, miterlebt. Schließlich die Entstalinisierung in der Sowjetunion und die Perestroika in der Ukraine.
Auf seiner Reise begegnet Han Sen früheren Klassenkameraden und Freunden in der Schweiz und China, die er für immer verloren oder tot geglaubt hatte. Von seinen Tanten in China erfährt er von der Ermordung seiner Mutter während der Kulturrevolution. Am Grabe seines Vater kann Han Sen sich mit ihm, der seinen nicht-chinesischen, nicht-kommunistischen Sohn nie verstanden hatte, endlich aussöhnen.
Musik: Wolfgang Hamm; Drehbuch: Ullabritt Horn; Produktion: Wolfgang Bergmann; Kamera: Lars Barthel; Regie: Ullabritt Horn; Montage: Kawe Vakil; Protagonist: Han Sen Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Subjektive Reportagen aus den Jahren 1985 - 1995 sind in diesem Buch zusammengefaßt - über die heimliche Hauptstadt München ebenso wie über die unheimliche Hauptstadt Berlin, über die Zeit der Wende ebenso wie über die Jahre davor und danach. Systematik: Emp 8 Umfang: 606 S. Standort: Em p 8 AUG ISBN: 978-3-455-15000-1
Inhalt: Wo findet man im Bayern von heute noch unberührte Natur? Nicht nur in entlegenen Alpentälern. Nicht nur in streng bewachten Schutzgebieten oder hinter den Grenzen der Nationalparks. Es gibt sie noch: kleine Naturparadiese, irgendwo in der Landschaft; von keinem Gesetz geschützt und von uns Menschen unbeachtet.
An einem der großen, bayerischen Flüsse liegt ein solches Paradies im Westentaschenformat. Dort, wo sich der mächtige Inn durch sein tiefes Tal windet. An einem kleinen Bach, der in den Strom mündet, leben Tiere und Pflanzen wie in einem Märchen, das von einer Zeit erzählt, als es noch keine Menschen gab. Manche, wie Fuchs und Dachs verbringen das ganze Jahr hier, andere geben nur ein ebenso kurzes wie beeindruckendes Gastspiel. Allen voran die Nase, ein merkwürdiger Fisch mit knubbeliger Schnauze. Reich ist auch die Natur abseits vom Bachufer. An steilen Hängen entspringen kleine Quellen. Hier gedeiht der Nachwuchs von Grasfrosch und Feuersalamander. Wie eine Armee von Regenschirmen beschattet die Pestwurz die meisten der Miniaturgewässer. Überall plätschert und tropft es, Äste und Laub sind mit Kalktuff überzogen. Die Landschaft ist eingepackt in Moose und Flechten. Fast meint man Feen, Zwerge und Waldgeister zu sehen - oder zumindest zu hören...
Der Film schildert den tierischen "Alltag" im Märchenwald und zeigt in stimmungsvollen Bildern den Verlauf der Jahreszeiten an einem kleinen Innzufluss. Ein Jahr lang begleitet der Beitrag die Tiere des Bachtals, von einer Fischhochzeit zur nächsten. Wenn wieder, unverändert wie seit Jahrtausenden, die Nasen aus dem Inn den kleinen Bach hochziehen heißt es erneut Bühne frei für eine Märchenhochzeit im Märchenwald. Auch wenn die Prinzen und Prinzessinnen Fische sind und das Bachbett als Brautbett dient.
Montage: Thomas Casaretto; Drehbuch: Jan Haft, Gerwig Lawitzky; Kamera: Hans-Peter Kuttler, Jan Haft, Christian Roth; Regie: Gerwig Lawitzky, Jan Haft; Produktion: Jan Haft; Musik: Joe Dinkelbach Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Das Zittern beginnt im Nacken, wenn Markus den Bildern näherkommt, die ihn seit 49 Jahren verfolgen. Nun steuert er sein Wohnmobil Richtung Süden, möglichst weit weg von seiner Vergangenheit.
Kamera: Jakob Grasboeck; Protagonist: Markus Diegmann; Produktion: Victoria Frances Anders; Sound Design: Eva Perhacova; Regie: Paul Scheufler; Montage: Daria Woermann; Drehbuch: Paul Scheufler Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Kann ein Pferd das Leben verändern? Definitiv! Teenager Lizzy hat nichts als Ärger mit den Eltern. Als wieder einmal eine Party eskaliert und sie von der Schule fliegt, bringen ihre Eltern sie auf die Pferderanch der Großmutter...
Lizzy hat keine Lust auf Landleben. Doch ihre Großmutter weiß, dass sie ein großartiges Mädchen ist, und vertraut ihr die Pflege eines Pferdes an. Bald blüht Lizzy auf, und alle schließen sie in ihr Herz. Auch mit dem Nachbarssohn David kann sie durch dick und dünn gehen. Eines Tages erfährt Lizzy, dass die Großmutter große Sorgen plagen und sie die Ranch aufgeben muss. Lizzy weiß, dass es jetzt ganz auf sie ankommt. Mit Davids Hilfe will sie ihr Pferd Hope für den großen Reitwettbewerb trainieren, um das Geld für die Ranch zu bekommen. Doch als die Zeit dann doch knapp wird und die Bank vor der Türe steht, hat Lizzy eine rettende Idee.
Schauspieler: Kera O'Bryon, Allen Williamson, Ken Arnold, Angie Moore, Stefannie Smith, Francine Locke, Taylor Lyons, Warren Watson; Drehbuch: Michelle Norton, Simon Parker; Regie: Douglas B. Maddox; Musik: Daniel Galey, Austin Jaquith; Montage: Jackson Grove; Produktion: Douglas B. Maddox; Kamera: Douglas S. Ray Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Paris, 1942. Weil es in der besetzten Hauptstadt zu gefährlich geworden ist, plant die jüdische Familie Joffo die Flucht nach Südfrankreich, das noch nicht in deutscher Hand ist. Eine gemeinsame Reise wäre zu auffällig, daher schicken die Eltern den zehnjährigen Joseph und seinen älteren Bruder Maurice allein auf den Weg. Ein gefährliches Abenteuer erwartet die Jungen, denn niemand darf erfahren, dass sie Juden sind. Doch dank ihres Mutes und Einfallsreichtums schaffen sie es immer wieder, den Besatzern zu entkommen. Wird es ihnen gelingen, ihre Familie in Freiheit wiederzusehen?
Die berührende Verfilmung des auf der Lebensgeschichte von Joseph Joffo basierenden Bestsellers erzählt in großen Bildern von zwei Brüdern, die auf ihrem Weg in die Freiheit allen Widerständen trotzen.
FBW Jugend Filmjury: "Der Film wird aus der Sicht des kleinen Joseph in ruhigen Bildern erzählt. Durch die Kamera, die immer sehr nah bei den Figuren bleibt, fühlt man sich sehr mit dem Geschehen verbunden. Dadurch wird die Spannung den ganzen Film über aufrechterhalten. Wir empfehlen den Film ab 12 Jahren, da die Gewalt in einigen Szenen sehr realistisch dargestellt wird. Wir fanden den Film sehr beeindruckend, weil uns beim Sehen bewusst geworden ist, dass all dies wirklich so passiert ist."
KinderFilmWelt: "Früh zeigt uns der Film, wie schnell sich die Situation in Paris für die Brüder ändert: Als sie das erste Mal mit aufgenähtem Judenstern in die Schule gehen, werden sie von einem Tag auf den anderen ganz anders behandelt und geraten in eine Prügelei - Joseph beschreibt den Stern einem Freund als "Zielscheibe". Ganz stark ist auch die Szene, als der der Vater den Brüdern einschärft, dass sie fortan niemandem verraten dürfen, Juden zu sein, und Joseph dabei ziemlich hart rannimmt. Was dabei in ihnen vorgeht, können wir an den Gesichtern der großartigen Schauspieler ablesen - und mindestens genauso großartig ist es, dass sich der Film immer wieder auf dieses Schauspiel verlässt und in Bildern, Handlungen und Stimmungen erzählt, statt zu viel in Worte zu packen und alle Antworten schon vorzugeben."
Drehbuch: Christian Duguay, Benoît Guichard; Kamera: Christophe Graillot; Produktion: Yann Zenou, Nicolas Duval-Adassovsky, Laurent Zeitoun; Schauspieler: César Domboy, Dorian le Clech, Ilian Bergala, Kev Adams, Elsa Zylberstein, Christian Clavier, Patrick Bruel, Batyste Fleurial; Regie: Christian Duguay; Montage: Olivier Gajan; Musik: Armand Amar; Vorlage: Joseph Joffo Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1960 nahm Christa Wolf ein ganz besonderes Tagebuch-Projekt in Angriff: Vierzig Jahre lang porträtierte sie jeden 27. September, notierte die Erlebnisse, Gedanken und Gefühle eines jeden dieser Tage. Entstanden ist eine erstaunliche persönliche Chronik, ein beeindruckendes Zeugnis ihrer Existenz als Autorin, als Frau, Mutter, als Bürgerin der DDR und schließlich der BRD. Umfang: 702 S. ISBN: 978-3-518-73307-3
Inhalt: Es ist ein ganz gewöhnliches Datum, doch für Christa Wolf war es über fünfzig Jahre lang ein besonderes: Seit 1960 beschrieb sie Jahr für Jahr ihren 27. September, fasziniert von der »Bedeutung, die ein durchschnittlicher Tag bekommt, wenn man wahrnimmt, wie viele Lebenslinien in ihm zusammenlaufen«. Als sie dann 2003 Ein Tag im Jahr. 1960-2000 veröffentlichte, war die Resonanz überwältigend: »Eine unvergleichliche Chronik unserer Gegenwart« (Berliner Zeitung), »ein monumentales Tagebuch ? eines ihrer wichtigsten Werke« (Der Spiegel). Auch im neuen Jahrhundert setzte Christa Wolf diese Arbeit fort und ging dem Zusammenspiel von Privatem, Subjektivem und großen zeitgeschichtlichen Ereignissen auf den Grund. Sie erzählt von Deutschland nach dem 11. September 2001, von der eigenen Arbeit etwa an ihrem letzten großen Werk Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud, aber auch von der kräftezehrenden Auseinandersetzung mit dem Altern. Eine persönliche Chronik und gleichzeitig ein einzigartiges Dokument der Zeitgenossenschaft: Christa Wolf führt mit der ihr eigenen präzisen Reflexion und mutigen Offenheit die Aufzeichnungen ihres großartigen Tagebuchs Ein Tag im Jahr fort. Umfang: 163 S. ISBN: 978-3-518-73197-0
Inhalt: Hier wird betrogen, gelogen und geflunkert, dass sich die Plattenbau-Pfeiler biegen: "Eine Braut kommt selten allein" erfindet sich eine schreiend komische Parallelgesellschaft in Berlin-Hellersdorf.
Eines Tages sitzt sie vor seiner Tür. In ihrem roten Hochzeitskleid und den abgelatschten Turnschuhen. Sie spricht nicht seine Sprache, sie ist ihm eigentlich zu jung, sie entstammt einer vollkommen anderen Welt, sie liebt auch anders als er - und doch werden die beiden ein Paar.
Johnny, gescheiterter DJ und Clubbesitzer aus Hellersdorf, und Sophia, die Romni. Ob sie wirklich von ihrer Hochzeit abgehauen ist, tatsächlich direkt aus Belgrad kommt, ihn wahrhaftig so liebt, wie sie behauptet? Johnny weiß es nicht. Und irgendwann ist es ihm auch egal. Die vermeintliche Braut hat sein Herz erobert. Er ist sogar bereit, ihre Eltern einzuladen, als Sophia Heimweh hat. Damit gerät sein ohnehin kompliziertes Leben völlig aus den Fugen. Es kommen nicht nur Mama und Papa zu Besuch, sondern auch Geschwister, Onkel, Tanten, Nichten, Neffen, Cousins, Cousinen usw. Von einem Moment zum anderen beherbergt Johnny eine Großfamilie in seinen vier Wänden, jeder mit seinen eigenen Bedürfnissen. Vor allem wollen sie eins von Johnny: Dass er ihnen hilft, in Deutschland Fuß zu fassen, dass er sie vor der Abschiebung bewahrt, dass er ihr Beschützer wird. Und obwohl es ihm schwerfällt und er sich immer wieder sträubt, läuft Johnny, der schon fast Resignierte, zu neuer Form auf.
"In der lustigsten Szene des Films (...) hilft ein ganzer U-Bahn-Wagen voller Berliner Bürger der Heldin Sophia, sich eine Legende für die deutschen Asylbehörden auszudenken, damit sie sich statt als Romamädchen aus Serbien als Flüchtlingsmädchen Samira aus Syrien ausgeben kann. Die deutsche Hauptstadt ist in dieser Komödie ein durchgeknalltes, menschenfreundliches Narrenhaus.
Paul 'Sido' Würdig, der in Filmen wie 'Blutsbrüdaz' durchaus auch harte Burschen spielte und selbst aus einer Familie von Sinti und Roma stammt ('Ich bin Zigeuner - auch wenn Leute mir diesen Ausdruck übelnehmen'), ist in Alakus' Film ein sanfter Träumer. 'Er kann nicht Nein sagen', schmachtet selbst die Nochehefrau dem Ex hinterher. Mit melancholischem Blick, gemütlichem Bauch und müden Schultern zieht Johnny in fast jeder Lebenslage am Joint. So stolpert er hinein in eine Krawall-Soap im Plattenbau. Schon bald können sich fast sämtliche Menschen um ihn herum kaum einkriegen vor Grimassierwut, Spaßgeschrei und Klamauk. In manchen Momenten ist 'Eine Braut kommt selten allein' eine auch musikalisch schwer übersteuerte Orgie aus schierem Blödsinn. (...)
Fast alle von Johnnys deutschen Nachbarn im Hellersdorfer Sozialbau freunden sich gerührt mit der riesigen Roma-Sippe an, Polizisten und Asylbeamte sind barmherzige Ratgeber, und selbst im Fall einer definitiv beschlossenen Abschiebung ist immer noch Zeit für ein kleines Konzert zum großen Adieu. 'Eine Braut kommt selten allein' leugnet einfach frech die klaustrophobischen Zustände im Deutschland der Gegenwart. Und erfindet sich in den Wänden eines nüchternen Platten-Apartments ein kleines deutsches Jux-Paradies." (Wolfgang Höbel, in: SPIEGEL Online)
Montage: Andreas Radtke; Schauspieler: Michelle Barthel, Rauand Taleb, Petra Schmidt-Schaller, Mitzi Kunz, Nedjo Osman, Tristan Seith, Paul "Sido" Würdig; Drehbuch: Laila Stieler; Produktion: Marc Conrad; Sound Design: Eckhard Blach; Musik: Stephan Römer; Kamera: Andreas Höfer; Regie: Buket Alakus Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Herzlichen Glückwunsch an Ingken Benesch, Gewinnerin der Goldenen Lola in der Kategorie Bestes Kostümbild für den Film GIRL YOU KNOW IT'S TRUE! Benesch war auch für das Kostümbild in "Eine flexible Frau" verantwortlich.
Greta M. (Mira Partecke), 40, eine Frau in Berlin mit einer postmodernen, brüchigen Architektinnenbiografie, verliert ihren Job. Auch im Callcenter wird sie gefeuert. Wie Don Quichotte kämpft sie gegen unheimliche Mächte an: ihren Sohn, die gefährliche Mutterschaft, den Bewerbungscoach, die verhinderte Architektur des neuen Berlins (Townhäuser, Humboldtforum, soziale Stadtgrenzen) und nicht zuletzt gegen die eigene Paranoia und Statusangst, eine Frau ohne Auftrag zu sein. Sie trinkt und driftet zwischen Anpassung und Widerspruch durch ihr Leben. Auf dieser Tour de Force zwischen Callcenter, Arbeitssuche, Jobcenter, Coach, Architekturbüros, Schule, Kneipen und Drifts durch Stadtrandgebiete trifft sie auf die "Stadt der Frauen". Der Film zeigt präzise ein Zeit- und Gesellschaftsbild, ohne mit den Konventionen des sozialen Realismus zu arbeiten.
"A woman under the influence" im 21. Jahrhundert; ein präzises Zeit- und Gesellschaftsbild, das auf die Konventionen des sozialen Realismus verzichtet.
Schauspieler: Fabio Pink, Franziska Dick, Sven Seeger, Mira Partecke, Katharina Bellena, Laura Tonke, Angelika Sauter, Torsten Haase; Musik: Niels Lorenz; Kamera: Jenny Barth; Produktion: Tatjana Turanskyj; Regie: Tatjana Turanskyj; Montage: Ricarda Zinke; Drehbuch: Tatjana Turanskyj Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein beeindruckendes, intensives Erstlingswerk um den Widerspruch von Regelkonformität und Individualität - und den Mut, seinen eigenen Weg zu finden!
Mit zwölf Jahren wechselt die stille, in sich gekehrte Mylia zur High School. Mit ihrer täglichen Fahrt im Schulbus entfernt sie sich von ihrem Zuhause, ihrer Familie, vor allem von ihrer geliebten kleinen Schwester Camille. Verloren in ihrer neuen Umgebung, die sie als feindselig empfindet, schlägt sie sich so gut sie kann, aber manchmal recht ungeschickt, mit den Absurditäten, Unannehmlichkeiten und kleinen Erfolgen des Erwachsenwerdens herum.
In ihrer Klasse begegnet sie Jimmy, einem jungen indigenen Außenseiter aus dem benachbarten Abenaki-Reservat. Kann er ihr helfen, sich zu behaupten und sich selbst zu akzeptieren? Mylia muss sich entscheiden: Will sie mit einem First-Nations-Jungen befreundet sein oder sich einer "normalen", aber oberflächlichen Mädchen-Clique anschließen?
"'Eine Kolonie' ist ganz nahe an den Figuren, vor allem an Mylia, die großartig von Emilie Bierre gespielt wird und in deren Gesicht sich all die Zerrissenheit und später auch Stärke von Mylia nuanciert spiegelt. Oft folgt die Kamera Mylia auf Schritt und Tritt und heftet sich an ihre Fersen; durch eine flache Tiefenschärfe löst sie sich aus ihrer Umgebung, was ihre kleine Welt veranschaulicht. Den beengt wirkenden Schauplätzen der Schule oder der Partyräume, die von starren Erwartungshaltungen und Rollenmustern geprägt sind, stehen weite chaotische Außenräume und ein Wald gegenüber, in dem sich Mylia mit ihrer jüngeren Schwester Camille aus Holz eine kleine Hütte als Versteck vor der Welt gebaut hat.
Die Szenen zwischen Mylia und Camille zählen zu den zärtlichsten des Films; sie zeigen die enge Bindung zwischen den Schwestern, die zwar in ihrer Art ganz unterschiedlich sind, sich aber Halt und Sicherheit geben." (Stefan Stiletto, in: filmdienst)
Inhalt: Gratulation Simon Morzé zum Deutschen Filmpreis in der Kategorie Beste Männliche Hauptrolle in DER FUCHS! Morzès Spiel ist auch im Jugenddrama "Einer von uns" zu bewundern!
In einem Supermarkt bei Krems wurde 2009 ein 14-jähriger Bub bei einem nächtlichen Einbruch von der Polizei erschossen. Inspiriert von dem tragischen Fall greift die österreichische Produktion "Einer von uns" das Lebensgefühl von Jugendlichen wie Julian und seinem Kumpel Marko auf, das von Konsum wie auch ohnmächtiger Rebellion geprägt ist. Regisseur und Drehbuchautor Stephan Richter scheut wohlfeile Erklärungsversuche, sondern konzentriert sich ganz auf die triste Location und seine jungen Darsteller, im Übrigen vertraut er auf die Empathie des Publikums. In seinen stärksten Momenten erinnert dieses überraschend stimmige Spielfilmdebüt an Werke wie "SubUrbia" von Richard Linklater, in dem gleichfalls eine Gruppe von Teenagern am Parkplatz vor einem Supermarkt zusammentrifft; dort allerdings wird zum Glück nur die Zeit totgeschlagen.
Die FBW-Jugend Filmjury schreibt: "Der Film behandelt die Themen Jugendstraftaten, Gruppenzwang, Drogen und Konsum. Häufig fährt die Kamera an den vollen Regalen des Supermarktes entlang oder zeigt die Mitarbeiter bei der eintönigen Arbeit. Genauso einsam, düster und trostlos geht es auch vor dem Supermarkt auf dem Parkplatz zu. Die Jugendlichen und Erwachsenen hängen dort ab und gehen sich gegenseitig auf die Nerven. Die alltäglichen Geräusche des Supermarktes, zum Beispiel das Piepen der Kasse, sind in den Soundtrack des Films sehr gut eingebaut. Auch die Hip-Hop-Musik ist passend. Außerdem hat uns die Besetzung gut gefallen, weil die Schauspieler sehr realistisch spielen. Wir empfehlen den Film für Jugendliche ab 15, weil er anspruchsvoll und ungewöhnlich erzählt ist. Wir legen den Film aber auch allen Erwachsenen ans Herz."
Schauspieler: Simon Morzé, Jack Hofer, Dominic Marcus Singer, Christopher Schärf, Birgit Linauer; Montage: Andreas Wodraschke; Kamera: Enzo Brandner; Drehbuch: Stephan Richter; Regie: Stephan Richter; Produktion: Karin C. Berger; Musik: Maja Osojnik Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eisenzeit ist ein Projekt aus den Anfängen der 80er Jahre und konnte zum damaligen Zeitpunkt aus politischen Gründen nicht realisiert werden. Der Film berichtet über vier Jugenliche und deren Schwierigkeiten mit dem Staat, der Gesellschaft und ihren Familien im letzten Jahrzehnt vor der Wende.
Produktion: Peter Planitzer, Herbert Kruschke; Kamera: Sebastian Richter; Montage: Karin Schöning; Drehbuch: Thomas Heise; Regie: Thomas Heise Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Lisa und Sophie sind Schwestern. Sie träumen von einer Profikarriere im Eiskunstlauf. Um den Traum Wirklichkeit werden zu lassen, führen sie ein Leben zwischen Drill und Siegesfreude. Die Mutter unterstützt ihre Töchter fürsorglich, während vor allem an der älteren der beiden Schwestern pubertäre Zweifel nagen.
Was macht der Druck mit den Mädchen? Welche Rolle spielt die Mutter für ihre heranwachsenden Töchter und was bedeutet es für sie, ihr Leben so stark auf den Erfolg ihrer Kinder auszurichten?
Der Film lässt die allseits gefeierte Schönheit des Eiskunstlaufes links liegen und konzentriert sich ganz darauf, das Beziehungsgeflecht zwischen den beiden Sportlerinnen und ihrer nächsten Umgebung zu porträtieren. Die Protagonistinnen stoßen sich ab, ohne sich zu lösen und ziehen sich gegenseitig an, ohne sich ganz nah zu sein.
Regie: Lin Sternal; Kamera: Julia Hönemann; Drehbuch: Lin Sternal; Produktion: Wolfgang Kerber; Montage: Katharina Fiedler; Sound Design: Alex Rubin Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Statt auf ihr Studium konzentriert sich Mia lieber auf ihre Karriere als Poetry-Slammerin, nebenbei hält sie sich mit einem Job als Barkeeperin über Wasser. Eines Tages bekommt sie das Angebot, als Synchronsprecherin die Superheldin Kimiko in einer Anime-Serie zu verkörpern. Für Japan-Fan Mia eine Riesenchance! Voller Elan stürzt sie sich in den neuen Job - so sehr, dass sie plötzlich außergewöhnliche Kräfte an sich entdeckt: Genau wie Kimiko sieht sie Elektrizität, kann von Dächern springen und Menschenleben retten. Ihr wird klar, dass auch Hamburg von einem Super-Blackout bedroht ist, denn feindliche Mächte planen die Stadt, vielleicht sogar die ganze Welt, zu vernichten. In ihrem melancholischen Nachbarn Kristof findet Mia einen Seelenverwandten und ihren Co-Helden. Und während Mia in einem manischen Rausch versucht, die Menschheit zu retten, gerät ihr eigenes Leben komplett aus dem Gleichgewicht: Realität und Wahn beginnen gefährlich miteinander zu verschmelzen.
"Der poppig inszenierte Film löst die Grenzen zwischen Realität und Wahn auch erzählerisch auf, indem er nahtlos in animierte Szenen wechselt und nicht nur von einer wahnhaften Realitätsverzerrung erzählt, sondern ebenso auch den Umgang der Gesellschaft mit dem 'Nicht-Konformen' befragt, die Abweichungen höchstenfalls duldet." (filmdienst.de)
"Hol' mich zurück auf die Erde, ich treib' davon. Tu etwas - SOS - dass ich wieder runterkomm", reimt Mia zu Beginn des Films, als sie sich noch als Poetry-Slammerin betätigt. Riemann inszeniert dieses Wegdriften aus der Realität mit kurzen, surrealen Einschüben, wie wenn Mia Elektrizität sehen kann, Menschen um sie herum asynchron zu reden beginnen oder sie einem Mann in der U-Bahn ansieht, dass er gleich Selbstmord begehen will (...) "Electric Girl" verliert zeitweise selbst ein bisschen den Boden unter den Füßen, weil es sich zu sehr auf die Verwandlung seiner Protagonistin konzentriert und ihre menschliche Umwelt vernachlässigt. Aber Ziska Riemanns Film strotzt vor Einfällen und Energie und Lust am Erzählen. (Die WELT)
"Die Wahl der Hauptdarstellerin ist ohnehin ein Volltreffer, zumal Victoria Schulz, die hier des Öfteren verblüffend an die junge Franka Potente erinnert, Mias Metamorphose auf mitreißende Weise verkörpert. (...) Großen Spaß macht "Electric Girl" auch wegen des Ansatzes, den die Regisseurin gewählt hat: Der Film nimmt seine Hauptfigur absolut ernst. Mia ist im Grunde eine ganz normale junge Frau, die sich ein bisschen in den Toningenieur (Björn von der Wellen) verliebt und Ärger mit ihrer sehr erwachsenen älteren Schwester (Oona von Maydell) hat. Weil sie wegen der Weltrettung notgedrungen ihre Pflichten vernachlässigt, verliert sie erst den Synchronjob und verscherzt es sich dann auch noch mit ihrer Freundin und Barkollegin Lissy (Svenja Jung). Aber Einsamkeit ist die treueste Begleiterin aller Superheldinnen und -helden." (Tilmann P. Gangloff, auf: tittelbach.tv)
Produktion: Dries Phlypo, Jean-Claude van Rijckeghem, Nicole Gerhards; Schauspieler: Svenja Jung, Victoria Schulz, Oona von Maydell, Björn von der Wellen, Hans-Jochen Wagner, Bastian Sierich, Irene Kugler; Drehbuch: Angela Christlieb, Luci van Org, Dagmar Gabler, Ziska Riemann; Regie: Ziska Riemann; Musik: Ingo Ludwig Frenzel; Montage: Fridolin Körner; Kamera: Hannes Hubach Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: THE END OF THE WORLD ist ein intimer, kreativer und sehr bildgewaltiger Dokumentarfilm, in dem sich in einer Nacht mehrere Geschichten zu einer Erzählung verweben. In einer großen Stadt haben viele Menschen ein gemeinsames Bedürfnis - sie sind von Einsamkeit geplagt und wollen mit jemandem reden. Einige von ihnen rufen die Notrufnummer 112 an, auch wenn das nicht wirklich notwendig ist, andere wenden sich ans Radio. Eine Sendung thematisiert den vom Maya-Kalender vorhergesagten Weltuntergang. Der Sprecher fragt die Hörer, was das für jeden einzelnen von ihnen bedeutet. Sie sprechen über Dinge, die tragisch und schmerzhaft sind, manchmal aber auch klein und lustig. Ihr Bedürfnis, gehört zu werden, zu kommunizieren, ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen, ist offensichtlich und bewegend. Das Radio ist ein Motiv, das die Ereignisse dieser Nacht verbindet - wir hören es im Krankenwagen, in der Überwachungszentrale einer Stadt, wo wir das Nachtleben der Stadt auf Dutzenden von Bildschirmen beobachten. Das Radio verbindet die Elemente des Films in Bezug auf Struktur und Bedeutung: Es ist die Quelle der wichtigsten Fragen.
Montage: Marcin Latanik, Agnieszka Gliska; Regie: Monika Pawluczuk; Kamera: Masgorzata Szysak, Michal Dymek; Musik: Mikosaj Trzaska; Drehbuch: Monika Pawluczuk; Produktion: Monika Pawluczuk, Katarzyna Slesicka Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Unterhaltsamer Film aus der Reihe "Der besondere Kinderfilm": Große Herausforderungen warten auf die elfjährige Linh. Weil ihre alleinerziehende Mutter nach Vietnam reisen muss, versorgt Linh ihre kleine Schwester Tien und kümmert sich auch noch um den Imbiss der Familie. Natürlich darf das niemand erfahren, am wenigsten das Jugendamt. Das größte Problem für Linh jedoch hat rote Haare, ein Fernrohr und ein freches Grinsen: Pauline. Die Draufgängerin von gegenüber spioniert die Nachbarschaft aus und kann sich nichts Schöneres vorstellen als ein Leben ohne Eltern. Als Pauline die beiden Schwestern erpresst, mit ihr eine Bande zu gründen, beginnt für die drei Mädchen ein waghalsiges Abenteuer.
Aus dem Urteil der FBW-Jugend Filmjury: "Der Film ist realistisch, weil er spannend von zwei verschiedenen Welten erzählt: die der vietnamesischen Großgemeinschaft mit leuchtenden Farben und die der kleinen deutschen Familie Paulines. Es ist unterhaltsam zu sehen, wie die drei Kinder die Probleme mit immer neuen Ideen und Ausreden versuchen zu lösen. Ausstattung, Musik und Kamera helfen bei diesem 'besonderen Kinderfilm' neben der schönen Freundschaftsgeschichte einen Blick in eine andere Kultur zu bekommen." (Das komplette Urteil unter www.jugend-filmjury.com/film/ente_gut_maedchen_allein_zu_haus)
Musik: Martin Unterberger; Regie: Norbert Lechner; Produktion: Norbert Lechner; Schauspieler: Lisa Wihstutz, Nguyen Thi Cieu Xuan, Lena Stolze, Manh Cuong Tran, inh Y Nhung, Jörg Witte, Andreas Schmidt, Lynn Dortschack, Steffi Kühnert, Linda Anh Dang; Montage: Manuela Kempf; Kamera: Namche Okon; Drehbuch: Katrin Milhahn Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Audio-CD, empfohlen für Kinder ab 5 Jahren, hilft auf spielerische Weise beim Einschlafen. Kindern wird durch das tägliche Ritual, die wohltuende Wirkung der stimmungsvollen Musik, bildhaften Texte und vertrauensvollen Sprecher Stimme dabei geholfen, schneller und tiefer zu schlafen. Das Ziel ist, mehr innere Ruhe, Selbstbewußtsein und mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln. Umfang: 60 Min. ISBN: 978-3-943670-10-3
Inhalt: Wir leben im Zeitalter des Anthropozän, in dem der Mensch der entscheidende Faktor für die fundamentalen Veränderungen des Planeten ist. Nikolaus Geyrhalter erkundet an der Oberfläche der Erde auf eine sehr konkrete Weise, was das heißt:
Jährlich bewegen Menschen mehrere Milliarden Tonnen Erde, mit Baggern, Bohrern oder Dynamit. Nikolaus Geyrhalter beobachtet in Minen und Steinbrüchen, an Großbaustellen und Kohleabbaugebieten, wie Menschen sich den Planeten untertan machen und sich Rohstoffe aneignen. Damit liefert er visuell eindrucksvolle Bestandsaufnahme, wie genau wir Menschen zum wichtigsten Einflussfaktor auf die fundamentalen und unwiderruflichen Veränderungen unseres Heimatplaneten geworden sind.
In sieben Kapiteln führt Nikolaus Geyrhalter an Stätten des Tage- und des Tiefbaus in Europa und Nordamerika, die sonst nur schwer zugänglich sind. Am Brenner wird ein Basistunnel durch den Berg getrieben, um die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt zu ermöglichen. Um die weltweite Nachfrage zu stillen, werden in den Marmorsteinbrüchen im italienischen Carrara heute hundert Mal mehr Blöcke abgetragen als noch vor dreißig Jahren. Im ehemaligen Salzbergwerk im deutschen Wolfenbüttel wiederum ist man darum bemüht, größtmöglichen Stabilität zu bewahren, damit - bis ein neues Endlager gefunden wird - der dort gelagerte Atommüll keine weiteren Schäden verursachen kann. Der Film zeigt Baustellen und Tagebaugebiete, die durch unermüdliche Umwälzungen von immensem Ausmaß offene Wunden in der Erdkruste zurücklassen: im Braunkohletagebau im ungarischen Gyöngyös inmitten eines prähistorischen Sumpfzedernwaldes, in den Kupferminen am spanischen Rio Tinto, wo seit dem Römischen Reich Metall abgebaut wird, inmitten der Ölsande im kanadischen Alberta auf dem Gebiet einer First Nation oder auf einer Riesenbaustelle im kalifornischen San Fernando Valley, wo Berge geschliffen werden, um leicht zu bebauende Grundstücke für neue Städte zu schaffen.
Montage: Niki Mossböck; Kamera: Nikolaus Geyrhalter; Produktion: Wolfgang Widerhofer, Markus Glaser, Nikolaus Geyrhalter, Michael Kitzberger; Drehbuch: Nikolaus Geyrhalter; Regie: Nikolaus Geyrhalter Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Vier Jahre lang haben sich Erika und Franziska nicht gesehen. Zehn Jahre zuvor hatten sie die Illusion von den gleichen Chancen: weil sie gleich jung waren, beide attraktiv, beide fantasievoll. Sie haben übersehen, von Anfang an, was sie trennen wird: ihre ganz unterschiedliche Herzensbildung, ihr unterschiedlicher Charakter. Erika ist die Praktische. Sie sagt: "Ich verdiene uns die Brötchen, finde Du heraus, was Dich interessieren könnte in der Welt". Was sie nicht ausspricht ist ihre Erwartung: "... und dann verdienst Du die Brötchen und ich darf in die Welt". Franziska läßt sich gerne in die Welt schicken, wechselt oft und ausgiebig die Ziele und kommt nie zu einem Ende - vielleicht, weil es für sie keins gibt. Bei beiden entsteht Unzufriedenheit. Erika fühlt sich ausgebeutet. Franziska verübelt im Grunde, dass Erika ihr erlaubt, sie auszubeuten. `"Erikas Leidenschaft" besteht aber darin, sich immer mehr aufzubürden, als sie verkraften kann, und sich dann zu wundern, daß nie einer auf die Idee kommt, es wäre nicht ihre Aufgabe, schon wieder den Mülleimer auf die Straße zu stellen. In einem langen nächtlichen Gespräch versuchen die Freundinnen, diese Zusammenhänge aufzuklären - nicht ohne Hoffnung.
"Ula Stöckl hat in ihrem Zweipersonenstück wichtige Erkenntnisse und Einsichten über das Funktionieren und Nichtfunktionieren zwischen-menschlicher Beziehungen in schönen, meisterhaft arrangierten Bildern bloßgelegt. Die Küche wird zum Kampfplatz, das enge Bad zum Beichtstuhl. Ein bissiger, lehrreicher Film über die komplizierte Sache Freundschaft." (Kölner Stadt-Anzeiger vom 20./21.11.1976)
Montage: Peter Przygodda; Drehbuch: Ula Stöckl; Schauspieler: Vera Tschechowa, Karin Baal; Regie: Ula Stöckl; Kamera: Thomas Mauch; Produktion: Thomas Mauch, Ula Stöckl Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Das Portrait der zwei Frauen Waltraud Kosetzka und Inge Arnold verbindet ihre Geschichte als Trümmerfrauen beim Wiederaufbau der Stadt nach dem zweiten Weltkrieg mit ihrem Leben in Leipzig Anfang der 1980er Jahre.
An den Plätzen und Straßen, an denen beide nach Kriegsende beim Enttrümmern und beim Wiederaufbau Leipzigs halfen, sieht man sie entlanglaufen und ihre schöne Stadt bewundern - an der Oper, am Alten Rathaus und auf dem Sachsenplatz. Um die Bedeutung ihrer Arbeit zu unterstreichen, werden alte Aufnahmen zerstörter Gebäude kontrastierend gegen neue Bauwerke geschnitten.
Ein spannendes Stück Alltags- und Zeitgeschichte.
Regie: Janos Gyarmati; Drehbuch: Wolfgang Stemmler; Kamera: Gerhard Münch; Montage: Elke Pfeifer Standort: Filmfriend Streamingdienst
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