Inhalt: Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wird ein Junge gewaltsam aus seiner afrikanischen Heimat nach Europa geholt. Er wird von einer Comtesse von einem Sklavenboot geholt, die ihn aufnimmt und ihn als "Paradiesvogel" für ihren goldenen Käfig aussucht, ihn erzieht, ihm Sprache und Musik beibringt, Zugang zu Bildung verschafft und ihn auf das Leben im Adel vorbereitet. Doch zeit seines Lebens bleibt der Junge, der christlich getauft wird und sich den Namen Angelo gibt, unter den Weißen ein Außenseiter.
Der kalte Hauch der Geschichte: Regisseur Markus Schleinzer glückte ein brillant inszeniertes und gespieltes Meisterwerk, in dessen Gewand eines opulenten Kostümfilms ein bedrängender Subkontext eingewebt ist: Die elliptische Filmbiografie des aus Afrika verschleppten Angelo Soliman (ca. 1721-1796) ist eine zeitlos-brisante Reflexion über den europäischen Rassismus - und damit heute wichtiger, erhellender und diskussionswerter als je zuvor!
Angelo ist das anthropologische Experiment der französischen Comtesse (Alba Rohrwacher): Einmal hält sie einen Vortrag über "den Neger in Afrika", der träge, launisch und gottlos sei - eher ein Affe als ein Mensch, geschaffen für die Sklaverei. Dabei empfindet sie es als ihren persönlichen Triumph, Angelo quasi als ein Tier vorzuführen, dem sie das Menschsein beibringt...
"Schleinzer zeigt einen Rassismus, der mit seinem Protagonisten wächst, ihn - egal wie sehr er sich als gebildet, höflich, empathisch, leidenschaftlich oder humorvoll erweist - niemals auch nur für einen kurzen Moment gewähren lässt. Auch für den Kaiser ist er eine exotische Glanzfläche, in der dieser sein Selbstmitleid spiegeln kann, wenn er behauptet, sie seien gleich. Gleich im Sinne ihres Schicksals, allein zu sein und nicht ihrer Rolle entfliehen zu können. Angelo hat an den kaiserlichen Monologen ebenso wenig Anteil wie am Rest der Gesellschaft. Er ist allein als exotischer Schwarzer anwesend, wird als soziales Experiment geduldet, als Versuchstier. (...)
Was Angelo sagt, hat für die Gesellschaft keinen Wert. Man starrt ihn an, staunt über seine Bewegungen, die Geräusche, die er macht und über seine Ähnlichkeit mit dem "echten Menschen", der er nie sein kann. Bereits zu Lebzeiten ist er von dem unsichtbaren Glaskasten eingeschlossen, in den man ihn nach seinem Tod stecken wird. Ein Exponat im Kerzenschein des 18. Jahrhunderts und im kalten Licht der Gegenwart." (Karsten Munt, in: filmdienst.de)
"Schleinzer zeigt Angelo als Behauptung, die so oft wiederholt wird, bis sie in dessen Identität vollständig aufgeht. Konsequenterweise rückt der Regisseur Auftritte seiner Figur ins Zentrum, in Salons, Hofgärten und Theatern, auch das Ankleiden und Verkleiden, das Schauen und Betrachtetwerden. Der Film wird dabei selbst zum bühnenhaften Modell, vom Bildgestalter Gerald Kerkletz in oft frontalen, aber immer noch atmenden Tableaux gefilmt. Das 4:3-Format verstärkt den Schaukasteneffekt. (...) 'Angelo' weht einen kühl an. Darin liegt gleichermaßen respektvolle Distanz wie eine schmerzhafte Abwesenheit. Anstatt die Figur mit eigenen Zuschreibungen aufs Neue zu vereinnahmen, arbeitet der Film mit den vorhandenen. Die Gewalt, die darin liegt, muss man aushalten." (DER SPIEGEL)
Schauspieler: Nancy Mensah-Offei, Alba Rohrwacher, Larisa Faber, Makita Samba, Kenny Nzogang, Lukas Miko, Jean-Baptiste Tiémélé, Michael Rotschopf, Gerti Drassl; Produktion: Alexander Dumreicher-Ivanceanu, Markus Schleinzer; Regie: Markus Schleinzer; Montage: Pia Dumont; Drehbuch: Markus Schleinzer, Alexander Brom; Kamera: Gerald Kerkletz; Sound Design: Pia Dumont Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die dramatische Geschichte der Frau, die Henry VIII. enthaupten ließEngland, Anfang des 16. Jahrhunderts: Als Anne Boleyn als Hofdame von Königin Katharina an den englischen Hof kommt, ist König Henry sofort hingerissen von ihr. Sie wird seine Obsession. Um mit Anne zusammen sein zu können, nimmt Henry Skandale in Kauf. Weil sie sich weigert, seine Mätresse zu sein, lässt sich Henry von seiner ersten Ehefrau Katharina scheiden und reformiert die religiöse und politische Tradition Englands. Was er nicht weiß: Anne wird seine Liebe niemals erwidern. Als auch sie ihm keinen männlichen Erben schenken kann, fällt sie in Ungnade."Ein Meilenstein des historischen Romans." The Times Umfang: 550 S. ISBN: 978-3-8437-2216-2
Inhalt: Der Australier David Gulpilil (1953-2021) galt vielen als wichtigster aboriginesischer Schauspieler seiner Generation. Seine internationale Karriere begann 1970 mit Nicolas Roegs WALKABOUT.
In ANOTHER COUNTRY erzählt Gulpilil, der dem Stamm der Yolngu angehört, die Geschichte vom Zusammentreffen der heute dominanten Australischen Kultur mit der Lebensweise der Aborigines. Er zeigt, wie die traditionelle Lebensweise der Aborigines ge- und oft zerstört wurde, und welche Folgen das für die Yolngu bis heute hat.
Der Film wurde für Zuschauer gemacht, die selbst keinen Aborigine-Hintergrund haben, in der Hoffnung, die Stimme der Aborigines hörbarer zu machen.
Protagonist: David Gulpilil; Drehbuch: David Gulpilil, Rolf de Heer, Molly Reynolds; Kamera: Matt Nettheim; Produktion: Molly Reynolds, Rolf de Heer, Peter Djigirr; Montage: Tania Nehme; Regie: Molly Reynolds Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein wendungsreiches Drama über den Konflikt zwischen Vernunft und Emotion! Der römische Triumvir Antonius lebt in Ägypten ein glückliches Leben an der Seite seiner Geliebten, Königin Cleopatra. Doch eines Tages wird er nach Rom zurückbeordert: das Reich wird durch eine Rebellion bedroht. Antonius muss sich zwischen seiner Liebe zu Cleopatra und seiner Pflicht als Herrscher entscheiden. Doch egal welchen Weg er wählt: Freunde und Feinde sind immer schwerer voneinander zu unterscheiden, jeder kann zum Verräter werden. Das Schicksal Roms und Ägyptens liegt in den Händen des tragischen Liebespaars...- Umfang: 132 S. ISBN: 978-87-26-88605-4
Inhalt: Vor ca. 30.000 Jahren lebt AO in einem Clan der Neandertaler. Als er eines Tages nach der Jagd zu den seinen zurückkehrt, findet er sie ermordet. Seine Familie ist ausgelöscht worden. Damit ist AOs Schicksal besiegelt - er ist der letzte Neandertaler. Völlig auf sich allein gestellt, macht er sich auf die beschwerliche Reise in den Süden. Er will an seinen Geburtsort zurückkehren. Doch auf seinem Weg durch die unbarmherzige Wildnis gerät AO in die Fänge von Kannibalen. Als ihm die Flucht gelingt, rettet er auch der schönen Aki das Leben, einer Menschenfrau, die sich von dem wilden Neandertaler seltsam angezogen fühlt. Während sich die beiden Wesen am Anfang völlig fremd sind, vereint sie doch eine tiefe Verbundenheit mit der Natur - und die Sorge um Akis Baby. Es beginnt eine einzigartige Liebe über alle Grenzen hinweg und das Paar erlebt im steinzeitlichen Europa das Abenteuer seines Lebens...
Schauspieler: Helmi Dridi, Simon Paul Sutton, Aruna Shields, Sara Malaterre, Yavor Veselinov, Ilian Ivanov, Vesela Kazakova; Drehbuch: Jacques Malaterre; Kamera: Sabine Lancelin; Vorlage: Marc Klapczynski; Regie: Jacques Malaterre; Musik: Armand Amar Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Jeder exzentrische Held braucht eine starke Frau an seiner Seite ... mit geladenem Schusseisen und ohne Skrupel!Der eigensinnige Archibald Leach und die waffenvernarrte Tüftlerin Sarah Goldberg werden in die Machenschaften des skrupellosen Marquis de Mortemarte hineingezogen. Der Schurke verwendet Okkultismus, Voodookult und Ätherkraft, um die Welt mit seinen Monstrositäten ins Chaos zu stürzen.Mit Hilfe skurriler Verbündeter, dubioser Artefakte und Erfindungsgeist versuchen die Abenteurer den drohenden Krieg zu verhindern. Dabei führt ihr Weg sie über vier Kontinente und die eigenen Grenzen hinaus. Umfang: 600 S. ISBN: 978-3-945045-59-6
Inhalt: Berlin, Prenzlauer Berg 1989: Der Alltag von Angelika Wettstein, alleinerziehende Mutter von sechs Kindern, Kassiererin in Vollzeit in der Kaufhalle Pappelallee, um die Ecke von der Stargarder Straße. Kurze Wege und Mitarbeit der älteren Kinder machen es möglich. Einfach ist das Leben der Familie nicht, aber der lebenslustigen Angelika Wettstein gelingt es, für die Kinder und sich selbst kleine Höhepunkte in einem Alltag zu schaffen, in dem das Geld immer knapp ist. Die enorme Anstrengung, die dieses Lebensführung für Angelika Wettstein bedeutet haben dürfte, lässt sie sich nicht anmerken.
Noch liegt Ostberlin in der DDR: Der kurze Film entstand 1989, kurz vor dem Mauerfall. Den Filmtitel wählten Regisseur Lew Hohmann und Ko-Autor Jochen Wisotzki auch als Metapher für die sich anbahnenden Veränderungen dieser Zeit.
2019 wurde übrigens die Kaufhalle abgerissen, in der Angelika Wettstein tätig war. Sie stand in unmittelbarer Nähe zum S-Bahn-Ringbahn. Anstelle des Flachbaus ist ein Wohngebäude entstanden, das im Erdgeschoss einen Supermarkt beherbergt.
Inhalt: In den 1920er-Jahren machte der jüdische Geschäftsmann Max Emden mit Kaufhäusern wie dem KaDeWe in Berlin oder dem Oberpollinger in München ein Vermögen. Der Sohn des bedeutenden reformjüdischen Hamburger Rabbiners Jakob Emden hatte sich evangelisch taufen lassen, der Assimilation willen, und stieg zum größte Immobilienbesitzer der Hansestadt auf. Zudem gehörten ihm zahlreiche Liegenschaften in ganz Deutschland. Doch der Geschäftsmann war auch den schönen Dingen des Lebens zugewandt und gehörte zu den bedeutendsten Mäzenen Hamburgs. 1926 kehrte er der Stadt den Rücken und lebte fortan im Kreis schöner Frauen auf der Schweizer Seite des Lago Maggiore. Doch der lange Arm der Nazis erreichte ihn auch dort. Als Max Emden 1940 in der Schweiz starb, war sein Immobilienbesitz in Deutschland "arisiert" - d.h. enteignet. Um sich und seine Familie zu unterhalten, mussten er und später sein Sohn Hans Erich Emden weite Teile seiner bedeutende Kunstsammlung verkaufen. Hans Erich Emden gelang die Flucht nach Chile, wo er eine Frau fand und neu anfing.
Der Film begleitet Juan Carlos, Sohn von Hans Erich Emden, auf einer Reise durch Deutschland und die Schweiz. Bis heute kämpft er vergeblich um eine angemessene Entschädigung. Auch Hamburg weigert sich. Dennoch leben zwei seiner Kinder, Urenkel Max Emdens, heute wieder in Hamburg.
Spuren von Max Emden finden sich in ganz Deutschland - darunter neben Hamburg in Leipzig, wo er promovierte. Seinen Besitz in der Schweiz - die malerischen Brissago-Inseln im Tessiner Teil des Lago Maggiore bei Ascona - konnte Max Emden nie unbeschwert genießen. Als die Nazis seine Immobilien enteigneten, war Emden gezwungen, seine Kunstsammlung nach und nach zu verkaufen. Ein Teil davon endeten nach Notverkäufen in der Sammlung des Waffenhändlers E.G.Bührle, die heute in Zürich gezeigt wird und bereits wiederholt zu Kontroversen geführt hat. Auch Düsseldorfer und Dresden sind späte Nutznießer einbehaltener Kunstschätze aus der Emden-Sammlung: Das Canaletto-Gemälde "Karlskirche in Wien" befindet sich als Leihgabe des Bundes im Museum Kunstpalast in Düsseldorf. Aus gleicher Hand stammt "Der Zwingergraben in Dresden", das bis auf weiteres im Militärhistorischen Museum in Dresden gezeigt wird.
Produktion: Marianne Schäfer; Regie: Eva Gerberding, André Schäfer; Montage: Fritz Busse; Kamera: Bernd Meiners, Andy Lehmann; Drehbuch: André Schäfer, Eva Gerberding; Musik: Ritchie Staringer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Echte Augenhöhe zwischen Frauen und Männern - ist das wirklich möglich? Dieses Buch sagt: "Ja!"Das Thema "Geschlechterrollen" bleibt ein Streitpunkt. Wie wir darüber denken und wie wir sie ausleben, ist geprägt von Erfahrungen, Haltungen, Persönlichkeit und Lebenskontext. Und davon, wie jeder und jede von uns Gott versteht, und das, was die Bibel dazu sagt. Wie gesagt, ein Streitpunkt, auch hier! Die Spannung ist nicht leicht aufzulösen. Das Thema komplex. Es gibt keine einfachen Antworten. Aber es gibt persönliche Geschichten, kluge geistliche Gedanken, hoffnungsvolle Vision und gesunden Pragmatismus - gemeinsam, auf Augenhöhe, nach dem Herzen Gottes.24 christliche Persönlichkeiten und Paare teilen Praxisberichte aus ihrem Alltag: Wie leben sie als Frauen und Männer miteinander? Und: Erreichen sie das große Ziel vollkommener Augenhöhe und Gleichberechtigung? Ein lebhafter Erfahrungsaustausch und Tipps für Tops und Flops von Frauen und Männern quer durch die christliche Gemeindewelt. Umfang: 304 S. ISBN: 978-3-417-27033-4
Inhalt: 'Auf den Flügeln der Angst' zieht dich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann.Zons 1497: Bastian Mühlenberg von der Zonser Stadtwache steht vor einem Rätsel. Am Morgen nach dem Geburtstagsfest von Pfarrer Johannes schwimmt eine tote Frau im Burggraben. Vom Täter fehlt jede Spur. Als kurz darauf vor den Stadttoren von Zons ein Bote brutal ermordet wird, beginnt eine atemlose Jagd. Bastian entdeckt ein Geheimnis hinter den Steinen der Stadtmauer. Eine geheimnisvolle dunkle Flüssigkeit führt ihn auf eine gefährliche Reise, denn auch der Mörder ist auf der Jagd nach dem teuflischen Elixier ...Gegenwart: Die alleinerziehende junge Mutter Saskia nimmt an einer klinischen Studie teil. Doch statt der erhofften Befreiung von ihren Ängsten fühlt sie sich von Tag zu Tag schlechter und kann am Ende nicht mehr zwischen Wahn und Wirklichkeit unterscheiden. Während Saskia von unerklärlichen, grausamen Bildern verfolgt wird, ermittelt Kommissar Oliver Bergmann in einer neuen Mordserie. Ein Stadtrat wird in seiner Zonser Wohnung ertränkt, wenig später führt ein Anruf die Polizei zu einer weiteren Leiche. Die einzige Verbindung zwischen den Opfern ist eine seltene Droge in ihrem Blut. Obwohl alles auf ein männliches Täterprofil hindeutet, hat Oliver starke Zweifel. Erst im letzten Moment erkennt er den wahren Zusammenhang, der ihn zurück ins Mittelalter führt ...- Umfang: 567 Min. ISBN: 978-3-95862-611-9
Inhalt: Fontanes 'Short Stories' als Gegengift für den gestressten Menschen von heute 'Der moderne Mensch, angestrengter wie er wird, bedarf auch größerer Erholung. Findet er sie?' Mit dieser verblüffenden Frage schlägt Fontane 1873 neue erzählerische Wege ein. Entstanden sind kluge, vergnügliche Geschichten, die er selbst als 'Short Stories' bezeichnete. Die schönsten sind hier versammelt und laden dazu ein, aus dem alltäglichen Wahnsinn herauszutreten und sich auf die Suche nach dem Glück zu machen. Die brillanten Beobachtungen eines wachen Zeitzeugen, der sein bis heute gültiges Plädoyer zum Besten gibt. 'Man soll den Augenblick ergreifen. Ist es der rechte, so bedeutet es das Glück.' Theodor Fontane Umfang: 144 S. ISBN: 978-3-8412-3288-5
Inhalt: Der im Jahr 1956 mit dem Deutschen Filmpreis (Filmband in Silber) ausgezeichnete Dokumentarfilm zeigt das rege Leben und Treiben auf dem Oktoberfest, mit einem ironisch-charmanten Blick kommentiert von Just Scheu. Gezeigt werden alte Fahrgeschäfte wie Schiffsschaukeln, den Toboggan (eine Rutschbahn mit einem Aufstieg mittels Förderband, von denen heute nur noch sehr wenige existieren) oder die "Drehende Walze". Insgesamt gibt der Film einen Einblick in die Lebensfreude und das Feiern der damaligen Zeit.
Drehbuch: Just Scheu; Kamera: Gerd von Bonin; Montage: Hans Dieter Schiller; Regie: Ferdinand Khittl; Stimme: Just Scheu Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Alaska vor 100 Jahren. In der kleinen Goldsucherstadt Nome ist eine Seuche ausgebrochen: Diphterie. Eine hochansteckende, oft tödliche Krankheit der oberen Atemwege. Gerade haben die USA eine schlimme Grippe-Epidemie durchgemacht. In Nome droht nun die nächste Katastrophe. Die Stadt setzt auf strenge Quarantäne. Öffentliche Gebäude werden geschlossen. Der einzige Arzt der Pionierstadt hat nur abgelaufene Medikamente vorrätig. Der nächste Ort, in dem ein wirksames Serum gibt, ist 1.600 Kilometer entfernt. Doch wie kann die Arznei bei arktischer Kälte nach Nome gelangen, das im Winter vom Rest der Welt abgeschnitten ist? Das Jahr ist 1925. Die Luftfahrt steckt noch in den Kinderschuhen. Auf Hundeschlitten beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit.
***
Am 28. Januar 1925 berichten Zeitungen und Radiostationen von einem schrecklichen Ereignis: Diphtherie ist unter den Kindern der Stadt Nome (Alaska) ausgebrochen. In einer Zeit, in der es gegen diese Krankheit noch keine Impfstoffe gibt, eine Seuche mit oft tödlichem Ausgang. Nome ist eine isolierte Kleinstadt am Rand der Beringsee. Sieben Monate im Jahr, wenn das Wasser des Sees gefriert, ist Nome von der Außenwelt abgeschnitten. Doch ohne rettende Arznei, so weiß der einzige Arzt der Stadt, könnte die Zahl der Toten in diesem Winter in Nome und Umgebung bald in die Tausenden steigen.
Telegrafisch erreicht die Stadt die Kunde von der Existenz eines kleinen Lagers mit überlebenswichtigen Medikamenten. Doch es liegt über 1.600 km entfernt.
Der Flugverkehr steckt noch in den Kinderschuhen, und so können in diesem harten Winter in der kältesten Regionen Alaskas nur Schlittenhunde die Dörfer noch retten. Ein Wettlauf gegen den Tod beginnt. Bei Temperaturen unter -50°C ziehen mehr als 20 Männer und mindesten 150 Schlittenhunde los, um durch die Wildnis Alaskas zu reisen, das Antitoxin zu beschaffen und so die Epidemie in ihren Dörfern aufzuhalten.
Der Dokumentarfilm AUF HUNDESCHLITTEN GEGEN DEN TOD erzählt die wahren Hintergründe dieser gefährlichen Abenteuerreise und entwickelt ein authentisches Bild eines weitgehend unbekannten Aspekt der US-amerikanischen Geschichte im frühen 20. Jahrhundert. Bis prägt die Eroberung auch dieses entlegenen Gebietes das Selbstverständnis Amerikas. Vor dem Hintergrund der Ära des Goldrausches in Alaska spitzen sich Spannungen und Tragödien zwischen Alaskas Eingeborenen und den Pionieren zu. Sie lassen die Rolle der Medien bei der immer stärkeren Konfrontation der traditionellen Lebensweise der Eingeborenen mit der Moderne in einem fragwürdigen Licht erscheinen.
Drehbuch: Daniel Anker, Susan Kim; Montage: Bruce Shaw, Jean Tsien; Stimme: Patrick Stewart; Produktion: Christian Beetz, Daniel Anker; Kamera: Tom Hurwitz; Regie: Daniel Anker Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der einstige Staatschef der DDR legt seine Memoiren vor. Egon Krenz berichtet über seinen Weg, der nicht untypisch für die DDR und dennoch ein besonderer war und ihn nach Schlosserlehre, Lehrerstudium und Arbeit als Jugendfunktionär zum »Nachwuchskader« der Partei machte. Und, wie alsbald in den Westmedien gemunkelt wurde, zu »Honeckers Kronprinzen«. Als er dessen Nachfolger an der Spitze des Staates wurde, war der Untergang des Landes nicht mehr aufzuhalten. Durch sein gesamtes Leben zieht sich gleichsam leitmotivisch die Vorstellung von einer besseren Gesellschaft, »dass ein gutes Deutschland blühe«, wie es in Brechts »Kinderhymne« heißt, die in jener Zeit entstand, in die auch der Beginn des politischen Lebens von Krenz fällt. Die Memoiren sind auf drei Bände angelegt, setzen je einen zeitlichen Rahmen, sind jedoch nicht chronologisch und linear erzählt. Durch Vor- und Rückgriffe ordnet Krenz seine biografischen Stationen in die Zeitgeschichte ein und wertet aus der Fülle und Differenziertheit der Erkenntnisse seiner langen politischen Laufbahn und natürlich auch jener Erkenntnisse, die er nach dem Untergang seines Staates machen musste. Dadurch bekommt dieser erste ? wie auch jeder weitere ? Teil der Autobiografie des DDR-Staatsmannes absolute Eigenständigkeit. Der in Kolberg geborene Krenz berichtet über seine Kindheit, die durch die Kriegsflucht mit seiner Mutter nach Ribnitz-Damgarten 1945 ein ungewolltes jähes Ende fand. Zu diesem Lebensabschnitt gehört der Umstand, dass der siebenjährige Krenz in einer der Massenszene des Ufa-Films »Kolberg« mitspielte. Es sollte der letzte Spielfilm sein, der im untergehenden Reich Premiere hatte. In seiner neuen Heimat, bei den Wahlen 1946, machte Krenz für die CDU Wahlkampf, indem er SED-Plakate überklebte. Aus dieser ersten Begegnung mit Politik entwickelten sich Kontakte, die für ihn prägend wurden und zu seinem entschiedenen Ja zum Sozialismus führten. Wer waren die Leute, die in der DDR Politik machten? Welche Politik? War der Wechsel von Ulbricht zu Honecker eine Umbruchszeit? Krenz erzählt pointiert, verwebt Damaliges mit Heutigem, liefert Fakten, reflektiert seine Erfahrungen tief, kritisch und streitbar. Dadurch entsteht ein dichter, lebhafter, höchst informativer Text, der die Memoiren zu einem herausragenden Leseerlebnis macht und darüber hinaus auch eine Quelle für all jene ist, die sachlich an Geschichte, Politik und einem Nachdenken über die Gesellschaft interessiert sind. Umfang: 352 S. ISBN: 978-3-360-51052-5
Inhalt: Axel Engstfeld und Herbert Habersack erzählen die außergewöhnliche Lebensgeschichte eines Mannes und seiner todbringenden Erfindung. Michael T. Kalaschnikow entwickelte während des Zweiten Weltkrieges als Autodidakt eine Waffe, die als AK-47 oder "Kalaschnikow" in die Geschichte einging. Ihr mittlerweile verstorbener Konstrukteur, im Altai geboren, mit seiner Familie nach Sibirien verbannt, lebte zuletzt in Ischewsk am Ural, dem langjährigen geheimen Rüstungszentrum der Sowjetunion. Offen erzählt der patriotische aber auch von Russland enttäuschte alte Mann von seiner Vergangenheit und gibt Einblick in seinen Alltag. Während er mit umgerechnet 70 DM Rente im Monat bescheiden auskommen muss, sind gleichzeitig 70 Millionen Exemplare seiner Waffe über den Erdball verstreut.
Produktion: Peter Mayer, Axel Engstfeld; Drehbuch: Herbert Habersack, Axel Engstfeld; Kamera: Wolfgang Thaler; Regie: Herbert Habersack, Axel Engstfeld; Montage: Jean-Marc Lesguillons Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eine kanadische Filmemacherin besucht nach 25 Jahren Trennung ihre Großmutter in Russland. Dieses Wiedersehen offenbart den Einfluss wichtiger historischer Ereignisse auf ihre Vergangenheit und die Bedeutung ihrer Beziehung. Wie eine russische Puppe ermöglicht uns ihre Reise, die Schichten ihrer Familiengeschichten zu entdecken, die mit der Geschichte des Landes verflochten sind, vom Zweiten Weltkrieg bis zum Fall der Sowjetunion. Bewaffnet mit Humor und Resilienz schafft Regisseurin Kristina Wagenbauer mit diesem Film einen intimen Raum der Versöhnung.
Inhalt: Daheim ist, wo's am besten schmeckt.Warum das so ist und wie Sie das Beste von damals und heute zu sich nach Hause holen, zeigt Profikoch Alexander Rieder. In seinem außergewöhnlichen Backbuch lässt er Heimatküche aus dem Ofen lebendig werden. Dabei legt er besonderen Wert auf die Wiederentdeckung saisonaler und regionaler Spezialitäten aus dem Alpenraum. Hierbei versammelt er nicht nur die ganze süße und deftige alpenländische Rezeptvielfalt, er zeigt auch, wie gut Eltern oder Großeltern daheim schon immer gebacken haben. Heute wie damals gilt: "Ein bisschen mehr Zeit" ist eine der wichtigsten und schönsten Geheimzutaten. Umfang: 216 S. ISBN: 978-3-96747-034-5
Inhalt: Der Film erzählt die Geschichte der großen und langjährigen Freundschaft zwischen Jack Kerouac, Allen Ginsberg und William Burroughs, aus der die literarische Bewegung der "Beat Generation" hervorging.
Alles beginnt im New York der frühen 1950er-Jahre, als Kerouac beschließt, einen großen Roman über ihre gemeinsamen Erfahrungen zu schreiben. Dann geht es weiter nach San Francisco, Mexiko-Stadt, Tanger, Paris und endet etwa 15 Jahre später mit der Veröffentlichung von "Howl" (Allan Ginsberg), "On the Road" (Jack Kerouac) und "Naked Lunch" (William Burroughs), drei Büchern, die jedes für sich ein Manifest darstellen.
Stimme: Anasthasie Tudieshe; Drehbuch: Jean-Jacques Lebel, Xavier Villetard; Protagonist: Allen Ginsberg, Jack Kerouac; Regie: Xavier Villetard Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Film erzählt die Geschichte der großen und langjährigen Freundschaft zwischen Jack Kerouac, Allen Ginsberg und William Burroughs, aus der die literarische Bewegung der "Beat Generation" hervorging.
Alles beginnt im New York der frühen 1950er-Jahre, als Kerouac beschließt, einen großen Roman über ihre gemeinsamen Erfahrungen zu schreiben. Dann geht es weiter nach San Francisco, Mexiko-Stadt, Tanger, Paris und endet etwa 15 Jahre später mit der Veröffentlichung von "Howl" (Allan Ginsberg), "On the Road" (Jack Kerouac) und "Naked Lunch" (William Burroughs), drei Büchern, die jedes für sich ein Manifest darstellen.
Stimme: Anasthasie Tudieshe; Protagonist: Allen Ginsberg, Jack Kerouac; Drehbuch: Jean-Jacques Lebel, Xavier Villetard; Regie: Xavier Villetard Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eine Entdeckung des Marktes von Begho in Westafrika im 16. Jahrhundert durch die Augen eines kleinen Mädchens namens Kasi. Begho ist eine ehemalige Marktstadt an der Kreuzung mehrerer Handelswege, die zwischen dem 11. und 18. Jahrhundert besiedelt war. Als solche wird sie in vielen frühen Schriften über Westafrika und das vorkoloniale Ghana sowie in der mündlichen Überlieferung erwähnt und dokumentiert.
Drehbuch: Victoria Aryee, Daniel Kumah; Regie: Daniel Kumah, Victoria Aryee; Produktion: Daniel Kumah, Victoria Aryee Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der kleine Sebastian (Félix Bossuet) lebt bei Angelina (Margaux Chatelier) und Guillaume (Dimitri Storoge) in den französischen Alpen, da seine Mutter verschollen ist. So zumindest hat es ihm César (Tchéky Karyo) erzählt, mit dem der Junge sehr viel Zeit verbringt. Es ist Sommer und der Zweite Weltkrieg befindet sich auf dem Höhepunkt. Davon bleibt auch die beschauliche Region nahe der schweizerischen Grenze nicht verschont. Es kommen etliche Flüchtlinge in das Dorf, die versuchen auf diesem Wege in die vermeintlich sichere neutrale Schweiz durchzukommen. Parallel dazu gibt es Gerüchte, eine riesige Bestie würde Schafe reißen und die Bevölkerung so ihrer Lebensgrundlage berauben. Bei einem seiner Streifzüge durch die Berge trifft Sebastian auf eine sehr große Hündin. Er gibt ihr den Namen "Belle" und baut langsam Vertrauen zu dem Tier auf. Da er ahnt, dass die anderen Bewohner Belle für die Bestie halten würden, versteckt er sie vor ihnen und baut ihr eine Hütte an einem entlegenen Ort. Aus dem gleichnamigen Roman von Cécile Aubry.
Die KinderFilmWelt schreibt: "Schon von der ersten Szene an wird dich dieser Abenteuerfilm begeistern. Wenn Sebastian gemeinsam mit César eine junge Bergziege von einem Felsvorsprung rettet, dann stockt einem der Atem! In prächtigen Bildern zeigt der Film, der auf einer französischen Fernsehserie und einer Buchreihe von Cécile Aubry beruht, die karge Berglandschaft vom heißen Sommer bis zum tief verschneiten Winter. Ganz klein scheint Sebastian in dieser zu sein und du kannst gut verstehen, weshalb Belle ihm so wichtig ist. So allein wie die Hündin fühlt sich Sebastian manchmal, weil er seine Mutter vermisst. Aber dank Belle lernt er auch, seinen eigenen Weg zu gehen und erfährt schließlich mehr über seine Herkunft."
Produktion: Gilles Legrand, Frédéric Brillion; Drehbuch: Fabien Suarez, Juliette Sales, Nicolas Vanier; Schauspieler: Félix Bossuet, Margaux Châtelier, Dimitri Storoge, Tchéky Karyo, Paloma Palma, Urbain Cancelier, Mehdi el Glaoui, Andreas Pietschmann; Vorlage: Cécile Aubry; Musik: Armand Amar; Regie: Nicolas Vanier Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ben ist neun Jahre alt, als zu Beginn des vierten Schuljahres Anna neu in seine Klasse kommt. Anna ist ein Aussiedlermädchen aus Polen, das mit ihrer Familie nach Deutschland gezogen ist. Ihr Vater hat noch keine Arbeit gefunden und die Familie wohnt in einer ärmlichen Barackensiedlung. Die Mitschüler finden sie komisch und grenzen sie aus und zunächst will auch Ben nichts mit ihr zu tun haben. Doch dann geht sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er ist verwirrt und verunsichert, gleichzeitig machen ihn die unbekannten Gefühle stark und froh. Er entscheidet sich ihr einen Brief zu schreiben; bald darauf verbringen sie einige aufregend schöne Tage in den Pfingstferien miteinander. Doch dann erfährt Ben, dass Annas Vater weit entfernt Arbeit gefunden hat. Ein schwerer Abschied steht bevor.- Umfang: 104 Min. ISBN: 978-87-11-95341-9
Inhalt: Eine norddeutsche Residenzstadt im 19. Jahrhundert. Ungerührt bringt der Hilfsschreiber der Landesbibliothek seinen Vorgesetzten um. Oder - hat er ihn gar nicht umgebracht? Und welche Rolle spielt der undurchsichtige, eigenartig engagierte Erzähler? - Ein literarischer Krimi, der humoristisch Mentalitäten und Sprache der Zeit einfängt - und zugleich die subtile psychologische Studie eines kleinbürgerlichen Mördertypus mit seinen hilflosen Winkelzügen. Umfang: 139 S. ISBN: 978-3-939483-27-4
Inhalt: "Ich geh' durch meine Stadt...", singt eine gut gelaunte Schlagersängerin. Inbrünstig preist sie die neue Metropole Berlin-Ost. Als betont flotte, oft hymnisch verdichtete Revue erzählt der Film vom "Wachsen und Werden unserer neuen Hauptstadt". Zu fröhlicher Musik schwelgt die Kamera in Hochhoch-Ansichten, zeigt Plätze, die dank ihrer Springbrunnen, Sitzbänke und Grünanlagen vergessen lassen sollen, dass man in einer Großstadt weilt, dazu Besucher*innen aus der ganzen Welt in Spitzenhotels. Ein betont munterer, zugleich vielsagender Einblick in die schöne, neue DDR-Welt. Stolz verkündet der Nachspann: "Ein Film der VEB DEFA-Studios für Kurzfilme, Träger des Ordens "Banner der Arbeit", Künstlerische Arbeitsgruppe PROFIL, hergestellt im Auftrag des Magistrats von Groß-Berlin."
Inhalt: Der holländische Regisseur Bob Rooyens zeigt Berlin so, wie es vor allem jungen Menschen gefallen wird. Seine selbstgewählte "Miss Berlin" nimmt den Zuschauer mit auf einen spektakulären Rundgang durch das Berlin der 70er Jahre. Der Film beeindruckt durch seine innovative Kameraführung, rasanten Schnitte, verwirrt durch surreale Inszenierungen, kurz: ein Feuerwerk der Bildsprache. Dieser Berlin-Imagefilm wurde bei der "XXieme Semaine International des Organismes Officiels de Tourisme" in Brüssel als bester Film ausgezeichnet. Bob Rooyens ist ein niederländischer Autor und Filmemacher, der sich durch innovative Musik-Sendungen und Spielshows im niederländischen und deutschen Fernsehen verdient machte. In den späten sechziger Jahren entwickelte er für das ZDF und den WDR eine Reihe von Fernsehfilmen und Jugendprogrammen ("Männer wir kommen", "Baff" , "Spaß durch 2") Für seine Programme und Filme erhielt er im In- und Ausland viele Auszeichnungen.
Regie: Bob Rooyens; Produktion: Gerd von Bonin, Jochen Severin; Drehbuch: Bob Rooyens; Kamera: Jan Kijser Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "'Berliner Ballade' ist einer der wichtigsten deutschen Filme aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg." (Berliner Zeitung)
Präsentiert als Rückblick aus dem Jahr 2048, beschreibt die satirische Parabel das Nachkriegsleben in den Ruinen der Hauptstadt. Darin trifft der klapperdürre Gert Fröbe in der Figur des Heimkehrers Otto Normalverbraucher (der so zum geflügelten Wort wurde) auf Schwarzhändler und Reaktionäre, muss mit Blockade und Währungsreform zurechtkommen, aber auch - aufgrund des kriegsbedingten Männermangels - mit den Annäherungsversuchen zahlreicher Damen. Heinz Rühmann landete mit dem Film, der sein Publikum gleichermaßen irritierte wie begeisterte, seinen einzigen Kassenhit als Produzent.
Ralf Schenk schrieb in der "Berliner Zeitung": "Viele Jahre lang war dieser Film nicht zu sehen, aus rechtlichen Gründen. Jetzt hat ihn die Günter-Neumann-Stiftung restauriert und digitalisiert, er ist wieder zu haben, und das ist auch gut so. Denn 'Berliner Ballade' ist einer der wichtigsten deutschen Filme aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Und einer mit weit ausholender Zuversicht. Immerhin startet er mit einem Blick in die Zukunft des Jahres 2048: Helle Straßen voller Hochhäuser. Düsenmaschinen der äWeltfluglinie New York - Moskau', die auf dem äneuen Berliner Großflugplatz' zwischenlanden. Ein kühner Gedanke im Sommer 1948, als der Kalte Krieg begann." (...) äBerliner Ballade' entstand nach einem Programm des Kabaretts Ulenspiegel, äSchwarzer Jahrmarkt. Eine Revue der Stunde Null'. Hauptfigur ist der legendäre Otto Normalverbraucher, gespielt von dem spindeldürren, schlaksigen Gert Fröbe - wir erinnern uns: Später war er der fette preußische Offizier in den äTollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten'. Hier nun taucht er aus dem Krieg wieder in der Heimat auf, stolpert mit großen staunenden Augen durch eine ihm fremde Welt, auf dem Weg in seine Wohnung, die nur noch aus drei Wänden besteht, die vierte wurde von Bomben weggefegt. (...) Hin und wieder gibt es eingeschnittene Dokumentaraufnahmen, so von einer Aufführung der äMadame Butterfly'. Drehbuchautor Günter Neumann macht sich einen Spaß daraus, die Internationalität des neuen Berlin zu betonen: äEin deutsches Theater im russischen Sektor spielt eine italienische Oper, in der ein amerikanischer Offizier etwas mit einem japanischen Mädchen hat.' Auch das Titelblatt der Berliner Zeitung rückt zweimal groß ins Bild, jeweils mit der Schlagzeile eines weltpolitischen Paukenschlags. Und wie kommentiert das ein kopfschüttelnder Leser: äAlso wissen'se: Nee!'"
Schauspieler: Gert Fröbe, Hans Deppe, Tatjana Sais, Ute Sielisch, Aribert Wäscher; Stimme: Eric Ode; Drehbuch: Günter Neumann; Produktion: Alf Teichs, Heinz Rühmann; Musik: Werner Eisbrenner, Günter Neumann; Regie: Robert A. Stemmle; Kamera: Georg Krause Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dieser im Auftrag der Landesbildstelle Berlin produzierte Film zeigt mit selbstironischen Kommentar unterlegt, zahlreiche Impressionen des Berliner Alltags in den 50er Jahren. Auf der einen Seite erwähnt man die bekannte Berliner Schnauze, auf der anderen Seite die Höflichkeit, auf die man stolz sei. Und wer denkt, er betritt mit dem Besuch Berlins "heißes Pflaster", wird eines besseren belehrt, denn "ganz so gefährlich und politisch heiß ist es nun wirklich nicht." Das internationale Flair, das reiche Kulturleben, der rasende Verkehr hat so gar nichts mit einer Insel, als vielmehr mit einer Weltstadt zu tun.
Kamera: Hans Jaehner; Regie: Wolfgang Kiepenheuer; Drehbuch: Rolf Ulrich; Montage: Wolfgang Kiepenheuer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Während alteingesessene wie zugezogene Berliner heute unter dem Mangel an Wohnraum, Schul- und Kinderbetreuungsplätzen ächzen, fehlten West-Berlin in den 1970er vor allem Fachkräfte. West-Berlin war die "Insel im Roten Meer". Wer von Westdeutschland per Auto oder Bahn hierher wollte, musste zweimal die unangenehmen Kontrollen der DDR-Beamten an der innerdeutschen Grenze über sich ergehen lassen. Oder ins Flugzeug steigen.
Um Arbeitskräfte anzulocken, gab der West-Berliner Senat, der damals im Rathaus Schöneberg residierte, eine Reihe von Werbefilmen in Auftrag. "Berliner Pluspunkte" ist einer dieser Filme. Er preist das Stadtgrün ebenso wie die Tatsache, dass die (Teil-)Stadt das modernst Kongresszentrum der damaligen Welt besitze, kurz: er zeigt, was Senat und beauftragte Filmagentur für die die Schokoladenseiten Westberlins in den Bereichen Arbeiten, Wohnen, Unterhaltung, Sport und Verkehr hielten.
Im Rückblick staunt man nicht ohne Neid über die vielen Vergünstigungen, die damals Zuzüglern nach Westberlin angeboten wurden. So schmiedet ein junges Paar aus Schwaben auf der Couch Zukunftspläne: "Du woischt, isch hätt' Luscht nach Berlin zu fahre und dort zu schaffe." Vermutlich handelt es sich hier um Darsteller in der Rolle eine solchen Paares. Vor dem Hintergrund, dass "Schwaben in Berlin" heute so zum Synonym von Gentrifizierung geworden ist, dass es dazu sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag gibt, kann man bei diesen Szenen nur schmunzeln.
Drehbuch: Angelika von Hagen; Kamera: Werner Wollek, Werner Wollek, Hans-Joachim Bost, Wolfgang Knigge; Regie: Werner Wollek, Angelika von Hagen; Produktion: Werner Wollek Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eine charmante Reiseführerin begrüßt die Berlin-Besucher und entführt sie in die "vierte Berlinoskop-Dimension" und weckt "den sechsten Sinn für das Prinzip Weltstadt". Dieser Film bebildert das Motto: "Berlin lebt vom Gegensatz". Den Beweis dafür will dieser knappe, mit raffinierten optischen Tricks gedrehte Film erbringen. Mit rasanten Schnitten und auf oftmals dreigeteiltem Bildschirm wird die Vielseitigkeit der Stadt wie in einem Kaleidoskop vorgestellt. Neben wertvollen internationalen Preisen (Grand Award 1969 New York; Festival Campione d'Italia 1969) konnte der Film auch auf der Weltausstellung in Osaka im Jahr 1970 große Erfolge feiern.
Drehbuch: Ludwig Thürmer, Konrad Jule Hammer; Kamera: Helmut Meewes; Regie: Helmut Meewes Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Sie war nicht nur die prominenteste politische Journalistin ihrer Zeit und Begründerin der Friedensgesellschaft, sie kämpfte Zeit ihres Lebens leidenschaftlich gegen überholte Konventionen, gegen die Unterdrückung der Frauen und gegen den Antisemitismus. Ihr Bestseller "Die Waffen nieder" (1889) verschaffte ihr Weltruhm, und ihrer Initiative verdanken wir die Stiftung des Friedensnobelpreises, den sie 1905 als erste weibliche Preisträgerin verliehen bekam.Brigitte Hamann fügt in dieser bebilderten Biografie ein facettenreiches Bild Bertha von Suttners zusammen: ihre Jugend in Prag und Wien, die Spielleidenschaft der Mutter, ihre romantische Liebe zu ihrem deutlich jüngeren Mann Arthur, die abenteuerliche gemeinsame Flucht in den Kaukasus, die Jahre der Entbehrung und ihre Emanzipation zu einer anerkannten Journalistin und Schriftstellerin, schließlich ihr Engagement für die internationale Friedensbewegung. Vor dem Hintergrund der politischen und sozialgeschichtlichen Ereignisse entsteht so ein lebendiges, differenziertes Panorama der untergehenden Donaumonarchie am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Umfang: 320 S. ISBN: 978-3-85033-773-1
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