Inhalt: Der experimentelle Kurzfilm IN JEDEM LAND UND ZU DEINER ZEIT von Brigitte Reiner, der 1952 ausgezeichnet wurde, ist weitgehend in Vergessenheit geraten - völlig zu Unrecht!
Der surreal-existenzialistisch anmutende Film scheint bereits Elemente des Neuen Deutschen Films vorwegzunehmen. (Der Kurzfilm entstand im Rahmen eines Filmworkshops am "Institute of Journalism at the University of Munich", wie es im Nachspann heißt. Restaurierte Fassung im Rahmen der Digitalisierung des nationalen Filmerbes 2017, Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen)
Inhalt: Vor 30 Jahren traf der Filmemacher Philippe de Pierpont sechs Kinder, die in Burundi auf der Straßen in Burundi lebten. Er schwor sich, sie auch weiterhin in den wichtigsten Phasen ihres Lebens zu filmen. Nun trifft er sich zum vierten Mal mit ihnen: Die einstigen Kids sind nun 40-jährige Erwachsene, nur drei von ihnen sind noch am Leben. Wie sehen sie sich selbst? Und wie die Welt um sie herum?
Produktion: Hanne Phlypo, Julie Frères; Drehbuch: Philippe de Pierpont; Kamera: Johan Legraie; Protagonist: Philibert, Assouman, Jean-Marie, Etu, Innocent; Montage: Luc Plantier; Sound Design: Quentin Jacques; Regie: Philippe de Pierpont; Musik: George van Dam Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein Knall. Stille. Sirenen. Fensterscheiben wackeln. Doch die Nadel sticht weiter Tinte unter die Haut. "Ink of Yam" erzählt Geschichten aus einem der ältesten Tattoo-Studios in Jerusalem.
Während die beiden russischstämmigen Tätowierer Poko und Daniel Motive wie die Jungfrau Maria, ein Küchenmesser oder den Davidstern tätowieren, erzählen verschiedene Kunden über ihr Leben. In diesem Traditionsbetrieb abseits der Traditionen kommen die unterschiedlichsten Menschen zusammen. Jeder ist willkommen, gleichgültig welcher Herkunft oder Religion: der atheistische Koch, der auch am Sabbat nicht koscher kocht, sein christlich-arabischer Kollege aus Bethlehem, der hinaus will in die Küchen der Welt, der philosophierende Reiseleiter aus orthodoxem Haus und der fromme Fotograf mit theologischer Bildung.
Unter Schmerzen auf dem Tätowierstuhl durchleben Juden, Christen, Moslems und Atheisten eine Katharsis, öffnen ihre Herzen und erzählen aus ihrem Leben in Jerusalem, von Wünschen, Hoffnungen und Ängsten. Das kleine Tätowierstudio von Poko und Daniel wird zum verbindenden Ort für Menschen, die sich sonst in dieser großen, alten und konfliktreichen Stadt feindlich gegenüberstehen.
BIZZART ist eines der ältesten Tattoo-Studios in Jerusalem. In diesem Traditionsbetrieb abseits der Traditionen kommen die unterschiedlichsten Menschen zusammen. Während Poko und Daniel, die Inhaber des Studios tätowieren, sprechen die Menschen unter dem Surren der Tattoonadel über ihre Ängste, persönlichen Krisen, Hoffnungen, über Religionen und Haltungen, über das komplexe Leben in Jerusalem im Besonderen und die junge Gesellschaft in Israel.
"'Ink of Yam' fühlt sich wie ein Abend an der Bar an, bei dem man mit gänzlich Fremden stundenlang über Gott und die Welt diskutiert. Die Protagonisten haben sich allerdings viele kluge Gedanken über diese Themen gemacht. Ein Abend und ein Film, den man noch lange in Erinnerung behält, wohlwissend, dass er mit anderen Zufallsbekanntschaften auch ganz anders hätte verlaufen können." (Filmdienst)
Drehbuch: Tom Fröhlich; Produktion: Tom Fröhlich; Regie: Tom Fröhlich; Montage: Emil Rosenberger; Kamera: Christoph Bockisch; Musik: Adrian Portia Standort: Filmfriend Streamingdienst
Wer hätte sich das Schicksal vorstellen können, das mich erwartete: meine Geburt in einer Diktatur, der Verlust meines Augenlichts durch einen Unfall, meine plötzliche Flucht aus meiner Heimat, um eine Zukunft zu suchen, die ein wenig zu idyllisch war? Eines ist sicher: Das Schicksal ist wie all die Kriminellen, die ich heute bei der belgischen Bundespolizei anhöre. Mit ein wenig Willenskraft gibt es immer einen Weg, seinen Tricks zu entgehen. Die Person, die mich das gelehrt hat, ist ein enger und treuer Freund aus meiner Kindheit. Diese Freundin ist die Literatur. Ohne sie wäre ich wahrscheinlich nicht der, der ich jetzt bin, hier, unter Ihnen.
Musik: Daniel Offermann; Kamera: Jean-François Metz, Olivier Magis; Produktion: Luc Dardenne, Jean-Pierre Dardenne, Julie Frères; Drehbuch: Olivier Magis; Montage: Christopher Yates; Regie: Olivier Magis Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Loðmundarfjörður auf Island: Außer in den wenigen Sommermonaten ist dieser entlegene und unbewohnte Fjord nur per Boot erreichbar. Hierhin zieht es den Farmer Ólafur Aðalsteinsson, seine Frau und ein befreundetes Ehepaar. Jedes Jahr. Es ist die Zeit, in der arktische Eiderenten zur Brut auf die Farm kommen. Hier sind sie streng geschützt - und das nicht nur gegen Übergriffe von Menschen. Auch vor Polarfüchsen und anderen Bruträubern sind sie hier sicher. Dafür sorgen Eiderentenfarmer, die Schutzräume für doe Enten bauen, die die Räuber nicht durchdringen können.
Dafür lassen die Enten zu, dass die Farmer die weichen Daunen ernten. Eigentlich dienen diese besonders weichen und leichten Flaumfedern den Enten zum Auspolstern ihrer Nester. Doch sie tolerieren es, wenn die Eiderenten-Farmer die Daunen mit Stroh ersetzen.
Ihre Seltenheit, aber auch ihre besonderen Eigenschaften machen Eider-Daunen sehr wertvoll. Eiderdaunen-Kissen und Decken kosten leicht mehrere Tausend Euro. Dennoch können nur wenige der etwa 380 Eiderenten-Farmer auf Island vom Verkauf der Daunen leben.
Produktion: Susann Levenig, Kerstin Walz; Musik: Sebastian Budde; Montage: Oliver Walz; Drehbuch: Marc Mühldorfer; Stimme: Féodor Atkine, Frank Arnold; Regie: Marc Mühldorfer; Kamera: Christian Wendelberger Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In den langen und kalten Wintern ziehen sich die Bewohner Islands in ihre Häuser zurück und frönen einer uralten Leidenschaft: Sie stricken. Zur Nadel greifen längst nicht nur Frauen - sondern auch die Männer! Denn Stricken beruhigt und fördert die Geselligkeit. Wohl nicht zuletzt, weil es doch sehr schwierig ist zu stricken, und gleichzeitig an elektronischen Geräten zu daddeln.
Dieser Film schaut den strickenden Isländerinnen und Isländern über die Schulter und feiert das Comeback des Island-Pullovers.
Produktion: Susann Levenig, Kerstin Walz; Stimme: Frédérique Tirmont, Frank Arnold, Féodor Atkine; Regie: Vincent Froehly; Musik: Markus Wegmann; Sound Design: Kai Hoffmann; Kamera: Chris Völschow; Drehbuch: Vincent Froehly; Montage: Michèlle Barbin Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Familie von Sonja und Haukur Goroarsson züchtet die in aller Welt berühmten Islandpferde. Haukur Marian, der Sohn der Familie, ist mit 13 Jahren schon ein geschickter Reiter. Wie seine 8jährige Schwester Lilja sitzt er schon von klein auf im Sattel. In diesem Jahr hofft der Junge, dass er zum ersten Mal beim traditionellen Auftrieb der Familienherde auf die Hochweiden mitreiten darf. Und das auch noch mit einem neuen Pferd, das er sich extra für diesen Zweck aussucht.
***
Island, die größte Vulkaninsel der Welt, ist ein Sehnsuchtsland. Bekannt für Geysire, Gletscher und grandiose Landschaft. Noch berühmter ist sie für ihre Pferde: Islandpferde gelten als die spritzigsten und zugleich ausdauerndsten in ganz Europa. In stürmischem Stakkato tölten sie über Mooskissen und Lavagestein. Unerschrocken ziehen sie durch Flüsse, über Gletscher und Geröllfelder.
In der nordischen Mythologie kommen die Rösser gleich nach den Recken. Was wäre Siefgried ohne sein Pferd Grani, was Odin ohne Sleipnir. Natürlich kennt in Island jedes Kind die Geschichten dieser legendären Pferde. Und selbst die Sonne käme nicht vom Fleck, wenn nicht "Frühwach" und "Allgeschwind" ihren Wagen zögen. Vom Anbeginn der Kolonisierung waren die Isländer so eng mit ihren Pferden verbunden wie sonst nur die Reitervölker Zentralasiens. Diese Liebe zu Pferden ist bis heute lebendig geblieben.
Auch für Familie Goroarsson wäre ein Leben ohne Pferde undenkbar. Vater Haukur (34) wurde in Island geboren, Mutter Sonja stammt aus Deutschland. Das Paar lebt mit seinen Kindern in Vatnsdalur, einem fruchtbaren Tal in Nord-Island, vier Autostunden von der Hauptstadt Reykjavik entfernt. Ihre Islandpferde sind für sie "Wikinger auf vier Beinen."
Ohne die Tiere wäre die Besiedelung der unwirtlichen Insel am Polarkreis nicht möglich gewesen, denn die weitläufigen Steinwüsten im Landesinneren können zu Fuß kaum durchquert werden.
Der Film zeigt die Arbeit der Familie Goroarsson am Rande des Polarkreises mit eindrucksvollen Bildern. Die Geschichte beginnt am Anfang des Polarsommers. Auf Island wird es jetzt nicht mehr dunkel. Der Auftrieb der Pferde auf die Hochweiden steht bevor - eine jahrhundertealte Tradition. Drei Monate lang können die Tiere dort in absoluter Freiheit verbringen. Der 13jährige Haukur Marian hofft, dass er in diesem Jahr endlich mitreiten darf.
Erst im Herbst, wenn im Tal oft schon Schnee liegt, ist "rettir", der Abtrieb der Pferde. Überall im Land werden dann die Tiere wieder zusammengetrieben, gezählt und zu den Heimathöfen gebracht.
Doch bis dahin gibt es für die Goroarssons viel zu tun. Als erstes geht es durch das dünn besiedelte Land nach Myvatn, einer Seenlandschaft im Norden. Dort will die Familie das Pferd kaufen, das vielleicht geeignet ist für den ersten großen Ritt von Haukur Marian.
Stimme: Christian Baumann; Musik: Nils Kacirek; Montage: Verena Schönauer; Kamera: Richard Ladkani; Sound Design: Tomas Bastian; Regie: Lisa Eder; Drehbuch: Lisa Eder; Produktion: Thomas Wartmann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Das kleine Dorf Eisenbach im Norden Luxemburgs wird vom Fluss Our durchquert. Er markiert die Grenze zwischen dem Großherzogtum und Deutschland und teilt das Dorf in zwei Hälften. Anhand von Zeugenaussagen erzählt der Film von den dramatischen Auswirkungen, die der Zweite Weltkrieg auf die Familien hatte, die auf beiden Seiten des Flusses wohnten.
Dieser spannende Dokumentarfilm über das Leben in einem Dorf, dessen Bewohner durch den Zufall des Krieges plötzlich zu Feinden werden, hat auch einen großen historischen Wert: Er ist einer der ersten Dokumentarfilme, der die Komplexität der Situation, in der sich die Luxemburger während des Zweiten Weltkriegs befanden, beleuchtet und damit gegen den Mythos einer kleinen Minderheit von Kollaborateuren vorgeht.
Film aus dem CNA-Archiv.
Musik: Jeannot Sanavia; Produktion: Joy Hoffmann; Kamera: Bernard Verstraete; Regie: Geneviève Mersch; Drehbuch: Geneviève Mersch Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Jade ist schwanger. Sie muss eine Entscheidung treffen. Welchen Weg wird sie einschlagen?
Die junge und impulsive Jade ist im Dilemma ihrer eigenen Handlungen gefangen. Es fällt ihr schwer, den richtigen Weg zu finden. Ihr wird klar, dass sie vielleicht überhaupt keine Wahl hat.
Montage: Edd Maggs; Schauspieler: Jonny Philips, Aisling Loftus, Michael Socha; Drehbuch: Daniel Elliott; Produktion: Duane Hopkins, Samm Haillay; Regie: Daniel Elliott; Kamera: Lol Crawley Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Jadup ist Bürgermeister einer altmärkischen Kleinstadt. Als in seiner Stadt ein altes Haus einstürzt, kommt ein Buch zum Vorschein, das Jadup als junger Mann kurz nach dem Krieg dem Mädchen Boel schenkte. Der Fund versetzt ihn ihn die Vergangenheit. Jadup, das Umsiedlerkind, hatte sich mit mit Boel angfreundet, ihr Lesen und Schreiben beigebracht. Auch seine Begeisterung für die neue Zeit wollte er ihr nahe bringen. Boel liebte Jadup. Um die Warzen auf den Händen loswerden, ließ sie sie besprechen und wurde dabei vergewaltigt. Der Vorfall wirbelte viel Staub auf. Einige beschuldigten die russischen Besatzer. Boel weigerte sich, den Täter zu nennen, verließ die Stadt und blieb verschwunden. Jadups Nachdenken über die Vergangenheit bringt ihn dazu, sein Verhalten in der Gegenwart verändern. Er entschließt sich, seinem Sohn in einer Konfliktsituation beizustehen.
"Jadup und Boel" (1979-81) ist ein deutscher Gegenwartsfilm der DEFA von Rainer Simon. Von Anfang an unterlag das Kino als populäres Medium staatlichen Zensur-Eingriffen, so auch in der DDR. Simons "Jadup und Boel" war der letzte DEFA-Spielfilm, der nach seiner Fertigstellung verboten wurde. Dabei waren die zuständigen Behörden immer auf dem Laufenden. Bereits das Drehbuch hatte intern für Aufsehen gesorgt, und so stand die Produktion von Anfang an unter besonderer Beobachtung. Das Verbot erfolgte dennoch erst nach der Fertigstellung. Eine öffentliche Kinoaufführung war erst 1988 möglich.
Drehbuch: Rainer Simon, Paul Kanut Schäfer; Schauspieler: Gudrun Ritter, Katrin Knappe, Heide Kipp, Michael Gwisdek, Franciszek Pieczka, Kurt Böwe, Käthe Reichel; Montage: Helga Gentz; Sound Design: Christfried Sobczyk, Klaus Heidemann; Regie: Rainer Simon; Kamera: Roland Dressel; Produktion: Herbert Ehler; Musik: Reiner Bredemeyer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: John betrügt Jane mit Ann. Er behauptet, Jane mache sich nichts aus Liebe, und täuscht sich: Am Ende erschießt Jane John.
Auf Negativresten der Filme "48 Stunden bis Acapulco" von Klaus Lemke und "Chronik der Anna Magdalena Bach" von Jean-Marie Straubs drehte Rudolf Thome seinen vierten Kurzfilm, der sich gleichermaßen experimentell sowie vom Genre-Kino beeinflusst zeigt. Er besteht aus Zwischentiteln, Worten, Gesten und Gesichtern - und aus einem Handlungsablauf, der im Titel bereits zusammengefasst wird.
Jane erschießt John. Damit fängt es nicht an. Damit hört es nicht auf. Eine Geschichte muss einen Anfang, eine Mitte und ein Ende haben. Die alte Faustregel der Studioproduzenten. Wie die Zeit vergeht. äBier kann man im zwanzigsten Jahrhundert nur noch aus Dosen trinken.' Die Frau in Schwarz von hinten an der Musicbox: Jane. Jane in Schwarz auf dem Friedhof, sie wischt sich die Tränen aus den Augen. Jane hat John erschossen, weil er sie mit Ann betrog. Love. Money. Death. Die Wörter zwischen Vergangenheit und Zukunft, beschwörend. (...) Liebe war ... im Plattenladen sitzen und sich die neue LP der Stones vorspielen lassen, über Kopfhörer. äIch möchte, dass du nicht mehr mit Ann schläfst.' Neun Jahre nach Außer Atem, fünfzehn Jahre vor System ohne Schatten, also in schwarzweiß und Ultrascope." (Michael Esser in: Kinemathek 66, 10/83)
"Wieder einmal sind also (...) die Frauen konsequent oder verfolgen zumindest bestimmte Interessen, sei es ein Mann oder ein Mantel, während die Männer sich treiben lassen vom Strom der Annehmlichkeiten auf dem Beziehungsmarkt." (Doris Kuhn: Die Stärke der Frauen, in: Formen der Liebe. Die Filme von Rudolf Thome, Marburg 2010)
Regie: Wolfgang Limmer, Rudolf Thome; Montage: Rudolf Thome, Danièle Huillet; Kamera: Hubertus Hagen, Niklaus Schilling; Schauspieler: Alf Brustellin, Eva-Maria Ott, Marquard Bohm, Elke Haltaufderheide; Drehbuch: Rudolf Thome; Produktion: Rudolf Thome Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Thakur Jagat Pratap Singh, ein Mann mit hohen Prinzipien, verliebt sich in eine sehr junge Frau und will sie heiraten. Doch das Gefälle in ihrem sozialen Status droht seine Pläne zu durchkreuzen.
Bollywood-Regisseur Basu Chatterjee (1930-2020) war ein Meister des realistischen indischen Kinos und präsentierte mit "Jeena Yahan" eine berührende und intime Geschichte, die die Feinheiten des täglichen Lebens einfängt. Der Film aus dem Jahr 1979 gehört zu Chatterjees beeindruckendem Portfolio mit Filmen, die das Leben des einfachen Mannes in Indien in einer Mischung aus Humor und Realität einfangen. Chatterjee bewies mit dem Film einmal mehr, dass er zu den großen Geschichtenerzählern des indischen Kinos gehört.
Schauspieler: Zarina Wahab, Amol Palekar, Kiran Vairale, Shabana Azmi, Shekhar Kapur; Regie: Basu Chatterjee; Kamera: K. K. Mahajan; Musik: Salil Choudhury; Produktion: N. P. Ali Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Claudia ist auf der Flucht. Auf der Flucht vor Verantwortung, auf der Flucht vor Entscheidungen. Mit 14 wurde sie schwanger; mittlerweile geht ihr Sohn Daniel längst in den Kindergarten. Daniel dient Claudia als Ausrede dafür, warum sie auch mit Anfang 20 weder die Schule abgeschlossen noch sich je eine Arbeit gesucht hat.
Claudia und ihr Sohn wohnen in der Gemeindewohnung von Claudias Mutter Gabi. Auch Claudias Bruder Gerhard lebt noch dort. "So viel Zeit und kein Leben," fasst Gerhard die Situation der Familie zusammen. Keiner der drei Erwachsenen im Haushalt ist erwerbstätig. Smartphones, Fernsehen und Computerspiele vertreiben die Zeit. Und manchmal Karaoke. Ein Song von Mariah Carey und Whitney Houston gehört zu Claudias Lieblingsliedern. Darin heißt es: "Who knows what miracles you can achieve / When you believe. / Somehow you will, you will when you believe."
Doch Claudia scheint eben nicht zu glauben. Und noch weniger zu tun. In Gedanken baut sie Luftschlösser. In der Realität hat sie Angst, den ersten Schritt zu tun.
Als sie mit ihrem Sohn zu ihrem neuen Freund Marvin zieht, der eine Ausbildung absolviert, keimt Hoffnung auf, dass sie es schafft, aktiv zu werden.
Der Film basiert auf einer sehr langen persönlichen Beziehung der Regisseurin Lisa Weber zur Protagonistin Claudia. Sie begann, als Claudia 11 und Lisa Weber 19 Jahre alt waren. Die künftige Regisseurin war beeindruckt von dem coolen Mädchen auf dem Spielplatz und suchte ihre Freundschaft. Erste Gedanken, das Leben von Claudia und ihrer Familie zu dokumentieren, keimten auf, als Claudia drei Jahre nach dem Kennenlernen schwanger wurde. Danach dauerte es noch einmal vier Jahre, bis jenseits von Rechercheaufnahmen die eigentlichen Dreharbeiten begannen.
Fortan waren Lisa Weber und ihr Team drei Jahre lang sehr nah an der Seite der Familie.
JETZT ODER MORGEN zeigt, was passiert, wenn scheinbar nichts passiert.
Uraufführung 2020 auf der Berlinale in der Sektion Panorama Dokumente. Als einer von vier Dokumentarfilmen Nominierung zum Besten Dok-Film beim Österreichischen Filmpreis 2022.
Produktion: Rudi Takacs, Ulrich Seidl; Montage: Roland Stöttinger; Sound Design: Lenja Gathmann; Regie: Lisa Weber; Kamera: Carolina Steinbrecher; Drehbuch: Lisa Weber, Roland Stöttinger Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der 13-jährige Joe lebt in einem heruntergekommenen Viertel Londons. Er träumt davon, eines Tages wie sein Vorbild Huckleberry Finn den Zwängen des Alltags zu entfliehen. Denn in der Schule setzen ihm der fiese Perry und dessen Gang zu und zu Hause wird er von Dean, dem Freund seiner Mutter, schikaniert. Zu allem Übel kommen die beiden nicht wie geplant aus ihrem Urlaub zurück. Joe versucht, das Beste aus seiner Situation zu machen, doch die Ungewissheit, das Alleinsein und ein leerer Kühlschrank setzen ihm immer mehr zu. Als er in seiner Wohnung ein Versteck mit 20.000 Pfund entdeckt und plötzlich beängstigende Gestalten bei ihm zu Hause auftauchen, wird ihm klar, dass er in ernsthaften Schwierigkeiten steckt.
Eigentlich hatte Dean Joe verboten, die Wohnung zu verlassen. Doch Joe muss Strom bezahlen und traut sich deswegen aus dem Haus. Als Asha ihn zu einem Ausflug einlädt und er sich dabei im Park gegen seinen Schulfeind behaupten kann, verrät er Asha, dass er ganz allein ist. Die tröstet ihn. Doch am Tag der geplanten Rückkehr kommt niemand. Joe macht sich Sorgen, und dann ruft auch noch ein unheimlicher Unbekannter an, der Joe bedroht.
"Joe All Alone" basiert auf den Geschichten der englischen Kinder- und Jugendbuchautorin Joanna Nadin. Die Realserie, die dieses Jahr für einen der begehrten "International Emmy® Kids Awards" nominiert ist, schildert auf bewegende Weise Joes Gefühlswelt zwischen innerer Verzweiflung, Hoffnung und einer gehörigen Portion Galgenhumor. Joes Erzählung aus der Ich-Perspektive sowie hilfsbereite Nebencharaktere schaffen es, dem Stoff seine ursprüngliche Schwere zu nehmen. "Joe all alone" ist eine Produktion des britischen Kinderfernsehens CBBC in Kooperation mit Zodiak Kids Studio.
Produktion: Nadine Marsh-Edwards; Schauspieler: Andrea Hall, Joe Sims, Liani Samuel, Daniel Frogson; Montage: Mary Finlay; Musik: Graham Hadfield; Drehbuch: Guy Burt; Kamera: Oona Menges; Regie: Beryl Richards; Vorlage: Joanna Nadin Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der 13-jährige Joe lebt in einem heruntergekommenen Viertel Londons. Er träumt davon, eines Tages wie sein Vorbild Huckleberry Finn den Zwängen des Alltags zu entfliehen. Denn in der Schule setzen ihm der fiese Perry und dessen Gang zu und zu Hause wird er von Dean, dem Freund seiner Mutter, schikaniert. Zu allem Übel kommen die beiden nicht wie geplant aus ihrem Urlaub zurück. Joe versucht, das Beste aus seiner Situation zu machen, doch die Ungewissheit, das Alleinsein und ein leerer Kühlschrank setzen ihm immer mehr zu. Als er in seiner Wohnung ein Versteck mit 20.000 Pfund entdeckt und plötzlich beängstigende Gestalten bei ihm zu Hause auftauchen, wird ihm klar, dass er in ernsthaften Schwierigkeiten steckt.
Der 13-jährige Joe lebt in einem heruntergekommenen Viertel Londons. Er träumt davon, eines Tages wie sein Vorbild Huckleberry Finn den Zwängen des Alltags zu entfliehen. Denn in der Schule setzen ihm der fiese Perry und dessen Gang zu und zu Hause wird er von Dean, dem Freund seiner Mutter, schikaniert. Zu allem Übel kommen die beiden nicht wie geplant aus ihrem Urlaub zurück. Joe versucht, das Beste aus seiner Situation zu machen, doch die Ungewissheit, das Alleinsein und ein leerer Kühlschrank setzen ihm immer mehr zu. Als er in seiner Wohnung ein Versteck mit 20.000 Pfund entdeckt und plötzlich beängstigende Gestalten bei ihm zu Hause auftauchen, wird ihm klar, dass er in ernsthaften Schwierigkeiten steckt.
"Joe All Alone" basiert auf den Geschichten der englischen Kinder- und Jugendbuchautorin Joanna Nadin. Die Realserie, die für einen der begehrten "International Emmy® Kids Awards" nominiert wurde, schildert auf bewegende Weise Joes Gefühlswelt zwischen innerer Verzweiflung, Hoffnung und einer gehörigen Portion Galgenhumor. Joes Erzählung aus der Ich-Perspektive sowie hilfsbereite Nebencharaktere schaffen es, dem Stoff seine ursprüngliche Schwere zu nehmen. "Joe All Alone" ist eine Produktion des britischen Kinderfernsehens CBBC in Kooperation mit Zodiak Kids Studio.
Regie: Beryl Richards; Schauspieler: Andrea Hall, Daniel Frogson, Joe Sims, Liani Samuel; Musik: Graham Hadfield; Produktion: Nadine Marsh-Edwards; Drehbuch: Guy Burt; Vorlage: Joanna Nadin; Kamera: Oona Menges; Montage: Mary Finlay Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der 13-jährige Joe lebt in einem heruntergekommenen Viertel Londons. Er träumt davon, eines Tages wie sein Vorbild Huckleberry Finn den Zwängen des Alltags zu entfliehen. Denn in der Schule setzen ihm der fiese Perry und dessen Gang zu und zu Hause wird er von Dean, dem Freund seiner Mutter, schikaniert. Zu allem Übel kommen die beiden nicht wie geplant aus ihrem Urlaub zurück. Joe versucht, das Beste aus seiner Situation zu machen, doch die Ungewissheit, das Alleinsein und ein leerer Kühlschrank setzen ihm immer mehr zu. Als er in seiner Wohnung ein Versteck mit 20.000 Pfund entdeckt und plötzlich beängstigende Gestalten bei ihm zu Hause auftauchen, wird ihm klar, dass er in ernsthaften Schwierigkeiten steckt.
Joe muss weitere Tage allein zurechtkommen, ohne Geld und Essen. Seine Lehrerin wird derweil misstrauisch, doch Joe behält sein Geheimnis für sich. Zu allem Unglück wird er auch noch von Mobber Perry erpresst und vom Unbekannten immer weiter bedroht. Doch Asha lässt Joe nicht im Stich.
"Joe All Alone" basiert auf den Geschichten der englischen Kinder- und Jugendbuchautorin Joanna Nadin. Die Realserie, die dieses Jahr für einen der begehrten "International Emmy® Kids Awards" nominiert ist, schildert auf bewegende Weise Joes Gefühlswelt zwischen innerer Verzweiflung, Hoffnung und einer gehörigen Portion Galgenhumor. Joes Erzählung aus der Ich-Perspektive sowie hilfsbereite Nebencharaktere schaffen es, dem Stoff seine ursprüngliche Schwere zu nehmen. "Joe all alone" ist eine Produktion des britischen Kinderfernsehens CBBC in Kooperation mit Zodiak Kids Studio.
Schauspieler: Andrea Hall, Kellie Shiley, Orli Shuka, Daniel Frogson, Liani Samuel, Tom Godwin, Joe Sims, Vas Blackwood; Montage: Mary Finlay; Drehbuch: Guy Burt; Produktion: Nadine Marsh-Edwards; Vorlage: Joanna Nadin; Musik: Graham Hadfield; Regie: Beryl Richards; Kamera: Oona Menges Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der 13-jährige Joe lebt in einem heruntergekommenen Viertel Londons. Er träumt davon, eines Tages wie sein Vorbild Huckleberry Finn den Zwängen des Alltags zu entfliehen. Denn in der Schule setzen ihm der fiese Perry und dessen Gang zu und zu Hause wird er von Dean, dem Freund seiner Mutter, schikaniert. Zu allem Übel kommen die beiden nicht wie geplant aus ihrem Urlaub zurück. Joe versucht, das Beste aus seiner Situation zu machen, doch die Ungewissheit, das Alleinsein und ein leerer Kühlschrank setzen ihm immer mehr zu. Als er in seiner Wohnung ein Versteck mit 20.000 Pfund entdeckt und plötzlich beängstigende Gestalten bei ihm zu Hause auftauchen, wird ihm klar, dass er in ernsthaften Schwierigkeiten steckt.
Joe, der sich einfach nicht mehr zu helfen weiß, beschließt Richtung Cornwall zu fliehen, da seine Mutter und Dean selbst nach fast zwei Wochen nicht aufgetaucht sind. Asha entscheidet sich daraufhin Joe auf seiner Flucht zu begleiten, doch diese erweist sich als komplizierter als gedacht.
"Joe All Alone" basiert auf den Geschichten der englischen Kinder- und Jugendbuchautorin Joanna Nadin. Die Realserie, die dieses Jahr für einen der begehrten "International Emmy® Kids Awards" nominiert ist, schildert auf bewegende Weise Joes Gefühlswelt zwischen innerer Verzweiflung, Hoffnung und einer gehörigen Portion Galgenhumor. Joes Erzählung aus der Ich-Perspektive sowie hilfsbereite Nebencharaktere schaffen es, dem Stoff seine ursprüngliche Schwere zu nehmen. "Joe all alone" ist eine Produktion des britischen Kinderfernsehens CBBC in Kooperation mit Zodiak Kids Studio.
Schauspieler: Joe Sims, Daniel Frogson, Andrea Hall, Liani Samuel; Regie: Beryl Richards; Kamera: Oona Menges; Montage: Mary Finlay; Vorlage: Joanna Nadin; Musik: Graham Hadfield; Drehbuch: Guy Burt; Produktion: Nadine Marsh-Edwards Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Gentleman aus Deutschland und Alborosie aus Italien sind Raggae-Musiker. Auf der Suche nach Authentizität jenseits der westlichen Konsumgesellschaften reisen sie ins Land von Rastafari und Reggae: JAMAIKA.
Dabei treffen sie unter anderem Jack Radics, ein Urgestein des Reggae, und Damian Marley, genannt Jr. Gong - jüngster Sohn von Bob Marley und selbst Musiker. Gentlemans Freund und Fahrer Natty wird zum Reiseführer der ganz besonderen Art: Er eröffnet den Gästen aus Europa einen unverstellten Blick auf die Härten des Alltags vieler Jamaikaner. Von wegen Inselträume. Professorin Carolyn Cooper sorgt dagegen für Einblicke in jamaikanische Politik und Kultur.
Mit den Protagonisten tauchen wir in eine Welt, wo Musik zum Ventil wird und einen Kontrapunkt zu Armut, Kriminalität und Perspektivlosigkeit setzt - und zugleich Mut macht und tiefe spirituelle Verbundenheit ermöglicht.
Sieben Jahre lang folgten die zwei Regisseure Noël Dernesch und Moritz Springer sowie Kameramann Marcus Winterbauer (u.a. "Rhythm is it") Gentleman und Alborosie in eine Welt voller Kontraste, von der Alborosie sagt: "God lives here. But Satan too." - Welcome on board for JOURNEY TO JAH!
Protagonist: Gentleman, Alborosie, Alberto D'Ascola; Regie: Noël Dernesch, Moritz Springer; Produktion: Jan Krüger, Reto Caduff; Montage: Michèlle Barbin; Musik: Beat Solèr; Drehbuch: Noël Dernesch, Moritz Springer; Kamera: Marcus Winterbauer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die junge Julie sucht verzweifelt nach einem Job. Dann endlich wird sie in einer Fabrik für Luxusschuhe eingestellt und ist fest entschlossen, diese Anstellung zu behalten. Doch ausgerechnet jetzt brodelt es in der Firma: Arbeitsplätze sollen abgebaut werden. Die Arbeiterinnen wollen sich das nicht bieten lassen und setzen alles daran, ihren Chef davon zu überzeugen, dass ihre Jobs nicht durch Billigproduktionen aus Fernost ersetzt werden können. Das schaffen sie mit einer zündenden Idee: Sie wollen den Klassiker der Firma, einen wunderschönen roten Lackschuh, neu auflegen. Und während die Firma um ihr Überleben kämpft, kündigt sich bei Julie auch noch eine neue Liebschaft an...
Aus der FBW-Begründung (Prädikat "wertvoll"): Julie wünscht sich nichts sehnlicher als eine Festanstellung. Für ein Musical ist solch eine Ausgangssituation und auch eine solch pragmatische Protagonistin eine Herausforderung, doch dieser stellen sich die Regisseure Paul Calori und Kostia Testut in ihrem Debütfilm souverän. Auf einer realistischen Ebene zeigen sie, wie ihre Heldin bei einer Arbeit in einem Schuhgeschäft nicht übernommen wird (...) Auf der zweiten Ebene wird diese Geschichte in Gesang- und Tanzszenen inszeniert, in denen etwa Julie hoffnungsvoll beschwingt durch eine Bar tanzt, der Firmenchef die Arbeiterinnen mit einem verlogenen Loblied umschmeichelt und die streikenden Frauen sich den streikbrechenden Männern mit stampfenden Schritten im Stil von "Carmen" entgegenstellen. Diese Musiknummern sind vielleicht nicht perfekt, besitzen aber gerade dadurch einen natürlichen, bodenständigen Charme. Und die Mischung von politischem Kino (der Film zeigt eine erfolgreiche Betriebsbesetzung und welche Macht gerade für Traditionsbetriebe eine zeitgemäße Marketingstrategie haben kann) und einer Abfolge von liebevoll inszenierten Tanznummer ist originell."
Schauspieler: Olivier Chantreau, Julie Victor, Sophie Tabakov, Clémentine Yelnik, Loïc Corbery, Pauline Étienne, François Morel; Musik: Olivier Daviaud; Regie: Kostia Testut, Paul Calori; Drehbuch: Paul Calori, Kostia Testut; Kamera: Julien Meurice; Montage: Damien Maestraggi; Produktion: Xavier Delmas Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In Afghanistan endet eine Kindheit sehr früh. Schon der etwa vierjährige BENJAMIN weiß, dass überall tödliche Gefahren lauern. Er übt das Zählen an Grabsteinen von Opfern eines Selbstmordattentäters. Dass er schon einmal zusehen musste, wie jemand verblutete, scheint nichts besonderes zu sein. Und als Spielplatz dient ihm und seinen Freunden ein ausgeweideter sowjetischer Panzer. Benjamins älterer Bruder AFSHIN ist gerade 12, als ihm sein Vater zum Haushaltsvorstand bestimmt. Denn der Vater ist Polizist in Kabul. Um nicht getötet zu werden, muss er Afghanistan auf unbestimmte Zeit verlassen. Während seiner Abwesenheit wird Afshin zwar weiterhin zur Schule gehen - aber zusätzlich muss er für seine Mutter und die jüngeren Geschwister sorgen: das ewig undichte Hausdach flicken, Bäume wässern, die Einkäufe erledigen. Seine Mutter darf es nicht. Für alle gilt als oberstes Sicherheitsgebot, wegen der vielen Selbstmordattentate jedwede Menschenansammlung zu meiden.
Als Busfahrer im Gewimmel von Kabul ist ABAS immer auf der Suche nach Passagieren. Er hat Frau und Kinder, aber sonst nicht viel Glück im Leben. Seine Eltern sind längst tot. Von klein auf musste er mit Gelegenheitsjobs für sich selbst sorgen. Jetzt ist ein klappriger Bus die Lebensgrundlage für ihn und seine Familie. Und an dem ist ständig etwas anderes kaputt. Abas hat Schulden. Um seine Probleme zu vergessen, singt er und tröstet sich mit Drogen.
Die Staubwolken von Kabul verhüllen die Stadt in einen Schleier aus Angst. In dem Meer der Häuser leben Menschen mit Gefühlen und Träumen, die jeden Tag der Sorge vor Gewalt trotzen.
Regisseur Abozaar Amini ist seinen Protagonisten sehr nahe. Er ist ihrem Schicksal nur entronnen, weil ihn seine Mutter um das Jahr 2000 herum zur Flucht drängte. In den Niederlanden schaffte er es, Regie zu studieren, und hier lebt er. "Kabul, City in the Wind" ist sein Langfilm-Debüt, für das er 15 Mal zum Drehen zurück nach Afghanistan fuhr.
Der Film wurde auf dem renommierten IDFA Dokumentarfilmfest Amsterdam uraufgeführt und mit dem Special Jury Award geehrt. Weitere Festivalteilnahmen trugen ihm u.a. den NEXT:WAVE Preis des CPH:DOX Kopenhagen ein und führten ihn zu den Visions du Réel im Schweizerischen Nyon und auf das DOK.fest München.
epdFilm / FILM DES JAHRES 2021 "Die sorgfältig komponierten Bilder entfalten [bei aller Trostlosigkeit der Lebensverhältnisse] eine poetische Kraft; sie prägen sich ebenso tief ein wie die Blicke der Kinder, die sich unmittelbar auf den Betrachter richten."
Inhalt: Gewaltige Eisberge ziehen im Frühling an der Küste Neufundlands vorbei. Von Grönland aus treiben sie auf der sogenannten "Eisberg-Straße" nach Süden. Gefährliche Kolosse für Schiffe und Öl-Plattformen. Einige der Einwohner Neufundlands haben aus dem Naturschauspiel ein Geschäftsmodell entwickelt: Sie schleppen die kleineren Eisberge in den Hafen und schmelzen sie zum reinsten Trinkwasser, das es gibt.
***
Die Titanic war ihr bekanntestes Opfer. Als sie 1912 vor der Küste Neufundlands einen Eisberg rammte und sank, rückte die kleine Insel erstmals in den Fokus der Öffentlichkeit. Damals wurde eine Aufklärungsstaffel gegründet, die Schiffe und nun auch die Bohrinseln vor drohender Gefahr warnt. Doch die Menschen erkannten auch den Nutzen der kalten Kolosse: Sie fischen sie ab und verarbeiten sie zu Trinkwasser. Dem reinsten Trinkwasser der Welt. 360° - GEO Reportage hat einen der wenigen noch arbeitenden Eisbergjäger begleitet.
Ed Kean ist unzufrieden. Sein altes Boot macht ihm Sorgen, es versagt immer wieder seinen Dienst. Dabei ist er gerade jetzt im Frühjahr auf den Kutter angewiesen. Denn nun macht Ed sein Hauptgeschäft. Er sucht nach kleineren Eisbergen, die vor der Küste Neufundlands vorbeidriften, fängt sie ein und baut sie quasi ab. Das aus ihnen entstehende Schmelzwasser verkauft er an Bier- und Wodkaproduzenten, die sich rühmen, die jeweils reinsten Produkte ihrer Art herzustellen. Ed ist einer der letzten seiner Zunft. Dabei war die Eisbergjagd ein lohnendes und vielversprechendes Geschäft, als der Kabeljau-Fischfang, bis dahin die Haupteinnahmequelle vieler Neufundländer, in den 1990er Jahren zum Erliegen kam. Heute ist Ed einer der wenigen, die weiterhin diesem Beruf nachgehen. Nachfolger hat er keinen. Zu mühselig, zu unberechenbar das Gewerbe. Lediglich sein Cousin interessiert sich für die Branche. Dabei ist das Geschäft nach wie vor erfolgreich. Bier und Wodka aus Eiswasser genießen eine hohe Popularität, sind Exportschlager und werden überall auf der Insel getrunken. Wie der Nachschub auf Dauer gesichert werden soll, ist fraglich. In diesem Jahr steht Ed jedenfalls bereit. Zumindest solange sein Boot mitmacht.
Kamera: Jochen Bartelt; Regie: Julien Hamelin; Montage: Oliver Walz; Musik: Markus Wegmann; Produktion: Susann Levenig, Kerstin Walz; Drehbuch: Julien Hamelin; Stimme: Max Volkert Martens Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Kaleche wacht in der Wildnis auf, ohne sich erinnern zu können, wie sie dorthin kam. Nach einiger Zeit des Umherirrens trifft sie auf die Feriensiedlung Kati Kati und deren Bewohner. Eine Gruppe unter der Leitung des jungen Thoma heißt sie willkommen und eröffnet ihr, dass sie tot sei. Bestürzt versucht Kaleche zu fliehen, es ist ihr jedoch nicht möglich, Kati Kati zu verlassen. Kaleche fügt sich schnell in die Gruppe ein und gewöhnt sich leicht an ein gemeinsames spaßgefülltes Leben nach dem Tod. Kaleche bemerkt jedoch bald, dass jeder Bewohner der Anlage etwas aus dem vorigen Leben hinterherhängt. Mikey, kurz vor seinem Schulabschluss verstorben und leidenschaftlicher Basketballer, versucht vergeblich, sich abermals umzubringen. Es belastet ihn schwer, seine Mutter zurückgelassen zu haben. Erst als es ihm gelingt loszulassen und seinen Tod endgültig zu akzeptieren, verlässt er Kati Kati und seine Existenz geht in einen anderen Zustand über. Neugierig, was es damit auf sich hat, befragt Kaleche den sonst stillen King, einen ehemaligen Priester, der nach einer Wahl von einer rachsüchtigen Menschenmenge getötet wurde. Dabei erfährt sie, dass einige Bewohner von einem seltsamen Befall heimgesucht werden, der die Haut nach und nach weiß, kalt und leblos macht.
Die Initiative One Fine Day Films, DW Akademie und die kenianische Produktionsfirma Ginger Ink unterstützen die Entwicklung des modernen afrikanischen Films. Nach dem Erfolg von "Nairobi Half Life" ist "Kati Kati" ein weiterer Film aus den Workshops. One Fine Day Films entwickelte zudem im Auftrag der Göhde Foundation den ersten afrikanischen "Film Music & Composing Workshop", der Ende November/Anfang Dezember 2015 in Nairobi durchgeführt wurde und aus dem die Musik für "Kati Kati" hervorging[ Die aus dem von Filmkomponist Ali N. Askin als Mentor begleiteten Workshop ausgewählten kenianischen Komponisten Sean Peevers und Ibrahim Sidede wurden im März 2016 nach Köln eingeladen, um ihre Filmmusik mit dem "jungen orchester NRW" (djoNRW) einzuspielen. Weitere Filmmusik kommt von "Just a Band", einer Musikgruppe, in der auch Regisseur Mbithi Masya aktiv ist, sowie von der in Kenia bekannten Sängerin Mayonde.
Kamera: Andrew Mungai; Drehbuch: Mbithi Masya, Mugambi Nthiga; Schauspieler: Nyokabi Gethaiga, Brian Ogola, Elsaphan Njora, Paul Ogola, Jane Muriuki, Mugambi Nthiga; Musik: Ibrahim Sidede; Produktion: Marie Steinmann-Tykwer, Ginger Wilson, Sarika Hemi Lakhani, Guy Wilson; Montage: Louizah Wanjiku, Christian Krämer; Regie: Mbithi Masya Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Leipzig befindet sich im Wandel. Auf den Aufruhr des Herbstes '89 folgt ein hektischer Wahlkampf im Frühjahr '90. Auf dem Augustusplatz, wo erst wenige Monate zuvor demokratische Rechte erkämpft worden sind, prophezeit Bundeskanzler Helmut Kohl vor einem Meer schwarz-rot-gelber Fahnen, dass die Sachsen einen Beitrag zur Erneuerung des europäischen Abendlandes leisten werden. Es ist der 14. März 1990. In vier Tagen wird gewählt. Westdeutsche Besucher sind aufgrund von Habitus und Kleidung im Stadtbild leicht auszumachen.
Regisseur Kroske bleibt auf dem Platz, nachdem sich die Menge längst verzogen hat. Ein Straßenkehrer erzählt, seine Arbeit würde im Westen noch nicht einmal von Türken verrichtet. Das nächtliche Gespräch mit Straßenkehrern und einer Straßenkehrerin ist geprägt von Skepsis, gebrochenem Selbstbewusstsein und scharfem Gespür für die Veränderung des sozialen Klimas. Aus Angst Verlust des Arbeitsplatzes sei der Alkoholkonsum stark zurückgegangen, berichtet einer. Ein anderer sieht sich zumindest in einem im Vorteil: "Wir werden nicht arbeitslos, weil die Stadt immer dreckig sein wird."
Inhalt: Kenny hat keine Beine, sie wurden ihm nach der Geburt amputiert, um fehlende Wirbelknochen zu ersetzen - und doch meistert er gegen alle Vorbehalte seiner Umwelt und über familiäre Konflikte hinweg sein Leben. Gerade hat sich ein französisches Kamerateam angesagt, um über den "Jungen ohne Unterleib" zu berichten. Kennys Eltern willigen trotz schlechter Erfahrungen mit Reportern ein. Beide sind arbeitslos und können das Geld gut gebrauchen. In dieser Situation kommt auch Kennys Schwester Sharon nach Hause und verliebt sich prompt in einen Kameramann. Das führt zu einem heftigen Streit zwischen ihr und Kenny.
"Kenny" ist ein vital unterhaltsamer, halbdokumentarischer Spielfilm. In keiner Szene nutzt er die Behinderung seiner Titelgestalt aus, vermittelt vielmehr eindrucksvoll und einfühlsam Kennys Lebensmut sowie seine Lebensfreude.
Kamera: Yudai Kato; Schauspieler: John Carpenter, Tom Reddy, Daniel Lambert, Caitlin Clarke, Gerry Klug, Liane Curtis, Alain Saint-Alix, Kenny Easterday, Jesse Easterday, Zach Grenier; Drehbuch: Claude Gagnon; Regie: Claude Gagnon; Musik: François Dompierre; Montage: André Corriveau; Sound Design: Michel B. Bordeleau; Produktion: Kiyoshi Fujimoto Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Im Leben von Anders läuft nichts nach Plan: Sein Vater sitzt im Gefängnis, seine Mutter schuftet in der Nachtschicht, um die vier Kinder allein durchzubringen. Ausgerechnet als Anders' Vater wieder nach Hause darf, steht die Gerichtsvollzieherin vor der Tür. Wegen Mietschulden verliert die Familie ihre Wohnung. Während Mama nach einem Schwächeanfall im Krankenhaus landet, kommen Anders und seine Geschwister mit Papa bei Onkel Georg unter. Der plant einen großen Coup: Mit der Entführung des Bankierssohns "Bernhard la Croix Eriksen von der Liebe" will er ein Lösegeld erpressen. Weil ihr Vater keinen Job findet, werden Anders, sein nörgelnder großer Bruder Oskar, seine schlagfertige Schwester Winnie und der kleine Bertram zu Komplizen. Ein Glück, dass dem gelangweilten Bernhard eine Entführung ganz gelegen kommt. Denn mehr als alles Geld zählt am Ende, dass man nicht alleine bleibt.
"Eine witzige und turbulente Gaunerkomödie mit ernsten Untertönen." (bjf clubfilmothek)
"Sympathisch altmodischer Jugendfilm, der betont unspektakulär und ohne inszenatorische Mätzchen erzählt wird. Während die erfindungsreichen Kinder gelungene Identifikationsfiguren bilden, werden auch die Motive der Vernachlässigung und finanziellen Not altersgerecht aufgegriffen." (Lexikon des Internationalen Films)
Kamera: Morten Bruus, Claus Sisseck; Schauspieler: Luca Reichardt Ben Coker, Alfred Bjerre Larsen, Kristian Ibler, Anders Brink Madsen, Samuel Jacob Hallas, Brian Lykke, Therese Damsgaard, Henning Valin Jakobsen; Montage: Ania de Sá Madsen, Søren Ottosen; Drehbuch: Frederik Meldal Nørgaard; Musik: Simon Ravn; Regie: Frederik Meldal Nørgaard; Vorlage: Bjarne Reuter Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Scampia, ein Vorort von Neapel, ist geprägt von Bandenkriminalität und Armut.
Seit Jahrhunderten beherrscht die Camorra Neapel. Sie brannte sich in das Leben der Menschen ein und wird bis heute von einem Großteil der Bevölkerung als natürliche Gegebenheit toleriert.
Der Film ist ein Essay. Er spürt in einer kaleidoskopischen Bild-Text-Montage der fatalistischen Dreieckskonstellation von organisierter Kriminalität, Bildungsarmut und tiefer Religiosität einer Stadt nach, die zum Inbegriff für Korruption, Arbeitslosigkeit und Armut in Italien wurde. Filmemacher Martin Prinoth verzichtete fast gänzlich auf Interviews und konkrete Faktenangaben - mit dem Ziel, das archaische Machtgefüge der Stadt allein durch die bildlich eingefangene Atmosphäre spürbar zu machen.
Drehbuch: Martin Prinoth; Kamera: Martin Prinoth; Produktion: Martin Prinoth; Montage: Martin Prinoth; Regie: Martin Prinoth Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Film dokumentiert die Arbeit eines antiautoritären und selbstorganisierten Schülerladens in der Witzlebenstraße in Berlin-Charlottenburg, der als Kritik an der Entwicklung der Kinderläden entstanden ist. Gezeigt wird, wie die Erzieherinnen mit den Kindern über die Umnutzung von Freiflächen als Spielplätze diskutieren und die Kinder gemeinsam die Herausgabe ihrer Zeitung "Radau" vorbereiten. Das Konzept der Kinderläden wurde vom Aktionsrat zur Befreiung der Frauen, der aus dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) hervorgegangen ist, an der Freien Universität Berlin (FU) entworfen und ab Januar 1968 als Selbsthilfe organisiert. Helke Sander gehörte zu den Mitbegründerinnen des Aktionsrates.
Nachdem das Konzept der Kinderläden gescheitert war, wurde der erste Schülerladen in der Witzlebenstraße in Berlin-Charlottenburg gegründet. Die Produktionsgeschichte des Films ist eng verknüpft mit dem Scheitern der Schülerläden. Doch letztlich dokumentiert "der Film, so wie er heute zu sehen ist [...] nicht die Schwierigkeiten, sondern idealtypisch das, was wir trotz aller Schwierigkeiten auch noch gemacht haben." (Quelle: Helke Sander)
Aus heutiger Sicht kann "Kinder sind keine Rinder" als erster "Kinderfilm" nach klassischem Autorenkonzept bezeichnet werden. Er richtete sich an Erwachsene, war für Helke Sander dennoch auch ein "Film für Kinder". Uraufgeführt im Oktober 1970 während der Internationalen Filmwoche Mannheim, war der Film für die damalige Kritik "ein ins Leere stoßender Agitationsfilm" (Evangelischer Filmbeobachter) sowie ein "biederer, wortreicher Werbefilm für die antiautoritären Schülerläden".
Inhalt: Das selbsternannte Regie-Talent Cowboy kommt mit dem Ziel nach Berlin, endlich einen großen Film zu drehen. Selbstbewusst nimmt er jeden Auftrag an, nur um ihn konsequent in die Katastrophe zu führen. Als Cowboy die Künstlerin Yps kennenlernt und mit ihr einen Kunstporno dreht, sticht er in ein künstlerisches Wespennest, das seine dilettantischen Qualitäten bei Weitem übersteigt.
"Fast scheint es so, als sei in der deutschen Hauptstadt neben der überwiegend bierernsten Berliner Schule ganz nebenbei und im Verborgenen in den letzten Jahren eine zweite Stilrichtung entstanden. Deren grimmig-infantiler Humor ist im Prinzip nichts anderes als die rotzfreche Antwort auf das kulturelle Establishment der durch staatliche Förderung grundversorgten deutschen Filmindustrie. Mit den Prinzipien des Punk begehren diese 'Schmuddelkinder' gegen all das Moralinsaure und Verklemmte im deutschen Kino und haben wegen der Verfehlung des Klassenziels in der Berliner Schule flugs ihre eigene, selbstverwaltete Lehranstalt gegründet (...)
Wer die Vorbilder zu diesem Film (und anderen Werken der 'Zweiten Berliner Schule' wie 'Die Liebe und Viktor') sind, daran lassen die beiden Macher von 'Klappe Cowboy!' keinen Zweifel und zeigen sie gleich mehrfach in ihrem Film - das Filmplakat zu Klaus Lemkes Kultstreifen 'Rocker' ist ebenso zu sehen wie jenes zu 'Pete the Heat' vom Hamburger Bruder im Geiste Henna Peschel. Wie jene balanciert auch 'Klappe Cowboy!' unentwegt, aber nicht immer trittsicher, auf dem schmalen Grat zwischen genialer Satire, Größenwahn und Banalität und bietet in seinen guten Momenten eine überaus treffende Beschreibung der Berliner Kreativszene und möglicherweise auch der gesamtdeutschen Filmlandschaft. Dennoch bleibt die derzeit häufig gestellte Frage 'Ist das Kunst oder kann das weg?' am Ende unentschieden und liegt wohl wie so häufig in der Mitte." (Joachim Kurz, auf: kino-zeit.de)
Schauspieler: David Bredin, Peter Koskowski, Adrian Dittus, Yps van Tule, Terri Laird, Timo Jacobs; Produktion: Timo Jacobs; Drehbuch: Timo Jacobs, Federico Avino; Musik: Malakoff Kowalski; Regie: Ulf Behrens, Timo Jacobs; Montage: Manuel Stettner; Kamera: Ulf Behrens Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Was ist der Unterschied zwischen "finden" und "erfinden"? Wie funktioniert ein Wörterbuch? Und wer ist Albert Schweinsteiger? Die B206 ist keine normale Schulklasse, und Ute Vecchio ist keine normale Lehrerin. Maximal zwei Jahre hat die resolute Kölnerin Zeit, Kinder, die aus dem Ausland neu nach Deutschland kommen, mit Härte und Hingabe auf das deutsche Schulsystem vorzubereiten. Dabei sind die Herausforderungen so vielschichtig wie die Länder und Kulturen, aus denen die Kinder kommen: Die ehrgeizige Pranvera, die im Armdrücken selbst gegen die Jungs gewinnt, muss erleben, wie ihre beste Freundin abgeschoben wird. Ferdi, der von einem Job als Automechaniker träumt, bleiben nur vier Monate, um vier Jahre Schulstoff nachzuholen. Und Klassenclown Kujtim hat während seines bewegten Lebens zwar vier Sprachen gelernt, kann aber keine einzige Sprache schreiben.
"Klasse Deutsch" war der Publikumsliebling beim Kinofest Lünen 2018. Die warmherzige Doku von Regisseur Florian Heinzen-Ziob wurde gleich zweifach preisgekrönt mit dem Hauptpreis LÜDIA und dem Schülerpreis. Zusammen mit Kindern aus aller Welt durchleben wir im Film den turbulenten Schulalltag mit der kniffligen deutschen Sprache. Wer wünscht sich da nicht genau so eine Lehrerin wie die charismatische Ute Vecchio! Ein wunderschöner Schwarz-Weiß-Film über gelingende Integration und eine Verneigung vor der täglichen Leistung engagierter Pädagogen.
Die FBW-Jugend Filmjury schreibt: "Anders als viele andere Dokumentarfilme hat dieser keinen Sprecher. Den haben wir aber auch nicht vermisst, weil die Bilder für sich selbst sprechen. Außerdem werden dadurch objektiv die Situationen geschildert. So kann man sich unbeeinflusst eine Meinung bilden. Dazu trägt auch die fehlende Farbe bei, die einen Fokus auf die Emotionen der Personen setzt. Gerade heute werden ausländische Kinder als Sündenböcke dafür genutzt, dass Klassen nicht vorankommen. Dieser Dokumentarfilm stellt dar, dass es unter ausländischen und deutschen Kindern gleichermaßen eine Streuung gibt, nur dass bei ausländischen Kindern noch die Schwierigkeit der Sprache dazukommt. Der Film ist kein Freizeitfilm, aber er bietet eine Möglichkeit, Einblick in einen fremden Alltag zu bekommen und eine neue Perspektive einzunehmen."
Inhalt: Klavierstunden ist eine Reise in die Welt des Klavierunterrichts. Es geht um Schüler - ganz kleine, aber auch ältere. Manche begabt, andere dem Anschein nach ohne jedes musikalische Talent. Es geht auch um Lehrer, um die Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden - und um Eltern, die die Fortschritte ihrer Kinder liebevoll und stolz begleiten. Vor allem aber geht es um das Glück, einem Instrument Töne zu entlocken.
"Musik ist nichts Exklusives nur für Menschen, die von Natur aus mit Talent gesegnet sind," sagt eine der Lehrerinnen. "Musik kann dir Freude bringen - völlig unabhängig davon, wie gut oder schlecht du spielst."
"Das Versprechen war: wenn sie die Pedale benutzen muss, kaufen wir ein Klavier. Es wird eine Investition sein. Aber eine gute. Und ein schönes Möbelstück ist es auch", kommentiert die Mutter der Schülerin Grainne den Übergang vom zusammenklappbaren Keyboard zu einem richtigen Klavier.
Ein liebenswürdiger und humorvoller Film über die Kraft der Musik. Ein pinkes Piano kommt auch vor!
Drehbuch: Ken Wardrop; Regie: Ken Wardrop; Kamera: Ken Wardrop; Produktion: Andrew Freedman Standort: Filmfriend Streamingdienst
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.241/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
letztes Datenbankupdate: 20.09.2024, 13:08 Uhr. 5.239 Zugriffe im September 2024. Insgesamt 862.457 Zugriffe seit April 2013
Mobil - Impressum - Datenschutz - CO2-Neutral