Inhalt: Seit 25 Jahren beschäftigt sich die US-amerikanische Fotografin und Filmemacherin Lauren Greenfield in ihren Arbeiten mit Geld, Reichtum und Menschen, die im Überfluss leben oder leben wollen. Mit der Wahl Donald Trumps zum amerikanischen Präsidenten gewann ihre Arbeit neue Brisanz.
Greenfield ist überzeugt, dass sich in Trumps Präsidentschaft ein Kulturwandel in den USA offenbart. "In gewisser Weise hat seine Wahl bestätigt, was ich die beiden Jahrzehnte zuvor in meinen Bildern dokumentiert habe. Er ist im Grunde die Apotheose der "Generation Wealth" und ein Ausdruck dieser Werte."
Laura Greenfield begann nach ihrem Studium der visuellen Anthropologie, mit ihrer Kamera zu erforschen, was der Amerikanische Traum in ihrer Zeit bedeutet. Sie fokussierte ihre Arbeit dabei besonders auf Porträts von Menschen, deren Materialismus schier grenzenlos geworden ist: "Wenn viel gut ist, dann ist mehr besser", bemerkt eine Protagonistin.
In ihrem dicht, unterhaltsam und mit viel Empathie erzählten gesellschaftlichen Tiefenbohrung fragt Greenfield: Was treibt Menschen zu Gier, Geltungssucht und Schönheitswahn? Wo, wann und warum kippt der natürliche Wunsch, dazuzugehören, ins Wahnhafte?
Keineswegs alle Protagonisten des Films wurden mit einem silbernen Löffel im Mund geboren. in einer von Materialismus geprägten Welt treibt das verzweifelte Streben nach materiellem Erfolg manche dazu, dass sie sich für Statussymbole so verschulden und nur noch im Auto leben können.
Greenfield zeigt die USA als ein Epizentrum unkontrollierter Gier. Sie taucht in die Welt von Schönheitswettbewerben ein, in denen schon kleine Mädchen im Kindergartenalter eine Obsession für Aussehen und Kleidung entwickeln. Sie spricht mit dem ehemaligen Hedgefonds-Manager Florian Homm aus Hessen, der auf der "Most wanted"-Liste des FBI stand. Greenfield zeigt Studenten, Alleinerziehende und Familien, die sich für den Erwerb von Luxusgegenständen hoch verschulden. In ihrem dicht, aber dennoch ruhig erzähltem Film zeigt sie auch die internationale Komponente des Phänomens. Sie nimmt uns mit in die Häuser neureicher russischer Oligarchen und chinesischer Aufsteiger, die sich mit der Anhäufung von Luxusgegenständen den Status einer Geld-Aristokratie erwerben möchten. Auch die Operationssäle von Schönheitschirurgen, wo Frauen dünnere, jüngere und bessere Versionen von sich erschaffen möchten, fehlen nicht.
GENERATION WEALTH ist dabei keinesfalls eine abschätzige Zusammenschau von Menschen, deren wichtigstes Hobby das Konsumieren ist. Der Film bezieht einen Teil seiner Stärke daraus, dass Greenfield nicht distanziert beoabachtet, sondern sich selbst zur Teilnehmerin macht. Von Anfang an legt die Filmemacherin ihre ganz persönlichen Zugänge zum Thema offen, die in ihre College-Jahre zurück reichen. Sie beleuchtet die Anfänge ihrer Arbeit am Beginn der 1990er Jahre. Sie kehrt zu Menschen zurück, die sie damals fotografierte und erzählt, was sie in dem ´Vierteljahrhundert danach erlebt haben. Im Zwiegespräch mit ihrer akademisch erfolgreichen Mutter fragt Greenfield auch, was Erfolg in ihrer eigenen Familie bedeutet - und ob ihr Blick auf diese Phänomene nicht längst zur Obsession geworden ist.
GENERATION WEALTH feierte 2018 Premiere beim renommierten Filmfest von Sundance (USA). Die Europa-Premiere fand auf der Berlinale 2018 statt. Der Film ist ein wichtiger Beitrag zur Debatte, wie wir leben und leben wollen und wovon wir uns blenden lassen.
Zur Ergänzung dieses Films empfiehlt die Redaktion George Packers "Die Abwicklung: Eine innere Geschichte des neuen Amerika". Originaltitel: The Unwinding.
Kamera: Lars Skree, Lauren Greenfield, Robert Chappell; Protagonist: Kim Kardashian, Jaqueline Siegel, Lauren Greenfield, Bret Easton Ellis; Produktion: Wallis Annenberg, Lauren Greenfield, Frank Evers; Montage: Dan Marks, Victor Livingston; Drehbuch: Lauren Greenfield; Musik: Jeff Beal; Regie: Lauren Greenfield Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Georgien galt zu Sowjetzeiten als der Weinkeller der UdSSR. Auch nach dem Zusammenbruch des russisch dominierten Riesenreiches blieb Wein eines der wichtigsten georgischen Exportgüter. Bis zum Jahr 2006 gingen sagenhafte 90% der georgischen Weinproduktion nach Russland.
Doch die postsowjetischen Beziehungen zwischen dem russischen Riesen und der kleinen Kaukasusrepublik sind schon lange voller Spannungen. Russland heizte den Konflikt zwischen den von Georgien abtrünnigen Gebieten Abchasien und Südossetien an. Der nach einer heißen Phase eingefrorene Krieg verschärfte die sozialen und wirtschaftlichen Probleme Georgiens und befeuerte einen drastischen Bevölkerungsschwund: Zwischen 1989 bis zum Jahre 2004 verlor Georgien fast eine Million Einwohner, was einer rasanten Schrumpfung um rund ein Fünftel entsprach.
2006 verhängte Russland ein Import-Embargo gegen georgischen Wein, um sich das Land politisch gefügig zu machen. Im Streben nach mehr Unabhängigkeit begaben sich georgische Klein-Winzer, freie Kooperativen und Weingüter auf die mühsame Suche nach Absatzmärkten jenseits von Russland.
Der Film zeigt eine Weinregion im Wandel, zerrissen zwischen Jahrtausende währender Tradition, dem sowjetischen Erbe und den Anforderungen des modernen Marktes. Ein schmerzhafter Transformationsprozess.
*****
Wer sich in Georgien begrüßt, fragt nicht: "Wie geht es dir?", sondern "Wie geht es deinem Weinstock?" Wein ist hier heilig. Experten gehen sogar davon aus, dass Georgien eines der Ursprungsländer für den Weinanbau ist. Seit Jahrtausenden werden die Reben hier unter idealen klimatischen und geologischen Bedingungen gezüchtet. Zu Sowjetzeiten belieferte das Land die gesamte UdSSR mit dem traditionell süßen Wein. Etwa 85 Prozent der Produktion wurde exportiert. Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems war die Russländische Föderation noch immer der größte Abnehmer; seit es jedoch heftige Konflikte zwischen beiden Ländern gibt und Moskau ein Embargo verhängt hat, haben Georgiens Winzer ein Absatzproblem.
Um weltmarktfähig zu werden und neue Kunden zu gewinnen, suchen die georgischen Winzer nach Strategien, um ihre Ware international zu vermarkten. Einer von ihnen ist Dato Maïsouradzé. Zusammen mit anderen Winzern versucht er, den georgischen Wein als Qualitätsmarke zu etablieren. Kein leichtes Unterfangen, denn bisher folgte die Produktion eher dem Prinzip Masse statt Klasse. Hinzu kommt, dass nach den Jahren der kommunistischen Planwirtschaft jeder Wein-Bauer zunächst allein auf seiner Parzelle wirtschaftete. Kooperativen assoziieren diese Menschen immer noch mit Vormundschaft und staatlicher Kontrolle.
Dennoch will Dato Maïsouradzé die Bauern für sich gewinnen und ihre Kräfte gewinnbringend bündeln. Und wer kann es wissen: Vielleicht liegt die Zukunft des georgischen Weines ja in China?
Produktion: Kerstin Walz; Stimme: Claude Giraud, Max Volkert Martens; Montage: Bilbo Calvez; Regie: Pierre Goetschel; Kamera: Pierre Goetschel Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die 16-jährige Pema und ihre Familie leben in einem Bauerndorf in den abgelegenen Bergen von Tibet. Seit Generationen bewirtschaftet ihre Familie in Frieden ihre Gerstenfelder. Was Pema jedoch nicht weiß: Ihr Vater kämpft im Untergrund für die Befreiung von der chinesischen Herrschaft. Als ihn die chinesischen Behörden verhaften und entführen, gerät Pemas Welt aus den Fugen...
Eine buddhistische Nonne aus dem örtlichen Nonnenkloster tritt in Pemas Leben und lädt sie ein, sich einer Gruppe von Einheimischen anzuschließen, die vor der chinesischen Verfolgung zu Fuß über den Himalaya nach Indien fliehen. Pema ist hin- und hergerissen: Kann sie ihre Mutter, Großmutter und jüngeren Geschwister in dieser Zeit der Krise verlassen? Hat sie das Recht - oder den Mut -, sich ihrer Freundin anzuschließen und ein neues Leben zu suchen? Während Pema mit diesem Dilemma kämpft, gibt es keine Neuigkeiten über ihren inhaftierten Vater. Die Uhr tickt - für alle. Schließlich macht sich Pema wie so viele Tibeter vor ihr auf die gefährliche Flucht durch das Himalaya-Gebirge nach Indien. Aber ist das Gras auf der anderen Seite der Berge grüner oder wächst dort die Gerste genauso wie hier?
Mitreißend und eindringlich erzählt "Gerstenfelder hinter den Bergen" aus der Sicht eines weiblichen Teenagers vom Preis der Freiheit und davon, wer ihn bezahlen muss. Regie führte mit Tian Tsering ein ursprünglich chinesischer Filmemacher, der entschlossen war, dem unterdrückten Volk Tibets durch eine universelle Geschichte über die Liebe von Eltern zu ihren Kindern eine Stimme zu geben. Mit seiner ebenso nüchternen wie kraftvollen Geschichte unterstreicht er, dass die chinesische Herrschaft und der kulturelle Völkermord in Tibet nicht vergessen werden dürfen. Da es ihm nicht möglich war, in Tibet selbst zu filmen, drehte er im Spiti-Tal im indischen Himalaya, wo die Landschaft mindestens ebenso beeindruckend ist und die Bevölkerung ebenfalls dem tibetischen Buddhismus anhängt. Dort arbeitete er mit einer Besetzung, die hauptsächlich aus Amateuren bestand.
Inhalt: Annita Malavasi war 22 Jahre alt, als deutsche Truppen 1943 das bis dato verbündete Italien besetzten. Als Partisanin "Laila" überbrachte sie Informationen, transportierte Waffen, bewegte sich mit und zwischen den kämpfenden Einheiten und nahm selbst an Gefechten teil. Über ein Jahr war sie in den Bergen des Apennin und kämpfte gegen die deutschen Besatzer, gleichzeitig musste sie sich gegenüber den Männern in den Bergdörfern behaupten. Gegen Kriegsende gehörte Laila zu den wenigen weiblichen Kommandierenden im italienischen Widerstand.
Der Film erzählt die Geschichte einer lebenslangen Emanzipation, die mit dem Befreiungskampf gegen den Faschismus begann. Laila und zwei ihrer Genossinnen, Gina "Sonia" Moncigoli und Pierina "Iva" Bonilauri, berichten von ihrer Zeit in der Resistenza und ihrer Bedeutung für sie und viele andere Frauen.
Mitwirkende: Michael Scheunemann, Patricia Fürst, Heike Herzog; Sound Design: Michael Scheunemann, Colja Krugmann, Raimund von Scheibner; Montage: Luca Reale; Produktion: Eric Esser; Kamera: Colja Krugmann; Regie: Eric Esser Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In Sun City, einer Ruhestandsgemeinde in der Wüste Arizonas, teilen eine überzeugende Gruppe von Senioren ihre vielen Wahrheiten über den Prozess des Alterns, ihre Aufregung, Angst, Freude und ihren Schmerz. Und ihre Erfahrungen mit dem Leben in einer Privatstadt, in der es keine Kinderkrippen und Schulen gibt und überhaupt kaum jemanden unter 55 - denn so alt muss man mindestens sein, um ein Haus in Sun City erwerben zu dürfen.
Die wie eine grüne Fata Morgana schimmernde, nach Maß gebaute und privat betriebene Gemeinde bietet den zu 98,4% weißen Bewohnern ein weltweit einzigartiges Wohnkonzept. Die 40.000-Einwohner-Gemeinde kommt nicht nur ohne Schulen aus, sondern auch ohne Rathaus - schließlich ist hier auch das, was öffentlich scheint, in Privathand. Reichlich vorhanden dagegen sind Golfplätze, Freizeit-Zentren und auf Senioren spezialisierte Gesundheitsangebote. Und nicht zu vergessen ein Friedhof - denn fast alle Bewohner sind sich bewusst: Ihre Zeit wird knapp.
Die meisten Sonnenstädter*innen ziehen daraus den Schluss, dass sie jeden Tag genießen wollen. Mit Haltung und Humor!
Manche auch mit einer Obsession für Regeln. Die Einwohner der Privatstadt sind sehr stolz darauf, dass die Stadt jeden Sauberkeitswettbewerb der Welt locker gewinnen würde. Dafür sorgen unter anderem freiwillige Ordnungshüter. Es gibt sogar eine Patrouille, die darauf achtet, dass in den Gärten weder Fallobst herumliegt noch Unkraut sprießt. Und so wirft der Film auch die Frage auf, ob so ein Seniorenparadies tatsächlich einer Utopie so nahe kommt, wie es manche Bewohner meinen.
Wer daran zweifelt, wird hier jedenfalls kein Klagelied anstimmen. Der ein oder andere bricht still und heimlich mal eine Regel. Und die allermeisten Sonnenstädter sind überzeugt, dass Glück im allgemeinen und spätes im Besonderen einfach eine Frage der richtigen Einstellung ist. Ach ja, ein bißchen Sex gehört auch dazu.
Drehbuch: Susan Gluth; Produktion: Susan Gluth; Kamera: Susan Gluth; Montage: Xavier Box, Susan Gluth, Andreas Zitzmann; Regie: Susan Gluth; Musik: Cico Beck Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die 16-jährige deutsch-türkische Meryem, kurz Memy, betreibt ihren eigenen YouTube Channel: Als "memaylicious" teilt sie sich der Welt über selbst gedrehte Videos mit und gewährt einen höchst intimen Einblick in ihr Leben. Zwischen Zahnspangenfragen, neuen Kleidern und Lippenstiftkommentaren macht sie sich bereit, erwachsen zu werden. Ihre großen Bloggervorbilder kommen aus den USA. Ob sie es dahin auch eines Tages schafft?
Der Dokumentarfilm entstand im Rahmen des Projekts "dok you", das sich seit Jahren erfolgreich für die Förderung des Kinder- und Jugenddokumentarfilms einsetzt. Im Jahr 2014 entstanden u. a. Kurz-Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche an der Hochschule für Medien (KHM) in Köln, die im Seminar von Prof. Dr. Sabine Rollberg und Solveig Klaßen entwickelt wurden: "Get Ready with Memy" und "Lisa" (siehe dort). Blinker Filmproduktion GmbH (Meike Martens) und BOOGIEFILM (Janna Velber) übernahmen im Rahmen der Filmbildungsplattform "dok'mal!", im Auftrag des WDR (Andrea Ernst) und in Kooperation mit der KHM die Herstellung.
Inhalt: Die Gegenwart macht sich auf in Richtung Zukunft, Veränderung liegt in der Luft: Auf der dänischen Insel Lolland soll ein Tunnel gebaut werden, um Dänemark und Deutschland zu verbinden. Die Ethnologin Dara dokumentiert die zum Abriss bestimmten Häuser. Der junge Pole Lucek und seine Kollegen bereiten die kommende Baustelle vor. Käthe arbeitet auf der Fähre, bringt stetig Menschen mit ihren Geschichten und Waren hin und her. Birte und Leif verlassen ihr über Generation vererbtes Haus. Agnes' Leben spiegelt sich in ihren Tagebucheinträgen, ihren Sammlerstücken und den Wänden ihres Hauses, das bald abgerissen wird. Ein dänischer Sommer: lange Tage werden zu blauen Nächten. Menschen begegnen sich, dann trennen sich ihre Wege wieder.
In ihrem dokumentarisch geprägten Spielfilm erzählt die Regisseurin Anna Sofie Hartmann von Arbeits- und Liebesbedingungen im Zeichen der vollständigen Ökonomisierung des Lebens:
"Anna Sofie Hartmann (...) dokumentiert einfach, mit welcher Selbstverständlichkeit die Gesetze des Marktes das gesamte Leben beherrschen. So weitet eine nüchtern erzählte, im Kern aber melodramatische Liebesgeschichte den Blick auf den Abschied von den Häusern und Höfen, die auf Lolland dem Tunnel weichen müssen. Eine elegische Betrachtung über das Verschwinden von Menschen und Geschichten wird zu einer Reflexion über eine Welt, die alleine um Kosten-Nutzen-Rechnungen kreist." (Sascha Westphal, in: epd FILM)
"Veränderung ist hier kein plötzlicher Umbruch, sondern ein Jahrzehnte andauernder Zustand. Das staatenübergreifende Infrastrukturprojekt hat Lolland in ein eigentümliches Zwischenreich verwandelt: Die gewohnte Welt der Insel ist äußerlich so, wie sie immer war, und ist doch bereits unwiederbringlich verloren. Die Zeit selbst ist still gestellt und wie ein Forschungspräparat der menschlichen Betrachtung preisgegeben. (... ) So erzählt "Giraffe" im Grunde von einem permanenten Ausbruchsversuch, der nie vom Fleck kommt. Das tut er auf eine unaufgeregte Art, in präzise durchgestalteten Einstellungen, die den Orten, Menschen und Dingen stets Raum zum Atmen geben. (Patrick Schwarz, in: DER SPIEGEL)
Produktion: Jonas Dornbach, Janine Jackowski, Maren Ade; Sound Design: Sune Kaarsberg; Drehbuch: Anna Sofie Hartmann; Regie: Anna Sofie Hartmann; Schauspieler: Birte Nielsen, Jakub Gierszal, Maren Eggert, Janusz Chojnacki, Leif Nielsen, Juni Dahr, Christoph Bach, Lisa Loven Kongsli; Montage: Sofie Steenberger; Kamera: Jenny Lou Ziegel Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: GLITZER & STAUB erzählt die Geschichte von vier Cowgirls, die ihrem Herzen folgen und in ihrer konservativen Heimat ihr Leben selbst in die Hand nehmen.
In den kargen Weiten der USA leben vier Mädchen, die eine ungewöhnliche Leidenschaft teilen: die wilde Welt des Rodeos. Die Mädchen, so unterschiedlich ihr kultureller Hintergrund auch sein mag, wollen in die staubigen Fußstapfen großer Cowboys treten. Altraykia, Tatyanna, Ariyana und Maysun behaupten sich selbstbewusst in einem Kosmos, der einst nur ihren Brüdern und Vätern vorbehalten war. Ohne mit der Wimper zu zucken, fangen sie mit dem Lasso Ziegen oder Kälber ein und setzen sich auf gefährlich buckelnde Bullen. Die vier Mädchen beweisen, dass der Spruch "you ride like a girl" keine Beleidigung, sondern ein Kompliment ist.
"Es ist eine Welt, die uns fremd ist, und deshalb ist dieser Film so unglaublich spannend. Er nimmt Themen wie Gendergerechtigkeit, Rassismus und den amerikanischen Traum ganz nebenbei in den Blick, einfach weil er über vier Mädchen berichtet, die eine Passion haben." (Katrin Hoffmann, auf: kinder-jugend-filmportal.de)
"Darüber hinaus gibt 'Glitzer & Staub', der auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis 2020 seine Premiere feierte, einen spannungsreichen Einblick in die sehr unterschiedlichen Hintergründe der Protagonistinnen. Die Weite der Landschaften wird ebenso eindrücklich erfasst wie die Details in den Häusern der Familien. Zur visuellen Stärke kommt die Einfühlsamkeit in der Interaktion mit den gezeigten Menschen. Wenn die Kamera etwa in Momenten dabei ist, in denen Ariyanas Eltern Xavier und Lora sich im Alltagstrubel zanken, Maysuns Vater Trey im Interview zugibt, sich eigentlich einen Sohn gewünscht zu haben, oder Tatyanna unter Tränen erzählt, dass ihr kleiner Bruder vor ein paar Jahren gestorben sei, dann hat das nichts Voyeuristisches, sondern bleibt eine konzentrierte Beobachtung." (Andreas Köhnemann, auf: Kino-Zeit.de)
"Der Titel »GLITZER UND STAUB« ist einem der eigens für den Film komponierten Songs des Hamburger Countryduos Peta Devlin und Thomas Wenzel entnommen und trifft - wie auch die Musik selbst - gut das Leben zwischen Kampf, aufwendigen Kostümen, Jahrmarktsthrill und täglicher harter Arbeit. Optik und Emotionalität des Films leben von der preisgekrönten Kameraarbeit von Co-Regisseurin Julia Lemke, die ihre Protagonistinnen in der Enge des häuslichen Alltags und der erhebenden Weite der Landschaft begleitet." (epd Film)
Protagonist: Maysun King, Tatyanna Begay, Ariyana Escobedo, Altraykia Begay; Produktion: Martin Heisler, Katharina Bergfeld; Regie: Julia Lemke, Anna Koch; Musik: Peta Devlin, Paul Eisenach, Thomas Wenzel; Montage: Carlotta Kittel; Kamera: Julia Lemke Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Im Sommer 1990 macht sich Familie Struutz aus Bitterfeld auf in den ersten Westurlaub: Inspiriert von Goethes "Italienischer Reise", wollen Vater Udo, Mutter Rita und Tochter Jacqueline in ihrem Trabant "Schorsch" von Bitterfeld nach Neapel. Erster Zwischenstopp ist Regensburg, doch Tante Gerda und Onkel Bernd sind nur wenig erbaut von der neuen, alten Verwandtschaft. Deren Weiterreise über München, Gardasee und Rom gerät im Stil eines Road Movie zu einer wahren Odyssee. Vor allem "Schorsch" hat es nicht leicht - und bringt das Trio am Ende als Cabrio zurück...
Als eine der ersten Ost-West-Komödien leistete "Go Trabi Go" Pionierarbeit: Der Film wurde zum Auslöser einer wahren Ostalgie-Welle im deutschen Film und wird heute als "Wende-Film schlechthin" gesehen.
Doch "Go Trabi Go" ist kein DDR-Film: Die Grenzen sind offen, selbst der Vesuv ist für die Sachsen mit ihrem Trabi plötzlich erreichbar. Die Handlungsspielräume werden nicht mehr vom Staat begrenzt, sondern von den Beziehungen in der Familie, den eigenen finanziellen Möglichkeiten und davon, was man sonst anzubieten hat. Vater Udo kann der Tochter die Hose verbieten: "Den Fetzen ziehste aus, sofort!" Jaqueline wiederum setzt ihre Reize gezielt ein. Und "Schorsch", das DDR-Auto, ist ein permanenter Kostenfaktor.
Die West-Verwandten sind geizig, geldgierig und rassistisch - als Udo, Rita und Jaqueline in Regensburg aufkreuzen, verstecken Gerda und Bernd eine Schwarzwälder Kirschtorte. Generell scheint es im Westen vor allem um Geld und Sex zu gehen. Eine neue Zündkerze kostet in München stolze 619,52 D-Mark, obwohl es sich nicht um "Ersatzeile, original aus Zwickau, Sachsenwerk" handelt. Die Ostdeutschen wirken dagegen eher etwas naiv, aber ehrlich. Der DDR trauern sie nicht nach. Als der Kfz-Mechaniker in München von der "guten, alten Zeit" spricht, bekommt er von Udo einen bösen Blick. (Quelle: ddr-im-film.de)
"Go Trabi Go" gehörte mit 1,5 Mio. verkauften Tickets zu den erfolgreichsten deutschen Filmen in den frühen 1990er-Jahren. Fachpresse und Leitmedien ignorierten den Film weitgehend: "'Go Trabi Go' ist einer jener deutschen Filme, von denen jeder in Deutschland gehört zu haben scheint, von denen aber niemand zugeben will, ihn gesehen zu haben. äGo Trabi Go' sorgte nicht einmal für die übliche Empörung über die Minderwertigkeit des einheimischen Films, noch entfachte er Empörung über die unüberlegte Vergabe von staatlichen Fördergeldern. Dass dieser Film weder einen weit verbreiteten kritischen Aufschrei noch Beunruhigung über die Degeneration der deutschen Filmkultur auslöste, ist an sich schon bemerkenswert. Selbst die Nominierung von äGo Trabi Go' für einen Bundesfilmpreis wurde als töricht abgetan und blieb folgenlos." (Leonie Naughton, 2002)
Die Komödie wurde 1992 mit "Go Trabi Go 2 - Das war der wilde Osten" von Wolfgang Büld fortgesetzt - ebenfalls zu sehen bei filmfriend.de!
Schauspieler: Ottfried Fischer, Barbara Valentin, Wolfgang Stumph, Marie Gruber, Dieter Hildebrandt, Claudia Schmutzler, Philipp Moog, Billie Zöckler, Konstantin Wecker; Kamera: Axel Block; Musik: Ekki Stein; Drehbuch: Reinhard Klooss, Peter Timm; Regie: Peter Timm; Produktion: Reinhard Klooss; Montage: Christel Suckow Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Vom italienischen Lebensgefühl beschwingt, kehrt Familie Struutz nach Bitterfeld zurück und erlebt einen Schock: In den Wirren der Wiedervereinigung muss ihr Haus einem Golfplatz weichen. Hoffnung schöpfen Lehrer Udo, seine Frau Rita und Tochter Jacqueline durch die überraschende Erbschaft einer Fabrik in der Nähe von Dresden.
Doch von Marktwirtschaft haben die biederen Sachsen leider keinen Schimmer, und die Zahlen des kleinen Betriebs sind so rot wie die Mützen der Gartenzwerge, die hier produziert werden. Hilfe naht in Gestalt des Abenteurers und Kondomhändlers Charlie, der sich als "Unternehmensberater" betätigt und Udo einen Rock'n'Roll-Crashkurs in Kapitalismus gibt - mit ungeahntem Erfolg!
"Es sind vor allem die Nebenfiguren, wie etwa ein großspurig vor sich hin fluchender New Yorker Geschäftsmann, die den Film interessant machen; und insbesondere Rolf Zacher, der wohl für jeden Film eine Bereicherung darstellt, ist der einzige Darsteller des Ensembles, dessen Figur jenseits der Klischees, auf die sie rekurriert, wirklich ein Eigenleben entwickelt. Wo für den Deutschlehrer Udo die klassisch bürgerliche Bildung Mittel zum Zweck ist - Goethes 'Italienische Reise' als Landkarte im ersten Teil, der 'Faust' als Anleitung für geschäftliche Verhandlungen hier - und Kuhn beim Frühsport mit seinen lokalen Assistenten verkündet: 'Wir machen uns fit für den Markt', begegnet Zachers Charlie dem unterschiedlich gelagerten Utilitarismus der Spießer aus Ost und West als wandelndes, Popsongs rezitierendes Lustprinzip, für den noch das Geschäft in erster Linie Spaß machen soll. (...) Immerhin zeichnet sich das Ende durch eine interessante Dissonanz aus, scheint es doch einerseits den Figuren ihr Glück ehrlich zu gönnen, aber auch beseelt von der Erkenntnis zu sein, dass die wiedervereinigte Familie, die im Trabi durch blühende Landschaften dem Sonnenuntergang entgegenfährt, vor allem eins ist: fit gemacht für den Markt." (Nicolai Bühnemann)
FLIMMO meint: "Für ältere Kinder kann es spannend sein, zu sehen, wie die Menschen zur Zeit der DDR und der Wende gelebt haben. Die liebenswerte Familie Struutz und ihr heißgeliebter Trabi landen immer wieder in komischen Situationen, die Kinder zum Lachen bringen."
Schauspieler: Jochen Busse, Rolf Zacher, Claudia Schmutzler, Marie Gruber, Wolfgang Stumph, Günter Junghans, Wolfgang Lippert, Uwe Friedrichsen, Dietmar Schönherr; Drehbuch: Reinhard Klooss; Musik: Ekki Stein; Produktion: Reinhard Klooss, Günter Rohrbach; Montage: Christel Suckow; Regie: Reinhard Klooss, Wolfgang Büld; Kamera: Axel Block Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Im Frühjahr 1980 besetzen Atomkraftgegner einen Bohrplatz bei Gorleben und errichten dort ein "Dorf des Friedens" aus selbstgebauten Holzhäusern und Zelten. Flankiert wurde die 33-tägige Besetzung von Diskussionen, Konzerten und Theatervorstellungen - und von der Wendländischen Filmkooperative, die die Anti-Atomkraft-Bewegung von Beginn an filmisch begleitete. Die "Freie Republik Wendland" war ein Traum, der für kurze Zeit wahr wurde, bevor einige tausend Polizisten den Platz räumten. Der Film zeigt neben Aufbau und Räumung auch das, was in Gefahr ist: die unberührte Landschaft und die Menschen, die dort leben. (Quelle: Deutsches Filmmuseum)
Das Lexikon des Internationalen Films schrieb: "Dokumentarfilm über die Besetzung des Bohrplatzes der projektierten Atommülldeponie in Gorleben und die Konstituierung einer 'freien Republik', die den Willen der Demonstranten zu einer anderen, fantasieorientierten Lebensform belegen sollte. Durch eine assoziative Montage wird der Zusammenhang zwischen Ereignissen, Reaktionen und der Geschichte hergestellt. Ein beachtlicher Beitrag zur Auseinandersetzung mit den Problemen Generationskonflikt und politischer Gewalt."
Inhalt: Drei Jahre nach dem, was man gemeinhin als "Migrationskrise" von 2015 bezeichnet, behandelt Grand H (für Grande Humanité - Große Menschlichkeit) die Konfusion zwischen Migrationspolitik und Menschlichkeit als eine Fragestellung. Grand H ist ein vielstimmiger Dokumentarfilm über das Engagement und die Übernahme von Verantwortung durch die Bürger, über die Zivilgesellschaft in Migrationsfragen - ihre Rolle, ihre Bedeutung. Aus den Kreuzberichten der 15 Sprecher - ein Asylbewerber, Bürgerinnen, Leiter von NGO's, Fachleute wie eine Lehrerin in einer Willkommensklasse, ein Anwalt für Asylrecht, ein Psychiater, eine Journalistin sowie der luxemburgische Außenminister - ergibt sich das zugrunde liegende Thema von Grand H: die Entmenschlichung der europäischen Asylsysteme. Grand H behandelt verschiedene Themen: die Unterscheidung zwischen politischen Flüchtlingen und Wirtschaftsflüchtlingen, das Warten und die Ungewissheit im Zusammenhang mit dem Asylverfahren, die Verweigerung des internationalen Schutzes und ihre Folgen, das Scheitern der europäischen Migrationspolitik, die Konfusion zwischen einem administrativen System zur Verwaltung von Flüchtlingen und der Menschlichkeit, das Engagement und die Übernahme von Verantwortung durch die Bürger, der Vertrauensverlust der Bürger in die Institutionen, das Solidaritätsdelikt. Grand H behandelt all diese Themen als Frage und bietet Schlüssel zu sehr persönlichen Überlegungen.
Inhalt: Der vor allem historisch sehr reizvolle Film begleitet die Entstehung, den Bau und die Ausgestaltung des "Grand Hotel" an der Friedrichstraße in Ost-Berlin: von der Baugrube, über den Rohbau bis zur Fertigstellung und Schlüsselübergabe.
Kamera: Bernhard Zoepffel; Drehbuch: Horst Winter; Montage: Barbara Masanetz; Musik: Günther Fischer; Regie: Horst Winter Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Bildstarke Reise zu den Wundern der biologischen Vielfalt des Regenwaldes. Doch der Schatz ist der Zerstörung anheim gegeben: Der Wald wird erbarmungslos gerodet, muss Platz machen für Palmölplantagen.
Ein packender Bericht ganz ohne Worte über eine ökologische Katastrophe, ein radikaler Blick auf die massive Zerstörung, die wir Menschen kollektiv auf unserem Planeten anrichten. Sie geht jeden einzelnen an, als (Erden-)Bürger und Verbraucher.
Ohne Voice-over ist dieser Dokumentarfilm umso kraftvoller und mehr als zehn Jahre nach den Dreharbeiten noch genauso aktuell wie zum Zeitpunkt seiner Entstehung. Die informativen und ergreifenden Bilder des abgeholzten Waldes und seiner Bewohner erinnern uns an unsere Verpflichtungen.
Inhalt: Können Filme Leid lindern? Können sie Hoffnung stärken, Kraft geben? Junge Filmemacher*innen aus Syrien, Deutschland, Kolumbien und dem Iran haben für Kinder in Flucht- und Krisensituationen sieben Filme produziert. Die Geschichten erzählen von Freiheit, Freundschaft und dem Traum von einer besseren Welt.
Und das ohne Worte: Die Filme kommen ohne Dialog aus. Sie gehören zu einer Reihe, die sich "Missing Movies" nennt. Einige der Regisseur*innen haben selbst Erfahrung mit Flucht und Vertreibung gemacht oder arbeiteten mit Kindern in Notsituationen. Deshalb haben sie ein sehr genaues Gespür für ihre Themen und eine authentische Umsetzung beschert hat.
Jeder der sieben Filme, die hier zu einem Langfilm verbunden sind, erfasst auf seine eigene und eigenwillige Weise die Bedürfnisse der Flüchtlingskinder - als Spielfilm, Dokumentarfilm und Animationsfilm. Jeder dieser Filme greift eine andere Facette des Daseins ohne Heimat oder ohne Familie, ohne Freunde oder ohne die eigenen Spielsachen - und vermeintlich auch ohne Zukunft - auf. Und jeder dieser Kurzfilme bietet für die Dauer von 8-12 Minuten eine kleine Lebensperspektive an.
Montage: Diana Zolotarova, Ole Heller; Produktion: Nadja Hermann, Moritz Mayerhofer, Birgit Schulz; Regie: Nazgol Emami, Madeleine Dallmeyer, Diana Menestrey, Sandra Dajani, Johanna Bentz, Birgit Schulz, Khaled Nawal, Camilo Colmenares; Musik: Marian Mentrup; Kamera: Ahmad Jalboush, Jana Pape; Drehbuch: Johanna Bentz Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Zerstören Rucksacktouristen den Planeten - oder retten sie ihn? Wie verändern Reisende die abgelegenen Orte, die sie besuchen, und wie werden sie verändert? Vom bolivianischen Dschungel bis zu den thailändischen Partystränden, von den Wüsten von Timbuktu in Mali bis zur atemberaubenden Schönheit Bhutans: GRINGO TRAILS zeichnet Geschichten über einen Zeitraum von dreißig Jahren nach und zeigt die dramatischen langfristigen Auswirkungen des Tourismus auf Kulturen, Wirtschaft und Umwelt.
Kamera: Melvin Estrella; Produktion: Pegi Vail, Melvin Estrella; Drehbuch: Pegi Vail; Montage: Heidi Schlatter; Musik: Laura Ortman; Regie: Pegi Vail; Sound Design: Tom Ryan Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Zerstören Rucksacktouristen den Planeten - oder retten sie ihn? Wie verändern Reisende die abgelegenen Orte, die sie besuchen, und wie werden sie verändert? Vom bolivianischen Dschungel bis zu den thailändischen Partystränden, von den Wüsten von Timbuktu in Mali bis zur atemberaubenden Schönheit Bhutans: GRINGO TRAILS zeichnet Geschichten über einen Zeitraum von dreißig Jahren nach und zeigt die dramatischen langfristigen Auswirkungen des Tourismus auf Kulturen, Wirtschaft und Umwelt.
Inhalt: Geschichten über die Rebellion gegen die Auswüchse der Agrarindustrie. "Les Liberterres" erzählt von vier Bauern, die sich endgültig von den Methoden konventioneller Landwirtschaft verabschiedet haben. Als leidenschaftliche Rebellen widersetzen sie sich all jenen, die ihrer Freiheit den Todesstoß versetzen wollen.
Als Kontrapunkt dazu führen uns Archivaufnahmen in Schwarz-Weiß in eine Zeit, in der die Wissenschaft, so glaubte man, die Welt endgültig vor Hunger und Unterernährung retten würde.
Landschaften in Europa und Afrika in den vier Jahreszeiten, bewegende und provokante Charaktere, Geschichten, die sich kreuzen, um eine einzige Sprache zu sprechen: die befreite Erde.
Dieser Film ist auch in der Originalversion mit französischen und englischen Untertiteln verfügbar.
Inhalt: Geschichten über die Rebellion gegen die Auswüchse der Agrarindustrie. "Les Liberterres" verfolgt den Weg von vier Bauern, die den Methoden der konventionellen Landwirtschaft endgültig den Rücken gekehrt haben. Als leidenschaftliche Rebellen widersetzen sie sich all jenen, die ihrer Freiheit den Todesstoß versetzen wollen. Als Kontrapunkt dazu führen uns Archivaufnahmen in Schwarz-Weiß in eine Zeit, in der die Wissenschaft, so glaubte man, die Welt endgültig vor Hunger und Unterernährung retten würde. Landschaften in Europa und Afrika in den vier Jahreszeiten, bewegende und provokante Charaktere, Geschichten, die sich kreuzen, um eine einzige Sprache zu sprechen: die befreite Erde.
Dieser Film ist auch in der Originalversion mit deutschen und französischen Untertiteln verfügbar.
Inhalt: Geschichten über die Rebellion gegen die Auswüchse der Agrarindustrie. "Les Liberterres" verfolgt den Weg von vier Bauern, die den Methoden der konventionellen Landwirtschaft endgültig den Rücken gekehrt haben. Als leidenschaftliche Rebellen widersetzen sie sich all jenen, die ihrer Freiheit den Todesstoß versetzen wollen. Als Kontrapunkt dazu führen uns Archivaufnahmen in Schwarz-Weiß in eine Zeit, in der die Wissenschaft, so glaubte man, die Welt endgültig vor Hunger und Unterernährung retten würde. Landschaften in Europa und Afrika in den vier Jahreszeiten, bewegende und provokante Charaktere, Geschichten, die sich kreuzen, um eine einzige Sprache zu sprechen: die befreite Erde.
Dieser Film ist auch in der Originalversion mit deutschen und englischen Untertiteln verfügbar.
Inhalt: In den Haaren steckt ein ganzer Kosmos: Die Schweizer Regisseurin Anka Schmid erzählt auf spielerisch-biografische Weise die haarigen Geschichten ihrer Generation. Ob als Körperschmuck, politisches Statement oder gar in der Suppe, Haare sind allgegenwärtig - auch wenn sie rasiert sind. Frisuren, Bartwuchs - und die Haare unterhalb der Halskrause sowieso - faszinieren oder stoßen ab, können Macht, religiöse Überzeugung und Status ausdrücken. Viele haben sogar Geschichte geschrieben.
Mit einer raffinierten Verschmelzung von Real- und Archivaufnahmen sowie Stop-Motion-Technik erforscht dieser Dokumentarfilm die Körperbehaarung und entdeckt ihr enormes Potential in Politik, Pop-Kultur, Kunst - und für das Leben überhaupt.
Produktion: Franziska Reck; Drehbuch: Anka Schmid; Montage: Marina Wernli; Musik: Dominik Blumer, Thomi Christ, Roman Lerch; Regie: Anka Schmid; Stimme: Sophie Rois; Kamera: Daniel Leippert Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Disa, ihr Mann und ihre beiden Töchter - das war einmal. Nun startet er mit seiner neuen Liebe durch in ein neues Leben. Während Disa, die Krankenschwester mit dem großen Herzen, noch an ihm hängt und im alten Leben feststeckt, immer bereit, sich für andere zu opfern. Gerade als ihr der Kragen endgültig platzt, lernt sie den charmanten Kent kennen. Der unkonventionelle Vater genießt sein kinderreiches Singleleben und hat eine wichtige Lektion für sie: Loslassen und endlich einmal das tun, was man wirklich will!
Musik: Anders Nygårds; Sound Design: Per Nyström; Schauspieler: Calle Jacobsson, Gunilla Nyroos, Maria Sid, Karin Ekström, Celina Almqvist, Johan Holmberg, Miri Klarquist, Tina Råborg; Kamera: Ari Willey; Montage: Kristin Grundström; Drehbuch: Maria Blom; Produktion: Lars Jönsson; Regie: Maria Blom; Mitwirkende: Teresa Beale Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Innenansichten eines global beachteten Protestes gegen ein "Weiter so" in Sachen fossiler Energienutzung angesichts des menschengemachten Klimawandels:
Der Hambacher Forst war einst ein riesiger Wald. Noch 1978 erstreckte er sich über rund 5000 Hektar. 2018 war davon gerade noch rund ein Zehntel übrig. Doch auch diese wenigen hundert Hektar sollten der größten europäische Braunkohlegrube Europas weichen, betrieben von der RWE Power AG.
"Hambi" dokumentiert den Protest von Umweltaktivist*innen des Hambacher Forstes und ihre Konfrontation mit Polizei sowie Unternehmens- und Behördenvertreter*innen im Herbst 2018. Die RWE Power AG hatte zu diesem Zeitpunkt die Räumung des Protestcamps angeordnet. Sie wurde flankiert von einem der größten Polizeieinsätze in der Geschichte Nordrhein-Westfalens.
Der harte Kern der Protestierenden lebt zu Beginn der Dreharbeiten im September 2018 in Baumhäusern hoch in den Baumwipfeln. Andere versuchen, vom Waldboden aus die Rodung zu stoppen.
Ein Teil der Baumhaus-Siedler stellt sich in die Tradition der sozialistischen Arbeiterbewegung. Sie singen eine umgedichtete Version der "Warschawjkanka", die einst als Lied polnischer Sozialisten entstand, und wünschen eine anarchistische Revolution herbei. Ein aus Leipzig angereistes Künstlerpaar dagegen schreibt sich Forderungen der Friedlichen Revolution von 1989 auf die Fahnen: "Keine Gewalt" und "Wir sind das Volk". Sie protestieren mit einer Kunstaktion gegen die Rodung.
Filmemacher Lukas Reiter und sein Team dokumentierten die Räumung des Protestcamps durch RWE und die Polizei im Herbst 2018 im Stil des Direct Cinema mit ebenso spektakulären wie unangenehmen Bildern.
Immer wieder testen Protestierende rund um den Forst die Grenzen friedlichen Protestes aus - zum Beispiel mit einer Ankettungsaktion auf den Gleisen, auf denen die Kohlezüge fahren. "Wir sind friedlich, was seid Ihr?" rufen sie den Sicherheitskräften entgegen - und stellen damit die unbequemste Frage des Filmes:
Wer ist hier im Unrecht, wer ist radikal?
Die Unternehmen und die Staatsgewalt, die das Rodungsansinnen schützt, sofern die Rodung nicht gesetzlich verbrieft unterbunden wird? Oder die Waldschützer, von denen nicht wenige noch dazu hierarchiefrei leben wollen?
Und wie nennt man Bürger*innen, die zu Wohlstandseinschränkungen nicht bereit scheinen?
"Hambi" ist ein Zeitdokument, hochaktuell in Zeiten der fortschreitenden Klima- und Energiekrise.
Der Film ist Steffen Meyn gewidmet, der als Dokumentarfilmer ebenfalls in und um die Baumhäuser des Hambacher Forstes drehte. Am 19. September 2018 starb er nach einem Absturz aus "Beechtown", dem höchstgelegenen Baumhausdorf im Hambacher Forst.
Inhalt: Hans Blumenberg war und ist einer der einflussreichsten deutschen Philosophen der Nachkriegszeit. Sein Thema ist der Mensch, der über die Jahrhunderte hinweg um seine Selbstbehauptung gegen den Absolutismus der Wirklichkeit kämpft. Das Instrument dafür ist sein Denken, das er als Nachdenklichkeit versteht, das innehält und sich seiner selbst bewusst wird, Umwege zulässt, Distanz zum Übermächtigen schafft. Diesen Vorgang nennt Blumenberg das "Abenteuer des Denkens".
Drei Spurensucher reisen in Christoph Rüters Film in einem Bus quer durch Deutschland, um sich von dem Philosophen Hans Blumenberg ein Bild zu machen: zwei ehemalige Studenten Blumenbergs und ein Philosoph treffen Menschen, die Blumenberg gekannt haben und diskutieren mit ihnen seine Gedankengebäude.
Ausgangspunkt ist Blumenbergs Heimatstadt Lübeck, von hier folgt der Film dem langen Weg von Blumenbergs Leben und Denken über Münster, Heidelberg, Marbach, Stuttgart, München bis nach Zürich. An all diesen Orten kommen Zeugen zu Wort, die Blumenberg noch gekannt haben, die von seinem Charakter und seiner unglaublichen Präsenz berichten.
Montage: Jan Pfitzner, Hanka Knipper; Drehbuch: Burkhard Lütke Schwienhorst, Christoph Rüter; Produktion: Gerd Haag, Kerstin Krieg, Christoph Rüter; Kamera: Patrick Popow; Regie: Christoph Rüter Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Auf den Hebriden, vor der Nordwestküste Schottlands, weht meist ein frischer Wind. Das Wetter ist rau, die Landschaft schroff. Die Menschen sind widerstandsfähig, auch dank ihrer besonderen Kleidung. Inspiriert von den Farben der Landschaft ist Harris Tweed der Aristokrat unter den Tweeds, seit Jahrhunderten auf den Inseln gewebt. Heute erlebt der Stoff ein Comeback, auch dank neuer Kunden wie Nike oder Chanel. Mit Harris Tweed zelebriert man heute einen Lebensstil. 218 Frauen und Männer weben wieder Tweed - ausschließlich in Heimarbeit. Denn das ist die Bedingung für den Erhalt einer Lizenz. 360° GEO Reportage hat die Insel und ihre Weber besucht.
Rebecca Hutton ist auf der Suche nach einem neuen Muster. Die 35jährige Weberin will etwas Neues versuchen, abseits der gängigen Muster, die ihre Landsleute auf den heimischen Webstühlen für die großen Spinnereien der Insel herstellen. Ende des 19. Jahrhunderts wandelte sich der raue Wollstoff, der Landwirte und Fischer vor Nässe und Kälte schützte, zum noblen Tuch der britischen Aristokratie. Bis in die 1960er Jahre herrschte Hochkonjunktur. Danach geriet der Stoff in Vergessenheit. 2006 war beinahe Schluss. Harris Tweed konnte mit Billigtextilien aus Fernost nicht mehr mithalten. Viele Bewohner mussten die Inseln verlassen, um anderswo Arbeit zu finden. Heute steht langlebige und nachhaltige Ware wieder hoch im Kurs. Clò-Mòr, das große Tuch, wie Harris Tweed auf Gälisch heißt, ist gefragt. Rebecca Hutton ist deshalb auf ihre Heimatinsel zurückgekehrt. Ihre Eltern waren keine Weber. Dass sie heute aber das Erbe ihrer Großeltern wieder aufnehmen kann, bedeutet ihr viel. Wie alle Weber arbeitet sie zuhause. So ist es vorgeschrieben. Der Name Harris Tweed ist seit 1993 per Gesetz geschützt. Der Stoff muss aus reiner Schurwolle sein, das Garn darf nur auf den Äußeren Hebriden gesponnen und gefärbt werden. Größter Kunde ist Großbritannien für klassische Sakkos und Interieur Design. Aber auch Japan, mit einer Vorliebe für Accessoires in grellen karierten Stoffen, hat einen Anteil am Aufschwung von Harris Tweed. Der Einfluss Pariser Modehäuser hat die Popularität zusätzlich enorm gesteigert. Um das Interesse an ihrem Stoff aufrecht zu erhalten, müssen die Weber immer wieder neue Märkte erschließen. Unter anderem mit neuen Mustern. Rebecca Hutton hat gefunden, was sie sucht. Nun muss sie es nur noch schaffen, das komplizierte alte Muster neu zu weben.
Musik: Michael Strohmann, Markus Wegmann; Regie: Therese Engels; Stimme: Féodor Atkine, Frank Arnold, Frédérique Tirmont; Montage: Michael Liss; Kamera: René Dame; Produktion: Kerstin Walz; Sound Design: Vivien Vogel; Drehbuch: Therese Engels Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Harry Brown, ehemaliges Mitglied der Royal Marines und Nordirland-Veteran, gerät in den Dunstkreis der Jugend- und Drogenkriminalität eines Problemviertels in Süd-London. Zunächst versucht er, sich aus seiner gewalttätigen Nachbarschaft herauszuhalten, besucht seine im Koma liegende Frau im Krankenhaus, verbringt viel Zeit im Pub, spielt Schach mit seinem besten Freund Leonard. Dann informiert ihn ein nächtlicher Anruf davon, dass seine Frau im Sterben liegt. Statt den kürzesten Weg zum Krankenhaus muss er einen Umweg nehmen, weil die Unterführung von jugendlichen Gangmitgliedern besetzt wird. Harry kommt zu spät und findet nur noch ein leeres Bett vor.
Unmittelbar danach folgt die nächste Katastrophe für Harry: Leonard wird zu Tode geprügelt. Als die Polizei nichts unternimmt, nimmt der vereinsamte Mann das Recht in die eigenen Hände...
"Harry Brown" ist ein handfester Rächer-Krimi, doch hinter den vertrauten Mustern einer Ein-Mann-sieht-rot-Story schimmert das beklemmende Szenario einer aus den Fugen geratenen englischen Gesellschaft auf und verweist auf den Kollaps der Sozialstrukturen: Verfall von Nachbarschaften, zunehmende Straßengewalt, Tragödien der Alterseinsamkeit. Überwiegend wurde in Heygate Estate gedreht, einer ehemaligen Plattenbausiedlung im Londoner Stadtteil, die zwischen 2011 bis 2014 abgerissen wurde.
Im Mittelpunkt steht Harry Brown, kongenial interpretiert von der britischen Schauspieler-Legende Michael Caine (geb. 1933), dem diese Rolle förmlich auf den Leib geschrieben wurde. Berühmt wurde Caine in den 1960er-Jahren durch Filme wie "Ipcress - streng geheim" (1965) und "Alfie - Der Verführer lässt schön grüßen" (1966), später brillierte er in Filmen wie "Die romantische Engländerin", "Der Mann, der König sein wollte" (beide 1975), "Rita will es endlich wissen", "Der Honorarkonsul" (beide 1983) und "Hannah und ihre Schwestern" (1997), für den er seinen ersten "Oscar" erhielt - einen zweiten erhielt er 2000 für die John-Irving-Verfilmung "Gottes Werk und Teufels Beitrag". Seit "Batman Begins" (2005) gehört Michael Caine zum festen Darsteller-Cast der Filme von Christopher Nolan.
Schauspieler: David Bradley, Jack O'Connell, Michael Caine, Jamie Downey, Emily Mortimer, Charlie Creed-Miles, Liam Cunningham, Sean Harris, Iain Glen, Lee Oakes; Produktion: Keith Bell, Kris Thykier, Matthew Vaughn; Musik: Martin Phipps, Ruth Barrett; Drehbuch: Gary Young; Regie: Daniel Barber; Kamera: Martin Ruhe; Montage: Joe Walker Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein Mann, allein in Berlin. Er schläft und schaut fern, geht durch die Stadt. Eine Frau spricht ihn an. Hat er Lust, mit ihr Kaffee zu trinken? Nein.
"Warum wacht der Mann verstört auf? Warum ist es noch so dunkel? Hat er Grund, schlecht zu schlafen? Warum ist sein Zimmer so karg eingerichtet? Warum sitzt er so unschlüssig am Schreibtisch? Wen will er anrufen? Warum telefoniert er nicht? Ist er in einer Krise? Weshalb? Wegen einer Frau? Welcher? Welche Post erwartet er in seinem Schließfach zu finden? Liest er die Zeitungen mit Interesse? Will er die Zeit totschlagen? Wo ruft er an und warum meldet sich niemand? Warum geht er am Nachmittag ins Kino? Warum fordert jemand Unabhängigkeit für Ost-Timor? Wo liegt das? Warum fragt er die Frau, die ihn anspricht, ob sie ihn kenne? Warum sagt er ihr, dass er keine Zeit für einen Kaffee habe? Warum geht er dann als ein Getroffener weiter, taumelnd fast und unsicher? Warum sieht er sich den Film DETEKTIVE an? Ist der Mann Filmkritiker? (...) Reichlich viele Fragen für einen Film, der nur 10 Minuten und 29 Sekunden dauert. Aber er enthält sogar auch einige Antworten." (Karlheinz Oplustil, in: Kinemathek 66, 10/83)
"Ein schöner, knapper Film über die Einsamkeit eines Mannes mit Postfach in Berlin ist das, in dem ziemlich schnörkellos klar wird, wie sehr Männer gefangen sind im Pathos einer solchen Einsamkeit." (Doris Kuhn: Die Stärke der Frauen, in: Formen der Liebe. Die Filme von Rudolf Thome, Marburg 2010)
Schauspieler: Petra Seeger, Rudolf Thome, Hanns Zischler, Inge Blau; Montage: Ursula West; Drehbuch: Rudolf Thome; Kamera: Martin Schäfer; Regie: Rudolf Thome, Jochen Brunow; Produktion: Rudolf Thome Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die 28-jährige Isolde Sperling lebt mit ihrem Mann, dem Musiker Jürgen, und ihrem Sohn in Hennickendorf im Kreis Luckenwalde. Hier ist sie als Agrarwissenschaftlerin und Leiterin einer LPG für die Bodenverbesserung zuständig; beim Rat des Kreises sitzt sie im Umweltausschuss. Doch sie kann nicht verhindern, dass Abwasser aus Luckenwalde ungeklärt im nahen Wald verrieselt wird. Auch in ihrer Tätigkeit bei der LPG stößt sie oft an Grenzen. Die realsozialistische Misere des Alltags machen Isolde zu schaffen. Das spricht sie vor der Kamera deutlich aus. Es stört sie, dass Kritik kaum dort ausgesprochen wird, wo Veränderung möglich wäre - sondern nur zwischen Menschen, die sich gut kennen und vertrauen.
Der Film porträtiert die selbstbewusste junge Frau, die zwischen persönlicher Überzeugung und politischen Realitäten zerrissen ist. Isolde unternimmt den täglichen Balanceakt, trotz aller Widrigkeiten vielleicht doch etwas zu verändern - und sich selbst treu zu bleiben.
Montage: Barbara Masanetz; Drehbuch: Andreas Voigt, Volker Koepp; Musik: Jürgen Sperling; Kamera: Christian Lehmann; Regie: Volker Koepp Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Neuseeland in den 1950er-Jahren. In einem Nest namens Christchurch lernen sich zwei Mädchen im Teenager-Alter kennen, Juliet Hulme (Kate Winslet) und Pauline Yvonne Rieper (Melanie Lynskey). Sie sind einander recht ähnlich, beide sind krank, beide verbindet ihre gemeinsame schwärmerische Leidenschaft für den Schnulzentenor Mario Lanza. Sie beginnen, eine Traumwelt aufzubauen, zu der nur sie als die "himmlischen Geschöpfe" Zutritt haben und die von magischen Gestalten wie Einhörnern und anderen Fabelwesen bewohnt wird. Hier schreiben sie an einem Liebesroman, dessen Protagonisten Charles und Deborah für sie selbst stehen.
Selbst als Juliet wegen ihrer Tuberkulose für einige Zeit in ein Sanatorium muss, kann das ihre Verbindung nicht stören. Doch als die Eltern die Mädchen wegen ihrer vermeintlichen (oder tatsächlichen?) Homosexualität trennen wollen, kommt es zu einer Katastrophe. Juliet und Pauline wollen sich nicht aus ihrem Paradies vertreiben lassen - gegen alle Widerstände und zur Not auch mit Gewalt...
Basierend auf einem wahren Mordfall in der neuseeländischen Provinz, schuf der spätere "Herr der Ringe"-Regisseur Peter Jackson ein "atemberaubend schönes Liebesmelodram mit Thriller-Elementen und Ausflügen in die Fantasy-Welt. (...) Eine großartige Parabel über den Wahnsinn, der jeder Liebe innewohnt und über die fließenden Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit." (kino-welt.de)
"Ein formvollendeter poetisch-psychologischer Thriller über die banalen Ursprünge des Bösen und, in gestalterischer Hinsicht, über die wechselseitige Bedingtheit von Horror und Idylle. Frei nach Aufzeichnungen der Täterinnen versucht der Film, die individuellen und gesellschaftlichen Hintergründe der Tat aufzuzeigen. Dabei enthält er sich jeder moralischen Wertung." (Lexikon des Internationalen Films)
Schauspieler: Jed Brophy, Melanie Lynskey, Gilbert Goldie, Simon O'Connor, Sarah Peirse, Diana Kent, Clive Merrison, Kate Winslet, Peter Elliott; Montage: Jamie Selkirk; Drehbuch: Peter Jackson, Fran Walsh; Produktion: Jim Booth; Musik: Peter Dasent; Regie: Peter Jackson; Kamera: Alun Bollinger Standort: Filmfriend Streamingdienst
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.236/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
letztes Datenbankupdate: 18.05.2024, 14:08 Uhr. 8.603 Zugriffe im Mai 2024. Insgesamt 816.291 Zugriffe seit April 2013
Mobil - Impressum - Datenschutz - CO2-Neutral