Inhalt: 1978 entstand das Porträt des Bergarbeiters Alphons S.: In acht Episoden erzählt der mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnete Dokumentarfilm eine Lebensgeschichte, die zugleich Zeitgeschichte ist: Alphons Stiller berichtet über seine Kindheit und Jugend, seine Zeit im Deutschland der 1920er-Jahre, als Anarchist und Linkssozialist, als Landarbeiter auf den mecklenburgischen Gütern, vor allem aber als kluger und wacher Zeitzeuge der Alltagsgeschichte in den Jahren 1906 bis 1939.
Das damals noch ungewöhnliche Oral-History-Projekt wurde mit einfachen technischen Mitteln realisiert und nimmt "den Menschen rundherum ernst (...) mit seiner ganzen Lebensgeschichte, in seiner ganzen Art zu denken, zu sprechen, sich zu äußern" (Hübner/Voss).
Teil 6: Zunahme der Nazis auf dem Lande (1930-1933): Die Geburt des ersten Sohnes und das Sesshaft-Werden / Von der Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage / Die Entwicklung bei den Wahlen / Der Einstieg in das politische Leben / Von der Konfrontation unter Arbeitern
Nach der Machtübernahme (ab 1933): Die letzte Saalschlacht und die Machtübernahme / Von der Schutzhaft, die vor den Nazis nicht schützt / Das Gründen von Sportvereinen und ein folgenreiches Interview / Von den Massenorganisationen der Nazis auf dem Lande.
Regie: Gabriele Voss, Christoph Hübner; Drehbuch: Gabriele Voss, Christoph Hübner; Montage: Gabriele Voss; Protagonist: Alphons Stiller; Produktion: Christoph Hübner; Kamera: Christoph Hübner Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1978 entstand das Porträt des Bergarbeiters Alphons S.: In acht Episoden erzählt der mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnete Dokumentarfilm eine Lebensgeschichte, die zugleich Zeitgeschichte ist: Alphons Stiller berichtet über seine Kindheit und Jugend, seine Zeit im Deutschland der 1920er-Jahre, als Anarchist und Linkssozialist, als Landarbeiter auf den mecklenburgischen Gütern, vor allem aber als kluger und wacher Zeitzeuge der Alltagsgeschichte in den Jahren 1906 bis 1939.
Das damals noch ungewöhnliche Oral-History-Projekt wurde mit einfachen technischen Mitteln realisiert und nimmt "den Menschen rundherum ernst (...) mit seiner ganzen Lebensgeschichte, in seiner ganzen Art zu denken, zu sprechen, sich zu äußern" (Hübner/Voss).
Teil 1: Frühe Kindheit im Saargebiet (1906-1910): Die häuslichen Verhältnisse / Vom frühen Tod der Mutter / Die Stiefmutter / Umsiedlung ins Ruhrgebiet Im Ruhrgebiet (ab 1910): Vom Leben In den Kolonien / Die "Pollacken" / Die mitgebrachten, ländlichen Gewohnheiten
Schulzeit und Erster Weltkrieg (1912-1918): Wie die Kinder den Krieg in der Schule erlebten / Von der Kriegsbegeisterung und den gefallenen Söhnen / Von Kriegsanleihen und schwarz-weiß-roten Nägeln / Von der Not, die erfinderisch macht
Kamera: Christoph Hübner; Regie: Gabriele Voss, Christoph Hübner; Produktion: Christoph Hübner; Drehbuch: Gabriele Voss, Christoph Hübner; Montage: Gabriele Voss; Protagonist: Alphons Stiller Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1978 entstand das Porträt des Bergarbeiters Alphons S.: In acht Episoden erzählt der mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnete Dokumentarfilm eine Lebensgeschichte, die zugleich Zeitgeschichte ist: Alphons Stiller berichtet über seine Kindheit und Jugend, seine Zeit im Deutschland der 1920er-Jahre, als Anarchist und Linkssozialist, als Landarbeiter auf den mecklenburgischen Gütern, vor allem aber als kluger und wacher Zeitzeuge der Alltagsgeschichte in den Jahren 1906 bis 1939.
Das damals noch ungewöhnliche Oral-History-Projekt wurde mit einfachen technischen Mitteln realisiert und nimmt "den Menschen rundherum ernst (...) mit seiner ganzen Lebensgeschichte, in seiner ganzen Art zu denken, zu sprechen, sich zu äußern" (Hübner/Voss).
Teil 2: Der Krieg ist aus (1918-1920): Wie die Soldaten nach Hause kommen / Von den Lehrern, die heimkehren / Von ihren gegensätzlichen Schlussfolgerungen aus dem Krieg Kapp-Putsch (1920): Ausschnitthafte Erinnerungen eines 14-Jährigen / Von den Versäumnissen der Sozialdemokratie
Arbeit im Bergbau (1920-1923): Als 14-jähriger Im Übertagebetrieb / Als 16-jähriger auf Nachtschicht untertage / Die verlorenen Errungenschaften von 1918 / Tarifverträge damals / Vom ersten Verdienst/ Inflationszeit / Von den "Alldeutschen" und der Verunglimpfung der Juden schon 1923
Kamera: Christoph Hübner; Drehbuch: Gabriele Voss, Christoph Hübner; Produktion: Christoph Hübner; Regie: Gabriele Voss, Christoph Hübner; Protagonist: Alphons Stiller; Montage: Gabriele Voss Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1978 entstand das Porträt des Bergarbeiters Alphons S.: In acht Episoden erzählt der mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnete Dokumentarfilm eine Lebensgeschichte, die zugleich Zeitgeschichte ist: Alphons Stiller berichtet über seine Kindheit und Jugend, seine Zeit im Deutschland der 1920er-Jahre, als Anarchist und Linkssozialist, als Landarbeiter auf den mecklenburgischen Gütern, vor allem aber als kluger und wacher Zeitzeuge der Alltagsgeschichte in den Jahren 1906 bis 1939.
Das damals noch ungewöhnliche Oral-History-Projekt wurde mit einfachen technischen Mitteln realisiert und nimmt "den Menschen rundherum ernst (...) mit seiner ganzen Lebensgeschichte, in seiner ganzen Art zu denken, zu sprechen, sich zu äußern" (Hübner/Voss).
Teil 7: Exkurs: Wie konnte der Faschismus so stark werden?: Die propagandistischen Reden, die sich so gut und vernünftig anhörten / Von den Arbeitern und der nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei / Die ganz legale Machtübernahme / Die Gelder der Großindustrie / Vom praktischen Nutzen der Judenverfolgung / Der Kampf gegen den Inneren Feind und die allgemeine Gleichschaltung / Versäumnisse von SPD und KPD
Protagonist: Alphons Stiller; Produktion: Christoph Hübner; Regie: Gabriele Voss, Christoph Hübner; Montage: Gabriele Voss; Kamera: Christoph Hübner; Drehbuch: Christoph Hübner, Gabriele Voss Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Das Vermächtnis des Meeres" erzählt fesselnde und generationsübergreifende Geschichten aus dem Alltag und der Arbeit einer Fischerfamilie in dem Hafen von Rawson in der Provinz Chubut - Argentinien.
So geht Juan Iglesias der Frage nach geht, was es bedeutet, seit mehr als 60 Jahren in Pica I eingeschifft zu sein, dem Schicksal zu trotzen und das Meer von Patagonien zu befahren. Er erzählt aus seinem früheren Leben als Fischer und von den für die Bewohner*innen problematischen Veränderungen durch den immer stärker werdenden Fischimport. Währenddessen warten am Pier die Mütter der Fischer auf die lebendige Rückkehr ihrer Familie. Sie pflegen eine ambivalente Beziehung zum Meer, das unberechenbar sein kann, aber gleichzeitig auch ihre Lebensgrundlage bildet.
"Es ist in gewisser Weise eine Erkundung des Lebens und Berufs eines Fischers aus sozialer und anthropologischer Sicht" (Gastón Klingenfeld).
Inhalt: Dieser Film wurde von der Stadt Leipzig in Auftrag gegeben und berichtet über den wirtschaftlichen und kulturellen Wiederaufbau der durch den Krieg schwer zerstörten Stadt. Historische Bauten wie Thomaskirche, Deutsche Bücherei oder das Konservatorium belegen die kulturellen Traditionen Leipzigs. Höhepunkte sind ein Konzert des Gewandhausorchesters unter der Leitung von Franz Konwitschny und ein Auftritt des Thomanerchores unter Günther Ramin. Neben den Trümmern entsteht bereits Neues. Aufnahmen vom Bau der Deutschen Hochschule für Körperkultur, vom wieder aufgenommenen Studienbetrieb an der Universität und von der Gartenbauausstellung in Markkleeberg runden das Bild Leipzigs zu Beginn der fünfziger Jahre ab.
Drehbuch: Igo Martin Andersen; Regie: Igo Martin Andersen; Kamera: Heinz Bergert; Montage: Wera Cleve Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Als andere Regisseure noch längst nicht den Mut fanden, die friedliche Revolution in der DDR zu dokumentieren, reisten Andreas Voigt, Gerd Kroske und Kameramann Sebastian Richter nach Leipzig. Sie drehten während der Montagsdemonstrationen, die eine demokratische Veränderung der DDR und mehr Freiheit für jeden einzelnen Bürger zum Ziel hatten. Befragt wurden Demonstranten, Polizisten, Pastoren, Wehrpflichtige, Partei- und Staatsfunktionäre - Menschen, die ungeschminkt von ihren Erfahrungen und Hoffnungen zu sprechen begannen. Ein denkwürdiges, authentisches Dokument von Erbitterung und Hoffnung, Zuversicht und Lethargie. Aufgenommen in jenen Tagen, als noch längst nicht klar war, dass der Aufbruch im deutschen Osten ohne Blutvergießen vonstatten gehen würde.
Regie: Gerd Kroske, Andreas Voigt; Produktion: Roland Gernhard, Charlotte Galow; Montage: Karin Schöning, Manuela Bothe; Kamera: Sebastian Richter; Drehbuch: Gerd Kroske, Andreas Voigt Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Leipziger Messe bediente sich schon frühzeitig des Films als Werbemittel. In diesem Streifen begleitet man die Messegäste von der Ankunft auf dem Hauptbahnhof, über die Verteilung von Informationsmaterial bis zur Zimmerzuweisung auf dem Messeamt. Neben dem üblichen Messeverkehr in der Innenstadt wird der 1909 eröffnete Ausstellungspalast "Specks Hof" mit einzelnen Ständen und Messeneuheiten vorgestellt. Abschließend sieht man die für die damalige Zeit typischen und originellen Reklameumzüge. Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wie und warum wurde Wladimir Iljitsch Uljanow, besser bekannt als Lenin, zu einer Mumie? Nach dem Tod des bolschewistischen Revolutionsführers im Jahr 1924 beschlossen Stalin und andere sowjetische Beamte, Lenins Leichnam zu konservieren und in einem Mausoleum auf dem Roten Platz öffentlich auszustellen. Ein Team von Wissenschaftlern, Biochemikern und forensischen Pathologen entwickelte in einem Labor unter dem Mausoleum ein Verfahren zur Restaurierung von Lenins vorübergehend einbalsamiertem Leichnam, der zwei Monate nach seinem Tod zu verwesen begonnen hatte, sowie ein System regelmäßiger chemischer Behandlungen zur dauerhaften Konservierung des Körpers.
Lenins Mumie erzählt diese Geschichte anhand von Archivmaterial, einem ironischen Voice-over-Kommentar und Interviews mit Ilya Zbarsky (Sohn des ursprünglichen Direktors des Mausoleums, Boris Zbarsky), dem Direktor von Lenins Grabmal, Vladislav Kozeltsev, und dem sowjetischen Historiker Alex Gusev. Die Abenteuer von Lenins Mumie und den Wissenschaftlern des Labors spiegeln die turbulente Geschichte der Sowjetunion wider, einschließlich der ideologischen Entwicklung des Lenin-Kults, Stalins blutigen Säuberungen in den dreißiger Jahren, der Überführung von Lenins Leiche nach Sibirien während des Krieges, der Zurschaustellung von Stalins Leiche in Lenins Grab bis 1961 und der fortwährenden Nutzung von Lenins Grab als politisches Podium.
Inhalt: Wie und warum wurde Wladimir Iljitsch Uljanow, besser bekannt als Lenin, zu einer Mumie? Nach dem Tod des bolschewistischen Revolutionsführers im Jahr 1924 beschlossen Stalin und andere sowjetische Beamte, Lenins Leichnam zu konservieren und in einem Mausoleum auf dem Roten Platz öffentlich auszustellen. Ein Team von Wissenschaftlern, Biochemikern und forensischen Pathologen entwickelte in einem Labor unter dem Mausoleum ein Verfahren zur Restaurierung von Lenins vorübergehend einbalsamiertem Leichnam, der zwei Monate nach seinem Tod zu verwesen begonnen hatte, sowie ein System regelmäßiger chemischer Behandlungen zur dauerhaften Konservierung des Körpers.
Lenins Mumie erzählt diese Geschichte anhand von Archivmaterial, einem ironischen Voice-over-Kommentar und Interviews mit Ilya Zbarsky (Sohn des ursprünglichen Direktors des Mausoleums, Boris Zbarsky), dem Direktor von Lenins Grabmal, Vladislav Kozeltsev, und dem sowjetischen Historiker Alex Gusev. Die Abenteuer von Lenins Mumie und den Wissenschaftlern des Labors spiegeln die turbulente Geschichte der Sowjetunion wider, einschließlich der ideologischen Entwicklung des Lenin-Kults, Stalins blutigen Säuberungen in den dreißiger Jahren, der Überführung von Lenins Leiche nach Sibirien während des Krieges, der Zurschaustellung von Stalins Leiche in Lenins Grab bis 1961 und der fortwährenden Nutzung von Lenins Grab als politisches Podium.
Inhalt: John Lennon und New York City - das ist die Geschichte einer großen Liebe und einer großen Tragödie. Denn die Stadt, in der Lennon endlich die Freiheit und Ungestörtheit fand, die er mit seiner Frau Yoko Ono suchte, brachte ihm 1980 in Gestalt des Attentäters Mark David Chapman auch den Tod.
Regisseur Michael Epstein schildert die Wechselbeziehung zwischen einer einzigartigen Stadt und einem der einflussreichsten Künstler und Politaktivisten des 20. Jahrhunderts. "Wir hätten nirgendwo sonst so existieren können", sagt Yoko Ono.
Für sein Lennon-Porträt konnte Epstein sie zu einem der offensten Interviews bewegen, das sie je über ihren Mann gegeben hat. Viele andere Wegbegleiter aus den letzten zehn Lebensjahren Lennons kommen zu Wort, unter anderem Elton John. Noch nie veröffentlichte Studioaufnahmen, Konzertmitschnitte und Outtakes machen "LennoNYC" auch zu einem musikalischen Erlebnis.
Protagonist: Yoko Ono, Elton John, Klaus Voormann, Andy Newmark, John Lennon, Bob Gruen, Roy Cicala, Earl Slick, Jack Douglas; Montage: Deborah Peretz, Ed Barteski; Musik: Emily Lee; Kamera: Nigel Reynolds; Produktion: Jessica Levin; Regie: Michael Epstein; Drehbuch: Michael Epstein; Sound Design: Ed Campbell Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Verfilmung der gleichnamigen, kurzen Büchner-Erzählung, die vom Aufenthalt des psychotischen Sturm-und-Drang-Dichters Lenz im Hause des elsässischen Pfarrers und Menschenfreunds Oberlin erzählt. Der Poet, dessen krankhafte Halluzinationen immer unerträglicher werden, erhofft sich Hilfe von dem sanftmütigen Geistlichen. Aber auch Oberlin weiß keinen Rat, er betrachtet die Krankheit seines Freundes als gottgegeben.
"Wilde, zerklüftete Landschaften, dörfliche Idylle, archaisch einfache Beziehungen. Gesellschaftliche Institutionen wie Kirche und Familie gelten plötzlich nicht mehr als Zwänge, sondern als Gerüst, an das sich der seiner selbst und der Umwelt bis zum Wahnsinn entfremdete Dichter Lenz klammert." (Die Zeit, 9.4.1971). Auf Erden ist ihm jedoch nicht zu helfen.
"Lenz" ist eine Produktion des Literarischen Colloquiums Berlin (LCB). Frei von kommerziellen Interessen, stellte das LCB seine Produktionsmöglichkeiten Filmfreaks und Literaten zur Verfügung. George Moorse war in der Pop- und Underground-Kultur zu Hause; er kam aus New York und brachte aus Amsterdam den Kameramann Gérard Vandenberg mit. Nach einigen Kurzfilmen und experimentellen Arbeiten gelang Moorse das Kunststück einer werkgetreuen Literaturverfilmung, die für die Sprache Büchners expressive Bildäquivalente findet. Die Rolle des Sturm-und-Drang-Dichters vertraute er dem an der Schaubühne engagierten Schauspieler Michael König an, der auch mit R.W. Fassbinder, Syberberg, Zadek und Peter Stein filmte. Die zeitgenössische Kritik wertete 'Lenz' als meisterlich; König erhielt ein 'Filmband in Gold' als bester Hauptdarsteller. Wolfram Schütte stellte 'Lenz' neben Werner Herzogs 'Lebenszeichen': "Zwei Findlingsblöcke in unserer Filmlandschaft." (Michael Töteberg)
Schauspieler: Louis Waldon, Grischa Huber, Rolf Zacher, Michael König; Kamera: Gérard Vandenberg; Regie: George Moorse; Vorlage: Georg Büchner; Drehbuch: George Moorse; Montage: Christa Wernicke; Musik: David Llywelyn Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Seit der Schließung der Uranminen ist die kleine Stadt Mounana in Vergessenheit geraten. Heute fürchten die ehemaligen Bergleute, die ihr ganzes Leben lang für die französische Atomindustrie gearbeitet haben, um ihre Gesundheit und die ihrer Familien und müssen sich in einer angeblich verseuchten Region einem täglichen Kampf stellen. Tief im Wald von Gabun, zwischen der Erinnerung an eine blühende Vergangenheit und der Realität einer schmerzhaften Gegenwart, müssen die Menschen ihre Anstrengungen verdoppeln, um sich eine Zukunftsperspektive aufzubauen und ein Leben in Würde zu führen.
Kamera: Frédéric Mainson; Sound Design: Eric Michel, Mathieu Farnarier, Remy Lesperon; Montage: Isabelle Collin, Eric Michel; Regie: Eric Michel; Drehbuch: Eric Michel; Musik: Ian Williams Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 9. Juni 1940 - Hitlers Truppen besetzen den Norden Frankreichs. In dem Internierungslager Les Milles in einem Vorort von Aix-en-Provence sind Angehörige des 1000-jährigen Reiches untergebracht: Deutsche, Österreicher, Tschechen, Polen, Bulgaren, Männer im Alter zwischen 18 und 69, Juden, Kommunisten oder ganz einfach Oppositionelle, die vor dem Dritten Reich nach Frankreich geflohen waren.
Perrochon ist der französische Kommandant des Lagers; er ist Reserveoffizier, ausgezeichnet mit dem "Croix de Guerre avec Double Palmes", und spricht kein einziges Wort Deutsch. Er interessiert sich überhaupt nicht für das Wohlergehen seiner Gefangenen, die er genauso wie die Nationalsozialisten als Feinde ansieht. Die Lagerinsassen haben Angst, dass Frankreich sie den Deutschen ausliefern könnte. Zwei von ihnen, der Schriftsteller Lion Feuchtwanger und der Jurist Walter Franck, verlangen von den Franzosen Garantien. Doch Perrochon verschließt sich diesem Anliegen. Er fürchtet eine Revolte im Lager und fordert aus Marseille Verstärkung an. Doch damit befindet er sich in einem Dilemma: Hat nicht Frankreich den Exilanten Asyl und Schutz versprochen, verlangt nicht die Ehre Frankreichs, dieses Versprechen zu halten?
Schließlich überwindet sich Perrochon und beschafft unter Umgehung jeglicher Vorschriften für diejenigen, die den Nationalsozialisten unter keinen Umständen in die Arme fallen wollen, einen Eisenbahnzug. Dieser soll sie an die Atlantikküste nach Bayonne bringen, von wo aus sie über Casablanca fliehen können. Ein Cousin Perrochons ist bereit, die Flüchtlinge auf seinem Schiff mitzunehmen - allerdings nur innerhalb der nächsten 48 Stunden; die Zeit drängt. Während der Geisterzug das Lager verlässt, bricht dort das Chaos aus, als sich die Nachricht verbreitet, dass die Deutschen bereits vor den Toren stehen...
Schauspieler: Rüdiger Vogler, Kristin Scott Thomas, François Perrot, Ticky Holgado, Jean-Marie Winling, Philippe Noiret, Jean-Pierre Marielle, François Berléand; Kamera: Andrzej Jaroszewicz; Montage: Joële van Effenterre; Produktion: Raymond Blumenthal; Drehbuch: Jean-Claude Grumberg, Sébastien Grall; Regie: Sébastien Grall; Musik: Alexandre Desplat Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1774, ein erotisches Nirwana irgendwo zwischen Potsdam und Berlin. Kurz vor der Französischen Revolution, werden die Libertins Madame de Dumeval, Herzog de Tesis und Herzog de Wand vom sittenstrengen Hof von Ludwig XVI. verbannt. Sie suchen Zuflucht beim preußischen Debauchee Graf von Walchen. Ein Wald, irgendwo zwischen Potsdam und Berlin, wird zu einem Ort des lustvollen Experimentierens und schmerzvollen Aufbegehrens.
Von dem spanischen Meisterregisseur Albert Serra (Der Tod von Ludwig XIV., Pacifiction) - letzter Film mit Helmut Berger (1944-2023).
Schauspieler: Baptiste Pinteaux, Alexander García Düttmann, Elizabete Francisca, Marc Susini, Lluís Serrat, Francesc Daranas, Arnaud Guy, Laura Poulvet, Helmut Berger, Theodora Marcade, Iliana Zabeth; Montage: Ariadna Ribas, Albert Serra, Artur Tort; Produktion: Albert Serra, Joaquim Sapinho, Pierre-Olivier Bardet; Drehbuch: Albert Serra; Kamera: Artur Tort; Regie: Albert Serra Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Berlin, wieder deutsche Hauptstadt, einige Jahre nach dem Fall der Mauer. Die Stadt im Umbruch verändert auch das Leben ihrer Bewohner. Ein junger Fotograf erlebt diese Veränderungen als Bruch, er sieht in eine unklare, ihn beunruhigende Zukunft und fühlt sich zunehmend als Fremder in seiner alten Stadt. Er und seine Freunde aus der Generation der Mauerkinder versuchen eine neue Identität zu finden, ohne die alte zu verlieren. Junge Künstler, die auf dem Prüfstand der Marktwirtschaft den Rentabilitätstest nicht bestehen. Auf seiner Suche landet Robert Paris in der Ferne, in Indien. Zurück in Berlin entwickelt er wieder Fotos - die ersten seit Jahren...
Mitte der Neunziger Jahre entschließt sich die Regisseurin Helga Reidemeister, einen Film über den Ostberliner Fotografen Robert Paris zu drehen. Schließlich wird der Film zum Nachdenken darüber, wie man leben kann in einer sich rasant verändernden Stadt, nach einem Systemwechsel von Heute auf Morgen - ohne sich selbst zu verlieren. Helga Reidemeister ist interessiert an der Architekturfotografie des Ostberliner Fotografen Paris und begibt sich zum Potsdamer Platz, der gerade für ein gewaltiges Bauvorhaben aufgerissen wird. Unten, im seit 1961 stillgelegten U-Bahnhof, hat Robert Paris die Spuren der Zeit festgehalten - das Bauen oben interessiert ihn nicht mehr, das sei nicht mehr seine Stadt. Reidemeister fragt nach, folgt ihm auf seinen fotografischen Streifzügen durch das alte Berlin, in seine Wohnung, zu seinen Freunden, auch bis nach Indien. Paris, einst Protagonist der ostdeutschen Punkszene, findet erst wieder so etwas wie Stabilität durch Entschleunigung und Empathie in Indien und einen neuen fotografischen Blick. (KF, Filmfestival Cottbus)
Hans Helmut Prinzler zum 75. Geburtstag von Helga Reidemeister: "Sie ist Absolventin der Deutschen Film- und Fernsehakademie, wurde 1973 an die dffb aufgenommen; ich war damals Mitglied der Prüfungskommission, also kenne ich sie jetzt schon über 40 Jahre. Ich habe viele (nicht alle) Filme von ihr gesehen, ich bewundere ihr Engagement, ihre Beharrlichkeit, ihre Empathie. Besonders beeindruckt haben mich ihre Filme DREHORT BERLIN (1987), LICHTER AUS DEM HINTERGRUND (1998) und ihr zweiter Afghanistan-Film MEIN HERZ SIEHT DIE WELT SCHWARZ - EINE LIEBE IN KABUL (2009). Seit vielen Jahren ist sie im In- und Ausland als Dozentin tätig und hat inzwischen eine Honorarprofessur an der Filmakademie in Ludwigsburg. Sie wird von Studentinnen und Studenten geliebt, weil sie sozusagen mit dem Herzen filmt, ganz nah bei den Menschen, meist Frauen, für die sie sich engagiert. Ihre Dokumentarfilme sind nicht 'beobachtend', sie sucht den engen Kontakt zu den Protagonisten, sie ist parteilich."
Montage: Dörte Völz-Mammarella; Drehbuch: Helga Reidemeister, Guntram Weber; Musik: Konrad Bauer; Produktion: Helga Reidemeister, Frank Löprich, Katrin Schlösser; Kamera: Lars Barthel; Regie: Helga Reidemeister Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Mädchen in Wittstock" zeigt einen Anfang: Vorwiegend junge Frauen um die 20 bilden die Belegschaft der Textilfabrik, die nordöstlich von Berlin auf der grünen Wiese der märkischen Provinz aus dem Boden gestampft wird. Nach Kriegsende 1945 gab es in Wittstock gerade mal 14 Handwebstühle. Was der Film nicht sagt: Im Zweiten Weltkrieg hatten die örtlichen Textilfabriken für militärische Zwecke produziert; sämtliche modernen Textilmaschinen wurden 1945 durch die sowjetische Besatzungsmacht als Reparationen demontiert.
Das ab 1974 aufgebaute neue Werk hält Drei-Schichten-Arbeit für weit mehr als 2000 Frauen bereit. Mit Bussen werden sie täglich aus der weiteren Umgebung nach Wittstock zur Arbeit gebracht. Textilfacharbeiterin Edith Rupp kommt mit dem Schichtbus aus dem 30 Kilometer entfernten Pritzwalk. 1974 ist sie 19 Jahre alt; wenig später steigt sie zur Bandleiterin auf. So jung in Verantwortung zu kommen, ist keine Seltenheit in einem fast reinen Frauenb´etrieb, in dem es nur sehr wenige erfahrene Mitarbeiterinnen gibt. Doch die Unerfahrenheit der im Eiltempo hochgefahrenen Produktionsmenge sorgt für erhebliche Qualitätsprobleme.
Koepps erste Kurzdokumentation über das VEB Obertrikotagenwerk "Ernst Lück" in Wittstock an der Dosse bildet den Auftakt der siebenteiligen Langzeit-Beobachtung. Mehr als 20 Jahre lang, bis über das Ende der DDR hinaus, verfolgte Koepp die Lebensläufe der Protagonistinnen. Dabei wird nebenbei auch viel Alltagsgeschichte des dünn besiedelten ländlichen Raums erzählt, der heute im Nordwesten des Bundeslands Brandenburg liegt.
Im ersten Teil sind die Protagostinnen der späteren Wittstock-Filme - Renate, Edith und Stupsi - zum ersten Mal zu sehen. Sie geben Auskunft über ihre Probleme und Hoffnungen. Die Konflikte, die sie zukünftig im Betrieb erleben werden, deuten sich bereits an.
Montage: Barbara Masanetz; Drehbuch: Volker Koepp, Richard Ritterbusch; Kamera: Michael Zausch; Musik: Konrad Körner; Regie: Volker Koepp; Produktion: Günter Zaleike Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Norwegens Bestseller-Autor Karl Ove Knausgård steigt in den sonst verschlossenen Keller des Osloer Munch-Museums und führt zu einem der teuersten Gemälde unserer Zeit: Edvard Munchs "Der Schrei". In der Abgeschiedenheit des Raumes entfaltet es seine besondere Wirkung und Karl Ove Knausgård beginnt zu erzählen: von der Angst des modernen Menschen und dem Tod seines Vaters.
Inhalt: Die gefeierte Malerin Katharina Grosse spürt in der Alten Nationalgalerie der deutschen Seele nach. Sie schildert ihre Eindrücke von Bildern wie dem "Mönch am Meer" und "Im Wintergarten" von Edouard Manet. Grosse erzählt auch von der Geschichte des Museums, in der sich auch die Höhen und Tiefen deutscher Geschichte widerspiegeln. In der NS-Zeit wurden mehr als 500 Werke des Hauses als "entartete Kunst" denunziert; im Krieg wurde das Gebäude schwer beschädigt. Nach der Teilung Berlins infolge des 2. Weltkriegs befand sich das Haus im Ostteil der Stadt. Dies zog die Gründung der Neuen Nationalgalerie in West-Berlin nach sich. Die Wiedervereinigung brachte die Alte und die Neue Nationalgalerie schließlich zusammen. Heute gehören weitere Museen in Berlin zur Nationalgalerie, darunter der Hamburger Bahnhof als Museum der Gegenwart.
Inhalt: Am Seine-Ufer liegt das Musée d'Orsay. So wie Paris als Ursprung der Moderne gilt, ist das Musée d'Orsay das Museum für die Kunst der Moderne. Es beherbergt eine einzigartige Sammlung von Kunstwerken aus der Zeit von 1850 bis zur Mitte des ersten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts.
Diese Sammlung gehört zu den wichtigsten Schätzen der französischen Kulturnation. Meisterwerke impressionistischer Malerei hängen in Nachbarschaft zu Skulpturen von Rodin und Degas. Auch Fotografien, Druckgrafiken und Kunsthandwerk gehören zur Sammlung. Kein anderes Gebäude wäre für diese Sammlung passender als der ehemalige Bahnhof Gare d'Orsay. Eröffnet zur Weltausstellung im Jahr 1900, ist das Gebäude ein Kunstwerk für sich und Symbol für die Schubkräfte der Moderne.
Sasha Waltz, Choreographin und Ko-Intendantin des Berliner Staatsballetts, begibt sich im Musée d'Orsay in einen Dialog mit den Werken des Fin de Siècle, mit den blauen Seerosen von Monet, den müden Tänzerinnen und Prostituierten von Toulouse-Lautrec, der skandalösen "Olympia" von Edouard Manet und dem "Ursprung der Welt" von Gustave Courbet.
Für Direktorin Laurence des Cars ist das Musée d'Orsay wie eine Traummaschine, "ein bisschen wie bei Jules Vernes: Es geht um Fantasie, um Träume, darum, frei zu sein." Die Dokumentation zeigt die wichtigsten Kunstwerke, schaut mit Restauratoren unter die Farbschichten impressionistischer Meisterwerke und taucht ein in die Geschichte des Hauses. Sie zeigt das Museum als Abbild der künstlerischen und gesellschaftlichen Errungenschaften einer Epoche, die das französische Selbstverständnis bis heute prägen.
Inhalt: Das Rijksmuseum in Amsterdam ist Touristenmagnet und kulturelles Herz der Niederlande zugleich: Die Kunstwerke des Museums zeigen den ganzen Stolz des Landes auf das goldene Zeitalter seiner Malerei.
Der Film zeigt, wie die Gründung des Rijksmuseum die nationale Identität der Niederlande festigen sollte, und wie sehr das Museum das kulturelle Selbstverständnis des Landes bis heute prägt.
Die Sammlung des Rijksmuseum besteht fast vollständig aus niederländischer Kunst und schafft eine ganz besondere Atmosphäre, denn statt sonst so häufiger Helden- und Schlachtengemälde werden hier Alltagsszenen aus dem niederländischen Leben, insbesondere des 17. Jahrhunderts, ausgestellt.
Erwin Olaf, einer der wichtigsten Mode- und Kunstfotografen der Niederlande, führt im Film durch das Rijksmuseum. Er erzählt emotional von der Wirkung der Meisterwerke auf ihn als Betrachter, und führt die Zuschauer zu Bildern von Jan Vermeer, Jan Asselijn und zu Publikumsmagneten wie der "Nachtwache" von Rembrandt. Die Bedeutung des Hauses für die Niederlande fasst er kurz zusammen: "Wir haben unseren König und wir haben das Rijksmuseum. Das ist unsere nationale Identität." Als das Haus aufgrund von Sanierungsarbeiten von 2003 bis 2013 geschlossen blieb, machte dies den Bürgern die Bedeutung des Museums noch einmal klar. Die Wiedereröffnung kam damals einer Wiedergeburt gleich.
Der Film blickt zurück auf die bewegte Geschichte des Hauses, schaut bei Restaurierungsarbeiten an Meisterwerken zu und lässt Mitarbeiter des Hauses, Prominente und Künstler zu Wort kommen. Der englische Kunsthistoriker Matt Lodder ergänzt die Eindrücke mit Hintergrundinformationen.
Regie: Barbara Weissenbeck; Kamera: Jakob Stark; Drehbuch: Barbara Weissenbeck; Produktion: Kathrin Isberner Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Bildgewaltig wird die zutiefst persönliche Geschichte eines Mannes porträtiert, der sich konsequent allen Widerständen entgegen stellt, um für ein besseres Leben in seinem Heimatland zu kämpfen. Noch während seiner 27-jährigen Haftstrafe auf der berüchtigten Gefängnisinsel Robben Island stieg Nelson Mandela zum charismatischen Führer der Anti-Apartheid-Bewegung auf und zum weltweiten Symbol für friedlichen Widerstand.
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT beschreibt die Entstehung einer modernen Ikone, die die Aufhebung der Rassentrennung und damit eine langersehnte politische Wende in Südafrika herbeiführte und ist gleichzeitig eine Liebeserklärung an einen Menschen, der durch seinen unermüdlichen Kampf für Freiheit, Gleichheit und Unabhängigkeit die ganze Welt verändert hat.
Für den Song "Ordinary Love" wurden Bono, Adam Clayton, The Edge, Larry Mullen Jr. und Brian Burton mit dem Golden Globe Award für den besten Filmsong ausgezeichnet.
Produktion: David M. Thompson, Anant Singh; Drehbuch: William Nicholson; Schauspieler: Tony Kgoroge, Jamie Bartlett, Riaad Moosa, Zolani Mkiva, Terry Pheto, Idris Elba, Naomie Harris, Thapelo Mokoena, Fana Mokoena; Musik: Alex Heffes; Kamera: Lol Crawley; Regie: Justin Chadwick; Montage: Rick Russell Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Offiziell wurde der Rif-Krieg von 1920 bis 1926 geführt, um die von Abdel-Krim angeführte Rebellion für die Unabhängigkeit in einem abgelegenen Gebiet Marokkos niederzuschlagen. An diesem Krieg waren Hunderttausende von Männern und beträchtliche Mittel beteiligt. Der Rif-Krieg stellte dauerhaft das Kolonialsystem in Frage.
Regie: Daniel Cling; Montage: Anne-Marie Leduc, Gilles Volta; Sound Design: Philippe Fabbri; Kamera: Isabelle Razavet; Drehbuch: Daniel Cling; Musik: Frédéric Boulard Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Havannas Mecaniqueros sind private Jungunternehmer im Land des real existierenden Sozialismus. Sie entwickeln skurrile, aber erfolgreiche Geschäftsideen wie etwa ein Restaurant im heimischen Wohnzimmer oder Lichtschalter aus Deo-Dosen. Dabei agieren sie sehr geschickt im Verborgenen, wandeln immer noch gerade an der Grenze der Legalität. Der Film zeigt Ariél und seine Freunde, die dem strengen Castro-Regime auf Kuba mit viel Witz und Organisationstalent immer wieder ein Schnippchen schlagen.
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Kuba im Jahr 2005: Bröckelnde Kolonialfassaden, amerikanische Oldtimer, rauchende Dandys - eine Kulisse zwischen tropischen Palmen, Sonnenuntergängen und Massenaufmärschen. Doch der Alltag der Menschen wird von dem Wirtschaftsembargo der USA und der Misswirtschaft der Castro-Regierung erschwert. Arbeit für den Staat ist Pflicht. Ariél etwa prüft offiziell als Kontrolleur der Gesundheitsbehörde private Wasserbehälter auf Larven der Dengue-Mücken. Weil er, wie viele, von sozialistischer Arbeit allein nicht leben kann, arbeitet er mit seinen Freunden César und Tommy nebenbei als "Mecaniquero": Mit Hilfe aller möglichen "Mecánicas" - Techniken, Tricks, Tauschgeschäften und Kontakten - treiben sie Dinge auf, die in den staatlichen Geschäften nicht zu bekommen sind. Dabei müssen sie flexibel sein. Was heute noch erlaubt ist, kann schon morgen bei Strafe verboten sein.
An Nachfrage mangelt es ihnen nicht. Jeder aus der Gegend, der etwas dringend braucht und nicht finden kann, wendet sich an die Mecaniqueros: Gold für Zahnverblendungen, ein Kleid für eine Party, Ersatzteile für einen Fernseher. Die drei charmanten Kubaner beschaffen alles. Einige ihrer privaten Nebenbeschäftigungen finden auch als Familienunternehmen statt. Je nach Bedarf wird so etwa das Wohnzimmer in einen Beautysalon oder ein Restaurant umgewandelt. Cousine Idania verschönert dann stolze Kubanerinnen, oder Mutter Gina rührt in den Kochtöpfen und zaubert mit wenigen, von den Mecaniqueros organisierten Zutaten Köstlichkeiten. Vieles gibt es günstig nur auf dem Land. Im fruchtbaren Tal von Viñales besorgen die drei Freunde ein Spanferkel. Es ist für den 15. Geburtstag einer Kundin - der wichtigste Tag im Leben einer kubanischen Frau. Ariél und seine Freunde haben versprochen, alles Notwendige zu organisieren: Traumkleider für Fotoaufnahmen, eine Kamera und Musik für ein kleines Fest - eine gewaltige Aufgabe auf Kuba. Aber gewusst wie, ist nichts unmöglich in Havanna!
Inhalt: Adolf Hitlers "Mein Kampf": Es gibt kaum ein Buch, das mit so vielen Mythen überfrachtet ist, das so viel Abscheu und Ängste weckt. Das Werk ist das Symbol der Naziherrschaft, verantwortlich für 60 Millionen Tote. Jahrzehntelang war ein Neudruck verboten. Doch 70 Jahre nach Hitlers Tod laufen die Urheberrechte von "Mein Kampf" ab und das Werk könnte ab dem 1. Januar 2016 wieder auf dem Markt erschienen. Hitlers Gedanken würden zu einem Zeitpunkt neue Verbreitung finden, wo in Deutschland Brandanschläge, rechte Krawalle, Nazi-Schmierereien und Hass-Kommentare gegen auf ein geplantes oder bestehendes Flüchtlingsheim an der Tagesordnung sind.
In einer 52-minütigen Dokumentation geht Manfred Oldenburg der Frage nach, ob "Mein Kampf" heute noch gefährlich sein kann. Was steht in dem Buch? Wie ist es entstanden? Wie war seine Rezeptionsgeschichte? Und welche Auswirkungen hat sein Inhalt für uns heute hat, wo Brandanschläge, rechte Krawalle und Hass-Kommentare gegen Asylanten an der Tagesordnung sind.
Dabei wird deutlich, dass die mentalen Anknüpfungspunkte, an die "Mein Kampf" appelliert, heute immer noch vorhanden sind: Rassismus und Ultranationalismus. Mancher Rechtsextreme, der Asylantenwohnheime in Brand steckt, kann sich auf Hitler berufen, der schon vor 90 Jahren in seinem Buch vor Überfremdung durch Ausländer warnte: "So nehmen alljährlich diese Gebilde, Staat genannt, Giftstoffe in sich auf, die sie kaum mehr zu überwinden vermögen" (Adolf Hitler, "Mein Kampf", S.489).
Kamera: Jean Schablin, Bartek Latosinski; Drehbuch: Urs Odermatt, Martin Lehwald; Protagonist: Othmar Plöckinger, Barbara Zehnpfennig, Charlotte Knobloch, Margot Friedländer; Produktion: Leopold Hoesch, Peter Wolf; Regie: Manfred Oldenburg; Montage: Jan Richter Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Carlos Berger Guralnik wurde am 11. September 1973 mit 70 anderen politischen Oppositionellen von Pinochets "caravana de la muerte", der Todeskarawane, in der chilenischen Atacamawüste ermordet. Der junge Mann hinterließ eine Witwe, einen einjährigen Sohn, seine Eltern und zwei Brüder. Er entstammte einer Familie von Einwanderern, die aus Europa geflohen und in Chile heimisch geworden waren. Der Mord an ihm trieb einen Teil seiner nächsten Angehörigen zum Aufbruch in ein neues Exil - und andere in den Tod.
Carlos' einziger Sohn ist Germán Berger-Hertz. Mit seinem Film "Mein Leben mit Carlos" bricht er ein jahrzehntelanges Schweigen und begibt sich auf eine dramatische Spurensuche.
Die Abwesenheit von Carlos begleitet diesen Film durchgehend. Germán Berger-Hertz trifft sich mit ins Exil geflüchteten Familienangehörigen an vielen Orten der Welt, um sich dem Schmerz und dem Verlust zu stellen. Die zutiefst menschlichen Beweggründe der Protagonisten, ihre individuellen Lebensentscheidungen mit der Vergangenheit umzugehen, bezeugen auf sehr bewegende Weise ein in Vergessenheit geratenes Kapitel.
Carmen Hertz, Carlos' Witwe und Mutter des Regisseurs, spielte eine tragende Rolle in der Anklage Pinochets im Fall der Todeskarawane. Sie klagt eine Politik an, die versuchte, das Leben kritischer Personen total auszulöschen, ihre Spuren, ihre Körper. Im Versuch des Sohnes, die Erinnerung an seinen Vater zu rekonstruieren, ist gleichzeitig der Versuch, auch einen Teil der chilenischen Geschichte dem Vergessen zu entreißen.
Der Film zeigt mittels einer visuell sehr eindringlichen Bildsprache, wie sich ganze Familienstrukturen verändert haben und ein Tabu jahrzehntelang aufrechterhalten wurde. Die grausame Geschichte eines Landes wird entlang einer mitreißenden persönlichen Spurensuche fühlbar und verdichtet sich durch exklusive private Archivbilder aus der Pinochet-Ära. Die große Stärke des Films liegt darin, die Pinochet-Diktatur von 1973 bis 1989 neu zu beleuchten. In der Form eines filmischen Briefes an seinen toten Vater macht Germán Berger-Hertz widersprüchliche Verhaltensweisen und die innere Zerrissenheit der Überlebenden der Tragödie nachvollziehbar.
"Mein Leben mit Carlos" ist als Film gegen das "Verbrechen der permanenten Hinrichtung" zu verstehen, wie es im juristischen Sprachgebrauch heißt. Bis heute gab es keine abschließende Klärung der Ereignisse. Der Leichnam von Carlos ist bis heute verschwunden. Und das Vergessen bleibt der wahre Triumph der Gewalt.
Die Geschichte der Familie Berger zeigt einen lebenslanger Versuch, eine Tragödie zu überwinden. Sie spiegelt auf einer sehr intimen Ebene das Schicksal eines ganzen Landes wider.
Drehbuch: Joaquim Jordà, Roberto Brodsky, Germán Berger-Hertz; Regie: Elsa Casademont, Germán Berger-Hertz; Kamera: Cristián Petit-Laurent; Produktion: Germán Berger-Hertz, Christian Beetz; Montage: Andrea Chignoli Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dezember 1942, Woronesch, Russland. Zweiter Weltkrieg. Auf einem Schneefeld, nahe der Frontlinie, hockt eine junge Frau. Sie drückt ein Mal und ein zweites Mal. So werde ich geboren. "Ich habe gedrückt, da lagst du im Schnee. Dein erstes Kleidungsstück war ein Pelzmantel, ein Militärpelzmantel."
Meine Mutter, Ukrainerin, Krankenschwester in der Roten Armee, diente bis Kriegsende in Feldlazaretten, zerstörten Krankenhäusern, kleinen Zelten in den Wäldern.
Elf Monate lebte ich bei ihr an den wechselnden Fronten. Im November 1943 wird die Ostukraine durch die Rote Armee von den deutschen Truppen befreit*. Meine Mutter bringt mich aufs Dorf zu meiner Großmutter und kehrt zurück an die Front. Über den Krieg hat sie nicht gesprochen.
"Lasst mich", sagte sie. Zwei Jahre vor ihrem Tod aber haben wir mit ihr gedreht. Mit diesem Material und vielen Fragen mache ich mich auf die Reise in die Ukraine und nach Russland. Ich suche die junge Frau von damals, das Lebensgefühl.
Ich treffe den letzten der acht Geschwister meiner Mutter, meinen Onkel Ivan, und drei Frauen, die wie meine Mutter im Krieg waren: eine Fliegerin, eine Sanitäterin, eine Krankenschwester.
Die Erinnerungen lösen sich auf, ihr Schmerz ist geblieben.
*** "Selten nur werden intime Wahrheiten mit so viel Feinsinn vermittelt. Selten entsteht dabei so viel mehr," urteilte die Kritikerin, Kuratorin und heutige Berlinale-Forum-Leiterin Barbara Wurm über diesen Film, der 2014 in der Sektion Panorama der Berlinale uraufgeführt wurde.
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* Der Kriegsverlauf 1943: 23.8.1943: Die Rote Armee erobert während ihrer Sommeroffensive die ostukrainische Stadt Kharkiv zurück. 28.10.1943: Hitler stoppt die bereits eingeleitete Räumung der Halbinsel Krym. 1.11.1943: Ein sowjetischer Vorstoß zum Dnepr schneidet die deutschen Einheiten auf der Krym von den Landverbindungen ab. 6.11.1943: Die Rote Armee erobert Kyiv. 30.12.1943: Die deutsche Front in der Ukraine wird an vielen Stellen von der vorrückenden Roten Armee durchbrochen. Quelle: https://www.dhm.de/lemo/jahreschronik/1943
Produktion: Johann Feindt; Drehbuch: Tamara Trampe, Johann Feindt; Regie: Johann Feindt, Tamara Trampe; Montage: Stefan Krumbiegel; Kamera: Johann Feindt Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Tante der Regisseurin dieses Films betreibt in der Kleinstadt Namie einen Hochzeitssalon, ein Bestattungsunternehmen und eine Bäckerei. Namie liegt ganz in der Nähe von Fukushima. Sechs Monate nach dem alles verheerenden Reaktorunfall im Kernkraftwerk vom März 2011 macht sich Kyoko Miyake auf den Weg zu ihrer Tante Kuniko. Sie trifft eine Frau, die alles daran setzt, den radikal veränderten Alltag zu meistern.
Für die Regisseurin selbst ist Namie mit geradezu paradiesischen Kindheitserinnerungen verbunden. Namie war damals ein Fischerdorf. Zum Zeitpunkt ihrer Rückkehr nach Japan nach der Fukushima-Katastrophe hat Miyake 10 Jahre im Ausland gelebt. Sie blickt als Außenstehende auf die Heimatstadt ihrer Familie. Mit ihrem vielschichtigen Dokumentarfilm gelingt es ihr, die tiefgreifenden persönlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen der Katastrophe zu ergründen.
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Langtext zum Film Am 11. März 2011 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 9 große Teile von Japan. Der dadurch verursachte Tsunami löste im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi schwere Störfälle aus. In drei Blöcken des Kraftwerkes kam es zu Kernschmelzen und zur Freisetzung großer Mengen von radioaktivem Material.
DIe Stadt Namie liegt ganz in der Nähe des havarierten Kraftwerkes. Tausene Einwohner mussten zwangsevakuiert werden. So auch die Geschäftsfrau Kuniko, die in Namie einen Hochzeitssalon, ein Bestattungsunternehmen und eine Bäckerei unterhielt.
Fünf Monate nach der Katastrophe macht sich Kunikos Nichte Kyoko Miyake auf den Weg nach Japan. Die junge Regisseurin hatte die Ereignisse von ihrem Wohnort London aus verfolgt und beschlossen, das Leben ihrer Tante nach dem Tsunami in einem Dokumentarfilm festzuhalten.
Kyoko erlebt ihre Tante Kuniko als lebenslustige ältere Frau. Trotz der Ereignisse lässt sie ihren Mut nicht sinken. Ausgerüstet mit einem Strahlenanzug macht sie sich in der verlassenen Stadt auf den Weg zu ihren zerstörten Geschäfte. Sie hofft, bald gemeinsam mit ihrem Mann zurückzukehren. Doch die Strahlenbelastung ist so hoch, dass die japanische Regierung Namie endgültig zur Sperrzone erklärt. Zur Überraschung der Filmemacherin nehmen Tante Kuniko und überhaupt ihre Familie die Ereignisse gelasssen. "Warum sind sie nicht außer sich?," fragt sich die Nichte, die schon lange im Ausland lebt - und geht dieser Frage in ihrem Film nach.
"Meine Tante aus Fukushima" ermöglicht intime Einblicke in eine tief traumatisierte Gesellschaft im Angesicht der nuklearen Katastrophe. Zugleich erkundet der Film die Bedeutung von Heimat und Familenzusammenhalt. Auch historische Hintergründe spielen im Film eine Rolle. Die Regisseurin zeigt, was die Stadt Namie vor dem Bau des Kraftwerks gewesen ist: ein idyllischer Küstenort. Während die Ansiedlung des AKWs mit hohen Erwartungen verbunden war, wurden Kritiker des Baus von Behörden und der Betreiber-Firma TEPCO unter Druck gesetzt.
Private Archivaufnahmen, aber auch Werbefilme der Atomenergie-Industrie, ergänzen die persönlichen Kommentare der Protagonisten.
Inhalt: In einer Zeit in der die Luxemburger Landwirtschaft im Umbruch war und es nicht nur darum ging, die Produktion zu erhöhen, sondern auch und vor allem sie den neuen Ansprüchen in puncto Qualität und Hygiene anzupassen, verfolgte der Film zwei Ziele. Erstens soll er den Bauern beibringen, wie sie die beste Milch und die beste Butter produzieren. Zweitens zeigt er den Konsumenten, wie hygienisch und seriös kontrolliert die Lebensmittel sind.
Film aus dem CNA-Archiv.
Stimme: Joy Hoffmann; Regie: Alfred Hansen, Pierre Bertogne; Produktion: Joy Hoffmann; Sound Design: Philippe Mergen Standort: Filmfriend Streamingdienst
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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