Inhalt: Während der NS-Zeit zwischen 1933 und 1945 wurden etwa 1000 Spielfilme in Deutschland produziert. Mit einem eigenen Starsystem und modernsten Mitteln zur Vermarktung wollte das nationalsozialistische Kino das große Vorbild Hollywood mit seinen eigenen Mitteln schlagen. Die Filme waren technisch perfekt und von großer Emotionalität und fungierten zugleich als Instrument für die Machthaber, das Volk gleichermaßen zu unterhalten wie zu erziehen und zu manipulieren. Für seinen Dokumentarfilm "Hitlers Hollywood - Das Deutsche Kino im Zeitalter der Propaganda 1933 - 1945" will Regisseur Rüdiger Suchsland die Filmlandschaft zu jener Zeit genauer untersuchen. Was sagen diese Filme über das Dritte Reich und die Menschen darin aus? Wie haben sie gewirkt? Und was kann die gegenwärtige Generation für sich daraus ziehen?
Montage: Ursula Pürrer; Kamera: Frank Reimann, Harald Schmuck; Regie: Rüdiger Suchsland; Protagonist: Adolf Hitler, Hermann Göring; Stimme: Hans Henrik Wöhler, Udo Kier; Musik: Michael Hartmann; Drehbuch: Rüdiger Suchsland Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Das Hotel Jugoslavija ist ein mystisches Gebäude. Es wurde Anfang der 1970er Jahre in Novi Beograd in Jugoslawien gebaut. Es symbolisiert verschiedene Epochen der Geschichte der ehemaligen Republik Jugoslawien: Von Tito bis Milosevic, vom Sozialismus bis zum Nationalismus, den Bombardierungen der NATO bis zum korrupten Liberalismus. Bis heute prägt das Gebäude das Belgrader Stadtbild. Es ist ein Haus der Gespenster, aber auch wie ein Spiegel, der einem Serbien vorgehalten wird, das neue Orientierung sucht.
Die Mutter von Nicolas Wagnières, Regisseurs dieses Films, stammt aus Jugoslawien. Er selbst wurde 1971 in Lausanne geboren und lebt bis heute in der Schweiz. Sein Film ist ein persönlicher wie auch politischer Essay mit einer einzigartigen Raum-Zeit-Struktur und eine Reise durch die Epochen und Räume des Hotel Jugolslavija.
Kamera: Denis Jutzeler, Benoït Peverelli; Regie: Nicolas Wagnières; Produktion: Benjamin Poumey; Montage: Damian Plandolit; Drehbuch: Nicolas Wagnières; Musik: Filippo Gonteri Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Intrigen, Korruption, ein Krieg und der Missbrauch staatlicher Ressourcen - das sind die Ingredienzien des Machtspiels, an dessen Ende ein gewisser Vladimir Putin Präsident der Russischen Föderation wurde.
Noch im Herbst 1999 war Putin ein weitgehend unbekannter Beamter. Doch am 31.12.1999 wurde die Welt davon überrascht, dass Boris Jelzin zurücktrat - und sein Amt an Vladimir Putin übertrug. Weniger als 3 Monate später wurden in der Russischen Föderation Präsidentschaftswahlen durchgeführt - die Putin im 1. Wahlgang mit über 50% der Stimmen gewann.
Wie kam es dazu? Bevor Putin nach Moskau kam, war er in Sankt Petersburg zum Stellvertreter seines mächtigen Förderers Anatolij Sobchak aufgestiegen. Doch nachdem Sobchak im Juni 1996 eine Wiederwahl verfehlte, zog Putin nach Moskau. Nach einem Intermezzo als Stellvertreter des Kreml-Immobilienverwalters Pavel Borodin stieg er schon bald zum Chef des ungeliebten Inlandsgeheimdienstes FSB auf. In dieser Position tat er Jelzin und dessen engstem Umfeld einen wichtigen Gefallen - und empfahl sich damit als Favorit für die Jelzin-Nachfolge.
Mit Hilfe zahlreicher Beteiligter am damaligen Geschehen rekonstruiert der Film aus erster Hand die zwielichtigen Machenschaften, die Putin in den Kreml brachten. Zugleich ermöglicht die Darstellung tiefe Einblicke in die politische Verfassung Russlands in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre.
***** Herbst 1998. Russlands Präsident Jelzin ist gesundheitlich schwer angeschlagen. Eine Art inoffizielles Politbüro, dem unter anderem Yelzin-Tochter Tatiana, ihr zukünftiger Ehemann sowie die Oligarchen Boris Berezovsky und Roman Abramovich angehören, führt de facto die Amtsgeschäfte. Die Gruppe, die über keinelei Legitimation verfügt und die von russischen Journalisten kurz "die Familie" genannt wird, sucht fieberhaft nach einem Kandidaten, dem sie Jelzins Nachfolge übertragen kann.
Als Sprungbrett soll der Posten des Premierministers dienen. Doch mehrere Vorschlägen der "Familie" für einen neuen Premier fallen in der Duma, dem russischen Parlament, durch. Schließlich wird mit Yevgeny Primakov (Jg 1929) ein Mann gewählt, der wie Jelzin (Jg 1931) schon in der späten Sowjetunion unter dem 1991 zurückgetretene Michail Gorbatschow (Jg 1931) in die höchsten Machtzirkel vorgedrungen war.
Primakov, wie auch der Generalstaatsanwalt Yury Skuratov, bekämpfen die weit verbreitete Korruption. Als die Schweizer Generalstaatsanwältin Carla del Ponte Skuratov Akten über Unterschlagungen in Bereich der präsidentiellen Immobilienverwaltung übermittelt, tauchen Beweismittel auf, die Yelzin und seine Tochter ganz direkt betreffen. Als die "Familie" davon erfährt, greift sie zu schmutzigen Tricks. Entscheidend unterstützt wird sie dabei von Vladimir Putin, damals Chef des Inlandsgeheimdienst FSB. Indem der den Generalstaatsanwalt und dessen Untersuchungen diskreditiert, empfiehlt sich Putin bei der Yelzin-Familie. Prompt avanciert er vom FSB-Chef zum Premierminister.
Doch wie soll dieser blasse, öffentlich noch immer völlig unbekannte Apparatschik binnen weniger Monate dem Wahlvolk bekannt werden?
Eine Law-and-Order-Inszenierung ist die Antwort. In einer Zeit großer Umbrüche gibt Putin mit markigen Worten den Beschützer, der mit einer Militärkampagne gegen angebliche tschetschenische Terroristen auch gleich Taten folgen lässt. Der TV-Kanal des Oligarchen Boris Berezovsky gibt Putin die große Bühne, zu besten Sendezeiten. Das übrige tut eine konzertierte Aktion der Familie, die unter Missachtung aller demokratischen Regeln die gesamte Macht des Staatsapparates zu Putins Unterstützung mobilisiert.
Drehbuch: Tania Rakhmanova; Regie: Tania Rakhmanova; Protagonist: Sergey Dorenko, Carla del Ponte, Boris Nemtsov, Boris Berezovsky, Pavel Borodin, Yevgeny Primakov; Produktion: Tania Rakhmanova; Kamera: Vladimir Trivis, Daniel Brosset Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Intrigen, Korruption und ein kleiner Krieg - das sind die Ingredienzien eines Machtspiels, an dessen Ende ein gewisser Vladimir Putin Präsident der Russischen Föderation wurde.
Noch im Herbst 1999 war Putin ein weitgehend unbekannter Beamter. Bevor er nach Moskau kam, war er in Sankt Petersburg stellvertretender Bürgermeister gewesen. Nachdem es ihm als Leiter der Wahlkampagne seines Förderers Anatolij Sobchak nicht gelungen war, für dessen Wiederwahl zu sorgen, zog er nach Moskau. Hier wurde er zunächst Stellvertreter des präsidentiellen Immobilienverwalters Pavel Borodin, stieg aber bald zum Chef des ungeliebten Inlandsgeheimdienstes FSB auf. Doch wie kam es, dass er gleichsam aus dem Nichts zum Nachfolger Boris Jelzins als russischer Präsident gewählt wurde?
Der Film erzählt die Geschichte der Machenschaften, die Putin in den Kreml brachte und gibt dadurch tiefe Einblicke in die politische Verfassung Russlands in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre.
***** Herbst 1998. Russlands Präsident Jelzin gesundheitlich schwer angeschlagen. Eine Art inoffizielles Politbüro, dem unter anderem Yelzin-Tochter Tatiana, ihr zukünftiger Ehemann sowie der Oligarch Boris Berezovsky angehören, führt de facto die Amtsgeschäfte. Die Gruppe, die über keinelei Legitimation verfügt und die von russischen Journalisten kurz "die Familie" genannt wird, sucht fieberhaft nach einem Kandidaten, dem sie Jelzins Nachfolge übertragen kann.
Als Sprungbrett soll der Posten des Premierministers dienen. Doch mehrere Vorschlägen der "Familie" für einen neuen Premier fallen in der Duma, dem russischen Parlament, durch. Schließlich setzt sich Yevgeny Primakov durch -- gegen den Willen der "Familie".
Primakov, wie auch der Generalstaatsanwalt Yury Skuratov, bekämpfen die weit verbreitete Korruption. Aus der Schweiz werden Skuratov zu dieser Zeit heikle Details zu Unterschlagungen im Bereich der präsidentiellen Immobilienverwaltung bekannt. Sie enthalten auch Daten, die die Yelzin-Familie ganz direkt betreffen. Als diese davon erfährt, greift sie zu schmutzigen Tricks.
Vladimir Putin, bereits zum Chef des Inlandsgeheimdienst FSB avanciert, hilft der Familie, die Untersuchungen des Generalstaatsanwaltes zu diskreditieren - und empfiehlt sich damit bei der Yelzin-Familie, die ihm den Sprung vom FSB-Chef zum Premierminister ermöglicht. Doch wie soll der blasse, öffentlich noch immer völlig unbekannte Apparatschik binnen weniger Monate dem Wahlvolk bekannt werden?
Wie sich herausstellt, kann ein kleiner Krieg gegen angebliche tschetschenische Terroristen Wunder bewirken. Noch auf dem Scheißhaus werde er die Terroristen jagen, formuliert Vladimir Putin. Dank seiner Law-and-Order-Inszenierung, die er im Kanal des Oligarchen Boris Berezovsky ausbreiten darf, steigt er rasch in der Gunst der Wähler. Das übrige tut eine konzertierte Aktion der Familie, die unter Missachtung aller demokratischen Regeln die gesamte Macht des Staatsapparates zu Putins Unterstützung mobilisiert.
Kamera: Vladimir Trivis, Daniel Brosset; Produktion: Tania Rakhmanova; Regie: Tania Rakhmanova; Drehbuch: Tania Rakhmanova Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In 7 Stufen vom kleinen Dealer, der Drogen auf der Straße vertickt, zum Herrscher über ein Kartell - eine Anleitung zum Geldmachen in unvorstellbaren Dimensionen. Was zunächst humorvoll satirisch als Spielanleitung daher kommt, ist eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der amerikanischen Anti-Drogenpolitik und ihren Folgen.
Matthew Cookes packende Dokumentation, die viele Akteure aus nahezu allen Ebenen des "Spiels" zu Wort kommen lässt, mündet schließlich in ein Plädoyer für die Entkriminalisierung von Drogen und die Beendigung des erfolglosen US-amerikanischen Antidrogenkrieges. Ein Schritt, der einer gesellschaftlichen Revolution gleichkäme.
Filmemacher Matthew Cooke will nicht nur Fakten vermitteln, sondern er will vor allem eines: unterhalten. Und das ist ihm mit dieser Dokumentation hervorragend gelungen. Seine ironische Spielanleitung für den Drogenmarkt beleuchtet ausführlich und doch amüsant alle Aspekte des Handels mit Kokain und Marihuana. Zwei Stoffe, die in den USA ganz besonders gefragt sind. Beide können aber durch jede andere Substanz, die unter die US-Drogengesetze fällt, ersetzt werden. Die Marktmechanismen bleiben gleich. Cooke gibt sich aber nicht mit Informationsvermittlung zufrieden. Sein Verständnis und sein Zorn gelten den vielen Leidtragenden einer in seinen Augen fehlgeleiteten Drogenpolitik, die vor allem Opfer produziert, aber den überaus profitablen Handel mit Drogen aller Art bis heute nicht eindämmen konnte. Stattdessen werden für kleinste Vergehen überlange Haftstrafen verhängt, unangemessen viele und harte Razzien fordern immer wieder Tote und Verletzte und DEA und Polizei werden dazu animiert, mit Mitteln zu arbeiten, die eines Rechtsstaates nicht würdig sind. Cookes Film ist ein leidenschaftliches Plädoyer für die Änderung dieser Verhältnisse.
Kamera: Matthew Cooke; Montage: Jeff Cowan, Matthew Cooke; Protagonist: Arianna Huffington, Woody Harrelson, Eminem, Susan Sarandon, 50 Cent, David Simon; Regie: Matthew Cooke; Musik: Spencer Nezey; Drehbuch: Matthew Cooke; Stimme: Matthew Cooke; Produktion: Bert Marcus Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Boris und Marina gehören einer ehemaligen stolzen Hirtenfamilie aus dem Altaigebirge an, der nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion die Lebensgrundlage entzogen wurde. Als eines Nachts radioaktiver Weltraumschrott neben ihrer Hütte aufschlägt und die beiden geistesgegenwärtig Schadenersatz von der russischen Weltraumorganisation Roskosmos fordern, geht ihre Geschichte um die Welt. Hier fängt der Film an, aber hört nicht bei der Sensation auf, sondern taucht tief in das Leben von Menschen ein, die nach fernen politischen Veränderungen einfach vergessen wurden.
Produktion: Susanne Schüle; Drehbuch: Susanne Schüle, Elena Levina; Regie: Elena Levina, Susanne Schüle; Montage: Franziska von Berlepsch; Kamera: Susanne Schüle Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Nordkorea ist das schönste Land der Welt! Das hört die achtjährige Zin-mi aus Pjöngjang jeden Tag von ihren Eltern, in der Schule und über grollende Lautsprecher auf den weiten Plätzen der Stadt. Natürlich glaubt sie es. Aus vollster Überzeugung huldigt sie dem "großen Führer" Kim Jong-un und bereitet sich eifrig auf ihre feierliche Aufnahme bei den Jungpionieren vor, mit der sie endlich zum vollwertigen Mitglied des sozialistischen Staates wird.
Der russisch-ukrainische Regisseur Vitaly Mansky hat Zin-mi ein Jahr lang begleitet. Er erhielt dafür zwar eine offizielle Drehgenehmigung, stand aber unter permanenter Kontrolle des Regimes. Das gab ein genaue Skript für den "Dokumentarfilm" vor, suchte Drehorte und Interviewpartner aus und postierte Aufpasser am Set, die die Szenen dirigierten. Der Staat wollte Propaganda: ein vorbildhaftes Kind in einem musterhaften Umfeld. Doch Mansky ließ die Kamera auch während der sorgsamen Einrichtung der Einstellungen laufen und erklärt sein Material durch einen Kommentar. So dokumentiert er in Wirklichkeit eine erbarmungslose Inszenierung. Tatsächlich ist in Nordkorea nichts so, wie es scheinen soll!
"Im Strahl der Sonne" zeigt Menschen, die vom Staat gezogen werden wie Marionetten und ständig fürchten müssen, etwas falsch zu machen. Der Film gewährt aber auch faszinierende Einblicke vom öffentlichen Leben in Nordkorea: von patriotischen Appellen vor überlebensgroßen Kim-Skulpturen oder vom fast stummen Pendlerverkehr in einer steril glänzenden U-Bahn. "Ich wollte einen Film über das echte Leben in Nordkorea drehen", erklärt Mansky, "aber es gibt dort kein echtes Leben wie wir es kennen. Es gibt lediglich eine bestimmte Vorstellung vom ärichtigen' Leben. Unser Film zeigt in Wirklichkeit eine große Täuschung."
"Im Strahl der Sonne" feierte seine Premiere auf dem Dok Leipzig. Auf dem Filmfestival im estnischen Tallin setzte er sich im Internationalen Wettbewerb als einziger Dokumentarfilm gegen die Spielfilmkonkurrenz durch und erhielt gleich zwei Preise: die Auszeichnung für die beste Regie und den Spezialpreis der Jury.
Kamera: Alexandra Ivanova; Produktion: Simone Baumann, Petr Kubica, Vít Klusák; Protagonist: Yu-Yong, Hye-Yong, Oh-Gyong, Lee Zin-Mi; Montage: Andrej Paperny; Drehbuch: Vitaly Mansky; Regie: Vitaly Mansky; Musik: Karlis Auzans Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wie wurde ein armes schwarzes Mädchen aus Missouri zur Königin von Paris? Wie kam es dazu, dass sie sich der französischen Résistance anschloss? Wer war ihre Familie?
Der Film erzählt die fabelhafte Geschichte der Josephine Baker, die bis heute ein weltweit gefeierter Superstar geblieben ist. Mit Hilfe seltener und teils bislang unveröffentlichter Archivaufnahmen ergründet der Film die Geheimnisse von Josephines faszinierender, fünfzig Jahre währender "Schlagzeilenkarriere".
Gleichzeitig erzählt der Film vom Rassismus, der Josephine Baker in ihrer Heimat, den Vereinigten Staaten, entgegenschlug. Dreimal kehrte sie in die USA zurück: 1936, 1948 und 1951. Jedes Mal erfuhr sie, dass selbst ihr weltweiter Erfolg sie nicht vor Rassismus schüzte.
Diese schmerzhaften Erfahrungen veränderten ihr Leben. Baker schloss sich dem Kampf für unteilbare Bürgerrechte an und sprach während der berühmten Demonstration in Washington, D.C. von 1963 als einzige Frau neben Martin Luther King. Von da an bis zu ihrem Lebensende setzte sie ihre Bekanntheit für ihre politische Utopie ein. Die Tänzerin mit dem Bananengürtel entdeckt, dass sie sie eine Stimme hat, die die Welt verändern kann.
Dieser Film ist auch in der englischen und italienischen Version verfügbar.
Inhalt: Wie wurde ein armes schwarzes Mädchen aus Missouri zur Königin von Paris? Wie kam es dazu, dass sie sich der französischen Résistance anschloss? Wer war ihre Familie?
Der Film erzählt die fabelhafte Geschichte der Josephine Baker, die bis heute ein weltweit gefeierter Superstar geblieben ist. Mit Hilfe seltener und teils bislang unveröffentlichter Archivaufnahmen ergründet der Film die Geheimnisse von Josephines faszinierender, fünfzig Jahre währender "Schlagzeilenkarriere".
Gleichzeitig erzählt der Film vom Rassismus, der Josephine Baker in ihrer Heimat, den Vereinigten Staaten, entgegenschlug. Dreimal kehrte sie in die USA zurück: 1936, 1948 und 1951. Jedes Mal erfuhr sie, dass selbst ihr weltweiter Erfolg sie nicht vor Rassismus schüzte.
Diese schmerzhaften Erfahrungen veränderten ihr Leben. Baker schloss sich dem Kampf für unteilbare Bürgerrechte an und sprach während der berühmten Demonstration in Washington, D.C. von 1963 als einzige Frau neben Martin Luther King. Von da an bis zu ihrem Lebensende setzte sie ihre Bekanntheit für ihre politische Utopie ein. Die Tänzerin mit dem Bananengürtel entdeckt, dass sie sie eine Stimme hat, die die Welt verändern kann.
Dieser Film ist auch in der englischen und französischen Version verfügbar.
Inhalt: In Agadez, Niger, wie auch anderswo, gibt es Polizeibeamte und Gerichtsverhandlungen. Daneben gibt es aber noch ein anderes Rechtssystem, das auf einer muslimischen Tradition beruht. Der "Cadi" ist ein Friedensrichter, der sich auf den Koran beruft. Cadi"-Gerichtsverhandlungen sind Szenen, in denen eine ganze Gesellschaft auf großartige und bewegende Weise dargestellt wird. Sie bieten auch die Möglichkeit, einen näheren Blick auf die muslimische Lebensweise zu werfen, die von Klischees und Trivialitäten befreit ist.
Montage: François Sculier; Kamera: Christian Lelong, Florian Bouchet, Pierre Mortimore, Michel K. Zongo; Produktion: Christian Lelong; Regie: Christian Lelong; Sound Design: Fanny Lelong, Pierre Mortimore; Drehbuch: Christian Lelong Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In Agadez, Niger, wie auch anderswo, gibt es Polizeibeamte und Gerichtsverhandlungen. Daneben gibt es aber noch ein anderes Rechtssystem, das auf einer muslimischen Tradition beruht. Der "Cadi" ist ein Friedensrichter, der sich auf den Koran beruft. Cadi"-Gerichtsverhandlungen sind Szenen, in denen eine ganze Gesellschaft auf großartige und bewegende Weise dargestellt wird. Sie bieten auch die Möglichkeit, einen näheren Blick auf die muslimische Lebensweise zu werfen, die von Klischees und Trivialitäten befreit ist.
Kamera: Michel K. Zongo, Florian Bouchet, Pierre Mortimore, Christian Lelong; Montage: François Sculier; Sound Design: Pierre Mortimore, Fanny Lelong; Drehbuch: Christian Lelong; Regie: Christian Lelong; Produktion: Christian Lelong Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In Afghanistan endet eine Kindheit sehr früh. Schon der etwa vierjährige BENJAMIN weiß, dass überall tödliche Gefahren lauern. Er übt das Zählen an Grabsteinen von Opfern eines Selbstmordattentäters. Dass er schon einmal zusehen musste, wie jemand verblutete, scheint nichts besonderes zu sein. Und als Spielplatz dient ihm und seinen Freunden ein ausgeweideter sowjetischer Panzer. Benjamins älterer Bruder AFSHIN ist gerade 12, als ihm sein Vater zum Haushaltsvorstand bestimmt. Denn der Vater ist Polizist in Kabul. Um nicht getötet zu werden, muss er Afghanistan auf unbestimmte Zeit verlassen. Während seiner Abwesenheit wird Afshin zwar weiterhin zur Schule gehen - aber zusätzlich muss er für seine Mutter und die jüngeren Geschwister sorgen: das ewig undichte Hausdach flicken, Bäume wässern, die Einkäufe erledigen. Seine Mutter darf es nicht. Für alle gilt als oberstes Sicherheitsgebot, wegen der vielen Selbstmordattentate jedwede Menschenansammlung zu meiden.
Als Busfahrer im Gewimmel von Kabul ist ABAS immer auf der Suche nach Passagieren. Er hat Frau und Kinder, aber sonst nicht viel Glück im Leben. Seine Eltern sind längst tot. Von klein auf musste er mit Gelegenheitsjobs für sich selbst sorgen. Jetzt ist ein klappriger Bus die Lebensgrundlage für ihn und seine Familie. Und an dem ist ständig etwas anderes kaputt. Abas hat Schulden. Um seine Probleme zu vergessen, singt er und tröstet sich mit Drogen.
Die Staubwolken von Kabul verhüllen die Stadt in einen Schleier aus Angst. In dem Meer der Häuser leben Menschen mit Gefühlen und Träumen, die jeden Tag der Sorge vor Gewalt trotzen.
Regisseur Abozaar Amini ist seinen Protagonisten sehr nahe. Er ist ihrem Schicksal nur entronnen, weil ihn seine Mutter um das Jahr 2000 herum zur Flucht drängte. In den Niederlanden schaffte er es, Regie zu studieren, und hier lebt er. "Kabul, City in the Wind" ist sein Langfilm-Debüt, für das er 15 Mal zum Drehen zurück nach Afghanistan fuhr.
Der Film wurde auf dem renommierten IDFA Dokumentarfilmfest Amsterdam uraufgeführt und mit dem Special Jury Award geehrt. Weitere Festivalteilnahmen trugen ihm u.a. den NEXT:WAVE Preis des CPH:DOX Kopenhagen ein und führten ihn zu den Visions du Réel im Schweizerischen Nyon und auf das DOK.fest München.
epdFilm / FILM DES JAHRES 2021 "Die sorgfältig komponierten Bilder entfalten [bei aller Trostlosigkeit der Lebensverhältnisse] eine poetische Kraft; sie prägen sich ebenso tief ein wie die Blicke der Kinder, die sich unmittelbar auf den Betrachter richten."
Inhalt: Aufgewachsen in einem palästinensischen Flüchtlingslager hat der vierzehnjährige Ali Messalam von klein auf gelernt, "die Juden" zu hassen. Nach der gemeinsamen Flucht mit seiner Familie aus dem Libanon gelangt er schließlich nach Berlin Kreuzberg. Hier sucht Ali Anschluss bei den arabischen Jugendlichen im Kiez. Doch dafür muss er erst beweisen, was er drauf hat. Er soll als Mutprobe in die Wohnung seines jüdisch-russischen Nachbarn Alexander einbrechen. Die Jugendlichen folgen Ali und verwüsten im Exzess die Wohnung des alten Mannes. Doch nur Ali wird von dem vorzeitig zurückkehrenden Alexander erkannt und bei der Polizei angezeigt. Um einer Verurteilung und der damit verbundenen Abschiebung zu entgehen, bleibt ihm nur eine einzige Chance: Ali muss sich dem verhassten Feind annähern und ihn um Unterstützung bitten...
Regie: Leo Khasin; Schauspieler: Younes Hussein Ramadan, Heinz W. Krückeberg, Kida Khodr Ramadan, Neil Belakhdar, Sanam Afrashteh, Ryszard Ronczewski, Neil Malik Abdullah; Produktion: Martin Bach; Montage: Horst Reiter; Kamera: Mathias Schöningh; Musik: Dieter Schleip; Drehbuch: Leo Khasin Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ana Rafaela D'Amico ist mit 27 Jahren Brasiliens jüngste Nationalparkchefin. Um den Regenwald zu retten, kämpft sie gegen Drogenbanden, Holzfällermafia und illegale Fischerei. Der Film begleitet sie auf einem ihrer Einsätze im Nationalpark.
Mit 800.000 Hektar Größe ist der Campos Amazonicos einer der kleineren Nationalparks Brasiliens und dennoch unüberschaubar groß. In ihm vereinen sich alle Probleme Amazoniens wie in einer Nussschale: Illegaler Holzschlag, Rinderzucht, Goldminen - und eine Drogenstraße, die mitten durch den zweigeteilten Park führt. Ana Rafaela hat vor ein paar Jahren die Leitung des Parks übernommen und kämpft seitdem mit brennender Motivation für die Erhaltung der Natur. Vieles hat sie schon erreicht, doch die Widerstände gegen die junge blonde Frau aus der Großstadt sind und bleiben groß.
Der Film zeigt, dass es in Amazonien keine einfachen Lösungen gibt: von der Regierung angelockt zogen vor zwei Jahrzehnten Menschen ohne Land in ein Land ohne Menschen. Die neuen Siedler bauten Häuser, Straßen, Städte. Heute sollen sie akzeptieren, dass das meiste, was sie tun, gegen den Naturschutz verstößt. Einen erfolgreichen Umweltschutz kann es jedoch nur geben, wenn man die Bedürfnisse der Bevölkerung einbezieht.
Ana Rafaela nimmt bei ihren Einsätzen immer ein großes Team mit, bestehend aus Geologen, Biologen und Umweltpolizisten. Diesmal ist zur Sicherheit auch die Bundespolizei mit dabei. Die Notwendigkeit dafür wird spätestens beim Besuch des Dorfes Guata am Rande des Parks klar: Es ist der Ort mit der höchsten Dichte an Auftragskillern in ganz Brasilien - und einer Bevölkerung, die keinerlei Verständnis für die Umweltschützer hat. Genauso wie der Bauer Joao, der illegal gerodet hat und dem Ana Rafaela eine Geldstrafe von 180.000 Euro auferlegen muss. Diese wird er nie bezahlen können. Und Ana Rafaela wird ihrerseits nie erfahren, ob ihre Vermutung stimmt: Dass Joao nur ein Strohmann ist, der im Auftrag anderer Weideflächen für Rinder schafft.
Naturschutz bedeutet für Ana Rafaela ein Leben ohne Kompromisse, in dem sie oft ein "kaltes Herz" haben muss. Sie kämpft gegen unsichtbare Gegner. Ihr Weg ist mühsam und voller Gefahren. Sie weiß nur zu genau, dass sie in der Regel nur die untersten Ränge der Mafia-Strukturen bestraft. Allzu oft sind das Arme, die kaum andere Perspektiven haben. Ihnen nimmt sie Lebensunterhalt - gegen die Großen Fische hat sie allzu oft keine Handhabe.
Trotzdem zeigen Ana Rafaelas Einsätze Wirkung. Seit sie den Park leitet, ist die illegale Fischerei zurückgegangen. Es wurden keine neuen Minen eröffnet. Sie glaubt an ihren Erfolg und dass es möglich ist, Amazonien zu retten, wenn jeder das Seine dafür tut. Aufgeben wird sie nicht - sie kann gar nicht anders.
Kamera: Nikolaus Tarouquella; Regie: Thomas Wartmann; Produktion: Markus Breimaier, Thomas Wartmann; Sound Design: Tomas Bastian; Drehbuch: Thomas Wartmann; Montage: Verena Schönauer; Musik: Nils Kacirek; Stimme: Annette Wunsch, Christian Baumann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Fünf Jahre lang war der kanadische Fotojournalist Louie Palu ganz vorne beim traumatischen Kriegstreiben in der afghanischen Region Kandahar dabei, wo er NATO- Truppen und das afghanische Militär bei ihren gefährlichen Einsätzen begleitete. Seine Arbeit bildet die Grundlage für die Dokumentation "Kandahar Journals", die Palu gemeinsam mit dem Filmemacher Devin Gallagher realisiert hat und in der er sein "normales" Leben dem Kriegsalltag in einem verstörenden Kontrast entgegensetzt.
Inhalt: Der Dokumentarfilm führt den Zuschauer nach Nordalbanien, wo noch das Gesetz der Rache, das Recht des Kanun, gilt. 100 Jahre besteht das Anrecht auf Blutrache, 100 Jahre bis sich betroffene Familien wieder sicher fühlen können. Angehörige können solange oft nicht das Haus verlassen, aus Angst sonst ermordet zu werden. Christian ist einer von Ihnen. Weil sein Onkel einen Menschen getötet hat, durfte er als Kind nie auf der Straße mit Freunden spielen. Denn die Blutrache ist der Zwang zur Rache und damit zum Töten, wie es in dem Film heißt. Der Film berichtet über Familien, die keinen Ausweg mehr wissen und über den Versuch der deutschen Ordensschwester Christina Färber, als Vermittlerin aufzutreten und verfeindete Familien zu versöhnen.
Regie: Marc Wiese; Kamera: Jörg Adam; Musik: Wasim Quassis; Drehbuch: Marc Wiese; Produktion: Axel Engstfeld; Montage: Jean-Marc Lesguillons Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Leipzig befindet sich im Wandel. Auf den Aufruhr des Herbstes '89 folgt ein hektischer Wahlkampf im Frühjahr '90. Auf dem Augustusplatz, wo erst wenige Monate zuvor demokratische Rechte erkämpft worden sind, prophezeit Bundeskanzler Helmut Kohl vor einem Meer schwarz-rot-gelber Fahnen, dass die Sachsen einen Beitrag zur Erneuerung des europäischen Abendlandes leisten werden. Es ist der 14. März 1990. In vier Tagen wird gewählt. Westdeutsche Besucher sind aufgrund von Habitus und Kleidung im Stadtbild leicht auszumachen.
Regisseur Kroske bleibt auf dem Platz, nachdem sich die Menge längst verzogen hat. Ein Straßenkehrer erzählt, seine Arbeit würde im Westen noch nicht einmal von Türken verrichtet. Das nächtliche Gespräch mit Straßenkehrern und einer Straßenkehrerin ist geprägt von Skepsis, gebrochenem Selbstbewusstsein und scharfem Gespür für die Veränderung des sozialen Klimas. Aus Angst Verlust des Arbeitsplatzes sei der Alkoholkonsum stark zurückgegangen, berichtet einer. Ein anderer sieht sich zumindest in einem im Vorteil: "Wir werden nicht arbeitslos, weil die Stadt immer dreckig sein wird."
Inhalt: Die Doku-Fiction KILLERKEIME - WENN ANTIBIOTIKA NICHT MEHR WIRKEN thematisiert die globale Bedrohung durch antibiotikaresistente Bakterien. Im Film wird wissenschaftlich fundiert den Fragen nachgegangen, was uns bevorsteht, wenn Antibiotika ihre Wirkung verlieren und wie und warum sich Resistenzen immer weiter ausbreiten. Dabei wird der Fokus vermehrt auf Deutschland bzw. das deutsche Gesundheitswesen, die deutsche Landwirtschaft sowie die deutsche Pharmaindustrie gelegt.
Kamera: Pascal Schmit, Ilhan Coskun; Regie: Annebeth Jacobsen, Marc Rensing; Produktion: Leopold Hoesch; Montage: Elisabeth Raßbach; Drehbuch: Winfried Oelsner Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Film dokumentiert die Arbeit eines antiautoritären und selbstorganisierten Schülerladens in der Witzlebenstraße in Berlin-Charlottenburg, der als Kritik an der Entwicklung der Kinderläden entstanden ist. Gezeigt wird, wie die Erzieherinnen mit den Kindern über die Umnutzung von Freiflächen als Spielplätze diskutieren und die Kinder gemeinsam die Herausgabe ihrer Zeitung "Radau" vorbereiten. Das Konzept der Kinderläden wurde vom Aktionsrat zur Befreiung der Frauen, der aus dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) hervorgegangen ist, an der Freien Universität Berlin (FU) entworfen und ab Januar 1968 als Selbsthilfe organisiert. Helke Sander gehörte zu den Mitbegründerinnen des Aktionsrates.
Nachdem das Konzept der Kinderläden gescheitert war, wurde der erste Schülerladen in der Witzlebenstraße in Berlin-Charlottenburg gegründet. Die Produktionsgeschichte des Films ist eng verknüpft mit dem Scheitern der Schülerläden. Doch letztlich dokumentiert "der Film, so wie er heute zu sehen ist [...] nicht die Schwierigkeiten, sondern idealtypisch das, was wir trotz aller Schwierigkeiten auch noch gemacht haben." (Quelle: Helke Sander)
Aus heutiger Sicht kann "Kinder sind keine Rinder" als erster "Kinderfilm" nach klassischem Autorenkonzept bezeichnet werden. Er richtete sich an Erwachsene, war für Helke Sander dennoch auch ein "Film für Kinder". Uraufgeführt im Oktober 1970 während der Internationalen Filmwoche Mannheim, war der Film für die damalige Kritik "ein ins Leere stoßender Agitationsfilm" (Evangelischer Filmbeobachter) sowie ein "biederer, wortreicher Werbefilm für die antiautoritären Schülerläden".
Inhalt: Was verbindet Immobilien-Tycoon Donald Trump und die Heinz Tomatenketchup-Dynastie? Ihre Vorfahren stammen aus Kallstadt, einem kleinen, beschaulichen Winzerdorf in der Pfalz. Diese geballte Unternehmerlust muss in den Genen stecken! Regisseurin Simone Wendel - ebenfalls Kallstadterin - geht der Sache auf den Grund. Sie bekommt sogar Donald Trump vor die Kamera, der sich tatsächlich Zeit nimmt, mit ihr über seine deutschen Wurzeln zu sprechen. Ebenso wie die Kallstadter, die schon wissen, warum Trump und Heinz in Amerika so gut angekommen sind. Ihr sehr aktives Dorfleben - mehr Vereinsmitglieder als Einwohner - gerät mächtig durcheinander, als sie überraschend eine Einladung nach New York erhalten. Sie sollen an der deutsch-amerikanischen Steuben-Parade teilnehmen. Mitten während der Weinernte! Aber wie die Kallstadter so sind, wird nicht lang gefackelt und gleich noch ein Besuch bei den fernen Verwandten organisiert. Und so geht's zusätzlich zu den Heinz-Werken nach Pittsburgh und weil's gerade so schön ist auch an die Niagarafälle.
Regie: Simone Wendel; Kamera: Tom Schneider; Drehbuch: Simone Wendel, Mario Conte; Produktion: Thomas Hofmann, Simone Wendel, Mario Conte; Protagonist: Veronika Schramm; Montage: Mario Conte Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dieses Buch bietet in kompakter Form einen Überblick über die aktuelle Situation Schwarzafrikas in allen Staaten, Territorien und Regionalorganisationen. Die Erläuterung zentraler Begriffe und Themen der Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Entwicklungshilfe, aber auch der internationalen Beziehungen und Kultur vermittelt ein umfassendes Bild von Vergangenheit und Gegenwart des heutigen Afrika. Systematik: Eo Umfang: 359 S. Standort: Eo KLE ISBN: 978-3-406-51071-7
Inhalt: 1933 wird Kölns Oberbürgermeister Konrad Adenauer (1876-1967) von den Nazis aus dem Amt gejagt, 1963 tritt er vom Amt des Bundeskanzlers zurück. Spielfilmszenen, Archivmaterial, Zeitzeugen sowie Experteninterviews zeichnen die entscheidenden Phasen im Leben des CDU-Politikers nach.
"Ein Heldenepos - aber ohne Pathos. Die Mischung aus Spielszenen - circa 60 Prozent - Archivmaterial und Interviews geht auf, Rhythmus und Spannungsbögen funktionieren, dabei wird die Geschichte angenehm chronologisch erzählt." (Spiegel online, Nikolaus von Festenberg)
"Das Resultat ist verblüffend. Ja, es ist möglich: Auch das Leben Konrad Adenauers kann man so zeigen, als handle es sich um eine Rosamunde-Pilcher-Verfilmung." (Süddeutsche Zeitung, Franziska Augstein)
"Ein handwerklich wie ästhetisch überzeugendes, über weite Strecken faszinierendes Dokudrama (...) äKonrad Adenauer - Stunden der Entscheidung' muss sich hinter vergleichbaren Höhepunkten der Gattung, etwa Heinrich Breloers äWehner - Die unerzählte Geschichte' von 1993 oder Thomas Schadts äDer Mann aus der Pfalz' (2009), keineswegs verstecken. Der Drehbuchautor Werner Biermann und der Regisseur Stefan Schneider, beide zur ersten Nachkriegsgeneration gehörend, erfüllen die tückischen, also schwer einzulösenden Ansprüche des hybriden Genres nahezu perfekt. Sie vermeiden den bebilderten Schulfunk ebenso wie das schillernde Histotainment, sie zeigen ihre Hauptfigur ohne jede hagiographische Verbeugung, dafür mit aufgeklärter Sympathie. Der größte Fehler ihres Films ist, dass er nach neunzig Minuten endet." (FAZ, Jochen Hieber)
Musik: Markus Lehmann-Horn; Regie: Stefan Schneider; Schauspieler: Bernhard Ulrich, Joachim Bißmeier, Ian T. Dickinson, Pierre Shady, Georg B. Lenzen, Carolina Vera; Kamera: Martin Christ; Montage: Josef van Ooyen; Drehbuch: Werner Biermann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Anfang der 1970er-Jahre ist Kreuzberg ein armer Arbeiterbezirk mit wenigen Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Am 8. Dezember 1971 besetzen Lehrlinge, Schüler und junge Arbeiter das leerstehende ehemalige Schwesternwohnheim des Bethanien-Krankenhauses am Mariannenplatz - eine der ersten Hausbesetzungen in West-Berlin. Die Besetzer nennen es Georg-von-Rauch-Haus, nach einem kurz zuvor nach einem Schusswechsel mit der Polizei gestorbenen Stadtguerillero. Sie bauen es als selbstverwaltetes Wohnkollektiv auf. (...) Der Agitprop-Film "Kreuzberg gehört uns" (1972) versteht sich als Teil der Aktionen der Stadtteilgruppe Kreuzberg für ein selbstverwaltetes Kinder- und Schülerzentrum, das im Hauptgebäude des ehemaligen Bethanien-Krankenhauses Platz finden könnte: "Lasst euch das nicht bieten / ein leeres Bethanien / und immer höhere Mieten / Bethanien für alle / Bethanien für Kreuzberg!" (Jeanpaul Goergen)
Mit kritischem Blick streift der Film durch die Straßen Kreuzbergs und fängt die Stimmen von Arbeiter*innen ein, die von ihren schwierigen Arbeitsbedingungen und dem Kindergartenmangel berichten. Der Film entstand aus einer Zusammenarbeit von Student*innen der DFFB und der Stadtteilgruppe Kreuzberg-Nord. Er gewährt interessante Einblicke in die Kämpfe der Stadtteilgruppe mit dem Senat um Gelder und Räume für die Unterbringung der Kinder.
Inhalt: Jung, weiblich, rechtsradikal. Marisa (20) ist Teil einer Jugendclique der rechtsextremen Szene in einer ostdeutschen Kleinstadt. Auf ihrer Schulter hat sie Skingirl tätowiert, vorne ein Hakenkreuz. Marisa schlägt zu, wenn ihr jemand dumm kommt. Sie hasst Ausländer, Schwarze, Politiker, Juden und die Polizei. In Marisas Augen sind sie alle schuld. Sie sind schuld daran, dass ihr Freund im Knast sitzt und alles um sie herum den Bach runter geht: Ihr Leben, ihre Stadt, das Land und die ganze Welt. In diesem Sommer wird sich alles ändern.
Svenja, ein junges Mädchen, stößt zur Clique und geht Marisa gehörig auf die Nerven. Marisa und ihre Clique geraten mit Jamil und Rasul aneinander - zwei jungen Asylbewerbern, die hier in der Provinz gestrandet sind. Der Streit eskaliert, Marisa ist nicht zu bremsen. Ohne es zu ahnen, löst sie eine Kette von Ereignissen aus, die alles komplett auf den Kopf stellen...
"David Wnendts Spielfilmdebüt mutet einem die Brüche zwischen Härte und Zartheit zu, um hinter der Brutalität seiner Protagonistin Gefühle sichtbar zu machen, die sie aus ihrer autistischen Welt herausholen könnten. Wie unter Schock zieht man gleichsam mit ihrem Pöbeltrupp durch den Zug und sieht den »geilen« Effekt ihrer Gewaltexzesse durch ihre Handykamera. Aufhetzende Rockmusik, Wackelbilder, besoffenes Gebrüll: Nazi sein ist ein Kick, den das magere, vor Hass glühende Mädchen auskostet.
Rechtsradikale Frauen wurden lange als unterdrückte, mäßigend wirkende Bräute unterm Stiefel wüster Jungmännerhorden verharmlost, KRIEGERIN rückt sie mit einer Wucht in den Mittelpunkt, die noch vor Wochen spekulativ gewirkt hätte. Die Enttarnung der Zwickauer Terrorzelle und ihres Mitglieds Beate Zschäpe zeigt jedoch, dass Wnendts Fiktion die unheimlichen Bindungskräfte der Szene realistisch zu fassen weiß." (Claudia Lenssen, in: epd Film)
Schauspieler: Rosa Enskat, Sven Splettstößer, Jella Haase, Winnie Böwe, Gerdy Zint, Sayed Ahmad, Anne Laszus, Elias Raudith, Lukas Steltner, Alina Levshin; Produktion: Holger Lochau; Regie: David Wnendt; Drehbuch: David Wnendt; Musik: Johannes Repka; Montage: Andreas Wodraschke; Kamera: Jonas Schmager Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Österreich verdankt diesem Film über das auflagenstärkste Blatt des Landes und seinen mächtigen Chefredakteur Hans Dichand zwei geflügelte Worte: Wer "seinen Hund streichelt" oder "einen Gugelhupf essen geht", der übt Macht aus und macht seinen Einfluss geltend. Nur dass es dabei nicht um direkte Macht geht, die man abwählen könnte - sondern um indirekte Einflussnahme.
Die Regisseurin Nathalie Borgers zog vor etwas mehr als 20 Jahren aus, um das Erfolgsgeheimnis der "Kronen Zeitung" zu ergründen. Sie dokumentierte eine Zeit, in der noch gedruckte Zeitungen den Markt beherrschten. Auflage machte man allerdings schon damals mit dem, was auch in Zeiten von social media Reichweite bringt. Tiere zum Beispiel. Und die Nackte auf der Titelseite - ein Trend, den Dichand aus anglophonen Ländern übernahm und dem lokalen Markt anpasste.
Die Mischung der Themen unter Dichand senior bestand aus populistischen Klassikern: Immigrantionskritik, Heimatliebe, Tierschutz, Elitenbashing und jede Menge Kümmerer-Elemente. Stil und Inhalt der Zeitung spielen mit menschlichen Urinstinkten wie der Angst vor dem Anderen, dem Gegensatz zwischen Gut und Böse und dem Gefühl der Ohnmacht einfacher Menschen in der politischen Arena. Mit Vereinfachung und Liebedienerei gegenüber der Leseschaft bündelte die "Krone" von Dichand senior die Macht ihres Publikums, um mit orchestriertem Kampagnenjournalismus Politik zu beeinflussen.
Voller Stolz berichtet Dichand der Regisseurin, er werde regelmäßig vom österreichischen Präsidenten zum Gugelhupfessen eingeladen. Mal ganz privat, mal in der Wiener Hofburg. Der Präsident sei stets sehr interessiert an den politischen Ansichten der "Krone". Zum Beweis darf Borgers ein trautes tête-à-tête zwischen Dichand und dem damaligen österreichischen Präsidenten Thomas Klestil zeigen. Dieses Treffen bei Gugelhupf und Kaffee wurde in Österreich weithin als Kniefall Klestils vor dem Kronen-Zeitungs-Zar gedeutet.
Dennoch behauptete der langjährige Patriarch der Zeitung vor der Kamera unverdrossen: "Bevor ich Macht ausübe, streichle ich lieber meinen Hund."
Protagonist: Jörg Haider, Erhard Busek, Heide Schmidt, Thomas Klestil, Andreas Mölzer, Hans Dichand; Montage: Stéphanie Perrin, Monika Willi; Musik: Edouard Papazian; Regie: Nathalie Borgers; Sound Design: Joe Knauer; Stimme: Aylin Yay; Drehbuch: Lena Deinhardstein; Kamera: Jerzy Palacz; Produktion: Johannes Rosenberger Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Jairo Fuentes, der junge Anführer der Dorfgemeinschaft Tamaquito, lebt in den Wäldern im Norden Kolumbiens. Die Natur gibt den Menschen hier alles, was sie zum Leben brauchen. Doch ihre Lebensgrundlage wird durch den Kohleabbau in der Mine «El Cerrejón» zerstört: Das gewaltige Loch, mit 700 Quadratkilometern der größte Kohletagebau der Welt, frisst sich in die einst unberührte Landschaft. Mit der Kohle aus Kolumbien produzieren Kohlekraftwerke in Deutschland und weltweit den Strom, der das Leben schnell, hell und warm macht.
Jairo Fuentes will die gewaltsame Vertreibung seiner Gemeinschaft verhindern und stimmt Verhandlungen mit den Betreibern der Mine zu. Die Konzerne versprechen den WayúuIndígenas die Segnungen des Fortschritts, doch diese legen keinen Wert auf moderne Häuser und ein so genanntes «besseres Leben». Sie beginnen den Kampf um ihr Leben in den Wäldern, der schon bald zum Existenzkampf wird.
Produktion: Judith Malek-Mahdavi, Jens Schanze; Protagonist: Jairo Dionisio Fuentes Epiayu, Ingris Yohana Ureche Epiayu, Lenis Alfonso Ipuana, Alfonso López Epiayu, Henrys Ureche Epiayu; Sound Design: Daniel Dietenberger, Marc Parisotto; Musik: Victor Moser, Rainer Bartesch; Regie: Jens Schanze; Montage: Bernd Euscher; Kamera: Börres Weiffenbach; Drehbuch: Jens Schanze Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Als andere Regisseure noch längst nicht den Mut fanden, die friedliche Revolution in der DDR zu dokumentieren, reisten Andreas Voigt, Gerd Kroske und Kameramann Sebastian Richter nach Leipzig. Sie drehten während der Montagsdemonstrationen, die eine demokratische Veränderung der DDR und mehr Freiheit für jeden einzelnen Bürger zum Ziel hatten. Befragt wurden Demonstranten, Polizisten, Pastoren, Wehrpflichtige, Partei- und Staatsfunktionäre - Menschen, die ungeschminkt von ihren Erfahrungen und Hoffnungen zu sprechen begannen. Ein denkwürdiges, authentisches Dokument von Erbitterung und Hoffnung, Zuversicht und Lethargie. Aufgenommen in jenen Tagen, als noch längst nicht klar war, dass der Aufbruch im deutschen Osten ohne Blutvergießen vonstatten gehen würde.
Regie: Gerd Kroske, Andreas Voigt; Produktion: Roland Gernhard, Charlotte Galow; Montage: Karin Schöning, Manuela Bothe; Kamera: Sebastian Richter; Drehbuch: Gerd Kroske, Andreas Voigt Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wie und warum wurde Wladimir Iljitsch Uljanow, besser bekannt als Lenin, zu einer Mumie? Nach dem Tod des bolschewistischen Revolutionsführers im Jahr 1924 beschlossen Stalin und andere sowjetische Beamte, Lenins Leichnam zu konservieren und in einem Mausoleum auf dem Roten Platz öffentlich auszustellen. Ein Team von Wissenschaftlern, Biochemikern und forensischen Pathologen entwickelte in einem Labor unter dem Mausoleum ein Verfahren zur Restaurierung von Lenins vorübergehend einbalsamiertem Leichnam, der zwei Monate nach seinem Tod zu verwesen begonnen hatte, sowie ein System regelmäßiger chemischer Behandlungen zur dauerhaften Konservierung des Körpers.
Lenins Mumie erzählt diese Geschichte anhand von Archivmaterial, einem ironischen Voice-over-Kommentar und Interviews mit Ilya Zbarsky (Sohn des ursprünglichen Direktors des Mausoleums, Boris Zbarsky), dem Direktor von Lenins Grabmal, Vladislav Kozeltsev, und dem sowjetischen Historiker Alex Gusev. Die Abenteuer von Lenins Mumie und den Wissenschaftlern des Labors spiegeln die turbulente Geschichte der Sowjetunion wider, einschließlich der ideologischen Entwicklung des Lenin-Kults, Stalins blutigen Säuberungen in den dreißiger Jahren, der Überführung von Lenins Leiche nach Sibirien während des Krieges, der Zurschaustellung von Stalins Leiche in Lenins Grab bis 1961 und der fortwährenden Nutzung von Lenins Grab als politisches Podium.
Inhalt: Wie und warum wurde Wladimir Iljitsch Uljanow, besser bekannt als Lenin, zu einer Mumie? Nach dem Tod des bolschewistischen Revolutionsführers im Jahr 1924 beschlossen Stalin und andere sowjetische Beamte, Lenins Leichnam zu konservieren und in einem Mausoleum auf dem Roten Platz öffentlich auszustellen. Ein Team von Wissenschaftlern, Biochemikern und forensischen Pathologen entwickelte in einem Labor unter dem Mausoleum ein Verfahren zur Restaurierung von Lenins vorübergehend einbalsamiertem Leichnam, der zwei Monate nach seinem Tod zu verwesen begonnen hatte, sowie ein System regelmäßiger chemischer Behandlungen zur dauerhaften Konservierung des Körpers.
Lenins Mumie erzählt diese Geschichte anhand von Archivmaterial, einem ironischen Voice-over-Kommentar und Interviews mit Ilya Zbarsky (Sohn des ursprünglichen Direktors des Mausoleums, Boris Zbarsky), dem Direktor von Lenins Grabmal, Vladislav Kozeltsev, und dem sowjetischen Historiker Alex Gusev. Die Abenteuer von Lenins Mumie und den Wissenschaftlern des Labors spiegeln die turbulente Geschichte der Sowjetunion wider, einschließlich der ideologischen Entwicklung des Lenin-Kults, Stalins blutigen Säuberungen in den dreißiger Jahren, der Überführung von Lenins Leiche nach Sibirien während des Krieges, der Zurschaustellung von Stalins Leiche in Lenins Grab bis 1961 und der fortwährenden Nutzung von Lenins Grab als politisches Podium.
Inhalt: Was kann ein Individuum ausrichten, wenn es einem herzlosen Staat gegenübersteht? Kolia (Alexey Serebryakov) lebt als einfacher Automechaniker im rauen, schönen Norden Russlands. Zusammen mit Frau und Sohn bewirtschaftet er das Fleckchen Land an der Küste der Barentssee, das bereits seit Generationen im Besitz seiner Familie ist. Die unberührte, atemberaubende Landschaft lockt bald den durchtriebenen Bürgermeister Vadim (Roman Madyanov) an, der mit allen Mitteln einer korrupten Bürokratie versucht, Kolia von seinem Land zu vertreiben. Eine belastende Akte, die Kolias Jugendfreund Dimitri zu Tage fördert, soll Vadims Enteignungsplänen ein Ende setzen. Doch Vadim hat genügend Geld und mächtige Verbündete in Moskau...
Das Epos "Leviathan" ist ein Meisterwerk. Der Spielfilm, der Machtmissbrauch und Korruption in Russland anprangert, hat die Mächtigen dort gegen sich aufgebracht.
So schrieb Oliver Kaever in ZEIT ONLINE: "Es ist nicht nur die Gewalt im Gewand der gegenwärtigen Verhältnisse in Russland, die hier am Werk ist. Die Wucht, die 'Leviathan' für den Zuschauer fast zu einem körperlichen Erlebnis macht, holt der Film aus der russischen Geschichte, aus der Unterdrückung des Einzelnen, die schon immer da war, ob in der Zarenzeit oder der Sowjetunion. Von Ewigkeit zu Ewigkeit, so legt 'Leviathan' nahe, herrscht das russische Reich über seine Bürger. Vor Betrunkenheit schielend brüllt der Bürgermeister Kolia an: 'Du Ratte hattest nie Rechte, du hast jetzt keine und wirst auch nie welche haben!'
Natürlich spielt der Titel auf Thomas Hobbes' gleichnamige Schrift von 1651 an, in der der Philosoph den Staat mit dem mythischen Ungeheuer Leviathan vergleicht, gegen das jeder Widerstand zwecklos ist. Zvyagintsev macht aus seinem Film eine Parabel, die Zeit und Landesgrenzen überschreitet. Dass er gleichzeitig ganz offen die konkreten Verhältnisse kritisiert, macht 'Leviathan' so überaus kraftvoll.
Und zu einer Zumutung für die Mächtigen. Eigentlich böte Zvyagintsevs Meisterwerk genügend Anlässe zu feiern. Schließlich gewann der Regisseur im Jahr 2014, das Putin zum 'Jahr der Kultur' ausgerufen hatte, beim Filmfestival in Cannes den Preis für das beste Drehbuch. Aber der russische Kultusminister Vladimir Medinsky, dessen Ministerium den Film immerhin gefördert hatte, konnte sich nicht mit Leviathan anfreunden: 'Sicher ist hier viel Talent zu sehen, aber ich mochte den Film nicht.' Deutlicher wurde Medinsky im Januar diesen Jahres, nachdem Leviathan bei den Golden Globes als bester ausländischer Film ausgezeichnet worden war. Er sagte, er erkenne seine Landsleute in diesen ständig betrunkenen, mit Schimpfwörtern um sich werfenden Figuren nicht wieder. 'Zvyagintsev scheint die Russen nicht zu mögen, dafür aber Ruhm, rote Teppiche und Filmpreise.'
Auch Kirchenoffizielle verwahrten sich gegen die Kritik in 'Leviathan', einige Politiker riefen dazu auf, den Film verbieten zu lassen. So weit ging die Duma nicht, aber sie verabschiedete kurz nach Cannes im Juli 2014 ein Gesetz, das 'obszöne Lexik' in russischen Spielfilmen verbietet. Auch deshalb lief Leviathan mit großer Verspätung erst im Februar 2015 in Russland an. Bis dahin war der Film aber schon Zehntausende Mal online heruntergeladen worden. Viele Russen ersparten sich so die Pieps-Orgie, mit der die Dialoge 'entschärft' worden waren."
Montage: Anna Mass; Musik: Prague Metropolitan Orchestra, Philip Glass; Schauspieler: Platon Kamenev, Vladimir Vdovichenkov, Aleksey Serebryakov, Aleksey Rozin, Sergey Pokhodaev, Elena Lyadova, Roman Madyanov, Anna Ukolova; Produktion: Alexandr Rodnyansky, Sergey Melkumov; Drehbuch: Oleg Negin, Andrey Zvyagintsev; Kamera: Mikhail Krichman; Regie: Andrey Zvyagintsev Standort: Filmfriend Streamingdienst
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
letztes Datenbankupdate: 15.05.2024, 12:28 Uhr. 6.304 Zugriffe im Mai 2024. Insgesamt 813.992 Zugriffe seit April 2013
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