Inhalt: Ein Kurzfilm von Ula Stöckl, mit Grischa Huber und Texten aus "Hyperion" von Hölderlin: "Ich möcht ein freier Land, ein Land voll Schönheit und voll Seele dir zeigen und sagen: dahin rette dich!"
Ula Stöckl: "Als die Mauer aufging, Währungsunion und Einigungsvertrag zustande gekommen waren, hielt es die Schauspielerin Grischa Huber für an der Zeit, etwas zum Trost der Deutschen zu tun, die sie, wie Hölderlin, als ein sehr zerrissenes Volk empfand. Immer schon eine Liebhaberin von J.C.F. Hölderlin, traf sie eine Auswahl unter ihren Lieblingstexten im Roman Hyperion.
Diese Texte richtete sie im Malersaal des Hamburger Schauspielhauses, zu dessen Ensemble sie bis 1991 gehörte, szenisch ein. Eine Stunde dauerte ihr Abend. Überrascht von der sehr positiven Resonanz sowohl der Hamburger Kritik als auch ihres zum Teil recht jungen Publikums, wiederholte sie den Hölderlin-Abend noch mehrere Male.
Als ich einen dieser Abende miterlebt hatte, stand für mich fest, dass ich eine Verbindung schaffen musste zwischen der Sängerin Ilse in meinem Film 'Das alte Lied' und diesem Abend der Schauspielerin Grischa Huber, die seit langem einverstanden war, für den Film das Lied der Ilse zu singen, das Deutschlandlied neu zu interpretieren und die rätselhafte schöne Frau zu spielen, die vielleicht Ilse ist.
Grischa Huber und ich waren uns aber auch einig darüber, dass Teile aus ihrem Abend nicht einfach in den Film zu übertragen sind. Wir fanden die Lösung. Ein Prolog war denkbar. Nun wählte ich neun Textstellen aus den Texten aus, für die Grischa Huber sich entschieden hatte. Wir inszenierten diese Texte in die Landschaft des Todesstreifens, in den Platz, auf dem die abgerissene Mauer zu Schotter verarbeitet wird. Es entstand ein eigenständiger Kurzfilm. Dieser gehört in der vorliegenden Form unverzichtbar vor "Das alte Lied".
Auswahl der im Film verwendeten Texte aus "Hyperion" von Hölderlin:
Es ist auf Erden alles unvollkommen, ist das alte Lied der Deutschen.
Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ich's, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrissener wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen. Ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinanderliegen, indessen das vergossne Lebensblut im Sande zerrinnt?
Deine Deutschen aber bleiben gerne beim Notwendigsten, und darum ist bei ihnen auch so viele Stümperarbeit und so wenig Freies, Echterfreuliches. Doch das wäre zu verschmerzen, müssten solche Menschen nur nicht fühllos sein für alles schöne Leben, ruhte nur nicht überall der Fluch der gottverlassnen Unnatur auf solchem Volke.
Ich möcht ein freier Land, ein Land voll Schönheit und voll Seele dir zeigen und sagen: dahin rette dich! (Quelle: www.ula-stoeckl.com)
Ula Stöckl ist eine Ikone der Frauenbewegung und eine der bemerkenswertesten Filmemacherinnen der Bundesrepublik Deutschland. Sie realisierte mehr als 20 Filme, zu denen sie meist selbst die Drehbücher schrieb und und die überwiegend als Eigenproduktionen entstanden. Ihr Film NEUN LEBEN HAT DIE KATZE (BRD 1968) gilt als erster feministischer Film. Für ihren Film DER SCHLAF DER VERNUNFT (BRD 1984) erhielt sie den Deutschen Filmpreis und den Preis der Deutschen Filmkritik. Mit dem Film DAS ALTE LIED (1992) lieferte sie den ersten Spielfilm nach dem Mauerfall, der sich mit der deutsch-deutschen Realität beschäftigt. Heute ist sie Professorin für Regie und "Frauen im Film" an der University of Central Florida. Viele ihrer Filme reflektieren Erfahrungswelten von Frauen, die sich gesellschaftlichen Zwängen zu entziehen versuchen. (LESPRESS)
Inhalt: Mit fast 50 Jahren verblasst das Nackentattoo "FUCK OF PEOPLE". René, ein asozialer Rückfalltäter mit hellem Verstand, will nicht mehr hinter Gittern sein. Er will leben - und vielleicht sogar lieben.
René wurde 2008 durch das gleichnamige Filmporträt von Helena Trestíková bekannt. Was geschah mit René nach diesem Film?
Helena Trestíková, die bedeutende Vertreterin des tschechischen Zeitraffer-Dokumentarfilms, bringt die Antwort in der Fortsetzung "René - Der Gefangene der Freiheit", in der sie ihren Protagonisten von der Premiere des ersten Films bis in die unmittelbare Gegenwart beobachtet.
Regie: Helena Trestíková; Montage: Jakub Hejna; Produktion: Pavel Strnad, Katerina Cerná; Kamera: David Cysar; Drehbuch: Helena Trestíková; Musik: Tadeás Vercák; Sound Design: Richard Müller Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Erst einmal läuft tatsächlich alles glatt. Wie schön so eine zusammengewürfelte Familie doch sein kann! Rik hält sogar um Toscas Hand an. Doch noch vor der Hochzeit beginnen die ersten Probleme und auf einmal steht die Zukunft der Familie auf dem Spiel. Siem und Winnie allerdings wollen dies nicht einfach so hinnehmen. Nein, Rik und Tosca sollen gefälligst zusammenbleiben. In einem Buch mit Beziehungstipps aus der Bücherei finden sie zehn Tipps für eine gute Beziehung. Etwa dass man sich erst einmal selbst lieben muss. Oder dass man dem anderen auch Raum lassen muss. Nur: Wie sollen sie diese Regeln ihren Eltern beibringen? Ob ein selbst gedrehter Film als Gebrauchsanweisung helfen könnte?
"Ebenso humorvoll und einfallsreich wie die kurzen Filme, die Siem und Winnie für ihre Eltern drehen, ist auch der ganze Film geworden. Am schönsten aber ist, wenn es irgendwann gar nicht mehr so sehr um Rik und Tosca geht und deutlich wird, dass Siem und Winnie bei ihren Dreharbeiten selbst lernen, was Liebe bedeutet. Sie machen Fehler, sie streiten sich, sie sind eifersüchtig und müssen sich wieder versöhnen. Ja, von diesem Film kann man wirklich einiges darüber lernen, wie man miteinander in Beziehungen umgehen sollte. Das gilt für Kinder wie für Erwachsene. Und deshalb kannst du ihn ruhig auch gemeinsam mit deinen Eltern ansehen." (KinderFilmWelt)
Schauspieler: Guus Dam, Jolijt Lub, Marcus Antonius, Thor Braun, Nina Wyss, Fockeline Ouwerkerk, Myrthe Lub, Korneel Evers; Musik: Jorrit Kleijnen, Alexander Reumers; Drehbuch: Maarten Lebens; Montage: Moek de Groot; Kamera: Jan Moeskops; Regie: Mark de Cloe Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Bevor er Romanès genannt wurde, trug Alexandre den Namen Bouglione. Eines Tages schlug er die Tür des Familienzirkus zu: "Zu groß, zu viele Zelte, zu viele Lastwagen, es war nicht mehr menschlich". 20 Jahre später traf er "die schreckliche" Délia, eine Romni aus Rumänien, die Romanes spricht und singt.
Mit ihr hatte er fünf Kinder, darunter vier Mädchen, denen er Akrobatik, Kontorsion oder Jonglieren beibrachte, und er gründete einen kleinen Zirkus, den er Romanès, Zigeunerzirkus, nannte. Diese von einem Dichter angeführte Familie, dieser Clan akrobatischer Wanderer und Musiker will um jeden Preis bewahren, was ihnen am wichtigsten ist: Das Recht, nomadisch und frei zu sein. Ein harter Kampf heutzutage.
Kamera: Jacques Deschamps; Produktion: Dominique Barneaud, Marc Bordure; Regie: Jacques Deschamps; Drehbuch: Jacques Deschamps; Protagonist: Alexandre Romanès, Delia Bouglione-Romanès; Montage: Agnès Bruckert Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Gerade hat Lukas sein Coming Out in der Provinz hinter sich gebracht, da tritt er sein neues Leben in der Großstadt Köln an. Doch gleich bei Ankunft im Zivi-Wohnheim landet er als einziger Junge im Schwesterntrakt. Immerhin wohnt da seine beste Freundin Ine, die mittlerweile bestens in die schwul-lesbische Szene der Domstadt integriert ist.
Unerwartet befindet er sich inmitten eines neuen Freundeskreises und auch gleich seines ersten Flirts mit dem äußerst attraktiven Macho Fabio. Aus der anfänglichen Faszination der ungleichen Jungs für einander entwickelt sich mehr und mehr - bis Fabio hinter das Geheimnis von Lukas kommt, und nun alle gezwungen sind, etwas für ihre Gefühle zu riskieren...
Eine bewegende Geschichte um Liebe, Verwechslung und Identität.
Romantische Coming-of-Age-Story, humorvoll und frech.
"Offizielle Auswahl" - Panorama - 61. BERLINALE
Drehbuch: Sabine Bernardi; Kamera: Moritz Schultheiß; Schauspieler: Silke Geertz, Rick Okon, Max Befort, Liv Lisa Fries, Gilles Tschudi, Julia Schäfle, Felix Brocke; Regie: Sabine Bernardi; Montage: Renata Salazar-Ivancan; Produktion: Janna Velber, Kristina Löbbert Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In einer Straßenbahn der Linie 3 verwöhnt die alte Dame im Leopardenkleid die Fahrgäste mit saftigen Orangen an einem heißen, aber regnerischen Tag im Zentrum von Sarajevo. Nadja, die jugendliche Prinzessin in ihrem rosa Hidschab; Luka, der jungfräuliche Rüpel; ein orthodoxer Priester; ein alter, gruseliger Mann und viele, viele andere gewöhnliche Menschen in dieser Straßenbahn haben nichts gemeinsam, außer einem saftigen Stück Orange. Alle außer einem schüchternen, aber geilen Teenager namens Amar.
Inhalt: Schlittenhunde bestimmen seit vielen Jahren das Leben von Familie Schuchert. Obwohl Vater Bernhard nie einen Hund wollte, besitzt die Familie heute mehr als zwei Dutzend Alaska Huskies. Seine Frau Carola lebt ganzjährig mit den Hunden in Schweden. Tochter Ronja lernte das Leben auf dem Schlitten schon kennen, als sie noch Windeln trug. Ist das noch Hobby oder schon Mission? Und was bedeutet eigentlich Familie, wenn man in einem Rudel lebt?
Der Kurzfilm ist eine Produktion der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf (Potsdam-Babelsberg).
Protagonist: Carola Schuchert, Bernhard Schuchert, Ronja Schuchert; Produktion: Lisa Bayer, Andrea Wohlfei; Musik: Max Clouth; Sound Design: Leo Aderhold; Regie: Simon Ostermann; Drehbuch: Simon Ostermann, Lisa Bayer; Montage: Arno Scholwin; Kamera: Valentin Selmke Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Dokumentarfilm des in Luzern und Berlin lebenden Regisseurs Aldo Gugolz handelt von der Baselstraße in Luzern, einer engen, lauten Straßenschlucht, die mit unterschiedlichen Herausforderungen zu kämpfen hat.
Hippe Ausgehlokale, exotische Läden, Bars und Restaurants prägen die Baselstraße, die ein Schmelztiegel für dutzende Nationen und Sprachen ist. Mit dem Film nähert sich Aldo Gugolz auf sehr feinfühlige Weise den Bewohnerinnen und Bewohnern Luzerns an.
Kamera: Stéphane Kuthy, Aldo Gugolz, Adrian Stähli, Susanne Schüle; Montage: Andreas Zitzmann; Drehbuch: Aldo Gugolz, Christina Caruso, Susanne Schüle; Regie: Aldo Gugolz; Produktion: Thomas Thümena Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ist Erwachsenwerden einfach - und ist Erwachsensein schwer? Die Berlinerin Charlie findet es verdammt schwer, die Erwartungen ihres Umfelds und ihre eigenen auseinanderzuhalten. Ihr Freund Marco möchte ein Kind, und ihr Kollege Gerry mutmaßt ganz ungefragt: "Fünf Jahre zusammen? Na, da seid ihr doch bestimmt bald zu dritt...?"
Doch Charlie ist sich überhaupt nicht sicher: Ist das schön, ein Kind zu haben, oder verschwindet sie selbst dabei mit ihren Bedürfnissen? Charlie wird in ihrem Beruf als Lehrerin gefordert, und so richtig gut läuft es mit Marco gerade nicht. Dabei war am Anfang alles so wunderbar leicht und spontan. Sie hätte gern wieder etwas von der Aufregung von früher, als sie bis in den Morgen tanzen ging.
Anderen fällt das leichter: Gerry kauft sich einen Wohnwagen und will sich Richtung Balkan treiben lassen, ihre beste Freundin bricht mit dem Rucksack nach Asien auf. Und dann wird auch noch Charlies geliebte, lebenslustige Oma krank. Ist es so, das Erwachsensein?
"Rückenwind von vorn" ist ein einfühlsamer und unterhaltsamer Spielfilm des Hildesheimer Regisseurs und Drehbuchautors Philipp Eichholtz, der 2008 mit der Dokumentation "Meine Daten und ich" sein Debüt gab. Deutschlandweite Bekanntheit erlangte er mit der Tragikomödie "Luca tanzt leise" (2016). "Rückenwind von vorn" eröffnete 2018 die Sektion "Perspektive Deutsches Kino" bei der Berlinale.
"Im Film finden sich viele (...) Szenen aus der Lebenswirklichkeit der Generation Y, bei denen stets das Gefühl einer gewaltigen Spontaneität mitschwingt. Kein Wunder, wurden doch große Teile der Dialoge improvisiert, was 'Rückenwind von vorn' ungemein gut tut. Besonders eindringlich und herzerwärmend sind auch die Szenen zwischen Charlie und Gerry geraten. (...) Alles Dinge, die nicht nur Charlie, sondern auch den Zuschauer ein Leben lang begleiten werden: das Hin- und Hergerissen sein zwischen Entscheidungen, Dingen und Personen. Und die Unsicherheit, sich möglicherweise für den falschen Lebensweg entschieden zu haben. Doch diese Ungewissheit macht das Leben letztlich doch auch so spannend." (spielfilm.de)
"Seine besondere Stärke entwickelt 'Rückenwind von vorn' aber in der zweiten Hälfte, wenn Charlies Beziehung zu ihrer Oma mehr in den Vordergrund rückt und sich zwischen ihr und ihrem Kollegen Gerry etwas Wunderbares entspinnt, das sich nicht so leicht einordnen lässt. So ist die schlichte Geschichte voller naher, emotionaler, aufrichtiger Momente und erzählt auf sehr glaubwürdige Weise vom Erwachsenwerden." (Kirsten Loose, auf: Kino Film Welt)
Schauspieler: Aleksandar Radenkovic, Karin Hanczewski, Martina Schöne-Radunski, Angelika Waller, Amelie Kiefer, Ruth Bickelhaupt, Victoria Schulz, Daniel Zillmann, Claudius von Stolzmann; Sound Design: Luke Euan Reed; Montage: Markus Morkötter, Daniel Stephan; Produktion: Oliver Jerke, Philipp Eichholtz; Kamera: Fee Scherer; Musik: Tina Pepper; Regie: Philipp Eichholtz; Drehbuch: Philipp Eichholtz Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Was passiert, wenn eine Bank pleite geht und einen riesigen Büroturm hinterlässt? Zum Beispiel kann dieser Turm von rund 3000 Menschen besetzt und zu einem Wohnprojekt umfunktioniert werden. Selbst wenn es in diesem Turm weder Strom noch Wasser gibt und die steilen Treppenhäuser roh und ohne Geländer blieben.
Zu einer solchen Besetzung kam es ab 2007 im Zentrum der venezolanischen Hauptstadt Caracas. Schon seit 1994 ragt hier eine 45stöckige, 200 Meter hohe Bauruine in den karibischen Himmel. Nach und nach wurde sie besetzt. Erst mit einem Zeltlager, dann durch allmählichen Umbau des Gebäuderohlings zu mehr oder minder provisorischen Wohnungen durch die Hausbesetzer*innen. Wie viele Menschen hier über die Jahre Zuflucht fanden, kann niemand genau sagen. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten waren es wohl über 2500. Auf jeden Fall sind alle Altersgruppen vertreten. Viele Familien kamen, und mit ihnen Kinder, Jugendliche - aber auch Senioren. Aus dem Centro Financiero Confinanzas wurde ein vertikales "barrio": ein Stadtviertel, eine Heimat auf Zeit.
Jedweden Komfort mussten sich die Bewohner selbst organisieren - hatten dafür aber keine ausbeuterischen Vermieter im Nacken. Der Rohbau birgt viele Gefahren - ist aber sicherer als manch andere Slum-Behausung. Und Slums gibt es in Caracas reichlich. Rund die Hälfte der Hauptstadtbewohner lebt in Armutsvierteln.
Stück für Stück haben sich die Hausbesetzer eingebaut, was sie zum Leben brauchen oder für wünschenswert halten: eine provisorische Wasserversorgung, Elektroleitungen, Satellitenschüsseln. Hinzugebaute Mauern sorgen für mehr Sicherheit der Kinder gegen Absturzgefahr. "Das einzige, was uns fehlt, ist ein Aufzug," berichtet eine Bewohnerin. Einkäufe oder gar Möbel über zehn, zwanzig oder mehr Stockwerke nach oben zu befödern - das bleibt eine mühselige Angelegenheit.
Vielen Mitgliedern der sonstigen Stadtgesellschaft von Caracas ist der "vertikale Slum" allerdings ein Dorn im Auge. Weil die Abwasseranlagen nicht regelmäßig von den Stadtwerken gesäubert werden, treten zwangsläufig auch üble Gerüche auf.
Die Außenwelt betrachtete die Bewohner des Torre Confinanzas bald mit einer Mischung aus Angst und Verachtung. Der Turm sei ein Hort der Kriminalität, sagen Anwohner aus der Umgebung in die Kamera. Demgegenüber stehen Bilder, die eine bemerkenswerte Selbstverwaltung im Innern des vertikalen Viertels zeigen, die so gut es geht für Ordnung sorgt, mit einer Art Hausgeld Gemeinschaftsaufgaben finanziert und Fehlverhalten sanktioniert.
Während die städtische Verwaltung das vertikale Viertel jahrelang ignorierte, zog es die Aufmerksamkeit von Stadtplanern und Architekten auf sich. Ein venezolanisches Architekturbüro dokumentierte die Besiedlung des Torre über einen längeren Zeitraum. Sie sahen in der Gemeinschaft eine gelebte Utopie und äußerten die Ansicht, dass die Umnutzung verlassener Gebäude gerade in Schwellenändern ein Wohnmodell der Zukunft sein könnte. Auf der Biennale di Venezia wurde ihre Beobachtung über den Turm 2012 mit einem "Goldenen Löwen" in der Sparte Architektur ausgezeichnet.
Auch der venezolanische Fotograf Alejandro Cegarra (Jg 1989) widmete sich dem Leben im Turm; seine Fotos fanden international Beachtung.
Markus Lenz hat mit RUINA den Menschen im Turm auch ein filmisches Denkmal gesetzt. Sein Film erzählt von Schwierigkeiten und Erfolgen beim Aufbau einer Sozialgemeinschaft, von Not, Stolz und Erfindungsreichtum.
Aktualisierung: Der Torre Confinanzas wurde 2014 geräumt, seine Bewohner umgesiedelt. 2018 wurde das Gebäude bei einem Erdbeben beschädigt.
Drehbuch: Gesa Marten; Kamera: Markus Lenz, Leonardo Acevedo; Sound Design: Judith Nordbrock, Leonardo Acevedo; Produktion: Markus Lenz; Regie: Markus Lenz; Stimme: Yasmin Angel Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein spannender Thriller für die ganze Familie! Noora lebt gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Morten an der norwegischen Küste. Die Tage verbringt sie mit Schwimmen und Boot Fahren. Als die 12-Jährige ein gestrandetes Robbenbaby findet, ist es mit der Sommeridylle vorbei. Noora bringt die kleine Robbe in ein Versteck und versorgt sie heimlich, nicht ahnend, dass sie damit die Aufmerksamkeit von Schmugglern auf sich zieht, die in der rauen See ein wertvolles Paket verloren haben. Als Morten tatsächlich das Paket entdeckt, sind die Kinder plötzlich in großer Gefahr.
Die KinderFilmWelt schreibt: "Gegen Ende des Films geht es richtig actionreich zu, inklusive einer Verfolgungsjagd per Boot. Vorher baut der Film vor allem dadurch ganz viel Spannung auf, dass er mit dem Wissensvorsprung der Zuschauerinnen und Zuschauer arbeitet. (...) Später ist der Erfahrungsvorsprung der Kinder für die Spannung wichtig. In diesem Film stellen sich die Gegenspieler nämlich nicht idiotisch an, sondern sind ernst zu nehmende Gegner. Und die Kinder haben auch keine supertollen technischen oder körperlichen Fähigkeiten, sondern kennen sich einfach sehr gut an ihrem Wohnort aus. Dank dieser realistischen Darstellung der Figuren ist der Nervenkitzel besonders hoch. (...) Für Verschnaufpausen während der ganzen Aufregung sorgen zu Beginn die (Unterwasser-)Aufnahmen von Noora und dem süßen Seehund - und die schönen Bilder der norwegischen Schärenküste."
Inhalt: Was heißt es, im eigenen Körper gefangen zu sein und nicht gesehen zu werden? Die junge Autistin Veronika Raila entführt uns in ihre einzigartige Erfahrungs- und Lebenswelt. Veronika ist hypersensibel und von Geburt an schwer behindert. Sie hat schmerzhaft erlebt, was es heißt, als Person nicht wahrgenommen zu werden. Als Kind wurde ihr ein IQ von 0 attestiert. Nur ihre Eltern glaubten, dass es anders ist.
Heute veröffentlicht Veronika Prosa und Lyrik, studiert Literatur und Theologie. Mit dem vorliegenden Film nimmt sie gemeinsam mit Regisseur Mark Michel ihr eigenes Leben in den Blick. Der Film kombiniert ihre Texte und Gedanken mit behutsam ins Bild gesetzten Alltagsbeobachtungen, poetischen Naturaufnahmen und den flüchtigen, aber eindrücklichen Sandanimationen der Künstlerin Anne Loeper zu einem Essay über Freiheit und Wahrnehmung.
Dabei ist "Sandmädchen" mehr als die Fortsetzung des preisgekrönten Kurzfilms "Veronika", den Michel 2011 über Raila drehte. Heute ist Veronika nicht nur Protagonistin, sondern kreative Partnerin, die den Film mit ihren pointierten Texten trägt und zur Illustration ihres Innenlebens immer wieder detaillierte Bildvorschläge macht. In einem tiefgründigen, teilweise auch ausgesprochen humorvollen Dialog mit Mark Michel wird Veronika schließlich selbst zur Reiseleiterin in ihre ganz eigene Welt aus Sand, Musik und Worten. Im Mittelpunkt des Dokumentarfilms stehen weniger Veronikas Einschränkungen als ihr Wissensdurst und ihr klarer, bestimmter Blick auf Kunst und Gesellschaft.
Sandmädchen gibt einen Einblick in Veronikas Leben und konfrontiert uns mit unseren eigenen Vorurteilen. Der Film ist ein guter Ausgangspunkt für die Diskussion über den gesellschaftlichen Umgang mit Behinderung in den Fächern Gemeinschaftskunde und Ethik und ein Anlass, sich mit der Frage auseinander zu setzen, wo die Grenzen zwischen Normalität und Behinderung denn gezogen werden können. Wer Veronika in diesem Film erlebt, dem wird klar, dass Kategorien wie "normal" oder "behindert" keinen Sinn ergeben, weil es "die Normalität" nicht gibt. Veronika definiert sich - wie alle Menschen - nicht darüber, was an ihr normal ist, sondern darüber, was an ihr besonders ist. Mit dieser Perspektivverschiebung gelingt es auch den Zuschauenden schnell, die junge Frau als unverwechselbare Persönlichkeit wahrzunehmen. Die im Film genutzte Sandanimationstechnik kann Im Kunstunterricht gut als zweite Darstellungsebene analysiert werden. Die flüchtigen Sandbilder veranschaulichen die zerbrechliche, aber dennoch hochkomplexe Persönlichkeit der jungen Frau auf nahezu perfekte Weise. (Luc-Carolin Ziemann)
Produktion: Mark Michel; Montage: Andreas Baltschun, Ed van Megen; Protagonist: Petronilla Raila, Veronika Raila, Petronella Rößle, Uwe Raila; Kamera: Ines Thomsen; Musik: Alex Komlew; Drehbuch: Veronika Raila, Mark Michel; Regie: Mark Michel Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Sommer 1980: Der zwölf Jahre alte Oktay wuchs nach seiner Geburt bei seiner Großmutter in der Türkei auf. Nun aber soll er zu seinen in Deutschland lebenden Eltern Fatma und Sabri ziehen, die er eigentlich kaum kennt. Aber auch der Wechsel von der beschaulichen türkischen Provinz ins deutsche Großstadtleben ist für den Jungen ein echter Kulturschock. Oktay ist zwar ein aufgeweckter, lebensfroher Junge, aber in seinem neuen Zuhause fühlt er sich nicht wohl. Er verschließt sich, zieht sich zurück. Allein der 75-jährigen Nachbarin Anna gelingt es, ein Vertrauensverhältnis zu dem Jungen aufzubauen. Die ungewöhnliche Frau steht ihm mit großmütterlichem Rat zur Seite, aber die großen Hürden und Probleme des Alltags muss Oktay trotzdem alleine bewältigen.
Regisseur und Autor Yilmaz Arslan gelingt durch die Augen eines Kindes ein sensibler Blick auf die bundesdeutsche Gesellschaft, wobei er in metaphernreichen Bildern die schönen und die hässlichen Seiten des Lebens zeigt.
"Das Leben ist kein Wunschkonzert, erklärt Anna dem zwölfjährigen, an Hämophilie erkrankten Oktay. Es gebe nun einmal Schicksalsschläge, denen man sich fügen müsse. Das hat sie am eigenen Leib erfahren. Und ihre Maxime gelte genauso für ihn als Kind. Doch die Ersatz-Großmutter weiß auch, wie sich Unheil entschärfen lässt. Es bedarf Menschen wie ihrer, mit denen Oktay seinen Schmerz teilen kann. (...) Das Entwicklungsdrama 'Sandstern' unterstreicht, dass man sich mit der eigenen Geschichte aussöhnen sollte. Daraus strömt der Stoff für poetische Geschichten. Und das Geschichtenerfinden und -erzählen würdigt der Regisseur als große Kulturleistung. Mit ihr können schmerzhafte Erfahrungen nicht nur verarbeitet werden. Sie können wie dieser bezaubernde Film zur Kraftquelle für andere und gegen den Zeitgeist werden." (Heidi Strobel, Kinder und Jugend Film Portal)
Schauspieler: Larisa Faber, Marcus Eim, Erdal Yildiz, Taies Farzan, Katharina Thalbach, Stefan Weinert, Hilmi Sözer, Roland Kagan Sommer; Regie: Yilmaz Arslan; Produktion: Yilmaz Arslan, Elise André, Donato Rotunno; Kamera: Jako Raybaut; Musik: Firas Hassan; Drehbuch: Yilmaz Arslan; Montage: Sophie Vercruysse Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Sommer 1980: Der zwölf Jahre alte Oktay wuchs nach seiner Geburt bei seiner Großmutter in der Türkei auf. Nun aber soll er zu seinen in Deutschland lebenden Eltern Fatma und Sabri ziehen, die er eigentlich kaum kennt. Aber auch der Wechsel von der beschaulichen türkischen Provinz ins deutsche Großstadtleben ist für den Jungen ein echter Kulturschock. Oktay ist zwar ein aufgeweckter, lebensfroher Junge, aber in seinem neuen Zuhause fühlt er sich nicht wohl. Er verschließt sich, zieht sich zurück. Allein der 75-jährigen Nachbarin Anna gelingt es, ein Vertrauensverhältnis zu dem Jungen aufzubauen. Die ungewöhnliche Frau steht ihm mit großmütterlichem Rat zur Seite, aber die großen Hürden und Probleme des Alltags muss Oktay trotzdem alleine bewältigen.
Regisseur und Autor Yilmaz Arslan gelingt durch die Augen eines Kindes ein sensibler Blick auf die bundesdeutsche Gesellschaft, wobei er in metaphernreichen Bildern die schönen und die hässlichen Seiten des Lebens zeigt.
"Das Leben ist kein Wunschkonzert, erklärt Anna dem zwölfjährigen, an Hämophilie erkrankten Oktay. Es gebe nun einmal Schicksalsschläge, denen man sich fügen müsse. Das hat sie am eigenen Leib erfahren. Und ihre Maxime gelte genauso für ihn als Kind. Doch die Ersatz-Großmutter weiß auch, wie sich Unheil entschärfen lässt. Es bedarf Menschen wie ihrer, mit denen Oktay seinen Schmerz teilen kann. (...) Das Entwicklungsdrama 'Sandstern' unterstreicht, dass man sich mit der eigenen Geschichte aussöhnen sollte. Daraus strömt der Stoff für poetische Geschichten. Und das Geschichtenerfinden und -erzählen würdigt der Regisseur als große Kulturleistung. Mit ihr können schmerzhafte Erfahrungen nicht nur verarbeitet werden. Sie können wie dieser bezaubernde Film zur Kraftquelle für andere und gegen den Zeitgeist werden." (Heidi Strobel, Kinder und Jugend Film Portal)
Montage: Sophie Vercruysse; Drehbuch: Yilmaz Arslan; Schauspieler: Erdal Yildiz, Stefan Weinert, Taies Farzan, Katharina Thalbach, Hilmi Sözer, Larisa Faber, Marcus Eim, Roland Kagan Sommer; Produktion: Donato Rotunno, Yilmaz Arslan, Elise André; Musik: Firas Hassan; Kamera: Jako Raybaut; Regie: Yilmaz Arslan Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In ihrem dokumentarischen Kurzfilm erzählt Regisseurin Alex Anna von ihren Kämpfen mit Ängsten, Depressionen und Selbstverletzung. Dabei wird ihr Körper zur Leinwand: Ihre Narben erwachen zum Leben und erzählen die Geschichte einer permanenten Selbstverletzung. Live-Action und Animation verflechten sich einer poetischen Reflexion, intim und universell zugleich .
Die ausdrucksstarke Bildhaftigkeit des Films lädt zu einem offenen Dialog ein. Die Bilder von Schnitten und Blut wurden animiert, doch die Narben am Körper der Filmemacherin werden real abgebildet. Damit findet Alex Anna einen Weg, um offen über das Thema "Selbstverletzung" zu sprechen und zugleich ihre eigene Zerbrechlichkeit aufzuzeigen. Der Film wird Teil ihrer eigenen Heilung und schenkt zugleich anderen, ähnlich Betroffenen Sichtbarkeit, Kraft und Stärke. Er weist einen Weg, sich mit der eigenen Vergangenheit zu auseinanderzusetzen und dabei doch zu sich selbst zu stehen.
"Der Film nutzt die Besonderheiten der Selbstverletzung, um über universelle menschliche Erfahrungen von Isolation, Trauer, Sucht und Heilung zu sprechen. Er erforscht die fehlenden Teile unserer emotionalen und geistigen Gesundheit und lädt dazu ein, miteinander reden, unseren Schmerz zeigen, unsere Geschichten erzählen. Egal, wie schmerzhaft, unangenehm oder schwierig." (Melissa Lyman, Interview Movies in Big Shiny Robot).
"Scars" feierte seine Premiere auf dem Toronto International Filmfestival.
Musik: Victor Novak; Produktion: Kelyna N. Lauzier, Alex Anna; Sound Design: Clara Zilliox, Thibaut Demoor; Protagonist: Alex Anna; Drehbuch: Alex Anna; Regie: Alex Anna; Montage: Valérie Tremblay; Kamera: Marilee Goulet Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein Dokumentarfilm vom Novemberfilm Kollektiv: Hausbesetzungen in Berlin - Eine Entwicklung, die 1971 mit der Besetzung des "Georg-von-Rauch-Hauses" begann...
Lexikon des Internationalen Films: "Dokumentation über die Auseinandersetzungen zwischen Hausbesetzern und Polizei in Berlin Anfang 1981. Trotz des Verzichts auf Kommentar ein offen parteilicher Film, der weniger eine politische Analyse anstrebt als eine hautnahe Zustands- und Stimmungsbeschreibung."
Regie: Niels Bolbrinker, Barbara Hennings, Klaus Salge; Kamera: Barbara Hennings, Klaus Salge, Niels Bolbrinker; Drehbuch: Barbara Hennings, Niels Bolbrinker, Klaus Salge; Musik: Andi Brauer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eine Automobilkauffrau, die Karriere machen möchte, eine alleinstehende Bankangestellte, die eine Schuhsammlung besitzt und mit ihren Katzen lebt. Eine Mutter, die Gründerin eines Internetforums ist, das sich mit ästhetischen Operationen befasst. Eine Frau, die Probleme mit ihrem Übergewicht hatte und ein Friedhofsgärtner, der sein Leben bis ins Endliche vorgeplant hat. Menschen aus der deutschen Mittelschicht. Auf den ersten Blick scheint an den Protagonisten in Schönheit nichts ungewöhnlich zu sein, allerdings haben sie alle etwas vermeintlich Außergewöhnliches gemeinsam - eine Schönheitsoperation. Carolin Schmitz gewährt dem Zuschauer einen Einblick in das Leben von Menschen, die sich im Namen der Schönheit unters Messer gelegt haben, aber auch von Menschen, die plastische Operationen durchführen. Welche Lebensentwürfe haben diese Personen? Was verstehen sie unter Schönheit? Die Protagonisten in "Schönheit" reden offen und nicht ohne Stolz über ihre Eingriffe. Sie verstehen die OP nur als Baustein, der das Leben insgesamt besser und schöner machen soll. Das Ergebnis des Eingriffs gehört gewissermaßen zum guten Lebensstandard, wie ein schnelles Auto, ein Personal Trainer, teure Kleidung oder der regelmäßige Besuch beim Friseur und bei der Kosmetikerin. Im Verlauf des Films wird klar, dass sich die Protagonisten im Spannungsfeld zwischen individueller Autonomie und Hörigkeit gegenüber sozialen Normen bewegen. Es wird jedoch auch immer deutlicher, welche ganz eigene Bedeutung Schönheit und Schönsein für jeden Einzelnen hat.
Montage: Stefan Oliveira Pita; Drehbuch: Carolin Schmitz; Regie: Carolin Schmitz; Produktion: Titus Kreyenberg; Kamera: Hajo Schomerus Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Schon vor dem Mauerfall porträtiert der gelernte Fotograf Sven Marquardt, heute auch durch sein markantes Aussehen als Türsteher des legendären Technoclubs Berghain weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt, die subkulturelle Ost-Berliner Szene in ausdrucksstarken Schwarz-Weiß-Fotografien. Nach 25 Jahren Unterbrechung seines künstlerischen Schaffens erfindet sich Marquardt inzwischen noch einmal neu und erlangt mit seinen Ausstellungen, Publikationen und Auftragsarbeiten Weltruhm. Seine Werke strahlen Nacht, Rausch, Exzess und Dunkelheit aus, obwohl sie meist bei Tageslicht entstehen. Die Porträts seiner DJs, Musiker, Türsteherkollegen sind erotisch, lässig, schmutzig und existenziell. Nach FASSBINDER, FÜNF STERNE und FAMILIE BRASCH trifft Regisseurin Annekatrin Hendel in ihrem neuen, wieder sehr persönlichen Film, Sven Marquardt und zwei seiner Weggefährten aus der gemeinsamen Ostberliner Punkzeit: Robert Paris und Dominique "Dome" Hollenstein.
SCHÖNHEIT & VERGÄNGLICHKEIT" erzählt von drei Freunden mit einer gemeinsamen Jugend, deren Werdegang geprägt ist von ihrem künstlerischen Blick auf die Welt, von Radikalität und Offenheit. Aber es ist auch ein Film über die unbedingte Sehnsucht nach Individualität und Unangepasstheit, Rebellion, Älterwerden, Liebe und Freundschaft in ganz unterschiedlichen Werte-Systemen.
Und es ist ein Berlin-Film. Robert Paris` großartige Stadt-Ansichten erzählen vom Wandel der Stadt, vom eigenwilligem Charme menschenleerer Straßen, vernagelter Türen und blinder Fenster. Ein ungewöhnlicher Film, entstanden im 30. Jahr nach dem Mauerfall.
Musik: Robert Lippok; Kamera: Martin Farkas; Produktion: Annekatrin Hendel; Protagonist: Robert Paris, Dominique Hollenstein, Sven Marquardt; Drehbuch: Annekatrin Hendel; Montage: Gudrun Steinbrück; Regie: Annekatrin Hendel Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Schon vor Jahren kehrte Mirko Talhammer (Lucas Gregorowicz) dem Schrottplatz seines Vaters und seiner Familie den Rücken, um in der Großstadt etwas Besseres aus sich zu machen. Einiges Tages kommt jedoch Mirkos Vater unter dubiosen Umständen ums Leben. Zu seiner großen Überraschung erbt der "verlorene Sohn" den herunter gewirtschafteten Schrottplatz - zusammen mit seinem jüngeren Bruder Letscho (Frederick Lau). Schnell wird beiden klar: Wenn sie den vom Ruin bedrohten Schrottplatz und damit die Existenz der ganzen Familie retten wollen, müssen sie das Kriegsbeil zwischen sich begraben und den letzten kühnen Plan ihres Vaters gemeinsam verwirklichen: Einen Zugraub im ganz großen Stil!
"Die Geschichte vom verlorenen Sohn kreuzt sich mit der von den beiden ungleichen Brüdern - das sind natürlich Stereotype. Aber Max Zähle kann seine Figuren mit Leben füllen. Neben seinen beiden Hauptdarstellern helfen ihm noch der in diesem Film eher bodenständig denn abgedreht eingestellte Lars Rudolph und Mumblecore-Shootingstar Heiko Pinkowski in prägnanten Nebenrollen. Unter den teutonischen Werken der letzten Jahre, die für ein großes Publikum gedacht sind, ist 'Schrotten!' eine löbliche Ausnahme. Keine Peinlichkeiten, keine Zoten, nichts Ordinäres. Man muss die grundsympathische Prollkomödie in eine Reihe stellen mit Peter Thorwarths 'Bang Boom Bang'. (epd medien)
Produktion: Dirk Decker, Andrea Schütte, Max Zähle; Drehbuch: Max Zähle, Oliver Keidel; Schauspieler: Frederick Lau, Jan-Gregor Kremp, Anna Bederke, Heiko Pinkowski, Lucas Gregorowicz, Alexander Scheer, Lars Rudolph, Michael von Rospatt; Musik: Gary Marlowe; Montage: Sebastian Thümler; Regie: Max Zähle; Kamera: Carol Burandt von Kameke Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Film zeigt ein Schuljahr im Leben von vier Teenagern, die sich nach ihrer gemeinsamen Zeit auf der inklusiven Grundschule "Berg Fidel" trennen mussten, um auf unterschiedlichen Schulen weiter zu lernen. Es geht um das Erreichen von Noten und Abschlüssen und die Suche nach Anerkennung, aber auch um die persönlichen Wünsche und Sorgen der Protagonisten, die mitten in der Pubertät stehen.
Sechs Jahre nach "Berg Fidel - Eine Schule für alle" (2011) - ebenfalls auf dieser Plattform zu sehen - über eine inklusive Grundschule in Münster heftet sich die Dokumentaristin Hella Wenders erneut an die Fersen der damaligen Protagonisten.
"Was sind Träume, Hoffnungen, Sorgen, Ängste und Nöte junger Heranwachsender? Wenders zweiter Film gewährt wertvolle Einblicke in das Leben, Lernen und Erwachsenwerden unter zum Teil schwierigen Umständen. Der Film zeigt, wie wichtig und kostbar es ist, in einer durch Vielfalt und Respekt geprägten Umgebung groß zu werden und was die Protagonisten aus ihrer inklusiven Grundschulzeit mitgenommen haben." (aktion mensch)
Kamera: Luca Lucchesi; Musik: Tina Pepper; Regie: Hella Wenders; Produktion: Maximilian Leo, Jonas Katzenstein, Hella Wenders; Montage: Verena Neumann; Drehbuch: Hella Wenders Standort: Filmfriend Streamingdienst
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