Inhalt: Loyalität, Liebe, Macht, Verrat, Krieg. Helgard Haug und Daniel Wetzel von Rimini Protokoll suchen in ihrer Feldstudie zu Schillers "Wallenstein" die überzeitlichen Konfliktfelder hinter dem Text, sie wenden Schiller auf die Gegenwart an. 2005 entsteht zunächst eine dokumentarische Inszenierung, die keine Schauspieler, sondern Menschen, die sich selbst spielen, zeigt. "Spezialisten des Alltags" aus Mannheim und Weimar, traten Schillers Wallenstein-Protagonisten mit ihrer Biografie entgegen. Zehn Menschen aus zwei Städten, die zu den gegensätzlichen ideologischen Blöcken entlang des Eisernen Vorhangs gehörten: Experten für Aufstieg und Fall im politischen Ränkespiel der Macht, Loyalität und Gehorsam oder eben auch das Individuum in rasanten politischen Umbruchphasen. Für ihr Konzept des Anti-Drama-Theater erhielten Haug, Kaegi, Wetzel alias das Rimini-Protokoll im November 2007 den Sonderpreis des Deutschen Theaterpreises DER FAUST, im April 2008 wurde ihnen in Thessaloniki der Europäische Theaterpreis in der Kategorie Neue Realitäten verliehen. Mit ihrer Wallenstein Inszenierung waren sie beim Berliner Theatertreffen, den Zürcher Festspielen, den Hamburger Autorentheater-Tagen und beim Festival Mettre en Scène in Rennes zu Gast.
Nun haben Helgard Haug und Daniel Wetzel mit diesen Experten der Wirklichkeit "Wallenstein" noch einmal für die Kamera inszeniert. Mit den Mitteln des Theaters ist eine ausgefallene Dokumentation geglückt, die "Wallenstein" in einer assoziativen Übertragung zum Kraftfeld außerhalb des Theaters macht. Diese Theater-Dokumentation ist mit ihren gleichsam lebenden Protokollen so dicht an der Wirklichkeit dran wie selten, weil die Protagonisten authentisch als sie selbst immer ein wenig auch die Wallensteins, Piccolominis und Gräfin Terzkys dieser Welt sind: treue Verräter, Strippenzieher und Opfer von Intrigen.
Produktion: Christian Beetz; Kamera: Philipp Weigold, Till Kind, Max Preiss; Musik: Daniel Psimenou; Regie: Daniel Wetzel, Helgard Haug; Montage: Stefanie Saghri Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Waldheim nein, Waldheim nein!" skandiert eine Menschenmenge 1986 auf den Straßen Wiens. Die Filmemacherin Ruth Beckermann ist eine der AktivistInnen. Mit Kamera und Mikrophon bewaffnet will sie die Wahl Kurt Waldheim zum österreichischen Bundespräsidenten verhindern.
Mehr als 30 Jahre später analysiert sie mit ihren eigenen Aufnahmen und einer Fülle von Archivmaterial die "Waldheim-Affäre" als einen Wendepunkt der österreichischen Nachkriegsgeschichte. Sie rekonstruiert, wie der Jüdische Weltkongress in New York und internationale Medien nach und nach die Lücken in der Kriegsbiografie des ehemaligen österreichischen Außenministers und UN-Generalsekretärs aufdeckten: Waldheim hatte seine Tätigkeit als Offizier der Wehrmacht von 1942-44 stets verschwiegen und bestritt jede Beteiligung an NS-Verbrechen, ja selbst die damalige Kenntnis davon. Doch je erdrückender die Vorwürfe wurden, desto erfolgreicher erwies sich in Österreich die Mobilisierung eines dumpfen Wir-Gefühls mit antisemitischen Untertönen. Obwohl eigentlich alle die Wahrheit kannten, war das Land bis dahin geschickt darin gewesen, sich selbst und der Welt vorzutäuschen, Österreich sei das "erste Opfer der Nazis" gewesen - eine Lebenslüge, die in Sonntagsreden, Büchern und Heimatfilmen jahrzehntelang reproduziert worden war. Auch wenn Waldheim am Ende tatsächlich zum Bundespräsidenten gewählt wurde und bis 1992 im Amt blieb, leitete sein Sieg aus heutiger Sicht seine eigentliche Niederlage ein. Er blieb während seiner gesamten Amtszeit international isoliert, und das offizielle Österreich öffnete sich endlich der längst überfälligen Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit.
"Waldheims Walzer" ist ein Film über Lügen, Wahrheit und "alternative Fakten". Über individuelles und kollektives Bewusstsein. Ein Lehrstück über das Schüren von Emotionen, die mediale Schaffung von Feindbildern und den erfolgreichen Einsatz von populistischer Propaganda und antisemitischen Parolen während eines Wahlkampfs. Ruth Beckermanns Film zeigt aber auch, wie gründlich eine wachsame Zivilgesellschaft ein Land verändern kann. Nach ihrem preisgekröntem Spielfilmdebüt "Die Geträumten" (2016) kehrt die Regisseurin mit "Waldheims Walzer" in die dokumentarische Form zurück und setzt damit ihr international gefeiertes Dokumentarfilmkino ("Die papierene Brücke", 1987; "Jenseits des Krieges", 1996; "American Passages", 2011) fort.
Inhalt: WEM GEHÖRT MEIN DORF? ist ein persönlicher Film über das Wesen der Demokratie. Zwischen weißer Bäderarchitektur und sanftem Meeresrauschen zeigt Regisseur Christoph Eder am Beispiel seines Heimatorts, dass politische Mitbestimmung nirgendwo so unmittelbar ist wie in der Lokalpolitik.
Im Mikrokosmos des Ostseebads und seiner Bewohner werden Themen von weltumspannender Brisanz verhandelt. Denn hier stehen die Interessen von Investoren gegen das Gemeinwohl der Einheimischen. Es geht um den Ausverkauf einer Kommune im ländlichen Raum, Turbo-Tourismus, Strukturwandel, Gentrifizierung, Naturschutz.
Von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) hat WEM GEHÖRT MEIN DORF? das Prädikat "besonders wertvoll" erhalten, in der Jury-Begründung heißt es: "Spannend wie ein Spielfilm entwickelt sich auch dank großartiger Protagonist*innen ein demokratischer Kampf um die Mitbestimmung um das Göhrener Schicksal."
Der Film zeigt, dass Veränderung im Kleinen beginnen und dabei große Wellen schlagen kann.
***
Auf kräftigen Gegenwind stößt die auf Wachstum und Investitionen ausgerichtete Lokalpolitik im beliebten Ostseebad Göhren auf Rügen, der Heimat des Filmemachers Christoph Eder. Als die letzte unberührte Küste bebaut werden soll und das einzigartige, malerische Naturschutzgebiet in Gefahr ist, regt sich deutlich der Unmut unter einigen Bürger*innen. Seit Jahren dominiert eine Gruppe von Männern, die "Vier von der Stange", den Gemeinderat. Sie unterstützen sämtliche Projekte eines millionenstarken Bauinvestors aus Nordrhein-Westfalen, der in Göhren nach der Wende so viele Hotels und Ferienhäuser baute wie kein anderer. Die engagierten Göhrener Nadine und ihr Vater Bernd erkennen schnell, dass sie nur gemeinsam mit Gleichgesinnten etwas ändern können. Sie gründen eine Bürgerinitiative und treten bei der Kommunalwahl an. Schaffen sie es, sich gegen das Geld und die Mächtigen zu stellen und ihr Dorf in eine andere Zukunft zu führen?
Kamera: Domenik Schuster; Regie: Christoph Eder; Produktion: Guido Schwab, Marcel Lenz; Montage: Patrick Richter; Drehbuch: Christoph Eder; Musik: Anna Kühnlein Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Antonio Skármeta, der 1973 aufgrund der Militärdiktatur aus Chile fliehen musste, interviewt in dem Film verschiedene chilenische Künstler, die ebenfalls in Europa im Exil leben. Wie verändern sich die Arbeitsmöglichkeiten für die Künstler weit abseits von ihrer Heimat? Was für Probleme stellen sich? Was gewinnen sie durch ihre besondere Lage hinzu? Skármeta bezeichnet seinen Film als "Tagebuchfilm". Die Dokumentation beinhaltet einen 10-minütigen Spielfilm.
Produktion: Joachim von Vietinghoff; Regie: Antonio Skármeta; Musik: Sergio Vesely; Drehbuch: Antonio Skármeta Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Warum wählen wir? Was macht ein Prõäident? In diesem locker geschriebenen und witzig gestalteten Buch erfahren Kinder jede Menge über die komplexe Welt der Politik. Schwierige Sachverhalte werden verständlich aufbereitet und mit anschaulichen Beispielen aus dem Alltag gespickt. Nicht nur die historische Entwicklung der modernen Politik und die verschiedenen Regierungsformen wie beispielsweise Monarchie und Demokratiewerden erörtert, sondern auch die Aufgaben der Regierung, das Parteiensystem, die Rechte und Pflichten der Bürger und die Möglichkeiten des eigenen Engagements. Inklusive eines Who is Who? wichtiger internationaler Politiker! Systematik: Jugendsachbuch Umfang: 96 S. : zahlr. farb. Abb. Standort: Geschichte ISBN: 978-3-8310-1682-2
Inhalt: WHERE THE WIND BLEW erzählt die Geschichte, wie die Supermächte des Kalten Krieges in ihrem Wettlauf um die Entwicklung immer tödlicherer Bomben vierzig Jahre lang Waffen entwickelten, die in der Lage waren, ganze Nationen auszulöschen, während sie ihre eigene verletzliche Bevölkerung im Namen der nationalen Sicherheit opferten. Anhand von Archivmaterial und Zeugenaussagen sowohl der Betroffenen als auch der Beteiligten an diesen eskalierenden Ereignissen zeigt "Where the Wind Blew" nicht nur, wie gewöhnliche Menschen in Unwissenheit leiden durften, sondern auch, wie sie sich mit persönlicher Stärke und Mut ihren Regierungen widersetzten. Sie trugen dazu bei, den Lauf der Geschichte zu verändern, indem sie sich zunächst auf nationaler und dann auf internationaler Ebene zusammentaten, um schließlich gegen Atomwaffentests zu triumphieren. Kasachstan war 1989 das erste Land, das sein Testgelände schloss und damit den Weg für ein internationales Teststopp-Abkommen ebnete. Mit diesem Sieg ist die Geschichte natürlich noch nicht zu Ende. Trotz der Verträge und Versprechen bauen die Supermächte (und einige Nicht-Supermächte) heute wieder ihre Atomwaffenarsenale auf. Angesichts der zunehmenden weltweiten Spannungen und der realen Befürchtung, dass Atomwaffen zunehmend instabilen Regimen und Gruppen zur Verfügung stehen, müssen wir mehr denn je an die Lehren aus der Geschichte erinnert werden. Wir mögen in Bezug auf Atomtests selbstgefällig geworden sein - aber die "Doomsday Clock", die uns vor der Bedrohung durch die globale nukleare Zerstörung warnt und uns dem Armageddon näher bringt, tickt unaufhörlich gegen Mitternacht.
Montage: Gregers Sall, Chris Wyatt; Musik: Nicholas Singer; Kamera: Richard Blanshard; Drehbuch: Lynette Singer; Produktion: André Singer; Stimme: Alice Arnold; Regie: André Singer; Sound Design: Paul Paragon Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Kurz vor dem Zusammenbruch der DDR reist Helke Misselwitz mit dem Zug durch das Land, um ostdeutsche Frauen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft zu interviewen. In diesem dokumentarischen Meisterwerk offenbaren Frauen ihre persönlichen und beruflichen Frustrationen, Hoffnungen und Bestrebungen - und malen dabei ein Porträt einer sich verändernden Gesellschaft. Die Landschaft und die Architektur der DDR, die Thomas Plenert in Schwarzweiß auf 35 mm gedreht hat, bilden den Hintergrund für die Geschichten.
Regie: Helke Misselwitz; Drehbuch: Helke Misselwitz, Thomas Plenert; Musik: Mario Peters; Stimme: Helke Misselwitz; Montage: Gudrun Steinbrück; Kamera: Thomas Plenert Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Aufgrund mutmaßlicher Wahlfälschungen erhoben sich in Russland nach den Parlamentswahlen vom 5. Dezember 2011 vielstimmige Proteste. Sie blieben nicht auf Moskau und St. Petersburg beschränkt. Die Bewegung mobilisierte Bürger im ganzen Land. Landesweit erreichten einzelne Demonstrationen deutlich über 100.000 Teilnehmer*innen.
Im März 2012 folgte eine weitere umstrittene Wahl. Vladimir Putin hatte eine Präsidial-Amtszeit lang als Ministerpräsident pausiert; Dmitri Medwedjew hatte in dieser Zeit das Amt inne. Nun rief Putin erneut zu seiner Wiederwahl auf und wurde im März mit deutlicher Mehrheit wiedergewählt. Das gesamte Verfahren benachteiligte Gegenkandidaten jedoch sehr stark. Die Welle von Großprotesten hielt auch über die Zeit der Präsidentschaftwahl an.
Sowohl einzelne Demonstrationen als auch die Bewegung als ganzes war der mit Abstand größte öffentlich Ausdruck von Bürger-Unmut, den Russland seit dem Zerfall der Sowjetunion erlebt hatte. Die Reaktion des Kreml folgte auf dem Fuße: Seither erschweren und kriminalisieren eine Reihe von Gesetzen organisiertes bürgerschaftliches und oppositionelles Handeln in Russland weiter. Ein wesentlicher Bestandteil des systematischen Kleinhaltens von Opposition besteht darin, sie als "ausländisch gesteuert" zu brandmarken.
Winter Go Away (Zima - Ukhodi! deutsch: Winter, verschwinde!) dokumentiert den russischen Protestwinter und nachfolgenden -frühling. Zehn Studenten der renommierten unabhängigen Moskauer Dokumentarfilmschule von Marina Razbezhkina und Michail Ugarow waren mit ihren Kameras ausgeschwärmt, um zu zeigen, wer da seine Stimme erhob. Sie sammelten mehr als 1000 Stunden Material. Der daraus entstandene Film zeigt, wie zahlreich und vielfältig, wie radikal aber friedlich, wie ideenreich und engagiert diese Bewegung war. Junge und ältere Menschen beteiligen sich. Eine mondäne Moskauerin protestiert einsam mitten in der Hauptstadt und diskutiert mit einem Putin-Anhänger. "Raz, twa, tri - Putin ukhodi!" (1, 2, 3 - Putin hau ab) skandieren Demonstranten auf einem "Marsch für faire Wahlen", während junge Aktivisten die gleiche Forderung auf einem Banner in luftiger Höhe anbringen.
Zu sehen ist auch, wie unterschiedlich die Anliegen und Haltungen der Protestierenden sind. "Nationalisten sind heute die einzige Macht, die das Recht haben, Russland zu führen", sagt ein Oppositioneller in Diskussion mit einer Schulklasse. Die Filmemacher kontrastieren seine Aussage mit der ebenfalls an den Protesten beteilgten Punkband Pussy Riot, die als Ziel Gendergerechtigkeit angibt. Geeint ist diese sehr vielfältige Bewegung keinesfalls - aber dennoch voller Hoffnung.
Unter den dokumentierten Protestierenden ist auch einer, dessen Name mittlerweile auch auf internationaler Bühne berühmt ist. Alexey Navalny, der 2020 nur knapp einem Attentat mit dem Kampfstoff Nowitschok entging. In "Winter Go Away" ist er als in seiner Heimat prominenter Mitorganisator der Proteste zu sehen, dem manch Anhänger*in der Protestbewegung allerdings auch Antisemitismus und Nationalismus vorwirft. Ebenfalls zu sehen: Boris Nemtsov, der wie Navalny russlandweit als Oppositioneller bekannt war - und 2015 mitten in Moskau erschossen wurde.
Partner in der Herstellung des Films war die unabhängige Moskauer Zeitung Novaya Gazeta. Wie die russische Oppositionsbewegung hat auch diese Zeitung in ihrer Geschichte etliche Todesopfer zu beklagen, darunter die 2006 ermordete Anna Politkovskaya.
Die im Film dokumentierte Opposition erreichte nie die Mehrheit der russischen Bevölkerung. Dennoch fürchtete der russische Präsident ihre demokratischen Ambitionen derart, dass er sie seit seiner Wiedereinsetzung 2012 schrittweise eliminierte. Russland im Frühling des Jahres 2022 ist eine Diktatur, die mit jedem Tag totalitärer wird.
Inhalt: Anke geht in einer kleinen Stadt im Schwarzwald, wo sie bei der evangelischen Kirche arbeitet, in den Ruhestand. Sie freut sich auf ein Wiedersehen mit ihren Kindern in den Sommerferien an der Ostsee, an einem Ort, an dem sie als junge Familie gelebt haben und wo sie ihre besten Jahre verbracht hat.
In letzter Minute kann ihr Sohn Max, der in Hongkong lebt, nicht nachkommen - und nach einem ereignislosen Sommer und angesichts der Leere des Ruhestands beschließt sie, ihn zu besuchen. Eine Mutter möchte ab und zu nach ihren Kindern sehen, aber Hongkong ist auch ihr Abenteuer, ihre Flucht. Die neuen Begegnungen und ihre Erfahrungen mit der Stadt helfen ihr, die inneren Mauern, die sie vor Jahren errichtet hat, einzureißen und den Weg für ein neues Kapitel in ihrem Leben zu ebnen.
"Ankes Hongkonger Begegnungen, changierend zwischen Dokumentarfilm und Fiktion, geben ihr sanfte Anstöße, ein inneres Gleichgewicht zu finden und es zu trainieren. Da sind die Bewegungen des Tai Chi-Mannes, deren Langsamkeit sich auf Anke - und den Film - überträgt. Der freundliche Hausportier, der sie zum Essen einlädt. Der Arzt, von dem sie erfährt, dass ihr Sohn mit Ängsten und Depressionen zu ringen hat. Der Wahrsager, der ihr empfiehlt, die Abwesenheit ihrer Kinder durch die Nähe zum Wald und das Trinken von Wasser zu kompensieren. Dazwischen das kaltblaue Zimmer von Max, die abstrakten Lichtspiele der Leuchtreklamen, und aus der Ferne ein Gebäude, dessen Dachkonstruktion einer Schanze ähnelt, mit einem Schanzentisch, vor dem sich eine unendliche Tiefe auftut - oder der weite Himmel, je nachdem, wie man den Absprung bewältigt.
Jonas Baks kontemplative, traumwandlerische Beobachtungen, so schlicht und unspektakulär sie auch wirken mögen, behaupten eine eigentümliche Schönheit und Sanftheit. Am Ende der Reise nach Hongkong führt Ankes Traum sie wieder nach Deutschland zurück, zum Bild des verwunschenen Waldsees, in dem sich der verlorene Sohn zu spiegeln scheint." (Ralf Schenk, in: Filmdienst)
Produktion: Charlotte Lelong, Jonas Bak; Sound Design: Marian Mentrup; Schauspieler: Theresa Bak, Lena Ackermann, Susanne Johnssen, Anke Bak; Regie: Jonas Bak; Montage: Jonas Bak; Drehbuch: Jonas Bak; Kamera: Alex Grigoras Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Inmitten der jordanischen Wüste steht das zweitgrößte Flüchtlingslager der Welt. Zaatari ist eine gigantische, provisorisch angelegte Containerstadt, bewohnt von 80.000 Syrern, die alles verloren haben. Aus einem staubigen Wüstenlandstrich und unter einem Durchlauf von bisher 500.000 schutzsuchenden syrischen Flüchtlingen entwickelte sich Zaatari zur derzeit viertgrößten Stadt in Jordanien. Der Dokumentarfilm ZAATARI - LEBEN IM NIRGENDWO wirft einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der komplexesten Flüchtlingsoperation der Vereinten Nationen. Er zeigt das Leben der Flüchtlinge im Camp, die angesichts schwerster familiärer und materieller Verluste über sich hinauswachsen und außergewöhnliche Wege entwickeln, um für sich und ihre Familien ein neues Leben aus dem Nichts aufzubauen.
Montage: Joana Ventura, Markus Schmidt; Produktion: Fernando Sapelli; Drehbuch: Ricardo Vargas, Ana Cláudia Streva; Kamera: Thomas Keller; Musik: Diogo Pocas; Regie: Paschoal Samora Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dieses Handbuch bietet Schülern aller Schulformen eine Zusammenfassung über das zu erwerbende Wissen aus der Fächergruppe Politik und Sozialkunde. Systematik: Jugendsachbuch Umfang: 463 S. : zahlr. Ill. (überw. farb.), graph. Darst., Kt.+ 1 C Standort: Allgemein ISBN: 978-3-411-04590-7
Inhalt: Die Edition "Kanzler & Pianist" würdigt den Menschen und Musikliebhaber Helmut Schmidt. Auf der CD spielt Schmidt Klaviermusik seines Lieblingskomponisten. Die DVD enthält den Film "Helmut Schmidt außer Dienst", ein intimes Porträt des Altkanzlers und seiner Frau. Ihre Gespräche mit Sandra Maischberger machen die Dokomentation zu einem Erlebnis. Systematik: C 1 Umfang: 1 CD + 1 DVD + Beiheft Standort: C 1 Schmidt, H. 09/13. 1-2
Inhalt: Millionen Muslime sind in den vergangenen Jahrzehnten als Gastarbeiter überwiegend aus der Türkei, als Flüchtlinge aus Syrien und anderen Staaten des Nahen Ostens nach Deutschland gekommen. Hamed Abdel-Samad rechnet ab mit der Politik, die die Integration zu lange konterkariert und der Muslime, die sich in Parallelgesellschaften verbarrikadiert haben. Deutsch-Türken unterstützen Erdogan, in Europa geborene Muslime verüben Terroranschläge. Hamed Abdel-Samad prangert die integrationsverhindernden Elemente der islamischen Kultur an. Er rechnet aber auch mit europäischen Integrationslügen ab. Denn wer jahrzehntelang von "Gastarbeitern" spricht, der verweigert Integrationsangebote - und darf sich nicht über Parallelgesellschaften wundern. Wer die Augen verschließt vor kulturellen, mentalitären und religiösen Unterschieden, der muss in seinem Bemühen scheitern. Abdel-Samad formuliert einen Forderungskatalog an Politik und Gesellschaft, denn am Thema Integration wird sich die Zukunft Deutschlands entscheiden. Systematik: Gkl 5 Umfang: 272 S. Standort: Gk l 5 ABD ISBN: 978-3-426-27739-3
Inhalt: Der Kampf gegen den Rassismus ist eine Menschheitsaufgabe
Hamed Abdel-Samad hat Rassismus erlebt: In Ägypten wurde er als hellhäutiger Kreuzritterbastard denunziert, in Deutschland ist seine Haut manchen zu dunkel, sein Name anderen zu muslimisch.Dieses erfahrungssatte Buch ist kein Bericht der Betroffenheit. Es ist die Analyse eines durch Globalisierung, Migration und Vorfälle in den USA auch hierzulande angeheizten Themas. Die Radikalität der Debatte, die in Deutschland weit über das Thema Rassismus hinaus Fragen von Identität, Zugehörigkeit, Rederecht und Redeverbot behandelt, droht die Gesellschaft tief zu spalten. Abdel-Samad sucht die Auseinandersetzung zu rationalisieren und zeigt im Individualismus einen Ausweg aus der zwanghaft identitätsfixierten Zugehörigkeitsdebatte. Systematik: Gkn 7 Umfang: 142 S. Standort: Gk n 7 ABD ISBN: 978-3-423-28275-8
Inhalt: Recep Tayyip Erdogan ist eine der umstrittensten Figuren auf der internationalen politischen Bühne. Unter ihm erlebte die Türkei eine nie da gewesene Phase der Stabilität und des wirtschaftlichen Aufschwungs. Doch sein Aufstieg zum Alleinherrscher stürzt das Land in zahlreiche Konflikte, die Türkei ist auf dem Weg in eine Autokratie. Erdogan befindet sich in einem rücksichtslosen Kampf gegen politische Gegner und kritische Medien. Den gescheiterten Putsch des Militärs nutzt er für Säuberungsaktionen, Tausende Menschen werden aus dem Staatsdienst entlassen oder landen im Gefängnis. In ihrer erweiterten und aktualisierten Biografie zeichnet Cigdem Akyol den Weg Erdogans von einer Kindheit in ärmlichen Verhältnissen bis ins höchste politische Amt der Türkei nach. Sie beschreibt die Familienstruktur der Erdogans ebenso wie das Verhältnis zu politischen Vertrauten und Weggefährten und beleuchtet kritisch Erdogans Rolle in den Ereignissen der jüngsten Zeit - den vereitelten Putsch und den Volksentscheid über die Stärkung seiner Macht. Systematik: Eyk Umfang: 415 S. Standort: Ey k Erdogan ISBN: 978-3-451-60064-7
Inhalt: Eine Kindheit zwischen Krieg, Flucht und Emigration, zwischen Europa und Amerika Madeleine Albright ist nach wie vor eine der angesehensten Politikerinnen unserer Zeit. In ihrem neuen, sehr persönlichen Buch wendet sie sich einem bislang wenig bekannten Kapitel ihres Lebens zu: ihrer Kindheit im Krieg. In "Winter in Prag" setzt sich Albright, die erst im Jahr 1996 erfuhr, dass ihre Großeltern in Auschwitz ermordet wurden, erstmals intensiv mit ihrer jüdisch-tschechischen Herkunft sowie dem Schicksal ihrer Familie auseinander. Geboren als Tochter eines tschechischen Diplomaten, als Mitglied einer jüdischen Familie, die mehr als ein Dutzend Mitglieder im Holocaust verlor, wurde das Leben Madeleine Albrights schon früh von der Weltpolitik durcheinandergewirbelt. Das Münchener Abkommen des Jahres 1938 vertrieb die Familie aus ihrer Heimat, in England überstand sie den Zweiten Weltkrieg, nur um bei der Rückkehr in die Tschechoslowakei nach dem kommunistischen Staatsstreich und dem Beginn des Kalten Kriegs erneut fliehen zu müssen. Was bedeuteten diese weltpolitischen Ereignisse für Madeleine Albright und ihre Familie, mit welchen Ängsten und Hoffnungen erlebte sie als kleines Mädchen Madlenka diese Zeit? In ihrem neuen Buch erzählt Madeleine Albright große Geschichte und verwebt sie mit kleinen, sehr persönlichen Geschichten. So führt Albright eindrucksvoll vor Augen, wie sie wurde, wer sie ist. Systematik: Eyk Umfang: 541 S.; Ill. Standort: Ey k Albright ISBN: 978-3-88680-988-2
Inhalt: Steht Amerika in einer einzigartigen Beziehung zu Gott? Haben die Vereinigten Staaten, wie George W. Bush es proklamierte, den göttlichen Auftrag, der Welt Freiheit und Demokratie zu bringen? Welchen Einfluss hat die christliche Rechte heute auf die Außenpolitik der USA? Und wie sollte das Verhältnis zur muslimischen Welt gestaltet werden? Madeleine Albright plädiert für eine amerikanische Außenpolitik, die auf Verständnis für die Eigenheiten anderer Kulturen beruht, eine Außenpolitik, die wieder einer unzweifelhaften moralischen Leitlinie folgen muss - dem Kerngebot aller Religionen dieser Welt: Frieden und Gerechtigkeit unter den Menschen zu schaffen. Systematik: Eyk Umfang: 361 S. Standort: Ey k ALBRIGHT ISBN: 978-3-426-27399-9
Inhalt: Ein dramatisches Kapitel jüngster deutscher Geschichte - und ein Insider-Report aus dem Innern der Macht.Die Grenzöffnung für Flüchtlinge im Herbst 2015 hat das Land gespalten - die einen preisen Angela Merkels moralische Haltung, die andern geisseln die Preisgabe von Souveränität. Doch was als planvolles Handeln erscheint, ist in Wahrheit eine Politik des Durchwurstelns, des Taktierens und Lavierens, befeuert von hehren Idealen und Opportunismus. Robin Alexander zeigt, dass die politischen Akteure Getriebene sind, zerrieben zwischen selbst auferlegten Zwängen und den sich überschlagenden Ereignissen.Robin Alexander blickt als Korrespondent der "Welt am Sonntag" seit Jahren hinter die Kulissen des Kanzleramtes - in seinem Buch, das auf Recherchen in Berlin, Brüssel, Wien, Budapest und der Türkei basiert, rekonstruiert er minutiös die Schlüsselentscheidungen von sechs Schicksalsmonaten - und erzählt am Beispiel des wohl dramatischsten Kapitels der jüngeren deutschen Geschichte davon, wie heute Politik gemacht wird. Systematik: Gel 2 Umfang: 286 S. Standort: Ge l 2 ALE ISBN: 978-3-8275-0093-9
Inhalt: Eine Familiensage des 20. Jahrhunderts, in der die wechselhafte Geschichte des chilenischen Patriarchen Esteban Trueba und der Frauen seines Hauses erzählt wird Systematik: Roman / Erzählung Umfang: 200 S. Standort: ALL ISBN: 978-3-518-38176-2
Inhalt: Einmalige Einblicke in die deutsche Seele: Wie wollen wir leben?In ihrem Buch untersucht Allmendinger, wo unser Land heute steht und was wir für die nächsten Generationen bewahren wollen. Aus den überraschenden Erkenntnissen leitet sich eine Agenda ab, wie wir angesichts der grossen Herausforderungen, die auf uns zukommen, gemeinsam eine lebenswerte Zukunft nach unseren Vorstellungen gestalten können.Wie wollen Menschen in Deutschland leben? Was wünschen sie sich für die Zukunft, für das Leben ihrer Kinder? Wo suchen sie Veränderung, wo halten sie an Traditionen fest, wo gibt es gesellschaftliche Blockaden? In ihrer einmaligen, gross angelegten "Vermächtnisstudie" schaut die Soziologin Jutta Allmendinger den Deutschen in die Seele und fragt nach ihren Werten und Wünschen, Hoffnungen und Sorgen im Hier und Jetzt und für die Zukunft. Das Land, in dem wir leben wollen zeigt, dass wir in Fragen von Familie, Karriere, Gesundheit und Technik oft anders denken, wünschen und fühlen, als wir annehmen. Systematik: Gan Umfang: 271 S. Standort: Ga n ALL ISBN: 978-3-570-55347-3
Inhalt: "Ich werde die Welt nie wieder sehen. Ich werde nie wieder den Himmel ohne den Rahmen sehen, den die Wände des Gefängnishofes bilden."
Am 16. Februar 2018 wurde der große türkische Intellektuelle Ahmet Altan in der Türkei zu lebenslanger Haft verurteilt. Altan ist einer der wichtigsten, mutigsten Journalisten der Türkei, der immer offen gesagt hat, was er denkt. Ihm wird vorgeworfen, "unterschwellige Botschaften" über den Putschversuch im Jahr 2016 verbreitet zu haben. Im September 2018 ist im S. Fischer Verlag "Ich werde die Welt nie wieder sehen. Texte aus dem Gefängnis" erschienen. Es ist eine beeindruckende Sammlung teilweise sehr persönlicher, fast philosophischer Texte, in denen Altan auf eindringliche Weise über Freiheit, sein Leben im Gefängnis und die politische Situation in der Türkei schreibt. Ein eindrucksvolles Buch und wichtiges Zeugnis. Zum Erscheinen jährte sich seine Verhaftung zum zweiten Mal, denn seit dem 23. September 2016 sitzt er in Untersuchungshaft.
Ausgezeichnet mit dem Geschwister-Scholl-Preis 2019 Systematik: Enl 1 Umfang: 176 S. Standort: En l 1 ALT ISBN: 978-3-10-397425-6
Inhalt: "Ich werde die Welt nie wieder sehen. Ich werde nie wieder den Himmel ohne den Rahmen sehen, den die Wände des Gefängnishofes bilden."
Am 16. Februar 2018 wurde der große türkische Intellektuelle Ahmet Altan in der Türkei zu lebenslanger Haft verurteilt. Altan ist einer der wichtigsten, mutigsten Journalisten der Türkei, der immer offen gesagt hat, was er denkt. Ihm wird vorgeworfen, "unterschwellige Botschaften" über den Putschversuch im Jahr 2016 verbreitet zu haben. Im September 2018 ist im S. Fischer Verlag "Ich werde die Welt nie wieder sehen. Texte aus dem Gefängnis" erschienen. Es ist eine beeindruckende Sammlung teilweise sehr persönlicher, fast philosophischer Texte, in denen Altan auf eindringliche Weise über Freiheit, sein Leben im Gefängnis und die politische Situation in der Türkei schreibt. Ein eindrucksvolles Buch und wichtiges Zeugnis. Zum Erscheinen jährte sich seine Verhaftung zum zweiten Mal, denn seit dem 23. September 2016 sitzt er in Untersuchungshaft.
Ausgezeichnet mit dem Geschwister-Scholl-Preis 2019 Systematik: Enl 1 Umfang: 176 S. Standort: En l 1 ALT ISBN: 978-3-10-397425-6
Inhalt: Eine beklemmende Zukunftsvision für unser Land - von einem Meister des politischen Kriminalromans.
So könnte es kommen, vielleicht schon sehr bald: Die EU gibt es nicht mehr. Überall in Europa haben Nationalisten und Fremdenfeinde das Sagen. Leute ohne deutschen Pass werden aus ihren Wohnungen abgeholt, Staatsbürgerschaften aufgekündigt. Die meisten Deutschen mit fremden Wurzeln befinden sich in Übergangslagern, sie hoffen auf eine internationale Lösung, ein Abkommen mit einem Land, das sie aufnehmen wird. Doch auch die korruptesten Regimes weigern sich. Zu schlecht integrierbar, heißt es. Was sie meinen ist: zu viel aufrührerisches Potential.
In Finsterwalde, einer geräumten Provinzstadt, hat man Tausende Schwarze kaserniert. Unter ihnen Marie mit ihren beiden Kindern. Die Versorgung ist spärlich, die Grenzzäune sind streng bewacht, Strukturen müssen erst noch geschaffen werden. Die Devise heißt Überleben. Da geht das Gerücht, in Berlin seien drei schwarze Kinder zurückgeblieben, vergessen von allen. Marie beschließt, einen Weg aus dem Lager zu finden, um die drei vor dem sicheren Tod zu retten.
Parallel dazu erzählt der Roman von einem griechischen Paar, angeworben wie viele andere, um die Lücken auf dem Arbeitsmarkt zu füllen. Die Ärztin Eleni bekommt eine verwaiste Praxis in Berlin zugewiesen. Theo findet Spuren der früheren Besitzerin - Marie - und macht sich gegen alle Verbote auf die Suche nach ihr. Systematik: Roman / Erzählung Umfang: 395 S. Standort: ANN ISBN: 978-3-498-07401-2
Inhalt: England 1945: Der Zweite Weltkrieg ist beendet. Harry Clifton, der sich aus den Hafendocks Bristols hochgearbeitet hat, und sein treuer Jugendfreund Giles Barrington, Sprößling der Schifffahrt-Dynastie Barrington, haben überlebt. Endlich hat Harry zu seiner großen Liebe gefunden, zu Giles' Schwester Emma Barrington. Doch ein langer Schatten droht auf die jungen Menschen zu fallen. In einer dramatischen Verhandlung obliegt es dem Haus der Lords festzulegen, wer das Vermögen der Barringtons rechtmäßig erben wird: Harry oder Giles. Harry weiß, dass die Entscheidung seine Verbindung mit Emma für immer zerstören könnte. Für die Familien Clifton und Barrington beginnt eine neue Epoche voller Intrigen und Verrat. Systematik: Roman / Erzählung Umfang: 512 S. Standort: ARC Bd. 3 ISBN: 978-3-453-47136-8
Inhalt: Für die Cliftons und Barringtons kommt die Zeit, in der sich die verschlungenen Wege der beiden Familien und vielen Generationen zum letzten Mal kreuzen. Während für Giles Barrington und seine Frau Karin das Glück auf Messers Schneide steht, scheinen Harry und Emma Clifton am Gipfel ihrer Karrieren zu stehen. Doch dann melden sich alte Feinde zurück und das Spiel des Schicksals kommt zum tragischen Finale ... Systematik: Roman / Erzählung Umfang: 608 S. Standort: ARC Bd. 7 ISBN: 978-3-453-42177-6
Inhalt: Eingeführte Reihe. Die Autoren legen den Schwerpunkt auf den israelisch-palästinensischen Konflikt als "Kern des Nahostkonflikts". Sie beschreiben einführend Hintergründe, Ausmaß und seine Berührungspunkte mit den benachbarten arabischen Staaten. Die folgende chronologische Darstellung reicht von Beginn der jüdischen Einwanderung 1882 bis zu den Gewaltausbrüchen im Sommer 2015. Die Autoren machen die unterschiedlichen Vorstellungen zu den Streitpunkten (Flüchtlinge, Grenzen, Wasser, Sicherheit) deutlich und zeigen die Konsequenzen des Arabischen Frühlings auf den gesamten Nahostkonflikt. "Auf absehbare Zeit" sehen die Autoren keine Lösung, unabhängig davon, welches der möglichen Friedensmodelle favorisiert wird. Mit Zeittafel und Statistik zur demografischen Entwicklung von 1882 bis 2014/2015 und gutem Kartenmaterial. Bis auf D. Vieweger: "Streit um das Heilige Land" (ID-A 32/15) wird der Austausch älterer Darstellungen empfohlen. Zur deutschen Nahostpolitik R. Steininger: "Deutschland und der Nahe Osten" (ID-A 33/15). (2) Herbert Lindenlaub Systematik: Enl 2 Umfang: 128 S. Standort: En l 2 ASS ISBN: 978-3-406-69776-0
Inhalt: Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2018
Wir haben das 20. Jahrhundert verlassen, aber es hat uns nicht verlassen. Mehr als sechzig Jahre nach Weltkrieg und Holocaust sind wir noch damit beschäftigt, dieser traumatischen Vergangenheit eine Erinnerungs-Gestalt zu geben. Aleida Assmann untersucht unterschiedliche Wege, die von individuellen zu kollektiven Konstruktionen der Vergangenheit führen, und geht den Spannungen zwischen persönlicher Erfahrung und offiziellem Gedenken nach.
Die Themen Erinnerung und Gedächtnis sind in den letzten Jahren weit über die Debatten in Deutschland und Europa hinaus erstaunlich aktuell geworden. Nach traumatischen Erfahrungen in der Vergangenheit - sei es als Opfer oder als Täter - bestimmt in zahlreichen Ländern das Ringen um eine Neubestimmung des nationalen Selbstbildes und um neue Zukunftsperspektiven die öffentlichen Auseinandersetzungen. Parallel dazu hat sich eine disziplinär weitverzweigte Forschung zu Erinnerung und Gedächtnis entwickelt. Aleida Assmann besichtigt wichtige Momente der neueren deutschen Erinnerungsgeschichte, an die sie grundsätzliche erinnerungstheoretische Fragen richtet. Die konsequente Verknüpfung konkreter Fallstudien mit der Arbeit an zentralen Konzepten und Grundbegriffen kulturwissenschaftlicher Gedächtnisforschung macht das Buch weit über das Beispiel Deutschland hinaus zu einem unentbehrlichen Wegweiser für alle, die sich ein Bild über die Dynamik wissenschaftlicher und öffentlicher Debatten um individuelle und kollektive Erinnerung machen wollen. Systematik: Emp Umfang: 320 S. Standort: Em p ASS ISBN: 978-3-406-66650-6
Inhalt: Bei Intellektuellen steht der Begriff der Nation unter Generalverdacht. Doch wer sagt denn, dass Nation automatisch ethnische Homogenität und eine "Volksgemeinschaft" bedeutet, die andere ausschließt? Das ist die Sicht von Rechtsextremen, die den aufgegebenen Nationsbegriff inzwischen für sich erobert haben. Die Friedenspreisträgerin Aleida Assmann ruft dazu auf, die Nation neu zu denken und sie gegen ihre Verächter zu verteidigen.
Die Tabuisierung der Nation hat in Deutschland zu einem Mangel an Aufklärung und Diskussion über Sinn und Rolle der Nation geführt. Aleida Assmanns neues Buch möchte zu einer solchen Debatte anregen: Es plädiert für die Wiedererfindung einer Form von Nation, die sich als demokratisch, zivil und divers versteht und sich solidarisch auf die gewaltigen Zukunftsaufgaben einstellen kann. Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist nicht nur in Deutschland ein Problem. Um die aktuelle Krise der Nation auch in anderen Ländern besser zu verstehen, ist es unabdingbar, die Narrative zu untersuchen, mit denen gesellschaftliche Gruppen ihre Vergangenheit, Zukunft und Identität bestimmen. Sie erweisen sich als ein Schlüssel für die Frage, was Nationen spaltet - und was sie wieder zusammenbringen kann. Systematik: Gkk 6 Umfang: 334 S. Standort: Gkk 6 ASS ISBN: 978-3-406-76634-3
Inhalt: Die Fernsehmoderatorin und Journalistin Mo Asumang wagte über mehrere Jahre hinweg einen ungewöhnlichen Selbstversuch, den sie bereits 2014 in ihrem Dokumentarfilm "Die Arier" festhielt. Nachdem die Tochter eines Ghanaers und einer Deutschen die öffentliche Morddrohung einer Neonaziband erhielt, suchte Mo Asumang in der direkten Konfrontation mit Nazis und Vertretern rechter Organisationen und Parteien die Auseinandersetzung und stellte sich damit auch ihren eigenen Ängsten. Sie nahm an einem Theaterprojekt mit inhaftierten Neonazis teil, mischte sich in rechte Demonstrationen, besuchte Mitglieder des Ku-Klux-Klans in den USA und traf "echte" Arier im Iran. Das Buch ist trotz der ernsten Thematik sehr unterhaltsam, populär und mit viel Ironie geschrieben und nähert sich dem Thema "Rassismus und Rechtsextremismus" von der ganz persönlichen Seite einer direkt und dazu noch prominenten Betroffenen. Und zeigt gleichzeitig einen Weg, die Spirale von Hass und Gewalt zu durchbrechen, indem man auf die anderen zugeht und die "eigene Menschlichkeit" erhält. (1) Dagmar Härter Systematik: Gkn 7 Umfang: 271 S : Ill. (überw. farb.) Standort: Gk n 7 ASU ISBN: 978-3-596-03443-7
Inhalt: Immer wieder wird über den Qualitätsmangel der politischen Diskurse geklagt. Hier wird von 2 Journalisten, die aus unterschiedlichen Richtungen kommen, über grundsätzliche und aktuelle Probleme der deutschen Politik diskutiert. Es wird gezeigt, wie ein vorbildlicher Dialog geführt werden sollte. Blome, konservativ, und Augstein, links, behandeln ihre Themen teils in gegenübergestellten Statements, meistens aber im direkten Dialog ohne Moderation. Sie argumentieren hart und klar, Demokratie bejahend, ohne Aggressionen, offen, um Nachhaken zu ermöglichen. Es gibt Gemeinsamkeiten, aber natürlich scharfe Gegensätze, die als solche immer erkennbar bleiben. Das Buch ("Spiegel"-Bestseller) zeigt, wie man sich offen für andere Standpunkte halten kann, aber vor allem, wo im Augenblick grundsätzliche Gegensätze zwischen links und rechts liegen. Eine vorbildliche politische Einführung im weitesten Sinne. (1 S) Klaus Hohlfeld Systematik: Gkn Umfang: 253 Seiten Standort: Gk n AUG ISBN: 978-3-328-10075-1
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