Inhalt: Sie sind zu zweit, von Anfang an, die Zwillinge Alissa und Anton. In der kleinen Zweizimmerwohnung im Moskau der postsowjetischen Jahre verkrallen sie sich in die Locken des anderen, wenn die Eltern aufeinander losgehen. Später, in der westdeutschen Provinz, streunen sie durch die Flure des Asylheims, stehlen Zigaretten aus den Zimmern fremder Familien und riechen an deren Parfumflaschen. Und noch später, als Alissa schon ihr Mathematikstudium in Berlin geschmissen hat, weil es sie vom Boxtraining abhält, verschwindet Anton spurlos. Irgendwann kommt eine Postkarte aus Istanbul - ohne Text, ohne Absender. In der flirrenden, zerrissenen Stadt am Bosporus und in der eigenen Familiengeschichte macht sich Alissa auf die Suche - nach dem verschollenen Bruder, aber vor allem nach einem Gefühl von Zugehörigkeit jenseits von Vaterland, Muttersprache oder Geschlecht.
Wer sagt dir, wer du bist? Davon und von der unstillbaren Sehnsucht nach dem Leben selbst und seiner herausfordernden Grenzenlosigkeit erzählt Sasha Marianna Salzmann in ihrem Debütroman Außer sich . Intensiv, kompromisslos und im besten Sinn politisch.
Ausgezeichnet mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung 2017 und nominiert für die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2017. Schlagworte:Deutschland, Familie, Familiengeschichte, Identität, Moskau, Zwillinge Systematik: Roman / Erzählung Umfang: 365 S. Standort: SAL ISBN: 978-3-518-42762-0
Inhalt: Wie soll man »herrlich« sein in einem Land, in dem Korruption und Unterdrückung herrschen, in dem nur überlebt, wer sich einem restriktiven Regime unterwirft? Wie soll man diese Erfahrung überwinden, wenn darüber nicht gesprochen wird, auch nicht nach der Emigration und nicht einmal mit der eigenen Tochter? »Was sehen sie, wenn sie mit ihren Sowjetaugen durch die Gardinen in den Hof einer ostdeutschen Stadt schauen?«, fragt sich Nina, wenn sie an ihre Mutter Tatjana und deren Freundin Lena denkt, die Mitte der neunziger Jahre die Ukraine verließen, in Jena strandeten und dort noch einmal von vorne begannen. Lenas Tochter Edi hat längst aufgehört zu fragen, sie will mit ihrer Herkunft nichts zu tun haben. Bis Lenas fünfzigster Geburtstag die vier Frauen wieder zusammenbringt und sie erkennen müssen, dass sie alle eine Geschichte teilen.
In ihrem neuen Roman erzählt Sasha Marianna Salzmann von Umbruchzeiten, von der »Fleischwolf-Zeit« der Perestroika bis ins Deutschland der Gegenwart. Sie erzählt, wie Systeme zerfallen und Menschen vom Sog der Ereignisse mitgerissen werden. Dabei folgt sie vier Lebenswegen und spürt der unauflöslichen Verstrickung der Generationen nach, über Zeiten und Räume hinweg. Bildstark, voller Empathie und mit großer Intensität.
Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2021 (Longlist) Schlagworte:Flüchtlinge, Roman, Sowjetunion, Ukraine Systematik: Roman / Erzählung Umfang: 382 S. Standort: SAL ISBN: 978-3-518-43010-1
Inhalt: Lena, geboren 1967 in der Ukraine, lebt drei Jahrzehnte lang angepasst, aber unglücklich mit dem korrumpierten System in der Sowjetunion. Auf Druck ihres Mannes emigriert die Familie in den 90er- Jahren nach Deutschland. Heute wählt Lena die AfD - völlig unverständlich für ihre Tochter Edi, die zu dem Leben ihrer Mutter keinen Zugang findet. Sie selbst will Journalistin werden und die Welt sehen. Die Vergangenheit und das kulturelle Erbe ihrer Mutter sind ihr fremd - und doch muss sie Stellung beziehen. Ein Roman über unterschiedliche Welten und Zerwürfnisse in Generationen, und darüber, welcher Anstrengung es bedarf, diese zu überbrücken. Schlagworte:Deutschland, Roman, Ukrainerin, Vergangenheit Systematik: C 6 Umfang: 2 MP3-CD Standort: C 6 SAL MP3-CD ISBN: 978-3-7424-2124-1
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