Inhalt: Umgeben von Menschen und trotzdem allein: Isabelle (Juliette Binoche) lebt das Leben eines Singles in der Großstadt Paris. Sie ist eine Frau mit Vergangenheit - stark und unabhängig, als Künstlerin anerkannt, aber dafür wenig erfolgreich, wenn es um die Liebe geht. Ihre Suche nach der wahren Liebe scheitert immer wieder. Zu groß scheint die Kluft zwischen dem, was Frauen wollen und Männer bereit sind zu geben. In ihrer Ratlosigkeit erhofft sich Isabelle ausgerechnet von Wahrsager (Gérard Depardieu) die Antwort auf die Frage, die sie mehr als alles andere beschäftigt - gibt es die Liebe fürs Leben oder ist sie nur eine Utopie?
Mit "Meine schöne innere Sonne" hat sich Claire Denis an ihre erste romantische Komödie gewagt, die sowohl vom französischen Kinopublikum als auch von der Kritik mit Begeisterung aufgenommen wurde. Juliette Binoche spielt kongenial eine starke und zugleich verletzliche Frau in ihren besten Jahren, die ihr Glück sucht. Unterstützt wird sie dabei von einem starken männlichen Ensemble, allen voran Gérard Depardieu in einem kurzen, aber unvergesslichen Auftritt.
"Die Franzosen haben es gut. (...) Und im Kino schon immer besonders. Claire Denis trägt seit Jahrzehnten mit Filmen wie 'Beau Travail', '35 Rhums' oder 'White Material', um nur einige zu nennen, ihren Teil dazu bei, dass es so bleibt, ebenso wie ihre Kamerafrau, Agnès Godard, und natürlich der große Gérard Depardieu sowie die oft ebenfalls große Juliette Binoche. (...) Die Leichtigkeit des französischen Kinos angesichts schwerwiegender Fragen wie der nach der wahren Liebe ist selbst ein Klischee. Hier wird es nicht bedient, vielmehr entsteht etwas Neues, Schwebendes. Weil uns diese Geschichte eine Frau vor Augen führt, die kein Klischee ist. Die wir auch aus dem Kino so noch nicht kennen. Die nichts opfern würde für einen Mann, die sich nicht verstellt, die dennoch bittet, tanzt, trinkt und heult, aber ihre Unabhängigkeit nie in Frage stellt." (Verena Lueken, F.A.Z.)
Schauspieler: Juliette Binoche, Bruno Podalydès, Xavier Beauvois, Philippe Katerine, Sandrine Dumas, Alex Descas, Josiane Balasko, Paul Blain, Gérard Depardieu; Drehbuch: Claire Denis; Vorlage: Roland Barthes; Montage: Guy Lecorne; Regie: Claire Denis; Produktion: Olivier Delbosc; Musik: Stuart Staples; Kamera: Agnès Godard Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wind, Meer, Sonne, auf der niederländischen Nordseeinsel Terschelling herrscht beste Urlaubsstimmung. Auch Sam könnte mit seiner Familie die Seele baumeln lassen, gerade die aber macht ihm zu schaffen. Er erinnere sich nicht mehr genau, der Gedanke sei ihm zugeflogen, erzählt der Junge, der sich sorgt, irgendwann einmal allein auf der Welt zu sein. "Alle Tiere und alle Menschen müssen eines Tages sterben, auch Papa, Mama, Jorre." Ob die letzten Dinosaurier wohl auch wussten, dass sie bald sterben werden? Sam denkt sich zu seiner Rettung ein strenges "Alleinheitstraining" aus und schaufelt sich schon mal probeweise ein Strandgrab, in das prompt sein älterer Bruder Jorre plumpst und sich den Fuß bricht: Auftakt für eine abgefahrene Ferienwoche.
Was sich eher vergrübelt anhören mag, ist Teil einer wunderbar entspannten, lässig und amüsant erzählten Sommerferienfantasie. Schnell merkt Sam, dass es auf einer Insel, auf der sich nahezu jeder kennt und man so kontaktfreudig wie hilfsbereit ist, kaum möglich ist, allein zu sein. Zumal wenn ein kurzer, aber schicksalhafter Blick über den Gartenzaun dazu führt, das wohl quirligste Mädchen auf der ganzen Insel kennenzulernen: Tess ist ein wenig älter als Sam, fragt ihn ohne Vorrede, ob er sich mit Zebrafischen auskenne, ob er Trompete spiele und Salsa tanzen könne. Sam ist sprachlos und fasziniert, und bald folgt er Tess' wippendem Pferdeschanz durch eine in der Tat seltsame Woche. "Sterben ist doof", kommentiert Tess lakonisch und macht Sam kurzerhand zu ihrem Verbündeten und Vertrauten. Mit einem Plan, der nicht weniger raffiniert ist als Sams "Alleinheitstraining", hat sie jenen Mann auf die Insel gelockt, den sie für ihren Vater hält und den ihr ihre Mutter bislang vorenthielt.
"Es ist eine Freude, dabei zuzusehen, wie ernst Wouterlood seine Titelheldin nimmt, mit ihren Sorgen und Überreaktionen, wie gelassen er bei seinen kindlichen, fast schon jugendlichen Figuren eigenen Willen, eigene Gründe und eigene Charaktere zulässt - das ist alles weder bemüht noch verdruckst und weniger noch, nämlich gar nicht, werden die Figuren für Pointen gemolken." (Rochus Wolf, auf: kino-zeit.de)
"Die Geschichte von Tess und Sam kommt mit einem sehr eigenen und sehr feinen Humor daher. Die beiden Freunde verhalten sich auf ihre ganz unterschiedliche Art schon ziemlich schräg. Wir teilen als Zuschauer Sams Gedanken, und die sind oft lustig, aber manchmal auch sehr traurig und sehr ernst. Doch keine Sorge: Der Entwicklung der Freundschaft von Sam und Tess wirst du gerne folgen, weil sie am Ende voller besonders schöner Erinnerungen ist.
Eine besonders schöne Erinnerung kannst du auch mit diesem Film aus dem Kino mitnehmen. Denn neben seiner bewegenden Geschichte und den oft witzigen, aber nie platten Erwachsenen-Figuren punktet er auch mit beschwingter Musik und einer sommerlichen Küsten-Landschaft, die angenehme Reisegefühle aufkommen lassen. Viele Geheimnisse und ein schnelles Erzählen ohne viele Erklärungen sorgen darüber hinaus für Schwung, Spannung und Spaß. Super ist auch die coole Mädchenfigur und dass die Erwartungen, wie Jungen und Mädchen so sind, mal richtig durcheinander gewirbelt werden." (KinderFilmWelt)
MEINE WUNDERBAR SELTSAME WOCHE MIT TESS gehört zu den persönlichen Streamingtipps von Autor und Filmemacher Andreas Steinhöfel. Er schreibt dazu: "Im strahlend blauen Urlaub macht der elfjährige Sam 'Alleinheitstraining': Sondert sich ab von seiner Familie, für zwei Stunden, für vier, für sechs. Zwischendurch gräbt er sich am Sandstrand ein kleines Grab und liegt darin Probe. Passt schon, irgendwie, und muss es auch, denn Sam weiß: Irgendwann wird er, der Familienjüngste, als Letzter übrig sein. Tess wiederum steckt im Alleinsein mittendrin. Daran ist ihr Vater schuld, der von der Existenz einer Tochter nicht einmal etwas ahnt. Vielleicht ist Tess deshalb ein wenig unberechenbar, überlegt Sam, nachdem er das Mädchen kennen gelernt hat - unberechenbar, manipulativ und eigentlich irgendwie doof ... und dennoch fühlt er sich zu ihr hingezogen. Was gut für die beiden ist, denn so lernen Sam und Tess etwas Wichtiges in diesem wunderbar melancholisch-hellen Film: Dass, wenn zwei alleine sind, sie deshalb noch lange nicht doppelt allein sein müssen."
Vorlage: Anna Woltz; Schauspieler: Suzan Boogaerdt, Johannes Kienast, Terence Schreurs, Tjebbo Gerritsma, Julian Ras, Sonny Coops van Utteren, Guido Pollemans, Jennifer Hoffman, Hans Dagelet, Josephine Arendsen; Musik: Franziska Henke; Drehbuch: Laura van Dijk; Montage: Christine Houbiers; Regie: Steven Wouterlood; Kamera: Sal Kroonenberg Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Vor einem Kino fragt ein kleines Mädchen eine Frau, ob sie ihr ein Ticket für einen Kinofilm kaufen könne. Das Mädchen heißt Miriam, so wie sie auch, stellt die Frau verwundert fest. Nach Hause zurückgekehrt, macht die Frau sich bereit für das Zubettgehen, als es plötzlich an der Wohnungstür klingelt und das kleine Mädchen vor ihr steht. Sie möchte Milch und Brote von ihr. Die Frau gibt ihr, was sie will. Die Kleine nimmt sich eine Brosche unter ihren Schmuckstücken im Bad. Bevor sie die Frau wieder verlässt, zertrümmert sie eine Vase mit Blumen darin. Als das Mädchen mit Koffer und Puppe wieder vor ihrer Tür steht und bei ihr einziehen will, läuft die Frau zu ihren Nachbarn und bittet aufgelöst um Hilfe. Doch als diese in ihre Wohnung kommen, finden sie niemanden vor...
Daniel Schmids eigentlicher Erstling, der während seines (später abgebrochenen) Studiums an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) entstand, ist der Versuch eines ungewöhnlichen Horrorfilms. Auf den damaligen Filmsets der dffb versammelten sich so unterschiedliche Charaktere wie Wolfgang Petersen und Holger Meins. Daniel Schmids Mitstudent Gerd Conradt erzählte, dass Schmid den «Kuchenfilmern» nahestand, einer Gruppe von sehr unterschiedlichen jungen Filmstudenten, die eines gemeinsam hatten: die Lust am Film an sich - jenseits seines politischen Potenzials.
Mitwirkende: George Moorse; Regie: Daniel Schmid; Schauspieler: Lieselotte Marggraf, Sabine Krüger; Kamera: Jörg Michael Baldenius; Vorlage: Truman Capote; Drehbuch: Daniel Schmid Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "Papa, wann wird das Du-weißt-schon-was ankommen?" - "Jeden Tag jetzt, Molly." - "Oder Nacht?" - "Oder Nacht."
MOLLY MONSTER erzählt die Geschichte von Molly, einem fröhlichen, aufgeweckten Monstermädchen, das zusammen mit seinem besten Freund Edison, einem Aufziehspielzeug mit aufmüpfigem Eigenleben, und seinen Eltern im bunten, verrückten Monsterland lebt. Molly kann es gar nicht erwarten, dass das Monster-Baby endlich aus dem Ei schlüpft. Schließlich hatte sie noch nie ein kleines Geschwisterchen, mit dem sie spielen und schmusen und sich alles teilen kann. Aber erst müssen Mollys Eltern zur Eierinsel fahren, um dort das Ei auszubrüten. Das ist der Ort, wo alle Monster auf die Welt kommen. Ärgerlicherweise haben sie Mollys Geschenk für das Baby vergessen. Also muss sie schnell hinterher. Freund Edison begleitet sie auf dieser aufregenden Reise.
Der liebevoll gezeichnete Film über die wunderbare Reise der kleinen Molly durch das aufregende Monsterland erzählt gefühlvoll eine Geschichte für Kinder über Familienzusammenhalt und Freundschaft - und die Herausforderung, ein Geschwisterchen zu bekommen. Unverkennbar, mit ihrem bunten und fabelhaften Stil, erzählt der erste Kinofilm der Animationsfilmserie "Die kleine Monsterin" von einem abenteuerlichen Weg über Berge, Schluchten und Meere.
Die KinderFilmWelt schreibt: "Toll, dass Molly und Edison (...) immer wieder nette Monster treffen, die ihnen helfen! Manche ihrer Erlebnisse erzählen etwas darüber, wie es ist, Geschwister zu haben. Zum Beispiel wie schön es ist, nicht alleine zu sein. Oder dass man sich manchmal fürchterlich zankt, sich aber im Grunde trotzdem sehr gern hat, so wie die Brüder Hick und Hack. Wenn Molly die einzige Hauptfigur wäre, wäre es manchmal vielleicht ein bisschen langweilig. Molly ist nämlich immer sehr lieb und verständnisvoll. Aber im echten Leben ist man manchmal auch frech, oder ein bisschen eifersüchtig oder beleidigt, so wie Edison. Der hat Angst, nicht mehr beachtet zu werden, sobald das Baby da ist."
"Farbenprächtige Bilder kreieren eine bunte Monsterwelt, die sehr originell gestaltet ist und die von Kreaturen bevölkert ist, die sich zwar in mancherlei Hinsicht unterscheiden, aber alle eint die Zugehörigkeit zu einer fröhlichen Gemeinschaft. (...) So ist endlich wieder ein Animationsfilm für die Jüngsten entstanden, der sie in ihren Bedürfnissen ernst nimmt und nie zu spannend oder zu kompliziert wird. Eingängige Songs nehmen das Publikum mit in die Welt der großen und kleinen Wesen, die auch einer Kinderfantasie hätten entsprungen sein können." (Katrin Hoffmann in epd FILM)
Inhalt: Nach einem grandiosen Flop verkündet die alternde Schauspielerin Karen Stone das Ende ihrer Karriere. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Tom reist sie nach Europa, doch während eines Fluges nach Italien stirbt Tom ebenso plötzlich wie unerwartet. Mrs. Stone entscheidet, in Rom zu bleiben, wo sie eine alternde Contessa kennenlernt, die ihr junge Männer, Gigolos, vorstellt. Sie beginnt eine Affäre mit einem der jungen Männer, der seine eigenen egoistischen Ziele verfolgt. Karen ergibt sich dem gefährlichen Strudel aus Leidenschaft und Obsession...
"Bereits von 2003 stammt diese fulminante, fürs Fernsehen inszenierte Neuverfilmung von Tennessee Williams' gleichnamigem Roman. 1961 war er mit Vivien Leigh schon einmal für die Leinwand adaptiert worden - große Fußstapfen, die Helen Mirren aber meisterlich ausfüllt. Ihre Karen Stone ist eine Erscheinung, nach der sich die Männer in Rom umdrehen: eine wahre Diva, als Broadway-Star geschult im großen, stilvollen Auftritt - allerdings jenseits der 50 etwas in die Jahre gekommen. Schauen die Männer noch der schönen Frau nach? Oder ziehen die Pelzmäntel und teuren Kleider, die deutlich Karens Reichtum demonstrieren, die Blicke an? (...)
Gegenüber der älteren Verfilmung hat die neue Adaption von Regisseur Robert Allan Ackerman den Vorteil, dass sie unverblümter mit dem 'anstößigen' Sujet der männlichen Prostitution umgehen und die sexuelle Faszination Mrs. Stones für ihren römischen Gigolo als das zeigen kann, was sie ist - ohne das, was in dieser Frau vorgeht, freilich aufs Erotische zu reduzieren. Die Auflehnung gegen das Altern und die Jagd nach dem 'süßen Vogel Jugend', die Furcht vor der Einsamkeit, die Selbstinszenierung als weiterhin begehrenswerte Frau vor den neugierigen Augen der römischen Klatsch-und-Tratsch-Gesellschaft: all das spielt in Mrs. Stones römische Affäre hinein." (Felicitas Kleiner, in: Filmdienst)
Vorlage: Tennessee Williams; Schauspieler: Brian Dennehy, Roger Allam, Helen Mirren, Anne Bancroft, Olivier Martinez, Jane Bertish, Suzanne Bertish, Victor Alfieri, Rodrigo Santoro; Sound Design: Daniel Birch; Drehbuch: Martin Sherman; Regie: Robert Allan Ackerman; Produktion: James Flynn, Morgan O'Sullivan; Kamera: Ashley Rowe; Montage: Melissa Kent; Musik: John Altman Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "My Week with Marilyn" erzählt von einem ganz besonderen Sommer im Leben des Weltstars Marilyn Monroe. Es ist das Jahr 1956, und sie befindet sich gerade in Großbritannien, um an der Seite von Laurence Olivier ihren ersten selbstproduzierten Film "Der Prinz und die Tänzerin" zu drehen. Am Set befindet sich auch der junge Oxford-Abgänger Colin Clark, der über einen Job als Regieassistent ins Showbusiness einsteigen will. Hautnah kann er so miterleben, wie die alkohol- und medikamentenabhängige Marilyn Monroe ihre Konflikte mit dem traditionalistischen Laurence Olivier und mit ihrem frisch vermählten Ehemann Arthur Miller austragen muss. Da ergibt sich für ihn die Chance, allein mit Marilyn Monroe quer durch Großbritannien zu reisen. Während dieser Woche fernab des Sets lernt er den Weltstar von seiner persönlichen und verletzlichen Seite kennen.
Für ihre Rolle als Marilyn Monroe erhielt Michelle Williams einen Golden Globe (Beste Hauptdarstellerin, 2012)
Schauspieler: Michael Kitchen, Michelle Williams, Miranda Raison, Judi Dench, Kenneth Branagh, Emma Watson, Pip Torrens, Geraldine Somerville, Julia Ormond, Eddie Redmayne; Vorlage: Colin Clark; Drehbuch: Adrian Hodges; Kamera: Ben Smithard; Regie: Simon Curtis; Produktion: David Parfitt, Harvey Weinstein; Montage: Conrad Pope Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Fotograf Servais verliebt sich in die erfolglose Schauspielerin Nadine Chevalier. Auch sie scheint ihn anziehend zu finden und sucht immer wieder seine Nähe. Allerdings ist Nadine verheiratet. Ihr psychisch labiler Mann Jacques gibt zunächst vor, den jungen attraktiven Fotografen selbst ganz sympathisch zu finden und mit ihm befreundet sein zu wollen, beobachtet die Annäherung zwischen seiner Frau und Servais aber aufs Genaueste. Um Nadine öfters sehen zu können und in der Hoffnung, sie endlich einmal fröhlich zu sehen, finanziert Servais heimlich das Theaterstück des exzentrischen Regisseurs Messala. Als Gegenleistung verlangt er von Messala, dass Nadine die Hauptrolle in dem Bühnenstück bekommt. Auf die Premiere folgt das böse Erwachen aller Mitwirkenden, die Kritiken sind vernichtend. Nicht nur das - auch die Dreiecksbeziehung zwischen Nadine, Jacques und Servais scheint immer mehr aus dem Lot zu geraten und auf ein tragisches Ende zuzusteuern ...
Regie: Andrzej Zusawski; Schauspieler: Michel Robin, Romy Schneider, Gabrielle Doulcet, Claude Dauphin, Guy Mairesse, Fabio Testi, Roger Blin, Jacques Dutronc, Katia Tchenko; Montage: Christiane Lack; Drehbuch: Andrzej Zusawski; Kamera: Ricardo Aronovich; Vorlage: Christopher Frank; Musik: Georges Delerue; Produktion: Albina du Boisrouvray Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der 20-jährige Frank Lehmann wohnt 1980 noch bei seinen Eltern in der "Neuen Vahr", einem spießbürgerlichen Neubauviertel in Bremen. Überraschend wird Frank zur Bundeswehr einberufen - weil er schlichtweg vergessen hat, zu verweigern. Nach einer Woche beim Bund kommt er zu Besuch nach Hause. Inzwischen hat sich jedoch sein Vater in seinem Zimmer breit gemacht. Notgedrungen zieht er bei seinem Schulfreund Martin Klapp ein, der gerade mit zwei Freunden aus der linken Szene eine WG gegründet hat. In der Folgezeit pendelt Frank zwischen der Bundeswehrwelt mit ihren starren Regeln und dem Chaos seiner linksalternativen Freunde. Zu allem Überfluss scheitert schließlich auch noch sein nachträglicher Verweigerungsantrag. Nun muss Frank sich etwas einfallen lassen, um dem großen Bundeswehrgelöbnis zu entgehen.
Montage: Eva Schnare; Drehbuch: Christian Zübert; Schauspieler: Rosalie Thomass, Frederick Lau, Miriam Stein, Robert Gwisdek, Ulrich Matthes; Musik: Jakob Ilja; Vorlage: Sven Regener; Regie: Hermine Huntgeburth; Kamera: Sebastian Edschmid Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Paris, 1761. Der brillante junge Pariser Polizeikommissar Nicolas Le Floch arbeitet unter Monsieur de Sartine, dem königlichen Generalleutnant der Polizei. Das Königreich von Ludwig XV. wird von Verschwörungen und Morden heimgesucht. Mit Hilfe seines treuen Untergebenen Bourdeau klärt Nicolas mysteriöse Fälle auf und bringt peinliche Skandale in Ordnung. Von schäbigen Tavernen bis zu den dumpfen Gängen von Versailles, von Bordellen bis zu den Gefängnissen des Châtelet spürt er Verdächtige auf, befragt Zeugen, sammelt Beweise, vereitelt Fallen und entlarvt Verschwörer.
Nicolas untersucht den mysteriösen Tod von Vicomte Lionel de Ruissec. Hat er sich selbst umgebracht, oder war es Mord? Sein Vater, der scheinbar fromme Graf de Ruissec, glaubt nicht an der Selbstmordtheorie. Und was ist mit Madame de Pompadour und der geheimnisvollen Frau mit der blauen Brille?
Montage: Isabelle Dedieu; Schauspieler: Vincent Winterhalter, Mathias Mlekuz, Jean-Marie Winling, Jérôme Robart, Vimala Pons, François Caron, Jean-Yves Gautier; Musik: Stéphane Moucha; Kamera: Laurent Machuel; Regie: Edwin Baily; Produktion: Jean Labib; Drehbuch: Hugues Pagan Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Paris, 1761. Der brillante junge Pariser Polizeikommissar Nicolas Le Floch arbeitet unter Monsieur de Sartine, dem königlichen Generalleutnant der Polizei. Das Königreich von Ludwig XV. wird von Verschwörungen und Morden heimgesucht. Mit Hilfe seines treuen Untergebenen Bourdeau klärt Nicolas mysteriöse Fälle auf und bringt peinliche Skandale in Ordnung. Von schäbigen Tavernen bis zu den dumpfen Gängen von Versailles, von Bordellen bis zu den Gefängnissen des Châtelet spürt er Verdächtige auf, befragt Zeugen, sammelt Beweise, vereitelt Fallen und entlarvt Verschwörer.
Kommissar Lardin ist offenbar ermordet worden. Wer hätte ihn aus dem Weg räumen wollen? Außerdem wurden Briefe an den König gestohlen. Wird Dr. Scemacgus, Nicolas' guter Freund, zum Verhör vorgeladen werden müssen?
Produktion: Jean Labib; Schauspieler: Mathias Mlekuz, Vincent Winterhalter, Jean-Yves Gautier, François Caron, Jean-Marie Winling, Jérôme Robart, Vimala Pons; Regie: Edwin Baily; Drehbuch: Hugues Pagan; Musik: Stéphane Moucha; Montage: Isabelle Dedieu; Kamera: Laurent Machuel Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Erzählt wird die Geschichte einer Leipziger Familie von 1987 bis zu den Montagsdemonstrationen 1989. Nach dem Tod des Vaters, eines hohen Volkspolizei-Offiziers, schließt sich die Tochter der Widerstandsbewegung um die Nikolaikirche an. Phänomene wie Gehorsam, Mitläufertum, Bespitzelung und Widerstand werden in dieser eindringlichen Verfilmung an einzelnen Personen verdeutlicht. Ein Film, der Denkanstöße zur Wende-Diskussion gibt und Zeitgeschichte rekapituliert.
Schauspieler: Ulrich Tukur, Ulrich Matthes, Jutta Wachowiak, Claudia Messner, Ulrich Mühe, Daniel Minetti, Annemone Haase, Barbara Auer; Kamera: Thomas Plenert, Peter Badel; Montage: Rita Hiller; Drehbuch: Erich Loest, Frank Beyer; Musik: Johann Sebastian Bach; Vorlage: Erich Loest; Produktion: Jürgen Haase; Regie: Frank Beyer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dostojewskis "Schuld und Sühne" trifft auf poetischen Realismus: Lav Diaz entwirft ein Sittengemälde der modernen Philippinen, wobei er einem mit seiner filmischen Opulenz und seinem radikalen Nihilismus die Sprache verschlägt.
Der bürgerliche Jurastudent Fabian hat genug von der modernen Gesellschaft und will endlich seine revolutionären Ideen in die Praxis umsetzen. Sein Opfer wird die Pfandleiherin seines Wohnviertels: Er ermordet sie, doch die Spur des Verbrechens führt zu Joaquin, einem armen Schuldner der Ermordeten, der ohne Beweise zu einem Geständnis gebracht wird und für Jahre in einem Hochsicherheitsgefängnis verschwindet. Zurück bleibt seine Frau mit den beiden Kindern, die nun alleine den täglichen Kampf ums Überleben meistern muss.
Diese kurz angerissenen Handlungsstränge verwebt Lav Diaz zu einem fulminanten, anspielungsreichen und spannenden Gesellschaftsroman, in dem die individuellen Schicksale der Protagonist*innen den Spiegel bilden für eine in den Jahrhunderten des Kolonialismus und den Jahrzehnten der Diktatur beschädigte Gesellschaft.
Lav Diaz (geb. 1958 in Datu Paglas, Maguindanao, Philippinen) ist ein Meister des Erzählens und weltweit eine der herausragenden Persönlichkeiten im Autorenkino. Über NORTE sagt er: "Wenn man sich die Philippinen anschaut, sieht man, dass viele Menschen fast wie besessen sind von religiös-fundamentalistischen, evangelikalen Bewegungen. Das ist sehr extrem und sehr gefährlich. Die Menschen versuchen, sich mit diesen Ideologien vor dem Unbekannten zu schützen, das sie als bedrohlich empfinden. Und dann gibt es den Norden. Der Norden ist der Ort, von dem aus sich der Faschismus in diesem Land ausbreitete. Der Norden ist die Heimat von Ferdinand Marcos. Deswegen habe ich den Film 'Norte' genannt. Wenn man heute in den Norden geht, kann man eine sehr oberflächliche Entwicklung beobachten: Viele Leute arbeiten im Ausland, und die schicken Geld. Und die Familie Marcos ist immer noch an der Macht. Die Tochter als Gouverneurin, die Mutter als Kongressabgeordnete, der Bruder als Senator da oben im Norden. Das ist ihr Königreich. Man bekommt eine düstere Ahnung davon, wenn man in den Norden fährt, eine Ahnung davon, was wir alle wegen dieser Gegend gelitten haben."
Musik: Perry Dizon; Produktion: Moira Lang; Schauspieler: Perry Dizon, Archie Alemania, Sid Lucero, Angeli Bayani, Ian Lomongo, Hazel Orencio, Soliman Cruz, Mae Paner, Kristian Chua; Vorlage: Fjodor Michailowitsch Dostojewski; Kamera: Lauro Rene Manda; Drehbuch: Lav Diaz, Rody Vera; Regie: Lav Diaz; Montage: Lav Diaz Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In der Zeit der Wahrheits- und Versöhnungskommission beleuchtet diese Geschichte diejenigen, die von innen heraus gegen die Apartheid kämpften.
Sipho Makhaya arbeitet in der Zentralbibliothek von Port Elisabeth. Er ist der stellvertretende Direktor und hofft, nach 43 Jahren treuer Dienste, Demütigungen und Leiden während der Apartheid (einschließlich der Ermordung seines Sohnes) endlich die Leitung übernehmen zu können, da die Politik des neuen Südafrikas auf die Förderung der Schwarzen abzielt. Sipho lebt allein mit seiner Tochter Thando, die die Debatten der Wahrheits- und Versöhnungskommission verfolgt, in der Hoffnung, endlich die Wahrheit über den Mord an ihrem Bruder zu erfahren, wo sie als Dolmetscherin arbeitet. Sie nehmen Siphos Nichte auf, die den Leichnam ihres Vaters zurückbringt, der ein Held des Anti-Apartheid-Kampfes war und in London starb, wo er nach der Einführung der Demokratie blieb. Es ist die Zeit der Abrechnung... eher die Zeit, die Wahrheit zu sagen und eine Versöhnung zu versuchen.
Produktion: John Kani; Musik: Neill Solomon; Schauspieler: John Kani, Rosie Motene, Motshabi Tyelele, Grethe Fox; Montage: Megan Gill; Regie: John Kani; Kamera: James Robb; Vorlage: John Kani; Drehbuch: John Kani Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Zufällig sind ein Wildschwein und ein Fuchs dabei, als eine Eintagsfliege schlüpft. Sie finden das fröhliche Fliegenmädchen ganz zauberhaft, müssen ihr aber irgendwie sagen, dass sie nur einen einzigen Tag zu leben hat. Das aber bringen die beiden nicht übers Herz! Stattdessen erzählen sie der Fliege, dass der Fuchs nur einen Tag leben wird. Das berührt die sensible Fliege so sehr, dass sie dem Fuchs einen wundervollen letzten Tag bereiten will: Er soll einen Tag verbringen, der sämtliche Freuden des Lebens beinhaltet.
Der poetische Film - bei Weitem nicht nur für Kinder! - steckt voller philosophischer Weisheiten, über die Fliege, Fuchs und Wildschwein diskutieren. Das Wesentliche: Die Tiere werden von Menschen dargestellt. Lars Rudolph als Fuchs und Aljoscha Stadelmann als Wildschwein sitzen wie jeden Morgen in ihren Liegestühlen und hören im Waldfunk »Der frühe Vogel«, in dem der Moderator ankündigt, dass wieder Eintagsfliegenschlüpftag ist. "Schon die Entscheidung des Regisseurs Martin Baltscheit, Tiere von Menschen darstellen zu lassen, ganz so, als spielten Kinder ihr »Ich tu so, als wäre ich ein Tier«-Spiel, ist mutig und funktioniert ganz fantastisch - ein noch nie gesehener Kunstgriff. Damit nimmt er die Spielfreude der Kinder ernst und erinnert die Erwachsenen an eine unbeschwerte Zeit ihrer Kindheit. Baltscheit hat die Geschichte, die sich übrigens ein Mädchen ausgedacht hat, zunächst als Bilderbuch veröffentlicht und auf dem Theater inszeniert. Mit viel Liebe zum Detail und in wunderbaren Naturbildern lässt er seine Protagonisten sich austoben, die die Charaktereigenschaften ihrer Tiere lediglich angedeutet umsetzen." (Katrin Hoffmann, in: epd FILM)
Die KinderFilmWelt schreibt: "Weil es auch ums Sterben geht, ist 'Nur ein Tag' manchmal auch etwas traurig. Abschied nehmen ist schwer, keine Frage. Aber ganz behutsam erzählt uns der Film (...), dass der Tod zum Leben gehört und dass man davor keine Angst haben muss. Es zählt vor allem, was man aus seinem Leben macht und wie man seine Zeit verbringt. Am besten mit richtig guten Freunden an seiner Seite. Ein wirklich bezaubernder Film!"
Und die FBW-Jugend Filmjury schreibt: "Die eingefügten Aufnahmen von verschiedenen Waldbewohnern unterstützen die naturnahe Kulisse. Einzelne Aspekte des Films wurden in der Gruppe unterschiedlich bewertet. Entscheidend war final für alle der Gesamteindruck und die klare Botschaft des Films: Lebe den Tag und genieße das Leben, so wie es ist. Dadurch ist dieser Film für alle Zuschauergruppen altersunabhängig interessant."
Vorlage: Martin Baltscheit; Kamera: Olaf Hirschberg; Montage: Stefan Oliveira Pita; Musik: San Ra Weckert; Schauspieler: Karoline Schuch, Lars Rudolph, Anke Engelke, Aljoscha Stadelmann; Regie: Martin Baltscheit; Drehbuch: Martin Baltscheit Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Tod der Mutter belastet den 14-jährigen Darek sehr. Dann verliebt er sich in ein Mädchen, das nach Orangen duftet.
Die Familie wird in ihrer Trauer aus ihrem inneren Gleichgewicht gebracht, ihre Probleme sprießen aus allen Ecken und Enden. Vor allem Darek, Schüler der neunten Klasse, leidet unter dem Verlust, muss aber zugleich die Stelle der Mutter vertreten und sich jetzt noch mehr um seine behinderte Schwester Ema kümmern und sie zudem gegen die Angriffe seines Klassenkameraden Hugo mit den Fäusten verteidigen. Zwar kommt zur Unterstützung mittags die Postbeamtin Marta ins Haus, aber Darek argwöhnt, dass sie nur ihre neue Mutter werden will. Sein Vater wiederum ertränkt die Probleme im Alkohol. Er macht Kurzarbeit und befürchtet, schon bald nicht mehr für den Unterhalt seiner Familie sorgen zu können. Die amtliche Fürsorgestelle hat die Familie bereits in ihrem Visier. Allerdings gibt es auch erfreuliche Ereignisse in Dareks Leben. Plötzlich beginnt sich Hanna für ihn zu interessieren. Und sein Vater überrascht ihn mit dem Plan, auf ihrem Hof abgehalfterte Pferde aufzupäppeln, um sie gewinnbringend verkaufen zu können.
Ivan Pokornýs Adoleszenzdrama beruht auf dem gleichnamigen preisgekrönten Jugendroman von Iva Procházková, die auch das Drehbuch geschrieben hat. Sie hat die Stärken ihres Romans bewahrt. Unaufgeregt erzählt die Schriftstellerin im auktorialen Stil, von subjektiven Rückblenden unterbrochen, von den schönen Entdeckungen in dieser Lebensphase, spart aber auch nicht deren Schattenseiten aus. Plastisch vermittelt sie, wie sich in ihr Psychisches, Soziales und Ökonomie niederschlagen und knüpft für ihren Helden ein dichtes Beziehungsnetz. Dabei invertiert sie ein klassisches Mädchenbuchgenre, das Pferdebuch, indem sie einen Jungen zu dessen Protagonisten macht. Die Pferde entfalten bei Darek ihre heilenden Kräfte, sie verleihen ihm Flügel, so dass er sich am Ende von seinen Eltern zu lösen beginnt, sich eigene Regeln setzt... (Heidi Strobel im Kinder Jugend Filmportal)
Die FBW-Jugend Filmjury schreibt: "Dieser tiefgründige und teils traurige Film greift neben dem Hauptthema Erwachsenwerden auch Themen wie Verlust, Trauer, Liebe, Freundschaft, sowie immer wichtiger werdende Themen wie Inklusion, Mobbing, Gewalt und Tierschutz auf. Dies wird sehr schön umgesetzt. Sehr gut hat uns die gesamte Kameraführung inklusive der Drohnenaufnahmen und die Montage der Bilder gefallen. Der Film wird ruhig erzählt und die Drehorte sind gut gewählt und lassen diesen Film authentisch wirken. Exzellent finden wir die Pferdeaufnahmen und die schauspielerische Leistung. Gerade die von Ema. Auch toll finden wir die passende Musik, die Geräuscheffekte und die Farbgebung, gerade in den Traumsequenzen. Der gesamte Film ist sehr metaphorisch, das heißt, dass viele Elemente der Bildsprache enthalten sind und man viel hinein interpretieren kann."
Musik: Jirí Hájek; Regie: Ivan Pokorný; Schauspieler: Leos Noha, Steffen Groth, Ewa Farna, Hana Bartonová, Tomas Dalecky, Anton Petzold, Emilie Neumeister, Stanislav Majer; Produktion: Patrik Pass; Montage: Patrik Pass, Andreas Baltschun; Drehbuch: Iva Procházková; Vorlage: Iva Procházková; Kamera: Jürgen Rehberg Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In einer kleinen Stadt leben Menschen, die nichts fühlen. Keine Fröhlichkeit, keine Traurigkeit. Sie sind einfach nur da. Nur Paolo ist anders. Er erfreut sich an der Natur, an seiner Katze, die ihn überall hin begleitet, an seinen Büchern, an der Welt. Und manchmal weint er vor Glück. Seine Tränen fallen auf den Boden und lassen wunderschöne Blumen erblühen. Als die Stadtbewohner eines Tages entdecken, welche Schönheit aus Paolos Tränen entsteht, sind auch sie zum allerersten Mal erfüllt von Glück. Sie wollen mehr davon und lassen Paolo nicht mehr in Ruhe. Bis dieser ganz erschöpft ist und beschließt, dass sich etwas ändern muss.
Eine überaus liebevolle Mischanimation zwischen Knetfiguren und gemalter Hintergrund-Collage. "Die Botschaft, dass Gefühle gut und wichtig sind und dass Fröhlichkeit und Traurigkeit das Leben erst lebenswert machen, wird auf sensible und symbolische Weise vermittelt und ist schon für die Jüngsten eine nachhaltige Lektion. Die sorgfältig komponierte Musik untermalt die Szenerie, stilistisch ist der Film ein liebevoller Mix aus handgemalter Kulisse und geformten Puppen, die im besten Sinne an die Tradition früherer Kinderfilme erinnern. Ein Kurzfilm über das Glück, der selbst beim Zuschauen glücklich macht." (FBW)
Musik: Peter Bräker; Montage: Manuel Schroeder, Tom Mußmacher; Vorlage: Sandra Luchsinger; Sound Design: Peter Bräker; Regie: Manuel Schroeder, Thorsten Drössler; Drehbuch: Thorsten Drössler; Kamera: Jan Sobotka, Jarolsav Fiser Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein Mann, eine Katze. Wer wird den anderen zähmen? In diesem farbenfrohen Kurzfilm trifft ein Mann auf eine Katze, und die beiden lernen sich nach und nach kennen. Das Gedicht von Paul Éluard ist evokativ und wer mit Katzen zusammenlebt, wird sicherlich den einen oder anderen Aspekt ihrer Beziehung wiedererkennen.
Der Kurzfilm gehört zur Kollektion "En sortant de l'école", in der sich weitere Gedichte von anderen französischen Dichtern auf filmfriend entdecken lassen.
Hier das Gedicht von Paul Éluard, daran anschließend unsere Übersetzung ins Deutsche:
Chat
Pour ne poser qu'un doigt dessus Le chat est bien trop grosse bête. Sa queue rejoint sa tête, Il tourne dans ce cercle Et se répond à la caresse.
Mais, la nuit l'homme voit ses yeux dont la pâleur est le seul don. Ils sont trop gros pour qu'il les cache Et trop lourds pour le vent perdu du rêve.
Quand le chat danse C'est pour isoler sa prison Et quand il pense C'est jusqu'aux murs de ses yeux.
Paul Éluard (1895-1952) - Les animaux et leurs hommes, les hommes et leurs animaux (1920)
***
Katze
Um nur einen Finger darauf zu legen Ist die Katze ein viel zu großes Viech. Ihr Schwanz trifft ihren Kopf, Sie dreht sich in diesem Kreis Und antwortet sich dem Streicheln.
Aber nachts sieht der Mensch ihre Augen deren Blässe die einzige Gabe ist. Sie sind zu groß, um sie zu verstecken Und zu schwer für den verlorenen Wind des Traums.
Wenn die Katze tanzt Ist es, um ihr Gefängnis zu isolieren Und wenn sie denkt Ist es bis zu den Wänden ihrer Augen.
Vorlage: Paul Éluard; Regie: Johanna Huck Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Zur Hölle mit der Seele, ich lächle, du lächelst, er lächelt, die Maus wiederholt sich. Was ist zu tun, wenn die Melancholie zuschlägt? Eine moderne und sehr berührende Interpretation dieses zeitlosen Gedichts von Paul Verlaine über den berühmten Spleen.
Der Kurzfilm gehört zur Kollektion "En sortant de l'école", in der sich weitere Gedichte von anderen französischen Dichtern auf filmfriend entdecken lassen.
"Il pleure dans mon coeur"
Il pleure dans mon coeur Comme il pleut sur la ville ; Quelle est cette langueur Qui pénètre mon coeur ?
Ô bruit doux de la pluie Par terre et sur les toits ! Pour un coeur qui s'ennuie, Ô le chant de la pluie !
Il pleure sans raison Dans ce coeur qui s'écoeure. Quoi ! nulle trahison ?... Ce deuil est sans raison.
C'est bien la pire peine De ne savoir pourquoi Sans amour et sans haine Mon coeur a tant de peine !
Paul Verlaine (1844-1896), Romances sans paroles (1874)
***
Es regnet auf die Stadt...
Es regnet auf die Stadt, Es weint in meinem Herzen, Wie fühlt mein Herz sich matt, Dass es solch Sehnen hat!
Der Regen leise singet Auf all den grauen Dächern; Wie's meiner Seele klinget, Wenn leis der Regen singet!
Ich kenn' ihn nicht, den Grund, Dass es in meinem Herzen Zum Weinen krank und wund, Mein Leid ist ohne Grund.
O könnt' ich's doch erfassen, Warum mein armes Herz Ohne Lieb und Hassen So elend und verlassen!
Übertragung von Paul Wiegler, in Baudelaire - Verlaine. Gedichte., 1900
Inhalt: Um das Jahr 1870 stehen der achtjährige Pelle und sein Vater Lasse an der Reling eines Schiffs, mit großen Erwartungen an einen neuen Lebensabschnitt: Sie lassen ihr armseliges Leben in Schweden zurück und wollen auf die dänische Insel Bornholm übersetzen. Dort, so erzählen sich die Menschen in ihrer alten Heimat, soll das Geld förmlich auf der Straße liegen, sogar die Ärmsten, junge wie alte Menschen, sollen hier immer genug zu essen haben.
In Bornholm finden Vater und Sohn Arbeit auf einem Gutshof, Lasse als Melker, Pelle als Hütejunge. Doch so gut wie erhofft geht es ihnen auch hier nicht: Statt des ersehnten Schweinebratens mit Rosinen reicht es nur zu Salzhering und Suppenkartoffeln. Bittere Enttäuschungen und schmerzhafte Erfahrungen bleiben Pelle und seinem Vater nicht erspart, Demütigungen und harte Arbeit ohne Feierabend, Bitternis und Einsamkeit prägen ihr Dasein. Angesichts solch bedrückender Lebensumstände kommen Pelle seine Kindheitsträume abhanden, auch das Vertrauen zum Vater erfährt einen Bruch. Doch eines Tages, wenn er erwachsen ist, wird Pelle hinaus in die Welt ziehen und ihr seine "entschlossene Eroberer-Stirn" bieten!
Die anrührende Kindheitsgeschichte basiert auf dem ersten Band des berühmten Romans "Pelle, der Eroberer" von Martin Andersen Nexø (1869-1954), an dem er fast fünf Jahre arbeitete. Es war das erste Werk der westeuropäischen Literatur, in dem ein proletarischer Held realistisch gestaltet wurde. Mit der Geschichte von Pelle, dem Naturkind mit unbändiger Kraft und Lebenslust, schrieb Nexø seinen meistgelesenen Roman, eine ergreifende Vater-Sohn-Geschichte, in der er zum Teil sein eigenes Leben beschreibt.
Die atmosphärische Verfilmung des DDR-Fernsehens konzentriert sich auf Pelles Kindheit. 1987 verfilmte Bille August unter demselben Titel umfassendere Romaneteile als dänisch-schwedische Co-Produktion, die u.a. mit einem "Oscar", einem "Golden Globe" sowie der "Goldenen Palme" in Cannes ausgezeichnet wurde.
Schauspieler: Karin Gregorek, Klaus Manchen, Martin Trettau, Stefan Schrader, Walfriede Schmitt, Marianne Wünscher; Montage: Brigitte Krex; Kamera: Hartwig Strobel; Musik: Gerhard Rosenfeld; Vorlage: Martin Andersen Nexø; Drehbuch: Christian Steinke; Regie: Christian Steinke Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der alte Pettersson (Ulrich Noethen) lebt auf einem malerischen kleinen Bauernhof in Schweden. Seine Tage verbringt er mit dem Erfinden praktischer Maschinen, mit Angeln und dem Füttern seiner Hühner. Eigentlich hat er alles, was man zum Leben braucht, und doch fühlt er sich ein wenig einsam. Da kommt ihm der kleine Kater gerade recht, den ihm seine Nachbarin Beda Andersson (Marianne Sägebrecht) schenkt...
"Der alte Pettersson hatte ein kleines Haus mit Garten, Holzschuppen, Tischlerschippen und einem Hühnerstall für seine zehn Hühner. Und er hatte einen Kater. Findus." So beginnt die Geschichte in Sven Nordqvists Bilderbuch "Findus und der Hahn im Korb", und so oder so ähnlich könnte jeder der "Pettersson & Findus"-Bände beginnen, die Kinder wie Erwachsene in ihren Bann ziehen. Es ist die immer gleiche ländliche Lebensidylle einer im Grunde recht kuriosen "Männerwirtschaft", in die sich der eigenbrötlerische, leicht weltfremde Kleinbauer und Erfinder Pettersson und sein "Ziehsohn", Kater und Mitbewohner Findus eingerichtet haben. Was sie erleben, ist meist unspektakulär, eher ein Alltag voller kleiner Abenteuer um die Ecke, die daraus resultieren, dass der Versuch, eine gut strukturierte Ordnung des Zusammenlebens zu schaffen, ständig das genaue Gegenteil bewirkt.
Nun gibt es im Film einen "echten" Pettersson, gespielt von Ulrich Noethen, der sich alle respektable Mühe gibt, seinem Bilderbuch-Charakter nahe zu kommen und ihn auch noch ein Stück weiter zu konturieren, während er in einer durch und durch animierten Welt agiert. Wenn er zu Beginn Findus als verängstigtes Waisenkätzchen aus einem Pappkarton nimmt, der für eine gleichnamige Erbsensorte wirbt, überzeugt die Verschmelzung von Real- und animiertem Bild, und man freut sich gerührt, das Pettersson nun endlich nicht mehr einsam ist.
Nach solch schöner Herleitung kombiniert der Film die Erzählstränge mehrerer Bilderbücher, wobei es um die ausgefuchste "Theorie" geht, warum man gleich mehrmals im Jahr Geburtstag haben und Pfannkuchentorte essen kann; darum wie Findus und Pettersson einen (im Grunde harmlosen) Fuchs mittels Feuerwerksalarm davon abzuhalten, ein Huhn zu stehlen; wie umständlich-amüsant die beiden einen Stier ablenken, um an eine Leiter zu gelangen, oder darum, wie Findus mittels eines eher unschönen Tricks dem neuen Hahn das permanente Krähen verbietet.
Vorlage: Sven Nordqvist; Schauspieler: Marianne Sägebrecht, Ulrich Noethen, Max Herbrechter; Produktion: Thomas Springer, Christoph Arni; Kamera: Mathias Neumann; Regie: Ali Samadi Ahadi; Musik: Ali N. Askin; Montage: Andrea Mertens; Drehbuch: Thomas Springer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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