Inhalt: Mitten im algerischen Teil der Sahara leben seit fast 50 Jahren rund 200.000 Menschen in Lagern für Geflüchtete. Es sind Sahrauis. Ihre eigentliche Heimat ist die Westsahara, mit einem Küstenstreifen zum Atlantik hin. Doch die Westsahara wurde 1976 von Marokko annektiert. Seither leben die Sahrauis im algerischen Exil ein permanent provisorisches Lagerleben.
Dieser Film erzählt vom Alltag der Vertriebenen und von ihrer Hoffnung, eines Tages in ihre Heimat zurückzukehren.
HINTERGRUND Das Gebiet Westsahara mit seiner rund 1000 Kilometer langen Atlantik-Küste liegt im Nordwesten des afrikanischen Kontinents, südlich von Marokko und nördlich von Mauretanien. Etwas weiter nordwestlich, im Atlantik, befinden sich mit den spanischen Kanaren bei Europäern beliebte Urlaubs-Inseln. Auch im Westsahara-Gebiet entwickelt die Annexionsmacht Marokko mittlerweile touristische Ziele und bemüht sich um Gäste aus Europa. Das Schicksal der Sahrauis dagegen ist weitgehend vergessen.
Bevor Marokko das Land 1976 annektierte, hielt Spanien die Westsahara besetzt. Nach dem Tod Francos am 20. November 1975 gab Spanien das Gebiet auf marokkanischen Druck hin auf. Am 26. Februar 1976 stimmte auch eine Versammlung saharauischer Stammesfürsten der Aufteilung der Westsahara zwischen Marokko und Mauretanien zu. Doch dagegen wandte sich die bewaffnete sahrauische Befreiungsfront "Frente Polisario". Sie rief am 27. Februar 1976 die Demokratische Arabische Republik Sahara aus. Mauretanien zog sich aus dem Gebiet zurück; Marokko blieb.
Weder die marokkanische Annexionen noch die Ansprüche der Demokratischen Arabischen Republik Sahara auf das Gebiet der Westsahara wurde von den Vereinten Nationen anerkannt.
Nach der Annexion kämpften Mitglieder der Frente Polisario gegen die marokkanische Besatzung. 1991 wurde auf Vermittlung der UNO eine Waffenstillstandsvereinbarung zwischen den Parteien geschlossen. Die Sahrauis sollten in einem Referendum über ihre Zukunft und die weitere Nutzung ihrer Heimat entscheiden. Doch dazu ist es bis heute nicht gekommen.
Der 27. Februar ist der Nationalfeiertag der Westsahara, und so heißt auch das Lager, in dem der Film spielt.
In Tableaus erzählt der Film vom Lagerleben der Sahrauris und den Schwierigkeiten einer temporären Existenz in einem Exil, welches bis zum heutigen Tag den Widerstand gegen die Annexion symbolisiert und schlussendlich zur Heimat wider Willen wurde.
Zugleich schildert er die Sehnsucht nach dem verlorenen Land, welches viele der Sahrauis zwar nur aus Erzählungen kennen, aber trotzdem ihr Zuhause nennen.
Inhalt: "89 Millimeter" zeigt ein Belarus, das es in der Gegenwart von 2020/21 nicht mehr gibt. Anfang der 2000er Jahre reiste der junge Filmhochschul-Absolvent Sebastian Heinzel in das Land, das seit der Osterweiterung von 2004 an der östlichen EU-Außengrenze liegt. Kurz nach der Jahrtausendwende dokumentierte Heinzel das Lebensgefühl junger Erwachsener unter Lukaschenka. Der Titel seines Films, "89 Millimeter", verweist auf den Unterschied der Eisenbahn-Gleisspurweiten zwischen Westeuropa und Belarus. Es klingt nach keinem großen Abstand. Dennoch markiert die Spurweite die Grenze zu einer anderen Welt.
Als der Film gedreht wurde, war Alexander Lukaschenka knapp 10 Jahre an der Macht. Der 1994 zunächst legitim gewählte Präsident hatte sein Land zu dieser Zeit längst in die letzte Diktatur Europas verwandelt. Zwei Jahre nach seiner Wahl hatte Lukaschenka das Parlament entmachtet. 1999/2000 verschwanden vier Oppositionspolitiker spurlos; sie gelten als tot.
Der Westen von Belarus grenzt an Polen, Litauen und Lettland. Als Heinzel nach Belarus reiste, interessierten sich nur wenige Westeuropäer für Belarus. Bis heute ist den meisten Mitteleuropäern nicht geläufig, dass die deutsche Wehrmacht im 2. Weltkrieg in Belarus besonders grausam wütete; etwa ein Viertel der Bevölkerung überlebte den Krieg nicht.
Im belarussischen Nationalstaat, der am 1.1. 1992 aus dem Zerfall der Sowjetunion hervorgegangen war, schien die sowjetische Mentalität gut konserviert. Infolge des Reaktorunfalls im ukrainischen Tschernobyl, nahe der belarussischen Grenze, hatte sich zivilgesellschaftliche Kräfte zur Selbsthilfe zusammengefunden. Sie waren zu schwach, um eine Mehrheit gegen Lukaschenkas diktatorische Transformation zu mobilisieren. Gleichzeitig gelang es dem Präsidenten, wirtschaftlich stabile Verhältnisse zu schaffen. Er versorgte die Bevölkerung mit grundlegenden Gütern. Das sicherte seine Macht; der Diktator und sein Volk richteten sich miteinander ein.
89 Millimeter dokumentiert schier aussichtslosen Protest schwacher Oppositioneller in dieser Zeit. Ohne freie Medien und bürgerliche Freiheiten wie Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit erreichten diese kleinen und kleinsten oppositionellen Kreise keine kritische Masse. Wer sich an den diktatorischen Verhältnissen allzu sehr rieb, dem blieb die Möglichkeit zum Exil. Im Unterschied zur Sowjet-Zeit steht es den Bürgern frei zu gehen. Die 22jährige Tänzerin und Theatermacherin Olga sagt im Film: "Wenn nichts Dramatisches passiert, zum Beispiel, dass ich mich verliebe, werde ich das Land verlassen." Alexander, Mitglied der Oppositionsgruppe Bison, hisst unterdessen trotzig die von Lukaschenka verbotene weiß-rot-weiße Flagge. Ab dem August 2020 wurden eben diese rot-weiß-roten Farben zu DEM Symbol der Anti-Lukaschenka-Massenproteste. Wer im Belarus des Jahres 2021 rot-weiß-rot trägt oder zeigt, muss damit rechnen, dass staatliche Kräfte auch mit brutaler körperlicher Gewalt bis zum Mord reagieren.
Alexander wagte Anfang des Jahrtausends Widerstand, als die Mehrheit seiner Landsleute vor allem in Ruhe gelassen werden wollte. Trotz der scheinbaren Aussichtlosigkeit protestierte er immer wieder. Seine Begründung: Er wolle die Voraussetzungen schaffen, dass sein Land in der Welt respektiert wird. Der 24jährige Soldat Igor dagegen ist regimetreu, Er "will sich in Politik nicht einmischen, sondern nur von ihr profitieren." Igor versteht nicht, warum Belarus eine Diktatur sein soll. "Ich denke, was ich sage und ich sage, was ich denke," gibt er zu Protokoll.
Beginnend im Jahr 2020, 16 Jahre nach Veröffentlichung von "89 Millimenter", ist die scheinbar unerschütterliche Stabilität des Lukaschenka-Regimes unwiederbringlich Geschichte. Viele Beobachter führen den Wandel auf Lukaschenkas Leugung der Corona-Pandemie zurück. Er tat die Krankheit als harmlos ab. Doch durch die Berichte von Exil-Belarussen und das Internet verbreiteten sich in Belarus Nachrichten aus dem Ausland. Viele Belarussen lebten während der Corona-Pandemie im Gefühl, Lukaschenka setze sie der Gefahr schutzlos aus. In der Folge versagten die erprobten Mechanismen antidemokratischen Machterhalts. Hunderttausende Belarussen gingen infolge einer dreist gefälschten Wahl ab August 2020 monatelang auf die Straße. Von Anfang an antwortete das Regime Lukaschenka mit Brutalität. 2021 verdankt der taumelnde Präsident seine Macht vor allem der Unterstützung durch Russland.
"89 Millimeter" ist das unschätzbare Dokument einer Epoche, deren Untergang sich in der Gegenwart von 2020/21 nur noch durch massenhaft angewandte rohe Gewalt und ein Autokraten-Bündnis der Angst hinausschieben lässt.
Montage: Lena Rem; Drehbuch: Sebastian Heinzel; Regie: Sebastian Heinzel; Kamera: Eugen Schlegel; Stimme: Roman Knizka Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eine Aufzugsfabrik in der Nähe von Lissabon. Die Geschäfte gehen eher schlecht im von Krisen gebeutelten Portugal, entsprechend haben die Beschäftigten der Fabrik kaum etwas zu tun. Eines Nachts realisiert eine Gruppe von ihnen, dass ihre Chefs den Diebstahl ihrer eigenen Maschinen organisieren. Schnell begreifen sie, dass sie es sind, deren Arbeit hier abgewickelt werden soll. Was tun? Sie diskutieren über Politik, Aktionismus und radikale Maßnahmen, schließlich widersetzen sie sich dem Diktat von Oben und besetzen ihren Arbeitsplatz. Als sich die Verwaltung komplett aus dem Staub macht, bleiben sie in der leeren Fabrik zurück. Wie soll es weitergehen? Plötzlich eröffnen sich völlig neue, bisweilen absurd überraschende Perspektiven...
Pedro Pinhos Debüt als Spielfilmregisseur ist deutlich in seiner Vergangenheit als Dokumentarist verwurzelt. Mit einem Ensemble von Akteuren, zu denen auch der wortgewaltige Regisseur Daniele Incalcaterra gehört, inszeniert Pinho ein dreistündiges Epos der Selbstermächtigung in einer insolventen portugiesischen Aufzugfabrik. Im Angesicht der drohenden Pleite will die Geschäftsführung die Arbeiter mit Abfindungen besänftigen, aber ein Kern der Belegschaft will die Fabrik als Kollektiv weiterführen: Neorealismus mit postmarxistischen Musical-Einlagen im Blaumann. (Festivalkatalog Viennale)
Kamera: Vasco Viana; Drehbuch: Pedro Pinho, Leonor Noivo, Jorge Silva Melo; Produktion: João Matos, Leonor Noivo, Pedro Pinho; Montage: José Edgar Feldman, Cláudia Rita Oliveira; Musik: José Smith Vargas; Regie: Pedro Pinho Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Informativer Kurzfilm über die "Aktion Storch", die am 26. Oktober 1945 begann.
"50.000 kommen aufs Land", titelt eine Berliner Zeitung im Oktober 1945. Die Briten haben beschlossen, Kinder aus ihrem Sektor in Berlin in ihre Zone in Westdeutschland zu evakuieren. Dort sollen sich die vier bis 14-Jährigen erholen. Denn nach der Schlacht um die Reichshauptstadt leben die Bewohner in Not. Wie in ganz Europa herrscht in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg Hunger. Dort müssen Hunderttausende von Flüchtlingen, Vertriebenen, Zwangsarbeitern und KZ-Überlebende zusätzlich zur einheimischen Bevölkerung ernährt werden.
Im Britischen Unterhaus berichtet der Abgeordnete Norman Dodds am 26. Oktober 1945 über einen Berlin-Besuch zwei Wochen zuvor. Er fordert, sich um die Kinder in der Ruinenstadt zu kümmern. Sie seien für den von Deutschen angezettelten Krieg nicht verantwortlich: "These children in Berlin are not German children; they are purely and simply children." Am selben Tag, an dem Dodds seine Rede hält, starten die britischen Besatzer die "Aktion Storch". Sie soll "Zehntausende Berliner Kinder vor Leiden und Gefahren des Großstadtwinters retten", wie die "Welt im Film" später meldet.
1.277 Kinder verlassen in einem ersten Konvoi Berlin. Die Teilnahme ist freiwillig und viele Eltern sind misstrauisch, sie erinnern sich noch zu gut an die "Kinderlandverschickung" (KLV) im Zweiten Weltkrieg. Es gibt Gerüchte, die Kinder würden von den Briten gestohlen und in KZs gesteckt.
Um die Sorgen zu zerstreuen, wirbt die britische Militärregierung mit Plakaten für ihre Aktion: "Seit Tagen gehen den Eltern begeisterte Briefe der kleinen Erholungsreisenden zu!" Die Berichte klängen geradezu märchenhaft. "Eltern, nun wird es aber auch für Euch, die Ihr erst diese Berichte abwarten wolltet, Zeit, Eure Kinder anzumelden."
Ende November 1945 endet die erste Phase der "Aktion Storch", in der die Kinder mit Bussen aus Berlin gebracht werden. Am Ende sind es 25.117 Kinder, die für gut fünf Monate aufs Land gebracht werden. Im April 1946 geht es wieder heim. "Körper und Nerven der Kinder sind ausgeruht und gekräftigt und widerstandsfähig für ein neues Leben in der Großstadt", heißt es in einem Filmbericht. Ihnen steht allerdings bereits weiteres Elend bevor: der Hungerwinter 1946/47 und die Berlin-Blockade 1948. Als die sowjetischen Besatzer die Stadt abriegeln, beleben die Briten die "Aktion Storch" noch einmal. Sie versorgen Berlin mit Nahrungsmitteln. Auf dem Rückflug nach Hamburg nehmen sie Kinder aus Berlin mit. (Quelle: WDR) Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eine Krise jagt die andere. Das stellt unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem immer mehr in Frage gestellt. Vorschläge für Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Tage gibt es - aber wer setzt sie um? Was brauchen junge Menschen, die in einer immer bedrohlicher erscheinenden Welt bestehen sollen?
Ein sehr großer Teil der politisch und wirtschaftlich Mächtigen der Gegenwart wurden an den besten Schulen und Universitäten ausgebildet. Aber haben sie das Zeug, die Ratlosigkeit zu überwinden, das Ruder herumzureißen?
Erwin Wagenhofers Fazit aus seiner Arbeit an ALPHABET lautet, dass uns die Grenzen unseres Denkens von Kindheit an wohl zu eng gesteckt wurden. Egal, welche Schule wir besucht haben, bewegen wir uns in Denkmustern, die aus der Frühzeit der Industrialisierung stammen, als es darum ging, die Menschen zu gut funktionierenden Rädchen einer arbeitsteiligen Produktionsgesellschaft auszubilden.
Die Lehrinhalte haben sich seither stark verändert und die Schule ist auch kein Ort des autoritären Drills mehr. Doch Fixierung auf normierte Standards beherrscht vielerorts noch immer den Unterricht.
"Leistung" als Fetisch der Wettbewerbsgesellschaft ist weltweit zum unerbittlichen Maß aller Dinge geworden. Doch die Protagonisten dieses Films legen nahe: die einseitige Ausrichtung auf technokratische Lernziele und fehlerfreie Wiedergabe isolierter Wissensinhalte lässt genau jene spielerische Kreativität verkümmern, die uns helfen könnte, ohne Angst vor dem Scheitern nach neuen Lösungen zu suchen.
Protagonist: Andreas Schleicher, Thomas Sattelberger, Yakamoz Karakurt, Arno Stern, Pablo Pineda Ferrer, André Stern; Kamera: Erwin Wagenhofer; Musik: André Stern; Drehbuch: Sabine Kriechbaum, Erwin Wagenhofer; Produktion: Peter Rommel, Viktoria Salcher, Mathias Forberg; Montage: Michael Hudecek; Regie: Erwin Wagenhofer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dieser Dokumentarfilm erforscht eine unbekannte Zivilisation im brasilianischen Amazonasgebiet, die ihr Leben riskiert, um ihren Wald zu schützen. Um die Ausbeutung der Umwelt durch Großkonzerne zu verhindern, müssen sie legale Institutionen schaffen.
Inhalt: Jedes Jahr muss die US-Armee, die in 146 Ländern auf der ganzen Welt tätig ist, 80.000 junge Menschen davon überzeugen, in ihre Reihen einzutreten. Zur Rekrutierung von Jugendlichen, die keinen Militärdienst ableisten müssen, hat sie ein sehr ausgeklügeltes Programm in den Schulen eingerichtet, um Tausende von Teenagern zu rekrutieren: das JROTC oder Junior Military Reserve. Dieses Programm betrifft mehr als 3000 öffentliche Schulen und fast 500.000 Kinder im Alter zwischen 14 und 18 Jahren.
Inhalt: Jedes Jahr muss die US-Armee, die in 146 Ländern auf der ganzen Welt tätig ist, 80.000 junge Menschen davon überzeugen, in ihre Reihen einzutreten. Zur Rekrutierung von Jugendlichen, die keinen Militärdienst ableisten müssen, hat sie ein sehr ausgeklügeltes Programm in den Schulen eingerichtet, um Tausende von Teenagern zu rekrutieren: das JROTC oder Junior Military Reserve. Dieses Programm betrifft mehr als 3000 öffentliche Schulen und fast 500.000 Kinder im Alter zwischen 14 und 18 Jahren.
Inhalt: Nicht nur der Wirtschafts- und Finanzsektor ist in den Vereinigten Staaten von Krisen geschüttelt. Auch die amerikanische Demokratie, das politische und gesellschaftliche System sowie das Gesundheits- und Bildungswesen zeigen schwere Krisensymptome. Führende Expertinnen und Experten darunter der Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman und die Philosophin Nancy Fraser analysieren in diesem Band die aktuelle innen- und außenpolitische Problemlage der USA und stellen sie in einen historischen Kontext. Während die internationale Dominanz Amerikas schwindet und die Idee seines Exzeptionalismus infrage steht, bleibt das Land gleichwohl für Deutschland und die westlichen Verbündeten politisch und kulturell ein zentraler Bezugspunkt. Systematik: Gk Umfang: 290 S. : graph. Darst. Standort: Gk AME ISBN: 978-3-593-39531-9
Inhalt: Ghassan Salhab (Libanon) war 2016 Fellow des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Sein sehr persönlicher Dokumentarfilm ist eine poetische Reflexion über Rosa Luxemburg (1871-1919):
"Und ich lächle im Dunkeln dem Leben zu." Dieser Satz, den Rosa Luxemburg im Dezember aus der Einzelhaft an Sonia Liebknecht schrieb, bringt auf den Punkt, was ihre Briefe aus dem Gefängnis charakterisiert: eine strahlende Lebensfreude, unabhängig von der politischen Situation. Ihre Beschreibungen von Vögeln, Blumen, Wolken und Farben zeugen von einem mit allen Sinnen erlebten Bewusstsein für die Schönheit der Natur. Zahlreiche Auszüge aus den lyrischen Briefen der radikalen Sozialistin in deutscher und arabischer Sprache ziehen sich wie ein roter Faden durch diese essayistische Collage. Dazu gesellen sich heutige Aufnahmen des winterlichen Berlin, eine Zwei-Personen-Lesung in Beirut, Archivmaterial aus dem Ersten Weltkrieg, ein Kampflied der Arbeiterbewegung, Spuren von Nico, Gerhard Richter, Brecht, Breton, Stimmen, Geräusche, Musik und die tonlosen Kommentare eines Ichs. Zusammen bilden sie eine Polyphonie aus sich visuell und akustisch überlagernden Schichten. Aus diesem Rückblick auf das 20. Jahrhundert, auf Deutschland und den Nahen Osten, auf die militanten Kämpfe, die hier wie dort stattfanden, ergeben sich persönliche Schlussfolgerungen ebenso wie die Erkenntnis, dass Widerstand und Schönheit sehr wohl koexistieren können, nicht zuletzt in dunklen Zeiten.
Inhalt: Eine Expedition ans Ende der Welt - Greenpeace begibt sich 1988 auf eine Reise in die Antarktis. Ziel ist es, die weiße Wildnis vor den Interessen von Politik und Wirtschaft zu schützen. Denn während diese im Hinterzimmer über die Verteilung der Rohstoffe der Antarktis verhandeln, versucht die Umweltorganisation die Öffentlichkeit zu erreichen und für den Erhalt der Landschaft die erste Umweltschutz-Station im südlichen Eismeer zu eröffnen. Anlass für die Expedition sind Verhandlungen zur Überprüfung des Stillhalteabkommens von 1959. Damals schlossen 18 Länder einen Vertrag, der ihnen die Entscheidungsgewalt über den Kontinent gab und zunächst das Gebiet nur zur wissenschaftlichen Forschung und friedlichen Nutzung freigab. 1991 soll nun erneut über die Regeln des Vertrags entschieden werden, die Unberührtheit des Kontinents ist in Gefahr... Mit dabei auf der Expedition, an deren Gelingen zunächst keiner glaubt, ist der Filmemacher Axel Engstfeld und sein Team. Sie fangen die Schönheit der eisigen Landschaft ein und zeigen, welchen Interessenskonflikten der Kontinent ausgesetzt ist.
Montage: Jean-Marc Lesguillons; Produktion: Axel Engstfeld; Drehbuch: Gisela Keuerleber, Axel Engstfeld; Musik: Marcel Wengler; Kamera: Bernd Mosblech; Regie: Axel Engstfeld; Sound Design: Karsten Ullrich Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der neueste Trend unter den russischen Oligarchen ist der Kauf von Kunstwerken, ein Weg, um sich in die Gunst des Kremls zu bringen, ihr Image zu vergolden... und die Herkunft ihres Vermögens zu verschleiern, das sie oft im Schatten der postsowjetischen Macht erworben haben. Der Film folgt diesen neuen Amateuren auf den Spuren der bekannten Sammler des frühen 20. Jahrhunderts und vermittelt ein noch nie dagewesenes Bild von Russland, wo Kunst, leicht verdientes Geld und ein autoritärer Staat nebeneinander existieren.
Inhalt: Der neueste Trend unter den russischen Oligarchen ist der Kauf von Kunstwerken, ein Weg, um sich in die Gunst des Kremls zu bringen, ihr Image zu vergolden... und die Herkunft ihres Vermögens zu verschleiern, das sie oft im Schatten der postsowjetischen Macht erworben haben. Der Film folgt diesen neuen Amateuren auf den Spuren der bekannten Sammler des frühen zwanzigsten Jahrhunderts und vermittelt ein noch nie dagewesenes Bild von Russland, wo Kunst, leicht verdientes Geld und ein autoritärer Staat nebeneinander existieren.
Inhalt: Herr Strässle, gelernter Typograf, fuhr im Alter von 47 Jahren mit dem Motorrad in eine Wand. Frau Speck erkrankte als junge Mutter an einem Hirntumor, nahm stark zu und wurde von ihrem Ehemann verlassen. Herr Nimani leidet seit den Jugoslawienkriegen an Depressionen und versorgt seine kranke Frau.
Alle sind auf finanzielle Hilfe des Schweizer Staates angewiesen. Ihre Situation wird in einem Assessment von Vertretern der Sozialversicherungen und des Sozialdienstes beurteilt. Im Verlauf einer Stunde suchen die Repräsentanten der Ämter und Versicherungen gemeinsam mit den leistungsbeziehenden Menschen nach Zielen und Maßnahmen für eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Der daraus resultierende Integrationsplan ist verbindlich. Oberstes Ziel: die Aufnahme einer Erwerbsarbeit.
"Wir haben hier Strukturen und da müssen sie reinpassen," fasst es ein Mitarbeiter des Assessments die Lage der Klienten zusammen. Wer nicht kooperiert, dem droht Leistungsenzug.
Regisseur Mischa Hedinger gelang es, das Vertrauen der Beteiligten auf beiden Seiten zu gewinnen. Sein Film ermöglicht einen außerordentlich weitgehenden Blick hinter die Kulissen des Sozialstaates. Dabei zeigt sich ein klares Machtgefälle zwischen Experten und Betroffenen.
Wer den Eindruck erweckt, antriebslos zu sein oder sich nur pro forma um eine Arbeit zu kümmern, ist schlechter angesehen als solche Klienten, die sich offenbar sehr anstrengen, eine Arbeit zu finden.
"Ihre Aufgabe ist es, soweit das möglich ist, Ihr eigenes Leben zu bewältigen. Ökonomisch - aber nicht nur - sondern auch sonst irgendwie einen Sinn und ein Ziel zu haben," hält ein Mitwirkender des Assessments dem 54jährigen Herrn Strässle vor, der laut Einschätzung der Sozialversicherer nur noch zu 9% invalide ist.
"Und was mache ich, wenn ich feststelle, dass mir das aber nicht möglich ist?", hält Strässle dagegen. "Gebt mir eine sinnvolle Arbeit," fordert er von seinen Assessoren.
Inhalt: Ein Gespräch über Architektur mit dem vielfach preisgekrönten portugisischen Meisterarchitekt Álvaro Siza Vieira. Er ist einer der besten Architekten dieses Jahrhunderts sowie Sozialist und leidenschaftlicher Raucher. Der Film beleuchtet sein Frühwerk und ermöglicht dem Zuschauer einen Einblick in Sizas Arbeits- und Denkweise.
Inhalt: "Bauer Unser" zeigt gleichermaßen ungeschönt wie unaufgeregt, wie es auf Bauernhöfen zugeht. Regisseur Robert Schabus bleibt in seiner Dokumentation vordergründig unparteiisch. Doch so vielfältig die Bauern, vom Biobauern bis zum konventionellen Agraringenieur, so einhellig der Tenor: So kann und wird es nicht weitergehen. Das Mantra der Industrie - schneller, billiger, mehr - stellen die meisten von ihnen in Frage.
"Bauer Unser" macht deutlich, wie Wirtschaftspolitik und Gesellschaft immer öfter vor der Industrie kapitulieren. Weit entfernt von rosigen Bildern einer ländlichen Idylle gibt es dennoch Momente der Hoffnung. Wenn etwa der Gemüsebauer und Rinderzüchter Simon Vetter stolz erklärt, ein Bauer zu sein, der seine Kunden kennt und der Entfremdung entgegenhält. Oder wenn die Bio-Schafzüchterin Maria Vogt eigenhändig Schafe melkt und frohlockt: "Hey, es geht ja auch ganz anders!"
Kamera: Lukas Gnaiger; Montage: Robert Schabus, Paul Michael Sedlacek; Musik: Andreas Frei; Regie: Robert Schabus; Drehbuch: Robert Schabus Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wie verwandelt man Wasser in Geld? Es gibt eine Firma, die das Rezept genau kennt: Nestlé. Dieser Konzern dominiert den globalen Handel mit abgepacktem Trinkwasser. Der Schweizer Journalist Res Gehriger macht sich auf, einen Blick hinter die Kulissen des Milliardengeschäfts zu werfen. Nestlé blockt ab. Es sei der falsche Film zur falschen Zeit, heisst es in der Konzernzentrale. Doch der Journalist lässt sich nicht abwimmeln. Er bricht auf zu einer Entdeckungsreise, recherchiert in den USA, in Nigeria und in Pakistan. Die Expedition in die Welt des Flaschenwassers verdichtet sich zu einem Bild über die Denkweisen und Strategien des mächtigsten Lebensmittelkonzerns der Welt. Während die Weltbevölkerung rasant wächst, wird sauberes Wasser immer mehr zur Mangelware. Bottled Life dokumentiert das boomende Geschäft mit dem Trinkwasser in der Flasche und fokussiert dabei ganz auf den Leader der Branche: auf den Schweizer Nestlé-Konzern. Nestlé besitzt weltweit über 70 verschiedene Wassermarken. Zu den bekanntesten gehören Perrier, San Pellegrino und Vittel, in der Schweiz auch Henniez. Allein mit abgepacktem Wasser setzt Nestlé jährlich rund 10 Milliarden Franken um. Trotzdem ist Wasser eine Sparte, über die man bei Nestlé nicht gerne spricht. Das muss der Schweizer Journalist Res Gehriger erfahren. Die Nestlé-Manager verweigern Interviews. Aber Gehriger lässt nicht locker. Auf einer Recherche-Reise erfährt er, wie konfliktgeladen das Geschäft mit dem Trinkwasser ist.
Wasserkrieg in den USA Um Wasser zu verkaufen, muss man es zuerst besitzen. In weiten Teilen der USA, dem wichtigsten Absatzmarkt für Nestlés Wassersparte, gilt das "Recht der stärksten Pumpe": Wer Land besitzt oder gepachtet hat, darf auf seinem Grundstück soviel Wasser pumpen, wie er will - ohne Rücksicht auf seine Nachbarn. Im ländlichen US-Bundesstaat Maine hat Nestlé eine ganze Reihe von Quellgebieten aufgekauft. Dort schöpft der Konzern jährlich mehrere Millionen Kubikmeter Wasser ab und transportiert sie mit Tanklastwagen zu seinen Abfüllfabriken. In den Dörfer Fryeburg, Newfield und Shapleigh erlebt der Schweizer Journalist, wie Nestlé den lokalen Widerstand gegen die massive Wasserentnahme bekämpft: mit einem Heer von Anwälten, Lobbyisten und PR-Beratern. Nestlés Expansionsstrategie "Bottled Life" wirft ein Schlaglicht auf Nestlés Expansionsstrategie im globalen Wassermarkt. Während der Konzern in den USA und in Europa vor allem Quellwasser mit Herkunftsbezeichnung verkauft, hat er für die Schwellen- und Entwicklungsländer ein anderes Konzept: Dort gibt es "Nestlé Pure Life", gereinigtes Grundwasser, angereichert mit einem Mineralienmix nach Nestlé-Rezept. Pure Life war Peter Brabecks Idee. Der Nestlé-Stratege lancierte das Produkt 1998. Heute ist Pure Life bereits das meistverkaufte Flaschenwasser der Welt.
Pakistan als Testmarkt Der Schweizer Journalist reist nach Pakistan, das Nestlé als Testmarkt diente. Während Nestlé ihm den Zutritt zur Pure-Life-Produktion verweigert, lehrt Gehriger die Situation der Menschen kennen, die im Dorf ausserhalb des Fabrikzauns leben. Hier ist der Grundwasserspiegel rapid gefallen und das Wasser aus den Brunnen der Einheimischen zur übelriechenden Brühe verkommen. "Nestlé Pure Life" ist ein cleveres Business-Modell, gerade in den Ländern des Südens. Dort, wo die öffentliche Wasserversorgung versagt, stellt Flaschenwasser eine zwar kostspielige, aber sichere Alternative dar. In Lagos zum Beispiel, der Megacity Nigerias, hat Wasser immer einen Preis. Der Film zeigt, dass die Vision einer Stadt, in der alle für Wasser zahlen müssen, hier bereits Realität geworden ist. Die Familien in den Slums von Lagos wenden die Hälfte ihres Budgets dafür auf, Wasser in Kanistern zu kaufen. Die Oberschicht trinkt Pure Life.
Schönfärbereien ums Wasser Nestlé legt grossen Wert auf Imagepflege. Wenn es um Wasser geht, prägt vor allem Peter Brabeck das Bild des Konzerns. Schon als CEO, verstärkt aber nach seinem Wechsel ins Präsidium 2008, entwickelte er eine Kommunikationsstrategie, die mit Begriffen wie "Corporate Social Responsibility" (unternehmerische Sozialverantwortung) oder "Creating Shared Value" (gemeinsame Werte schaffen) operiert. Ist das gelebte Firmenphilosophie? Beim Überprüfen dieser Frage kommt Journalist Gehriger zu ernüchternden Einsichten. Am Schluss bleibt ihm das Bild eines Konzerns, der sich weltweit Rechte an Wasserquellen sichert, um den Wassermarkt der Zukunft zu dominieren.
Inhalt: Für die Engländer ist die französische Hafenstadt Calais das Tor zu Europa oder ein Ort, an dem man billigen Alkohol kaufen kann. Für Hunderte von Migranten ist sie das letzte Hindernis auf der verzweifelten Suche nach einem neuen Leben in England. In diesem intimen Film werden die Geschichten von Flüchtlingen, Migranten und englischen Auswanderern miteinander verwoben, um ein Bild vom Leben in einer flüchtigen Stadt zu zeichnen, in der die Bewohner von einem besseren Leben träumen. Nach seinem Film LIFT sucht Marc Isaacs weiterhin nach Orten, an denen die ganze Palette der Menschlichkeit zu finden ist.
Musik: Michel Duvoisin; Drehbuch: Marc Isaacs; Produktion: Marc Isaacs; Montage: David Charap; Sound Design: Marc Isaacs; Kamera: Marc Isaacs; Regie: Marc Isaacs Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Sechs Monate lang ist der Dokumentarfilmer Janus Metz einer Gruppe junger dänischer Soldaten im Afghanistan-Einsatz gefolgt. Die Kamera ist immer dabei: beim Abschied von Freunden und Familie, bei der Einweisung in Camp Armadillo, bei der ersten Patrouille, bei Begegnungen mit der Bevölkerung. Auch als eine Soldatengruppe plötzlich in ein Feuergefecht mit den Taliban gerät, ist Metz mit seinem hervorragenden Kameramann mitten im Geschehen. Die Bilder zeigen junge Männer, die sich verändern. Sie zeigen, wie sich Abenteuerlust in Härte, ja sogar Zynismus verwandelt, wie Tod und Verletzung sich auf die Soldaten auswirken und wie weit der Begriff "Friedenstruppe" von der afghanischen Wirklichkeit entfernt ist.
Produktion: Ronnie Fridthjof, Sara Stockmann; Musik: Uno Helmersson; Protagonist: Daniel 'Olby', Mads 'Mini', Kim 'Birkerod', Rasmus; Drehbuch: Kasper Torsting; Montage: Per K. Kirkegaard; Regie: Janus Metz Pedersen; Kamera: Lars Skree Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Russische Föderation im Jahr 2013: Unter Vladimir Putin tritt ein Gesetz in Kraft, das die aktive Bekämpfung der LGBT Community zur Staatsraison erhebt. Es verbietet die "Förderung nicht-traditioneller sexueller Beziehungen zu Minderjährigen". LGBT-Jugendliche sind unter diesem "Schwulenpropaganda"-Gesetz noch weniger gegen Beleidigungen, Einschüchterungen und tätliche Angriffe auf Leib und Leben geschützt. Sie sind vogelfrei, werden als krank, sündhaft und abnorm abgestempelt. Psychologen, Lehrer und sogar Eltern können zu Geldstrafen oder Gefängnisstrafen verurteilt werden, wenn sie die "nichttraditionelle" Orientierung der jungen Leute unterstützen.
Das Gesetz ist autoritärer Populismus russischer Prägung und findet breite Zustimmung in der Gesellschaft: LGBT-feindliche Ressentiments sind in der sozial ausgesprochen konservativen russischen Bevölkerung tief verankert. Minderheitenschutz findet nicht statt. Nicht zufällig ist "Gayropa" eine weit verbreitete Schmähung der antiwestlichen Propaganda der staatlich gelenkten russischen Medien.
Der Film dokumentiert ein Projekt, in dem fünfundvierzig russische Teenager ihre Geschichten in anonymen Interviews und Videotagebüchern mitteilen. Ihre Zeugenaussagen wurden online als "Projekt Children 404" gesammelt, benannt nach der weithin bekannten Internet-Fehlermeldung "Fehler 404 - Seite nicht gefunden".
Der Gründer der Selbsthilfegruppe kämpft innerhalb der russischen Gesellschaft darum, den Opfern des von der Regierung geschürten Hasses öffentliche Aufmerksamkeit und Mitgefühl zu verschaffen. Der Aktivist Pascha dagegen beschließt, seine Heimat in Richtung Kanada zu verlassen. Er möchte einen Freund finden und ein normales Leben führen.
Montage: Pavel Loparev, Askold Kurov, Lena Rem; Produktion: Pavel Loparev, Askold Kurov; Musik: Sorin Apostol; Regie: Pavel Loparev, Askold Kurov; Kamera: Pavel Loparev, Askold Kurov Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Sie sind vier der erfolgreichsten Geschäftsfrauen Chinas: Sie gehören zu einer Generation, die die Strenge der chinesischen Kulturrevolution und den anschließenden wirtschaftlichen Aufschwung erlebt hat und sich in einer patriarchalischen Gesellschaft bis an die Spitze gearbeitet hat. Heute ist Yang Lan die Besitzerin eines der führenden privaten Medienunternehmen. Dong Mingzhu ist eine hartnäckige weibliche CEO, die den weltweit größten Hersteller von Klimaanlagen leitet. Zhang Lan ist ein Tycoon in der Luxusrestaurant-Branche. Zhou Yi ist eine Topmanagerin, die für ein großes amerikanisches IT-Unternehmen arbeitet. Wie wurden diese Karrieren aufgebaut? In welchem sozialen und wirtschaftlichen Kontext sind sie tätig? Und was denken diese Frauen über den politischen, sozialen und kulturellen Zustand ihres Landes? Der jüngste Dokumentarfilm von Patrik Soergel wirft einen intensiven und einzigartigen Blick auf die Mentalitäten von weiblichen Führungskräften und untersucht den enormen Wandel, der sich heute in China vollzieht.
Kamera: Sven O. Hill; Produktion: Alex Chung, Nicola Bernasconi, Nicola Genni; Drehbuch: Patrik Soergel; Montage: Bettina Tognola; Regie: Patrik Soergel Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In der politischen Langzeitbeobachtung CITIZEN HAVEL blicken Pavel Koutecký und Miroslav Janek hinter die Kulissen der Präsidentschaft des Dichter-Präsidenten Václav Havel (1936 - 2011). Der Film lebt von einer großen Nähe zu seinem Protagonisten und dessen Umfeld, die im Politikbetrieb ansonsten undenkbar ist. Doch mit Havel war jemand Präsident geworden, der diese Position nie angestrebt hatte.
Der Film setzt 1992 ein. Die Phase des großen Epochenbruchs von 1989-91 ist vorbei. Soeben ist die seit 1918 bestehende staatlichen Union von Tschechen und Slovaken zerbrochen. Vom 1. Januar 1993 an werden die beiden Nationen in getrennten Staaten leben. Havel hatte für einen Fortbestand der Union geworben; der Bruch ist für ihn eine schwere politische Niederlage.
Die Trennung verläuft immerhin friedlich, und Havel bewirbt sich um die Präsidentschaft der neuen tschechischen Republik. Gewählt wird der Präsident zu dieser Zeit noch vom Parlament. Havel hat einen Mitbewerber und eine Mitbewerberin. Politische Gegner behaupten, er sei schuld am Auseinanderbrechen der Tschechoslovakei. Wenn Havel im Amt bleibe, so ein Redner im Parlament, werde Tschechien zur "Müllhalde, in dem der Rest Europas seine Zigeuner ablädt."
Regisseur Pavel Koutecký begleitete Hável mehr als 13 Jahre lang für diesen Film. Das Ergebnis ist ein in jeder Hinsicht einzigartiges Dokument. Für Koutecký (Jg. 1956) war es das wichtigste Projekt seines Lebens. Nachdem er im Frühjahr 2006 bei Dreharbeiten zu einem anderen Projekt einen schweren Unfall erlitt und starb, führte sein Kollege Miroslav Janek das Projekt fort.
Regie: Miroslav Janek, Pavel Koutecký; Produktion: Jarmila Poláková; Montage: Tonicka Janková; Kamera: Stano Slusný; Protagonist: Mick Jagger, Jacques Chirac, George W. Bush, Václav Havel, Bill Clinton Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dies ist eine Geschichte von Liebe und Hass, die sich um etwas dreht, das niemand sehen oder anfassen kann: Radiowellen. In den 80er Jahren war Radio Free Europe die geheime Hilfe und Vertrauensperson seiner rumänischen Hörer. Das Radio war Ceausescus wichtigster Feind; er beauftragte sogar Carlos den Schakal, es zu schließen. Alle Protagonisten dieser Geschichte begegnen sich in COLD WAVES wieder: Radiosprecher und Terroristen, Hörer und Partei- und Securitate-Funktionäre, Rumänen, Deutsche, Amerikaner und Franzosen. Die Welt hat sich verändert, es gibt jetzt andere Kriege. Aber wenn man sich die Stimmen anhört, kann man sich ein besseres Bild machen.
Kamera: Alexandru Solomon; Produktion: Paul Thiltges, Alexandru Solomon, Ada Solomon; Montage: Catalin Cristutiu; Regie: Alexandru Solomon Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Vor ihrer doppelten Deutscher Filmpreis-Nominierung für "Sieben Winter in Teheran" und "Vergiss meyn nicht" als Bester Dokumentarfilm haben Melanie Andernach und Knut Losen diese aufrüttelnde Erdöl-Doku über eines der größten Umweltverbrechen unserer Zeit produziert.
Im kanadischen Fort McMurray liegt eines der größten und letzten Ölsandvorkommen unseres Planeten. Wie magisch zieht das "schwarze Gold" Menschen aus aller Welt an. Denn in der Ölsand-Industrie können auch Angestellte sehr viel Geld verdienen. Doch der Preis ist hoch: Die aufwändige Gewinnung des Öls aus Teersand setzt lebensgefährliche Stoffe frei. Sie vergiften die Natur, Tiere - und auch Menschen. Alles andere also als ein Paradies!
Ausgerechnet an diesem verlorenen Ort findet Regisseurin Jasmin Herold die große Liebe, ihren späteren Co-Regisseur Michael Beamish. Als Michael schwer erkrankt, sind die beiden plötzlich unmittelbar betroffen. Ihr eigener Albtraum beginnt.
"Dark Eden" ist ein existenzielles Drama über Segen und Fluch der Erdölgewinnung. Jasmin Herold und Michael Beamish erleben hautnah große Hoffnungen, zerplatzte Träume und eines der größten Umweltverbrechen unserer Zeit. Ihr sehr persönlicher Dokumentarfilm wurde auf dem Filmfestival Braunschweig mit dem Green Horizons Award als bester Film zum Thema Nachhaltigkeit und mit dem Artistic Vision Award auf dem Big Sky Dokumentarfilmfestival in den USA ausgezeichnet.
Drehbuch: Jasmin Herold, Michael David Beamish; Produktion: Melanie Andernach, Knut Losen; Regie: Jasmin Herold, Michael David Beamish; Musik: Markus Aust; Kamera: Andreas Köhler; Montage: Martin Kayser-Landwehr Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Ein schwer fassbares Übel hat Mexiko übernommen. Vor zwanzig Jahren hallten die Schreie junger Frauen in den nördlichen Regionen des Landes wider, die Opfer beispielloser frauenfeindlicher Wut waren. Hinter den Vulkanen der Hauptstadt erlitten in den letzten Jahren Hunderte weitere das gleiche Schicksal. Andernorts verschwinden Bauern, Studenten und Reisende von den Straßen, während mehrere Journalisten erschossen werden. Dieses Klima der Straflosigkeit öffnet allen Missbräuchen Tür und Tor und das ganze Land lebt in Angst und Schrecken. Einige erheben ihre Stimme, prangern an und ermitteln, während andere, mit Schaufeln bewaffnet nach den Vermissten suchen und sich dabei der Gefahr von Hinterhalten aussetzen. Während sich Zeugenaussagen und Entdeckungen summieren, kommt langsam die Wahrheit ans Licht. DARK SUNS gibt einen Überblick über mehrere Regionen Mexikos, während die erschütternden Vorkommnisse des Verschwindenlassen immer besorgniserregende Ausmaße annehmen. Der in sechs Kapitel gegliederte Film gibt einer Vielzahl von Charakteren, sowohl ZeugInn als auch Opfern, eine Stimme, die der Zerstörung ihres Landes nahezu hilflos zusehen. Sie sind JournalistInnen, AnwältInnen, Mütter von Verschwundenen oder auch MenschenrechtsaktivistInnen. Viele müssen sich verstecken und im Untergrund leben, um den Bedrohungen zu entkommen. In Mexiko lauert der Tod und die Angst ist allgegenwärtig.
Kamera: Ernesto Pardo, Orion Szydel, François Messier-Rheault; Protagonist: Diana Washington-Valdez, Lucy Díaz Genao, Mario Vergara, John Gibler, Gustavo De La Rosa; Drehbuch: Julien Elie; Montage: Aube Foglia; Sound Design: Mimi Allard; Regie: Julien Elie; Produktion: Julien Elie Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Film ist eine Langzeitstudie über die bis dahin größte Öl-Katastrophe in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Im März 1989 verliert der Tanker Exxon Valdez rund 40 Millionen Rohöl im Prince-William-Sund in Alaska. Die Natur wird Jahrzehnte brauchen um sich von der Katastrophe zu erholen, während die Firma Exxon versucht ihr Image mit viel Geld und PR-Aktionen wieder aufzuwerten. Der Film bietet Einblicke in die Geschehnisse von 1989 und ihre Auswirkungen. Dabei zeigt er den Einfluss, den die Ölindustrie auf den Staat und seine Bevölkerung nimmt.
Produktion: Axel Engstfeld; Regie: Axel Engstfeld; Musik: Mike Herting; Kamera: Bernd Mosblech; Drehbuch: Axel Engstfeld; Montage: Jean-Marc Lesguillons Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Als die Alliierten am Ende des Zweiten Weltkrieges die ganze Dimension der Verbrechen des Dritten Reichs erkannten, war klar: Sie würden sich mit einer einfachen Kapitulation nicht begnügen. Die Verantwortlichen sollten nicht ungeschoren davon kommen. Ergebnis der Überlegungen war das internationale Militärtribunal, dessen Verhandlungen nach dem Tagungsort als Nürnberger Prozesse in die Geschichte eingegangen sind.
Das internationale Militärtribunal trat im November 1945 zum ersten Mal in Nürnberg zusammen. Keine Nation oder Bündnis hatte je etwas so Kühnes und Kompliziertes gewagt, wie die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg vor der Weltöffentlichkeit. Die Spiegel TV-Dokumentation rekonstruiert das Geschehen an Hand von Originalfotos sowie historischem Filmmaterial und deckt die Vorgänge hinter den Kulissen auf.
Drehbuch: Michael Kloft; Regie: Michael Kloft Standort: Filmfriend Streamingdienst
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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