Inhalt: Der holländische Regisseur Bob Rooyens zeigt Berlin so, wie es vor allem jungen Menschen gefallen wird. Seine selbstgewählte "Miss Berlin" nimmt den Zuschauer mit auf einen spektakulären Rundgang durch das Berlin der 70er Jahre. Der Film beeindruckt durch seine innovative Kameraführung, rasanten Schnitte, verwirrt durch surreale Inszenierungen, kurz: ein Feuerwerk der Bildsprache. Dieser Berlin-Imagefilm wurde bei der "XXieme Semaine International des Organismes Officiels de Tourisme" in Brüssel als bester Film ausgezeichnet. Bob Rooyens ist ein niederländischer Autor und Filmemacher, der sich durch innovative Musik-Sendungen und Spielshows im niederländischen und deutschen Fernsehen verdient machte. In den späten sechziger Jahren entwickelte er für das ZDF und den WDR eine Reihe von Fernsehfilmen und Jugendprogrammen ("Männer wir kommen", "Baff" , "Spaß durch 2") Für seine Programme und Filme erhielt er im In- und Ausland viele Auszeichnungen.
Regie: Bob Rooyens; Produktion: Gerd von Bonin, Jochen Severin; Drehbuch: Bob Rooyens; Kamera: Jan Kijser Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: "'Berliner Ballade' ist einer der wichtigsten deutschen Filme aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg." (Berliner Zeitung)
Präsentiert als Rückblick aus dem Jahr 2048, beschreibt die satirische Parabel das Nachkriegsleben in den Ruinen der Hauptstadt. Darin trifft der klapperdürre Gert Fröbe in der Figur des Heimkehrers Otto Normalverbraucher (der so zum geflügelten Wort wurde) auf Schwarzhändler und Reaktionäre, muss mit Blockade und Währungsreform zurechtkommen, aber auch - aufgrund des kriegsbedingten Männermangels - mit den Annäherungsversuchen zahlreicher Damen. Heinz Rühmann landete mit dem Film, der sein Publikum gleichermaßen irritierte wie begeisterte, seinen einzigen Kassenhit als Produzent.
Ralf Schenk schrieb in der "Berliner Zeitung": "Viele Jahre lang war dieser Film nicht zu sehen, aus rechtlichen Gründen. Jetzt hat ihn die Günter-Neumann-Stiftung restauriert und digitalisiert, er ist wieder zu haben, und das ist auch gut so. Denn 'Berliner Ballade' ist einer der wichtigsten deutschen Filme aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Und einer mit weit ausholender Zuversicht. Immerhin startet er mit einem Blick in die Zukunft des Jahres 2048: Helle Straßen voller Hochhäuser. Düsenmaschinen der äWeltfluglinie New York - Moskau', die auf dem äneuen Berliner Großflugplatz' zwischenlanden. Ein kühner Gedanke im Sommer 1948, als der Kalte Krieg begann." (...) äBerliner Ballade' entstand nach einem Programm des Kabaretts Ulenspiegel, äSchwarzer Jahrmarkt. Eine Revue der Stunde Null'. Hauptfigur ist der legendäre Otto Normalverbraucher, gespielt von dem spindeldürren, schlaksigen Gert Fröbe - wir erinnern uns: Später war er der fette preußische Offizier in den äTollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten'. Hier nun taucht er aus dem Krieg wieder in der Heimat auf, stolpert mit großen staunenden Augen durch eine ihm fremde Welt, auf dem Weg in seine Wohnung, die nur noch aus drei Wänden besteht, die vierte wurde von Bomben weggefegt. (...) Hin und wieder gibt es eingeschnittene Dokumentaraufnahmen, so von einer Aufführung der äMadame Butterfly'. Drehbuchautor Günter Neumann macht sich einen Spaß daraus, die Internationalität des neuen Berlin zu betonen: äEin deutsches Theater im russischen Sektor spielt eine italienische Oper, in der ein amerikanischer Offizier etwas mit einem japanischen Mädchen hat.' Auch das Titelblatt der Berliner Zeitung rückt zweimal groß ins Bild, jeweils mit der Schlagzeile eines weltpolitischen Paukenschlags. Und wie kommentiert das ein kopfschüttelnder Leser: äAlso wissen'se: Nee!'"
Schauspieler: Gert Fröbe, Hans Deppe, Tatjana Sais, Ute Sielisch, Aribert Wäscher; Stimme: Eric Ode; Drehbuch: Günter Neumann; Produktion: Alf Teichs, Heinz Rühmann; Musik: Werner Eisbrenner, Günter Neumann; Regie: Robert A. Stemmle; Kamera: Georg Krause Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dieser im Auftrag der Landesbildstelle Berlin produzierte Film zeigt mit selbstironischen Kommentar unterlegt, zahlreiche Impressionen des Berliner Alltags in den 50er Jahren. Auf der einen Seite erwähnt man die bekannte Berliner Schnauze, auf der anderen Seite die Höflichkeit, auf die man stolz sei. Und wer denkt, er betritt mit dem Besuch Berlins "heißes Pflaster", wird eines besseren belehrt, denn "ganz so gefährlich und politisch heiß ist es nun wirklich nicht." Das internationale Flair, das reiche Kulturleben, der rasende Verkehr hat so gar nichts mit einer Insel, als vielmehr mit einer Weltstadt zu tun.
Kamera: Hans Jaehner; Regie: Wolfgang Kiepenheuer; Drehbuch: Rolf Ulrich; Montage: Wolfgang Kiepenheuer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Während alteingesessene wie zugezogene Berliner heute unter dem Mangel an Wohnraum, Schul- und Kinderbetreuungsplätzen ächzen, fehlten West-Berlin in den 1970er vor allem Fachkräfte. West-Berlin war die "Insel im Roten Meer". Wer von Westdeutschland per Auto oder Bahn hierher wollte, musste zweimal die unangenehmen Kontrollen der DDR-Beamten an der innerdeutschen Grenze über sich ergehen lassen. Oder ins Flugzeug steigen.
Um Arbeitskräfte anzulocken, gab der West-Berliner Senat, der damals im Rathaus Schöneberg residierte, eine Reihe von Werbefilmen in Auftrag. "Berliner Pluspunkte" ist einer dieser Filme. Er preist das Stadtgrün ebenso wie die Tatsache, dass die (Teil-)Stadt das modernst Kongresszentrum der damaligen Welt besitze, kurz: er zeigt, was Senat und beauftragte Filmagentur für die die Schokoladenseiten Westberlins in den Bereichen Arbeiten, Wohnen, Unterhaltung, Sport und Verkehr hielten.
Im Rückblick staunt man nicht ohne Neid über die vielen Vergünstigungen, die damals Zuzüglern nach Westberlin angeboten wurden. So schmiedet ein junges Paar aus Schwaben auf der Couch Zukunftspläne: "Du woischt, isch hätt' Luscht nach Berlin zu fahre und dort zu schaffe." Vermutlich handelt es sich hier um Darsteller in der Rolle eine solchen Paares. Vor dem Hintergrund, dass "Schwaben in Berlin" heute so zum Synonym von Gentrifizierung geworden ist, dass es dazu sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag gibt, kann man bei diesen Szenen nur schmunzeln.
Drehbuch: Angelika von Hagen; Kamera: Werner Wollek, Werner Wollek, Hans-Joachim Bost, Wolfgang Knigge; Regie: Werner Wollek, Angelika von Hagen; Produktion: Werner Wollek Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eine charmante Reiseführerin begrüßt die Berlin-Besucher und entführt sie in die "vierte Berlinoskop-Dimension" und weckt "den sechsten Sinn für das Prinzip Weltstadt". Dieser Film bebildert das Motto: "Berlin lebt vom Gegensatz". Den Beweis dafür will dieser knappe, mit raffinierten optischen Tricks gedrehte Film erbringen. Mit rasanten Schnitten und auf oftmals dreigeteiltem Bildschirm wird die Vielseitigkeit der Stadt wie in einem Kaleidoskop vorgestellt. Neben wertvollen internationalen Preisen (Grand Award 1969 New York; Festival Campione d'Italia 1969) konnte der Film auch auf der Weltausstellung in Osaka im Jahr 1970 große Erfolge feiern.
Drehbuch: Ludwig Thürmer, Konrad Jule Hammer; Kamera: Helmut Meewes; Regie: Helmut Meewes Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Wie ein australischer Low-Budget-Film "The Adventures of Priscilla, Queen of the Desert" den Lauf der Geschichte veränderte, indem er lautstark und stolz die Schwulenkultur in die Welt brachte und zelebrierte, die auch 20 Jahre später noch nachhallt.
Der von Terence Stamp gesprochene Film "Between a Frock and a Hard Place" ist auch eine Sozialgeschichte der australischen Schwulenkultur, die sich auf Filmmaterial aus dem berühmten Film sowie auf das Sydney der 80er-Jahre stützt. Die Zeit, in der die AIDS-Epidemie grassierte, inspirierte den Regisseur Stephan Elliott, der eine Geschichte über die Welt der Schwulen erzählen wollte, die der Traurigkeit und Angst mit extravagantem Trotz strotzte.
Die Dokumentation enthält Interviews mit den Hauptakteuren des Films - Regisseur Stephan Elliott, den Schauspielern Terence Stamp, Guy Pearce und Hugo Weaving - und dem Kreativteam sowie mit Drag-Künstlern und Mitgliedern der schwulen Gemeinschaft.
Drehbuch: Paul Clarke, Alex Barry; Regie: Alex Barry, Paul Clarke; Sound Design: Jared Dwyer; Protagonist: Terence Stamp, Hugo Weaving, Guy Pearce, Stephan Elliott; Produktion: Jennifer Peedom, Jo-anne McGowan, Jason Burrows; Kamera: Kevin Scott, Simeon Bryan, Tania Lambert; Musik: Paul Mac; Montage: Mark Middis Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Kulturfilm nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise zu den zahlreichen Brunnen der Stadt München. Ein französischer Fotograf erzählt mit charmanten französischem Akzent von seinen Auftrag, Postkartenmotive von Münchner Brunnen zu "schießen". Er zieht einige Parallelen zwischen Paris und München und führt im Plauderton zu verschiedenen Lauf- und Trinkbrunnen sowie zu bekannten und weniger bekannten Kunst- und Zierbrunnen der Stadt. So sind u .a. der Schwabinger Wedekindbrunnen, Vater-Rhein-Brunnen, die berühmte Wittelsbacher Brunnenanlage am Lenbachplatz und der Fischbrunnen am Marienplatz zu sehen, zu denen er dann auch noch einige unterhaltsame Anekdoten liefert. Am Ende wird er Zeuge der Einweihung des "Liesl-Karlstadt-Brunnens" auf dem Viktualienmarkt durch Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel. Signatur Stadtarchiv München: FILM-1212.
Inhalt: Dieser Film aus dem Jahr 2020 rekonstruiert den neusten Stand der Erkenntnisse über die Umstände, unter denen in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges rund 8000 KZ-Häftlinge in der Lübecker Bucht bei Neustadt in Holstein zu Tode kamen.
Der Fischereihafen und Marinestützpunkt Neustadt ist in diesen letzten Kriegstagen ein chaotischer Knotenpunkt und letzter Rückzugsort für Militärs, SS und Nazi-Parteibonzen. Untergangsstimmung greift um sich. In den Ereignissen, die sich hier am 3. Mai 1945 abspielen, verquicken sich Massenmord, Vernichtungswillen und Panik mit Kriegsgewalt und Unglück. Die Begriffe "Cap-Arcona-Tragödie" oder "Katastrophe" verdecken, dass es für den Tod der vielen Menschen sehr wohl Verantwortliche gab.
Im Focus der öffentlichen Erinnerung steht vor allem der große ehemaligen Luxusliner Cap Arcona, der am Nachmittag des 3. Mai 1945 nach einem Angriff durch britische Jagdbomber umkippt und ausbrennt.
Doch bereits in den Morgenstunden, Stunden vor dem großen Schiffeversinken in der Ostseebucht, ereignen sich in und um Neustadt fast dreihundert kaltblütige Morde. Opfer sind völlig entkräftete jüdische Frauen und Kinder, die auf Binnenschiffen über die Ostsee aus dem KZ Stutthoff evakuiert worden waren. Viele von ihnen werden vor den Augen von Neustädter Einwohnern erschossen oder in den Tod gestoßen. Doch wer genau waren die Täter?
Und wer ist letzlich verantwortlich für den Tod der tausenden KZ-Häftlinge, die mit dem Frachter Thielbek untergehen, in den unteren Decks der Cap Arcona verbrennen oder in der 8 Grad kalten Ostsee ertrinken? Warum geriet die Cap Arcona derart umfassend in Brand?
Der Film arbeitet heraus, dass mit dem Forschungsstand des Jahres 2020 die Rolle revidiert werden muss, die der britische Jagdbomberangriff für das Geschehen spielte.
Deutlich wird auch: die eigentliche Ursache des Unglücks war der massive Vernichtungswille nationalsozialistischer Fanatiker bis zum bitteren Ende. Keineswegs nur Himmlers direkte SS-Untergebene, sondern auch Wehrmachtssoldaten und sogar Zivilisten beteiligten sich so kurz vor Kriegsende noch daran, Gefangene zu ermorden. Andererseits hatten sich die Kapitäne der Schiffe Thielbek und Cap Arcona standhaft gegen die Verladung der Gefangenen auf ihre Schiffe gewehrt. Erst nach massiver Gewaltandrohung durch die SS duldeten sie das Geschehen.
Der Film ergänzt den ebenfalls auf dieser Plattform verfügbaren Dokumentarfilm "Der Fall Cap Arcona" aus dem Jahr 1995 und aktualisiert die Erkenntnisse von damals.
Inhalt: Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete der Trompeter und Musikpädagoge Carlo Bohländer (1919-2004) im zerbombten Frankfurt das "Domicile du Jazz". Unter Eingeweihten fortan liebevoll "der Keller" genannt. Hier wurde richtig gejazzt. Tagsüber war der Keller ein Proberaum, abends verwandelte er sich in eine nicht enden wollende Jam-Session. Die Atmosphäre war atemberaubend. Gagen gab es keine, dafür aber reichlich Schnaps.
Im Zentrum des Geschehens stand Carlo Bohländer, der mit seinem Genie, Witz und Enthusiasmus alle ansteckte. Alsbald gaben sich weltweit berühmte Jazzgrößen aus Deutschland und Übersee die Klinke in die Hand, darunter Albert Mangelsdorff, Bill Ramsey, Dizzy Gillespie, Duke Ellington, Ella Fitzgerald und Louis Armstrong. Bohländer und das "Domicile du Jazz" bauten Brücken zwischen den Nationen und machten es möglich, dass die Welt in Frankfurt wieder zusammenfand - und sei es auch nur für eine mitreißende Jam-Session!
"Carlo, Keep Swingin'" ist das mitreißende Porträt von Carlo Bohländer, der mit dem Frankfurter Jazzkeller nicht weniger als die Keimzelle für den Jazz in Deutschland geschaffen hat. Eine Hymne an die Musik der Freiheit nach der schmerzvollen Erfahrung des Nationalsozialismus.
Regie: Elizabeth Ok; Protagonist: Anita Honis Bohländer, Dusko Goykovich, Carlo Bohländer, Keith Copeland; Kamera: Stefan Wachner; Montage: Susann-Maria Hempel; Drehbuch: Elizabeth Ok; Produktion: Elizabeth Ok Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Vielfach preisgekröntes, authentisches Filmdokument über den bedeutendsten Maler der deutschen Romantik: Caspar David Friedrich (1774-1840).
Intrigen und Arroganz seiner Zeitgenossen beeinflussten Friedrichs Leben auf tragische Weise. Weil er die Grenzen seiner Zeit überschreiten wollte, wurde er von seinen Zeitgenossen, denen seine Bilder zu revolutionär erschienen, verkannt oder für verrückt erklärt. Der Film zeigt die Erlebnisse und Landschaften, die den Maler inspirierten und schildert zugleich, welchen Intrigen Friedrich durch seine bornierte Umwelt ausgesetzt war.
Der dokumentarische Spielfilm "Caspar David Friedrich - Grenzen der Zeit" entstand im Jahr 1986 als Co-Produktion mit der DEFA. Regisseur Peter Schamoni gelang es, stimmungsvoll jene Landschaften zu zeigen, die in den Gemälden Friedrichs wiederzufinden sind - neben Rügen und Greifswald auch die "Sächsische Schweiz", wohin der Maler immer wieder von Dresden aus reiste.
Aus der Begründung der FBW-Jury: "Das schwierige Unterfangen, Leben und Werk des Malers der deutschen Romantik, Caspar David Friedrich, zu verfilmen, ohne nach Rezepten zu verfahren, die nicht mehr als bewährt bezeichnet werden können, ist Peter Schamoni (...) gelungen. Das Ergebnis ist ein Spielfilm, dessen dokumentarischer Hintergrund stark genug bleibt, um das Spiel nicht selbstständig werden zu lassen, und zugleich ein Dokumentarfilm, dem eine aus Figuren der Zeitgeschichte gefügte Spielhandlung alles übertrieben Theoretische, Lehrhafte und Interpretatorische fernhält. Dieses ambitionierte Friedrich-Porträt darf insofern als modern bezeichnet werden, als es sich mediengerecht darbietet, ohne seinen Gegenstand zu verflachen oder gar substantiell auszubeuten; es gerät auf seine Art zu einer Herausforderung für das Publikum, das damit einem neuen Lernprozess unterworfen wird."
Produktion: Heinz Willeg, Peter Schamoni; Drehbuch: Hans Neunzig, Peter Schamoni; Schauspieler: Oliver Korittke, Hans Quest, Udo Samel, Hans Peter Hallwachs, Sabine Sinjen, Friedrich Schoenfelder, Helmut Griem, Eleonore Weisgerber, Herbert Weißbach, Heinz-Dieter Knaup, Otto Sander, Rolf Hoppe; Kamera: Gérard Vandenberg, Jochen Radermacher, Otto Hanisch; Regie: Peter Schamoni; Montage: Katja Dringenberg; Musik: Hans Posegga Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Als die tschechische Regie-Legende Vera Chytilová (1929-2014) für dieses filmische Porträt von Jasmina Blazevis selbst vor der Kamera stand, war sie Mitte 70 und hatte sowohl beruflich als auch privat allen Grund, zufrieden zurückzublicken. Aber genau das tat die energische Frau nicht.
Als eine der ersten Frauen überhaupt studierte Chytilová von 1957-62 an der berühmten Prager Filmhochschule (FAMU). Sie war die einzige Frau der Regie-Klasse, zu der auch Jirí Menzel, Evald Schorm, Juraj Jakubisko und Jan Schmidt gehörten.
Chytilovás frühe Filme sprengten das starre Kino ihrer Lehrer und gehören zu den Hauptwerken der tschechischen Nouvelle Vague.
VON ETWAS ANDEREM (O necem jiném, 1963), PERLEN AUF DEM MEERESGRUND (Perlicky na dne, ´Episode Automat Welt, 1965) und vor allem TAUSENDSCHÖNCHEN (Sedmikrásky - Daisies, 1966) katapultierten die Tochter einer katholischen Gastronomenfamilie aus Ostrava für immer in den Olymp der Filmkunst. Eine BBC-Umfrage unter Kritikern aus dem Jahr 2019 wählte Chytilovás unübertroffen originelle autoritäts- und patriarchatskritische Satire TAUSENDSCHÖNCHEN mit ihren bis heute ikonischen Bildern auf Platz 6 der besten Filme von Regisseurinnen aller Zeiten.
Klar, dass die durch und durch humorlosen kommunistischen Machthaber das Werk nach der gewaltsamen Niederschlagung des Prager Frühlings postwendend verboten - auch wenn der Film alles andere als vordergründig politisch ist. Aber sie hatten schon Recht: die anarchischen Schwestern des Films haben das Zeug, jede angemaßte Macht zu sprengen.
Chytilová gelang es 1969 gerade noch, PARADIESFRÜCHTE fertigzustellen, der 1970 im Wettbewerb von Cannes Premiere feierte. Danach wurde sie mit Berufsverbot belegt. Erst 1976 durfte sie wieder einen Film realisieren (HRA O JABLKO, dt.: "Ein bisschen schwanger").
Also der Film 1977 in die Kinos kam, löckten tschechische Intellektuelle um Václav Havel die kommunistische Ideologie mit der Charta 77 erneut den Stachel. Sie hatten die Chuzpe, von ihrem Staat die Einhaltung von Menschenrechten zu fordern, die sie in der Schlussakte von Helsinki gerade unterschrieben hatten. Das Regime reagierte mit Repressionen und Propaganda. Chytilová bewies großen Mut, als sich sich der sogenannten "Anti-Charta" verweigerte, die das Regime gegen seine Kritiker in Stellung brachte. Rund 2000 Künstler der CSSR waren weniger mutig als Chytilová und unterzeichneten brav, was das Regime von ihnen verlangte.
Das Privatleben der Regisseurin war von Anfang an eng mit ihren beruflichen Ambitionen verbunden. Von 1950-1953 war sie mit dem Fotografen Karel Ludwig verheiratet, mit dem sie erste Verbindungen zu den Barrandov-Studios knüpfte. Mit ihrem zweiten Ehemann Jaroslav Kucera arbeitete sie auch als Kameramann zusammen. Er fotografierte sowohl TAUSENDSCHÖNCHEN als PARADIESFRÜCHTE.
Das Ehepaar hatte zwei gemeinsame Kinder. Der gemeinsame berufliche Erfolg ermöglichte ihnen Wohlstand: Ein schönes Haus mit Garten, Katzen und Hund.
Nach 1989 begann Chytilová neben weiterer Regie-Arbeit, an der Prager Filmhochschule zu unterrichten, an der sie einst selbst studiert hatte. Ab 2005 leitete sie dort die Regie-Klasse.
Trotz ihres beachtlichen Werkes und privaten Glücks bleibt der Blick der Regisseurin auf ihre Lebensbilanz ambivalent. Es falle ihr schwer, einen Sinn im Leben zu sehen.
Kamera: tepán Kucera; Protagonist: Vera Chytilová; Musik: Petr Hromádka; Drehbuch: Jasmina Blazevis; Produktion: Katerina Cerná; Montage: Jakub Voves; Sound Design: Tomás Kubec; Regie: Jasmina Blazevis Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Chaja Florentin und Mimi Frons sind seit 83 Jahren beste Freundinnen. Geboren und aufgewachsen in Berlin, mussten sie mit ihren Familien 1934 vor den Nazis nach Palästina fliehen. In einem deutschstämmigen Café in Tel Aviv, in dem sie sich täglich treffen, erzählen sie von ihrer ambivalenten Beziehung zu Berlin.
Chaja und Mimi sind sogenannte Jeckes - wie die jüdischen Einwanderer nach Israel genannt wurden. Der Film wurde im langjährigen Treffpunkt der Jeckes aufgenommen: dem Café Mersand in Tel Aviv. Es war zeit ihres Lebens das Stammcafé der beiden mittlerweile verstorbenen Protagonistinnen. Das Café wurde 1958 vom deutschen Einwanderer Walter Mersand gegründet.
"Eric Esser entlockt den beiden bemerkenswerten Frauen anhand von Fotos aus dem Vorkriegs-Berlin einen Einblick in ihre Haltung gegenüber Deutschland, der Vergangenheit und der Vergebung. [...] Eine zarte und inspirierende Geschichte über Überleben, Heimat, Identität und das starke Band der Freundschaft." Begründung der Nominierung bei den Human Rights Film Awards, Dublin
Protagonist: Chaja Florentin, Mimi Frons; Kamera: Albrecht von Grünhagen; Produktion: Eric Esser; Montage: Ben Laser; Regie: Eric Esser; Sound Design: Ben Laser Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Nur bis zum 30. Mai verfügbar! Prototyp eines Befreiungskämpfers, Pop-Ikone, T-Shirt- und Leinwandheld - wofür musste die Figur des "Che" schon alles herhalten. Am revolutionären Mythos kratzt allerdings auch dieses zweiteilige Biopic von Hollywood-Regisseur Steven Soderbergh nicht.
Auf verschiedenen Zeitebenen entwickelt sich die Geschichte der kubanischen Revolution, wobei Ches Besuch bei den Vereinten Nationen in New York 1964 den erzählerischen Rahmen bildet.
Die zweite Ebene begibt sich in die Erzählung des Aufstands, angefangen mit dem konspirativen Zusammentreffen zwischen Guevara und Fidel Castro in Mexiko und Guevaras Entschluss, am Widerstandskampf gegen Fulgencio Batistas Regime teilzunehmen - von den kleinen Kämpfen in Kubas Bergen bis zur Eroberung der Stadt Santa Clara. Das Biopic entwirft dabei einen unvergleichlichen Werdegang vom Arzt aus Argentinien zum Kommandeur und geschickten Militärstrategen hin zum gefeierten Revolutionsführer und schließlich zum Minister.
Steven Soderbergh, der sonst mit großen Budgets und Schauspieler*innen arbeitet, hat sich diesmal einem von Handkamera und Reportage-Stil geprägten "guerilla filmmaking" verschrieben. Die Abgründe der Revolte des romantischen Idealisten Ernesto "Che" Guevara, seine Verantwortung für die Todesurteile gegen seine Kontrahenten, zeigt der Film nur ansatzweise. Andererseits verzichtet er auf den gängigen Pathos und spart die größten Triumph-Momente der Rebellion aus. Neben Ches spannenden Leben und Kämpfen lebt der Film von seiner Besetzung mit einem authentisch aufspielenden Benicio del Toro. Zur Vorbereitung soll sich del Toro sieben Jahre lang mit dem Leben Che Guevaras beschäftigt haben - der Preis für den Besten Hauptdarsteller im Wettbewerb von Cannes war der Lohn.
Schauspieler: Alfredo de Quesada, Yul Vazquez, Jsu Garcia, Ramon Fernandez, Vladimir Cruz, Benicio del Toro, Julia Ormond, Demián Bichir, Rodrigo Santoro, Santiago Cabrera; Sound Design: Mike Chock; Musik: Alberto Iglesias; Produktion: Benicio del Toro, Laura Bickford; Regie: Steven Soderbergh; Drehbuch: Peter Buchman; Montage: Pablo Zumárraga; Kamera: Steven Soderbergh; Vorlage: Che Guevara Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Nur bis 30. Mai verfügbar! Tragischer und bitterer als der erste Teil, begibt sich "Che - Guerilla" mit Guevara, diesem internationalen Aushängeschild der kubanischen Revolution, ins dichte Unterholz des bolivianischen Hochgebirges. Auch dieser Teil basiert auf Guevaras "bolivianischem Tagebuch", diesmal entfaltet Soderbergh eine Geschichte des Scheiterns. Mit der Unterstützung ausländischer Sympathisanten wie dem Schriftsteller Regis Debray nimmt Guevara mit einer kleinen, bewaffneten Einheit den Kampf gegen Präsident Barrientos und seine Truppen auf. Nebenbei heilt der asthmakranke Revolutionär und ausgebildete Arzt Kranke, hilft den Armen und erhält dennoch kaum Rückhalt in der bolivianischen Landbevölkerung. Auch auf die Hilfe der Kommunistischen Partei unter Mario Monje kann Che nicht zählen. Während die Moral immer weiter sinkt, geraten die Guerillas in einen Hinterhalt.
Soderbergh bemüht sich auch hier um eine Entideologisierung, während er bei der Kameraarbeit immer wieder einen dokumentarischen Anstrich versucht und bekannte Darsteller*innen in Mini-Rollen besetzt: So ist Franka Potente als ausländische Sympathisantin "Tania, la guerillera" zu sehen. Benicio Del Toro gelingt erneut eine beeindruckend authentische Darstellung der alternden Ikone. Auch wenn Soderbergh auch hier die Widersprüche von Guevaras Ziel, die Revolution auf die Welt auszuweiten, nicht genauer beleuchtet, bleibt immer noch das packende Porträt eines Mythos.
Der zweite Teil des Diptychons definiert sich "auch in der Differenz zum ersten (dem er indes eng in einer durchaus verborgenen Symmetrie verbunden ist). Bild- und Handlungsspielraum dieses Films sind begrenzter, das Cinemascope hat dem Breitwandformat 1:1,85 Platz gemacht, die verhaltene Klangfülle von Alberto Iglesias' Partitur ist vertraulicheren Gitarrenklängen gewichen. Die Kamera hält größere Distanz zum Titelhelden, zeigt ihn oft in Rückenansicht und löst ihn selten aus seiner Entourage heraus. Benicio Del Toro atmet schwerer im zweiten Teil, aber müder ist er nicht geworden. (... ) »Guerilla« erzählt davon, dass diesmal der Zauber nicht mehr wirkt." (Gerhard Midding auf edp-film.de)
Schauspieler: Carlos Bardem, Demián Bichir, Matt Damon, Joaquim de Almeida, Franka Potente, Benicio del Toro, Othello Rensoli, Pablo Durán, Catalina Sandino Moreno, Rodrigo Santoro; Kamera: Steven Soderbergh; Musik: Alberto Iglesias; Produktion: Laura Bickford, Benicio del Toro; Drehbuch: Peter Buchman; Montage: Pablo Zumárraga; Sound Design: Mike Chock; Vorlage: Che Guevara; Regie: Steven Soderbergh Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Briefwechsel zwischen einem Vater, der an die Front gegangen ist, und seinen Töchtern während des Ersten Weltkriegs...
Dieser Kurzfilm wurde von 13 Kindern der "Cinquième" (10-11 Jahre alt) der Bob-Dechamps-Schule in Fleurus gedreht und thematisiert das Leben an der Front und das Leben an der Heimatfront anhand von Briefen. Bombardierungen, Rationierung, aber auch Solidarität werden mithilfe einer Animation aus Papierschnitten dargestellt.
Inhalt: Claude Dornier ist ein Name von Weltruf. 68 Flugzeugtypen wurden im Hause Dornier entwickelt, viele davon nach revolutionärem Konzept und ihrer Zeit weit voraus. Erinnerungen des Luftfahrtpioniers bilden die Grundlage für Schlüsselszenen auf seinem Lebensweg, der in seltenen Archivbildern und mithilfe aufwändiger Animationen erzählt wird.
Der weitverzweigte Familienclan lebt heute über die ganze Welt verstreut. Seine Enkel, die bis heute in München und auf den Philippinen Wasserflugzeuge nach den Konstruktionsideen Claude Dorniers bauen, gehen im Film der Frage nach der treibenden Kraft hinter dem Werk ihres Großvaters nach. Der Visionär mit deutsch-französischen Wurzeln wirkte von den Anfängen der Luftfahrt bis zur Landung auf dem Mond. Für die einen ist er ein besessener Konstrukteur, der sich nicht scheute, ausgetretene Pfade zu verlassen. Andere sehen in ihm vor allem ein geschickten Unternehmer, der einen Konzern mit bis zu 23.000 Beschäftigten führte.
Mit dem Wasserflugzeug Dornier WAL, das auch der Polarforscher Roald Amundsen bei seiner Nordpolexpedition einsetzt, gelingt Dornier in den 20er Jahren der internationale Durchbruch.
Die zwölfmotorige DO X, damals das größte Flugzeug der Welt, schafft den Sprung über den Atlantik und landet 1931 unter dem Jubel der Massen im Hafen von New York. Politischen Entwicklungen durchkreuzen schicksalshaft immer wieder die Pläne Dorniers. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg, aber auch im Kalten Krieg entwickelt er Flugzeuge mit bahnbrechender Technologie. Aufgrund mangelnder ziviler Einsatzmöglichkeiten und sich ständig verändernder politischer Bestrebungen im 20. Jahrhundert, werden viele seiner Projekte bereits kurz nach dem Erstflug eingestellt. 1969, nach dem Tod Claude Dorniers, kommt es zum offenen Konflikt innerhalb der Familie. Der Zerfall eines der namhaftesten Familienunternehmens Deutschlands beginnt. Bis heute ist die deutsche Luftfahrt- und Technikgeschichte ohne den Namen Dornier nicht denkbar.
Stimme: Anke Solveig Jeschke; Drehbuch: Thomas Wartmann; Musik: Milan Meyer-Kaya, Nils Kacirek; Regie: Thomas Wartmann; Kamera: Ralf Schweinböck, Thomas Riedelsheimer; Sound Design: Tomas Bastian; Produktion: Thomas Wartmann; Montage: Verena Schönauer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Dies ist eine Geschichte von Liebe und Hass, die sich um etwas dreht, das niemand sehen oder anfassen kann: Radiowellen. In den 80er Jahren war Radio Free Europe die geheime Hilfe und Vertrauensperson seiner rumänischen Hörer. Das Radio war Ceausescus wichtigster Feind; er beauftragte sogar Carlos den Schakal, es zu schließen. Alle Protagonisten dieser Geschichte begegnen sich in COLD WAVES wieder: Radiosprecher und Terroristen, Hörer und Partei- und Securitate-Funktionäre, Rumänen, Deutsche, Amerikaner und Franzosen. Die Welt hat sich verändert, es gibt jetzt andere Kriege. Aber wenn man sich die Stimmen anhört, kann man sich ein besseres Bild machen.
Kamera: Alexandru Solomon; Produktion: Paul Thiltges, Alexandru Solomon, Ada Solomon; Montage: Catalin Cristutiu; Regie: Alexandru Solomon Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der kometenhafte Aufstieg der "Comedian Harmonists" beginnt in der unbeheizten Berliner Kemenate eines gerade mal 20-jährigen jüdischen Schauspielschülers namens Harry Frommermann. Im Jahr 1927 verwirklicht der Piscator-Schüler mit viel Talent für Stimmakrobatik und nicht minder großer Beharrlichkeit seinen Traum von einem völlig neuen Vokal-Ensemble, das in der Tradition der amerikanischen A-Capella-Sänger "The Revelers" einen sehr rhythmischen, harmoniebetonten, dabei vom absolut präzisen Einsatz männlicher Gesangsstimmen geprägten Stil kreiert.
Harry schaltet seine folgenschwere Tagesanzeige unter der Überschrift "Selten", die ihm nicht nur zahllose Interessenten, sondern vor allem den Kontakt mit der samtweichen Bassstimme Robert Bibertis beschert. Bald scharen die beiden die übrigen Ensemble-Mitglieder mit den unterschiedlichsten Stimmlagen um sich: Roman Cycowski, einen polnischen Ex-Opernsänger, Lebemann Erich Abraham Collin, den bulgarischen Ex-Offizier Ari Leschnikoff und den 19-jährigen Pianisten Erwin Bootz. In vielen Wochen eiserner Proben entwickelt sich der unverwechselbare Gesangsstil der "Comedian Harmonists", mit dem sich alles vom sentimentalen Schlager über das Volkslied bis zur ausgelassenen Albernheit souverän und vor allem äußerst populär vortragen lässt.
Auf Konzerten werden die "Comedian Harmonists" stürmisch gefeiert, ihre Lieder begeistern Millionen. Der Erfolg lässt die Männer sorglos werden, und so nehmen sie den Aufstieg der Nazis nicht ernst - obwohl drei von ihnen Juden sind. Nach Hitlers Machtübernahme und dem 1934 ausgesprochenen Auftrittsverbots für Juden steht die Erfolgstruppe vor dem Aus...
"Der ehrgeizige Regisseur, Kameramann und Produzent in Personalunion lieferte mit seiner Hommage ein Stück Kino, das alles hat: Witz, Dramatik, Glamour und Historie, auch wenn bei der schieren Masse des Materials das eine oder andere dramatische Detail untergehen muss." (kino.de)
"Joseph Vilsmaier zeichnet die Charaktere der Comedian Harmonists außerordentlich präzise nach. In dichten Bildfolgen vermittelt er die Atmosphäre jener Zeit und bezieht Stellung zur damaligen politischen Situation. (...) Vilsmaier ist ein weitgehend unterhaltsamer Film gelungen, der nicht vor scheinbarer Problembewältigung und angeblicher äVergangenheitsbewältigung' trieft und doch die Tragödie einzelner Künstler vor dem Hintergrund der Tragödie eines ganzen Volkes ungeschönt und deutlich zum Ausdruck bringt - ein zumindest elementares Wissen über das Dritte Reich vorausgesetzt. Statt voreiliger Abwehr provoziert er damit beim Zuschauer (wieder) Fragen. Etwa, wie es denn möglich war, dass Mitläufer wie eingefleischte Nazis gleichermaßen von der Gruppe begeistert sein konnten und nicht einmal dann eingeschritten sind, als die Idole, denen sie aus ganzem Herzen zujubelten, Auftrittsverbot erhielten. Das war 1934, lange vor der Reichskristallnacht." (kinofenster.de)
"In der Herausstellung der persönlichen Schicksale einzelner Mitglieder der Comedian Harmonists und ihres öffentlichen Werdegangs gelingt Vilsmaier eine Ausarbeitung der politischen Situation." (Kinostraße)
Schauspieler: Meret Becker, Günter Lamprecht, Otto Sander, Rolf Hoppe, Katja Riemann, Ben Becker, Ulrich Noethen, Kai Wiesinger, Max Tidof, Heino Ferch; Produktion: Danny Krausz, Reinhard Klooss, Hanno Huth; Montage: Peter R. Adam; Musik: Harald Kloser; Drehbuch: Klaus Richter, Jürgen Egger; Kamera: Joseph Vilsmaier; Regie: Joseph Vilsmaier Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Doku ist ein fesselnder Blick auf die älteste zusammenhängende Kultur der Welt, eine Kultur, deren heilige Stätten älter sind als jedes der berühmtesten Denkmäler der Welt. "Connection to Country" folgt einer Gruppe von Ureinwohnern aus der Pilbara, die darum kämpfen, ihr einzigartiges Erbe vor den Zerstörungen einer boomenden Bergbauindustrie zu bewahren.
Im Herzen von Westaustralien beherbergt die Burrup-Halbinsel die größte Konzentration von Felszeichnungen der Welt. Es handelt sich um eine dramatische, uralte Landschaft, die so heilig ist, dass einige Teile nur von den traditionellen Besitzern betreten werden dürfen. Wellen der Industrialisierung und Erschließung bedrohen die Stätten in der ganzen Region, aber die Menschen in der Pilbara, die ihrem Land auf ewig verbunden sind, kämpfen dagegen an - sie dokumentieren die Felskunst, zeichnen ihre heiligen Stätten auf und kämpfen dafür, dass ihr einzigartiges Kulturerbe anerkannt und gefeiert wird.
Inhalt: Der Briefwechsel zwischen Pablo Picasso und Jean Cocteau erkundet 48 Jahre einer komplexen und turbulenten Künstlerfreundschaft. In ihren Briefen entfaltet sich die Geschichte eines Talents und eines Genies, eine einzigartige Geschichte, die das künstlerische und politische Spektrum von etwa 50 Jahren des 20. Jahrhunderts abdeckt: Kubismus, Ballet Russes, Guernica, Besatzung und Entnazifizierung in Frankreich, Dora Maar, Jean Marais, Cocteaus Filmpoesie, Picassos Keramiken und der Himmel über dem Mittelmeer.
Korrespondenzen sind Fragmente des Lebens, die in den Körper der größeren Geschichte eingefügt sind. Sie beleuchten die innere Landschaft einer Epoche durch ein Kaleidoskop von Archiven und Stimmen: Die Geschichte zeigt sich in ihrem intimsten Licht. Seit Jahrhunderten schreiben wir, um Nachrichten zu übermitteln, Ideen auszutauschen, Liebe oder Schmerz auszudrücken, um uns gegenseitig über die Welt, in der wir leben, zu informieren. Briefe sind das Gedächtnis der Welt, Fragmente des Lebens, die in den Körper der großen Geschichte eingebettet sind. Was verrät die Korrespondenz von Picasso auf dem Höhepunkt seines Schaffens? Die von Renoir auf der Suche nach dem amerikanischen Traum in Hollywood? Die Antworten auf die leeren Seiten der Geschichte liegen im Herzen dieser Briefe, in der Lebendigkeit eines solchen Austauschs.
Inhalt: Der Briefwechsel zwischen Pablo Picasso und Jean Cocteau erkundet 48 Jahre einer komplexen und turbulenten Künstlerfreundschaft. In ihren Briefen entfaltet sich die Geschichte eines Talents und eines Genies, eine einzigartige Geschichte, die das künstlerische und politische Spektrum von etwa 50 Jahren des 20. Jahrhunderts abdeckt: Kubismus, Ballet Russes, Guernica, Besatzung und Entnazifizierung in Frankreich, Dora Maar, Jean Marais, Cocteaus Filmpoesie, Picassos Keramiken und der Himmel über dem Mittelmeer.
Korrespondenzen sind Fragmente des Lebens, die in den Körper der größeren Geschichte eingefügt sind. Sie beleuchten die innere Landschaft einer Epoche durch ein Kaleidoskop von Archiven und Stimmen: Die Geschichte zeigt sich in ihrem intimsten Licht. Seit Jahrhunderten schreiben wir, um Nachrichten zu übermitteln, Ideen auszutauschen, Liebe oder Schmerz auszudrücken, um uns gegenseitig über die Welt, in der wir leben, zu informieren. Briefe sind das Gedächtnis der Welt, Fragmente des Lebens, die in den Körper der großen Geschichte eingebettet sind. Was verrät die Korrespondenz von Picasso auf dem Höhepunkt seines Schaffens? Die von Renoir auf der Suche nach dem amerikanischen Traum in Hollywood? Die Antworten auf die leeren Seiten der Geschichte liegen im Herzen dieser Briefe, in der Lebendigkeit eines solchen Austauschs.
Inhalt: Ausschließlich aus Ausschnitten von Amateuraufnahmen aus dem Centre National de l'Audiovisuel zusammengesetzt, ist "D'Schueberfouer" eine Reise durch die Epochen des luxemburgischen Jahrmarkts. Klänge und Bilder rufen die verschiedenen Emotionen und Fantasien hervor, die ein Volksfest auslösen kann.
Inhalt: Dallas, 1985: Der Cowboy Ron Woodroof (Matthew McConaughey) führt ein exzessives Leben auf der Überholspur. Rodeos, Alkohol, Koks und Frauen bestimmen seinen Alltag. Als Woodroof wegen einer Schlägerei im Krankenhaus landet, eröffnet ihm der Arzt nach einer Routineuntersuchung, dass er HIV-positiv ist und nur noch 30 Tage zu leben hat. Die Welt des homophoben Texaners bricht zusammen - für ihn ist es unfassbar, dass er sich mit dieser "Schwulenkrankheit" infiziert haben soll. Nachdem ihm das von seiner Ärztin Dr. Eve Saks (Jennifer Garner) verschriebene, einzige legale Medikament AZT mehr schadet als nutzt, sucht er nach Alternativen. Ron wird in Mexiko fündig und beginnt, die in den USA illegalen Medikamente im großen Stil ins Land zu schmuggeln. Um sein Geschäft noch lukrativer zu machen, lässt er sich auf einen Deal mit der Transsexuellen Rayon (Jared Leto) ein: Gemeinsam gründen sie den "Dallas Buyers Club", durch dessen kostenpflichtige Mitgliedschaft man unbegrenzten Zugang zu den Präparaten bekommt. Mit dem Geschäft ihres Lebens entsteht nach und nach eine besondere Beziehung zwischen dem ehemals rücksichtslosen Hedonisten und der sensiblen Transsexuellen. Der Club wird in Windeseile landesweit bekannt und die Medikamenten-Flatrate findet bei Rons und Rayons Leidensgenossen reißenden Absatz. Mit dem Erfolg gerät die Organisation allerdings schnell ins Visier der FDA (Food and Drug Administration). Denn die Gesundheitsbehörden sind, ganz im Sinne der Pharmaindustrie, nicht gewillt, das rentable Geschäft mit den Kranken aus den Händen zu geben. Ron beschließt, sich gegen das System zu stellen und nicht nur für das Recht der Kranken, sondern für das Leben zu kämpfen.
Produktion: Robbie Brenner, Rachel Winter; Regie: Jean-Marc Vallée; Schauspieler: Kevin Rankin, Matthew McConaughey, Jennifer Garner, Jared Leto, Steve Zahn, Denis O'Hare, Dallas Roberts, Michael O'Neill, Griffin Dunne; Montage: Jean-Marc Vallée, Martin Pensa; Drehbuch: Melisa Wallack; Kamera: Yves Bélanger Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: 1974 bringt sich die Frau um. 1997 treffe ich den Mann wieder. Er wohnt immer noch in der Wohnung, in die er vor 41 Jahren mit der Frau und dem Kind eingezogen ist. Die Wohnung ist nahezu unverändert. Der Mann ist mein Vater. Danach und über die folgenden zweieinhalb Jahre hinweg mache ich mit einer DV-Kamera Aufnahmen. Ich beobachte den Vater, folge ihm sogar auf eine Schiffsreise durch die Karibik. Die Kamera ermöglicht Distanz, aber auch Nähe.
Karin Jurschicks Film ist eine Montage aus Videoaufnahmen, Gesprächen mit dem Vater und Spielszenen. Sie ist durchsetzt mit Archivmaterialien aus dem nationalsozialistischen Deutschland und den westdeutschen 50er und 60er Jahren. Aus dem Zusammenschnitt entsteht eine ganz eigene Ästhetik und ein sehr präzises Bild der bundesrepublikanischen Nachkriegsgeschichte und ihrer Spuren in der Gegenwart: Am Ende lässt sich so vielleicht eine Familiengeschichte rekonstruieren, die Teil einer kollektiven Geschichte ist.
Uraufgeführt beim Internationalen Forum des jungen Films, Berlinale 2001, danach u.a. gezeigt beim dok.fest München, den Visions du Réel Nyon, der Duisburger Filmwoche und dem Festival des Neuen Kinos im italienischen Pesaro.
WICHTIGER HINWEIS: Falls Sie unter einer seelischen Belastung leiden oder jemanden kennen, der Hilfe benötigt, erreichen Sie 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr die Telefonseelsorge unter 0800/111 0 111 , 0800/111 0 222 oder 116 123 sowie per Mail und Chat unter https://online.telefonseelsorge.de.
Produktion: Karin Jurschick, Inge Classen; Stimme: Eva Mattes, Reinhardt Firchow; Drehbuch: Karin Jurschick; Regie: Karin Jurschick; Kamera: Karin Jurschick; Montage: Bettina Böhler; Sound Design: Alexander Weuffen Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Als Emile Mayrisch (1862-1928), der Vorsitzende des Verwaltungsrats der Arbed, plötzlich starb, wurde ihm zu Ehren am 8. März 1928 in Luxemburg ein fast nationales Begräbnis abgehalten.
Emile Mayrisch gründete 1911 zusammen mit dem Belgier Gaston Barbanson die Arbed (Aciéries réunies de Burbach-Eich-Dudelange). Die Stahlindustrie war damals die wichtigste Industrie Luxemburgs und trug zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes bei. Bei Mayrischs Beerdigung kamen zahlreiche Persönlichkeiten, um diesem Industriekapitän die Ehre zu erweisen, und Tausende Menschen säumten die Strecke des Trauerzuges. Diese Archivaufnahmen, die damals im Kino gezeigt wurden, zeigen die Bedeutung dieser Person in der damaligen Gesellschaft und die paternalistische Seite der Arbeitsorganisation.
Der Film ist stumm mit Zwischentiteln in Französisch und Deutsch.
Inhalt: Florenz im 14. Jahrhundert - die Pest ist ausgebrochen. Zehn junge Erwachsene - drei Jungs, sieben Mädchen - beschließen, dem Schwarzen Tod zu entfliehen und ziehen auf ein komfortables Landgut. Um sich von der tödlichen Gefahr durch die Seuche abzulenken und die Zeit totzuschlagen, soll jeder aus der Gruppe eine unterschiedliche Geschichte erzählen, die alle nur eine Gemeinsamkeit haben: Liebe.
Die berühmten "Filmbrüder" Paolo (geb. 1931) und Vittorio (1929-2018) Taviani adaptierten Giovanni Boccaccios berühmte Novellensammlung aus dem 14. Jahrhundert, Die Rahmengeschichte des "Dekameron" handelt von sieben jungen Frauen und drei Männern, die 1348 vor der Pest in einem Landhaus Schutz vor der in Florenz wütenden Pest suchen. Fünf der zehn "Dekameron"-Novellen werden von den beiden toskanischen Brüder neu interpretiert. Auf die Frage, was die Pest heute sei, antworteten sie der italienischen Zeitung "Corriere della Sera": "Die Pest ist heute die Finanz, die die Wirtschaft regelt, die Pest ist die 40-Prozent-Jugendarbeitslosigkeit."
Produktion: Donatella Palermo, Luigi Musini; Regie: Paolo Taviani, Vittorio Taviani; Vorlage: Giovanni Boccaccio; Schauspieler: Vittoria Puccini, Jasmine Trinca, Kim Rossi Stuart, Carolina Crescentini, Flavio Parenti, Paola Cortellesi, Lello Arena; Drehbuch: Paolo Taviani, Vittorio Taviani; Montage: Roberto Perpignani; Kamera: Simone Zampagni; Musik: Carmelo Travia, Giuliano Taviani Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Als die Alliierten am Ende des Zweiten Weltkrieges die ganze Dimension der Verbrechen des Dritten Reichs erkannten, war klar: Sie würden sich mit einer einfachen Kapitulation nicht begnügen. Die Verantwortlichen sollten nicht ungeschoren davon kommen. Ergebnis der Überlegungen war das internationale Militärtribunal, dessen Verhandlungen nach dem Tagungsort als Nürnberger Prozesse in die Geschichte eingegangen sind.
Das internationale Militärtribunal trat im November 1945 zum ersten Mal in Nürnberg zusammen. Keine Nation oder Bündnis hatte je etwas so Kühnes und Kompliziertes gewagt, wie die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg vor der Weltöffentlichkeit. Die Spiegel TV-Dokumentation rekonstruiert das Geschehen an Hand von Originalfotos sowie historischem Filmmaterial und deckt die Vorgänge hinter den Kulissen auf.
Drehbuch: Michael Kloft; Regie: Michael Kloft Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Als die Alliierten am Ende des Zweiten Weltkrieges die ganze Dimension der Verbrechen des Dritten Reichs erkannten, war klar: Sie würden sich mit einer einfachen Kapitulation nicht begnügen. Die Verantwortlichen sollten nicht ungeschoren davon kommen. Ergebnis der Überlegungen war das internationale Militärtribunal, dessen Verhandlungen nach dem Tagungsort als Nürnberger Prozesse in die Geschichte eingegangen sind.
Als die Alliierten die Schreckensherrschaft Adolf Hitlers beendeten und das Ausmaß des Verbrechens erkannten, sollten die hinterbliebenen Verbrecher zur Rechenschaft gezogen werden. In den "Nürnberger Prozessen", einem der umfangreichsten Prozesse der Kriegsgeschichte, wurden die Mitschuldigen für ihre Taten vor dem Internationalen Militärtribunal verurteilt.
Regie: Michael Kloft; Drehbuch: Michael Kloft Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Als die Alliierten am Ende des Zweiten Weltkrieges die ganze Dimension der Verbrechen des Dritten Reichs erkannten, war klar: Sie würden sich mit einer einfachen Kapitulation nicht begnügen. Die Verantwortlichen sollten nicht ungeschoren davon kommen. Ergebnis der Überlegungen war das internationale Militärtribunal, dessen Verhandlungen nach dem Tagungsort als Nürnberger Prozesse in die Geschichte eingegangen sind.
Zu den Angeklagten der Nürnberger Prozesse gehörten unter anderem der Reichsmarschall Hermann Göring, der Hitleraußenminister Joachim von Ribbentrop, der Rüstungsminister Albert Speer, der Judenhetzer Julius Streicher und der SS-Sicherheitschef Ernst Kaltenbrunner. Die Spiegel-TV-Dokumentation zeigt das geschichtliche Großereignis, das im Oktober 1946 in einem Hauptprozess mit der Verkündung von 12 Todesurteilen endete.
Regie: Michael Kloft; Drehbuch: Michael Kloft Standort: Filmfriend Streamingdienst
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